Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: China gegen Suche nach Virusquelle
China stellt sich gegen die Pläne der WHO, zu untersuchen, ob das Coronavirus aus einem Labor stammen könnte. Die Infektionszahlen in Deutschland steigen weiter.

Analyse von Proben: Woher stammt das Coronavirus? China will das gar nicht so genau wissen Foto: dpa
China lehnt weitere WHO-Untersuchungen ab
China lehnt Pläne der WHO ab, den Ursprung des Coronavirus in einer zweiten Phase zu untersuchen. Dann soll die Hypothese geprüft werden, dass das Virus aus einem chinesischen Labor entwichen sein könnte.
China werde ein solches Vorhaben nicht akzeptieren, da es in einigen Aspekten den Erkenntnissen der Wissenschaft und dem gesunden Menschenverstand widerspreche, sagt der Vize-Minister der Nationalen Gesundheitskommission, Zeng Yixin. China lehne es ab, die Studie zu politisieren.
Die Herkunft des Virus ist unter Experten umstritten. Die ersten bekannten Fälle traten im Dezember 2019 in Wuhan auf. Es wurde angenommen, dass das Virus von Tieren, die auf einem Markt für Lebensmittel verkauft wurden, auf den Menschen übergesprungen ist. US-Geheimdiensten zufolge könnte es sich aber auch um einem Labor-Unfall handeln. (rtr)
Fast 1.900 Neuinfektionen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 1.890 neue Positivtests. Das sind 248 mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 1.642 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter auf 12,2 von 11,4 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
42 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.458. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,75 Millionen Coronatests positiv aus. (rtr)
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Studie bestätigt Impf-Wirkung gegen Deltavariante
Eine britische Studie bestätigt eine hohe Wirksamkeit der Impfstoffe von Biontech/Pfizer und AstraZeneca gegen die Deltavariante des Coronavirus. Zwei Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer oder AstraZeneca seien gegen die hochgradig übertragbare Deltavariante des Coronavirus fast genauso wirksam wie gegen die Alphavariante, heißt es in der im New England Journal of Medicine veröffentlichten Untersuchung.
Demnach sind zwei Impfungen mit Biontech/Pfizer zu 88 Prozent wirksam, um eine symptomatische Erkrankung durch die Deltavariante zu verhindern, verglichen mit 93,7 Prozent gegen die Alphavariante. Die Zweifachimpfung mit AstraZeneca schützt zu 67 Prozent wirksam gegen die Deltavariante, verglichen mit 74,5 Prozent gegen die Alphavariante. (rtr)
Leser*innenkommentare
JaKr
"Sich gegen eine solche Untersuchung zu wehren nährt nur den Verdacht, dass es doch von dort stammen könne." Wenn die Polizei ohne Durchsuchungsbefehl vor Ihrer Tür steht, nähren Sie dann den Verdacht, Sie hätten etwas illegales zu verbergen, wenn Sie die Beamten nicht in Ihre Wohnung lassen? So funktioniert das nunmal nicht. Es gibt derzeit nicht den geringsten Anhaltspunkt für die Labor-Hypothesen. Man kann von der chinesischen Regierung (zurecht) ansonsten so wenig halten wie man will, aber keine Regierung der Welt würde es sich gefallen lassen, einer Untersuchung auf dem eigenen Grund und Boden zustimmen zu müssen, für die es keinerlei Anfangsverdacht gibt.
rero
@JaKr Das ist aber keine Privatwohnung, sondern ein wissenschaftliches Institut.
Bei Straftaten im internationalen Kontext ist es nicht unüblich, dass Polizeikräfte oder Wissenschaftler aus dem Herkunftsland der Opfer miteingebunden werden, um Transparenz zu schaffen und dem Vorwurf zu begegnen, es würde etwas vertuscht werden.
Ein Fledermaus-Virus bricht in einer Großstadt aus, wo er eigentlich nicht vorkommt, wo sich aber eines der renommiertesten Institute für die Erforschung von Fledermausviren und eine der größten Sammlungen dieser Viren weltweit befinden.
Würden Sie da wirklich jeden Zusammenhang ausschließen?
Konkrete Anhaltspunkte für die Laborhypothese finden Sie erst, wenn Sie das Labor auch untersucht haben.
Trabantus
Dieses Insistieren auf immer wieder nochmalige Untersuchungen auf Laborflucht des Virus erinnert mich an den Fußball in der DDR. Da wurden Spiele auch gern mal so lange verlängert, bis der BFC endlich gewonnen hatte.
rero
@Trabantus Bis jetzt hat doch noch keiner so richtig untersucht.
Bislang waren es eher touristische Besuche gewesen.
Lars B.
Sich gegen eine solche Untersuchung zu wehren nährt nur den Verdacht, dass es doch von dort stammen könne. Und wenn? Dann unterstellen wir mal, dass es ein Unfall war. Und selbst in dem Fall wäre das Handeln der chinesischen Regierung nicht untypisch für die KP - alte Kaderschule eben - totschweigen wenn etwas schief gegangen ist. Das hatte schon während des kalten Kriegs im Osten Programm.
Heutzutage leider überall...