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Afrikagipfel in ParisEs könnte ein Anfang sein

Ilona Eveleens
Kommentar von Ilona Eveleens

In Paris wollen europäische und afrikanische Regierungschefs Sudan helfen. Der globale Norden sollte den Übergang zur Demokratie unterstützen.

Sudans Übergangspräsident General Abdel Fattah al-Burhan und Präsident Macron beim Afrika-Gipfel Foto: Thibault Camus/ap

D er afrikanische Wirtschaftsgipfel in Paris begann hoffnungsvoll: Die Mitgliedsländer des Internationalen Währungsfonds (IWF) haben sich bereit erklärt, die Zahlungsrückstände des Sudan gegenüber der Institution auszugleichen. Damit ist für das Land die letzte Hürde beseitigt, um seine Auslandsverschuldung in Höhe von mindestens 50 Milliarden Dollar weiter zu entlasten.

In Paris treffen sich ein Dutzend afrikanische Regierungschefs mit europäischen Amtskollegen und Vertretern internationaler Finanzorganisationen. Das Ziel ist, Wege aus der Rezession des Kontinents zu finden. Obwohl viele afrikanische Länder große wirtschaftliche Probleme haben, steht die ökonomische Krise in Sudan im Rampenlicht.

Sie ist die Folge von dreißig Jahren Diktatur und Missmanagement unter dem gestürzten Präsidenten Omar al-Bashir. Die Krise soll gelöst werden, weil sie den wackeligen Weg zur Demokratie untergraben kann. Schließlich wird Sudan von einer fragilen Übergangsregierung geführt, die aus Zivilisten und Militärs besteht. Sudanesische Bürger, die unter Lebensgefahr erst gegen Bashir und dann gegen die Militärs demonstrierten, sind enttäuscht von der Reaktion der internationalen Gemeinschaft.

Es wurde zwar einiges versprochen, aber tatkräftige Hilfe kam nicht. Der Mut der Bevölkerung wurde „belohnt“ mit einem Mangel an Brot, Benzin und Medizin und andere Entbehrungen.

Die Pariser Konferenz kann der Anfang sein, um ihr die Enttäuschung zu nehmen, damit sie wieder die Kraft hat, um für Demokratie zu streiten – der Kampf dafür ist noch lange nicht gewonnen. Der Gipfel könnte ein wirtschaftliches Tor sein für die politische Wiedereingliederung des Sudan in die internationale Gemeinschaft und die Finanzinstitutionen.

Die wichtigste Botschaft wäre jedoch, dass der globale Norden seine Bereitschaft zeigt, den Übergang zu unterstützen. Andere afrikanische Führer in Paris hoffen, dass ihre unterschiedlichen Wünsche ebenfalls in Erfüllung gehen. Sicher ist, dass Afrika einen Schub an Ressourcen braucht, um aus der Rezession zu gelangen.

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Ilona Eveleens
Auslandskorrespondentin Kenia
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