Alberto Fujimori in Peru gestorben: Präsident, Autokrat, Verbrecher
Alberto Fujimori hat als Präsident Peru gespalten, und das hält bis heute an. Jetzt ist der ehemalige Präsident im Alter von 86 Jahren gestorben.
Alberto Fujimori hat die peruanische Gesellschaft auf eine Weise gespalten, die bis heute anhält. Die einen loben ihn für die Rettung Perus vor Terrorismus und wirtschaftlichem Zusammenbruch. Sie bewundern ihn für die Zerschlagung der Guerillagruppen Leuchtender Pfad (Sendero Luminoso) und MRTA während seiner Amtszeit und für die Beendigung der Hyperinflation, die er von der vorherigen Regierung geerbt hatte. Für die anderen war er vor allem ein Autokrat, ein Diktator, der schwere Menschenrechtsverletzungen begangen hat. Sie werden nicht um ihn trauern, sondern allenfalls bedauern, dass er in Freiheit gestorben ist.
Vergangenen Dezember war Fujimori nach einer umstrittenen Begnadigung aus dem Gefängnis entlassen worden. Während seiner Amtszeit wurden über 350.000 überwiegend indigene Frauen und 25.000 Männer zwangssterilisiert. Fujimori rechtfertigte dies als ein Instrument der Familienplanung und der Armutsbekämpfung.
Unklar ist, ob Alberto Fujimori 1938 tatsächlich in Lima geboren wurde. Eine Geburt in Japan, dem Herkunftsland seiner Familie, hätte seine Präsidentschaftskandidatur verhindert. Bei der Präsidentschaftswahl 1990 trat er als klarer Außenseiter an und schlug in der Stichwahl keinen geringeren als den Schriftsteller Mario Vargas Llosa. Nach seinem Amtsantritt verfolgte er eine strikt neoliberale Wirtschaftspolitik und einen brutalen Kampf vor allem gegen die maoistische Guerilla Leuchtender Pfad.
Er hatte eine neue Kandidatur angekündigt
Am 5. April 1992 inszenierte Fujimori mit Unterstützung der Streitkräfte einen Staatsstreich, der als „autogolpe“, als Selbstputsch, in die peruanische Geschichte einging.
Im Jahr 2000 kehrte Alberto Fujimori von einer Asienreise nicht zurück und floh stattdessen nach Japan. Er erklärte per Fax seinen Rücktritt, um seiner Absetzung zuvorzukommen. Als er versuchte zurückzukehren, wurde er 2005 bei der Einreise nach Chile verhaftet, 2007 an Peru ausgeliefert, wo er schließlich 2009 wegen Mordes, Folter und Korruption vor Gericht gestellt und zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde.
Ob er tatsächlich bei den Präsidentschaftswahlen 2026 kandidiert hätte, wie er im Juli ankündigte, bleibt für immer offen.
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