Algerischer Judoka zieht Olympia-Teilnahme zurück: Kampf gegen Israeli verweigert
Fethi Nourine und sein Trainer äußerten öffentlich die Absicht, aufgrund des ausgelosten Gegners nicht bei den Spielen anzutreten. Sie müssen mit Sanktionen rechnen.
Nourine hätte in Tokio in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm am Montag auf den Israeli Tohar Butbul treffen können. Daraufhin äußerten sowohl der Athlet als auch der Trainer öffentlich die Absicht, bei den Spielen nicht anzutreten und begründeten dies damit, nicht gegen einen Israeli kämpfen zu wollen. „Wir hatten kein Glück bei der Auslosung“, sagte Trainer Amar Ben Yekhlef algerischen Medien. Eine Normalisierung der Beziehung zu Israel lehne das Land ab. „Wir haben die richtige Entscheidung getroffen“, betonte Yekhlef.
Das Olympische Komitee Algeriens entschied laut IJF, das Duo nach Hause zu schicken und will ebenfalls Sanktionen prüfen. Der Weltverband erklärte, die Aussagen von Nourine und seinem Coach stünden „in totalem Gegensatz zur Philosophie“ des Judo-Verbandes. Judo basiere auf Solidarität, Respekt und Freundschaft, jede Form der Diskriminierung könne daher nicht toleriert werden.
Nourine hatte bereits bei der WM 2019 aus dem gleichen Grund einen Kampf verweigert. Für Schlagzeilen gesorgt hatte im Judo der Fall des Iraners Saeid Mollaei, der im August 2019 bei der WM in Tokio die Anweisung erhalten hatte, im Halbfinale nicht anzutreten. Er sollte so einem möglichen Finale gegen den Israeli Sagi Muki aus dem Weg gehen. Mollaei widersetzte sich der Anweisung, floh nach Deutschland und tritt nun am Dienstag bei Olympia in Tokio für die Mongolei an.
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