: Agitieren mit der „Volksfront“
Volksfront wird allgemein als kommunistisch inspiriertes Bündnis zwischen einer in einer Einheitsfront verbundenen Organisation der Arbeiterbewegung und einer solchen liberal- demokratischer, kleinbürgerlicher Provenienz verstanden, dessen Zweck die Eroberung der parlamentarischen Mehrheit zur Durchsetzung gemeinsamer sozialökonomischer und emanzipatorischer Ziele ist. Ausgangspunkt ist hierbei die von der Kommunistischen Internationale 1935 ausgegebene Generallinie der Volksfront als Defensivstrategie gegen Faschismus, Krieg und kapitalistische Krisenpolitik, mit der auch die seit Oktober 1934 von der Französischen KP (PCF) entwickelte Bündnispolitik über die Sozialisten hinaus in Richtung auf (Teile der) kleinbürgerlichen Radikalsozialistischen Partei sanktioniert wurde. (...)
In Deutschland war der Volksfrontgedanke 1932 von christlicher und liberal-konservativer Seite zur Abwehr des Nationalsozialismus geprägt und ohne Kommunisten organisiert worden. Die KPD (Kommunistische Partei Deutschlands) agitierte mit dem Wort zuerst im November 1934 während der Volksabstimmungskampagne im Saargebiet, um „christliche Werktätige“ anzusprechen (...).
Aus: „Lexikon des Sozialismus“, hrsg. von Thomas Meyer, Karl- Heinz Klär, Susanne Miller, Klaus Novy, Heinz Timmermann.
Köln, Bund-Verlag 1986
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