AfD-Politiker aus Baden-Württemberg: Bernd Grimmer an Covid-19 gestorben
Im Alter von 71 Jahren ist der AfD-Politiker Bernd Grimmer an Covid-19 gestorben. Er hatte die Pandemie-Maßnahmen der Regierung wiederholt kritisiert.
Grimmer war seit mehreren Wochen krank, seine Frau bestätigte seinen Tod im Zusammenhang mit dem Virus. Mehrere Mitglieder der AfD teilten ihre Bestürzung über den Tod. In einer Mitteilung des Landesvorstands der AfD heißt es: „Mit ihm verlieren wir nicht nur einen kompetenten Ökonomen, sondern auch einen Patrioten.“
In den vergangenen Monaten hatte Bernd Grimmer die Corona-Eindämmungsmaßnahmen der Regierung wiederholt scharf kritisiert. Im September schrieb er auf seiner Facebookseite, das „Corona-Regime“ könne „nur noch als krank bezeichnet“ werden. Er beklagte „Alarmismus“ und „Panikmache“. Mit „mittelalterlichen Methoden der gesellschaftlichen Ächtung“ würde versucht, „auch noch jene in die Knie zu zwingen, die bislang das ‚Impfangebot‘ dankend abgelehnt haben“. Grimmer bezeichnete hingegen das Pandemie-Management Schwedens mit milden Maßnahmen als „angemessen“.
Grimmer gehörte 1980 zu den Gründer:innen der Grünen und saß für sie zehn Jahre im Pforzheimer Gemeinderat. 1991 verließ er die Partei. 1994, 1999 und 2004 wurde der diplomierte Volkswirt für die Unabhängigen Bürger für Pforzheim erneut in den Rat gewählt. Von den Freien Wählern, denen er sich 2009 angeschlossen hatte, wechselte Grimmer 2013 zur AfD.
Grimmer war 2016 zum ersten Mal in den Stuttgarter Landtag gewählt worden. Damals erreichte er für die Landespartei das erste Direktmandat. 2021 verlor er sein Direktmandat, zog aber über die Liste erneut in den Landtag ein. Grimmer war Vorsitzender des Kreisverbands Pforzheim-Enz. Sein Mandat im Landtag übernimmt nach Angaben der AfD Alfred Bamberger.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Frieden in der Ukraine
Europa ist falsch aufgestellt
Die Neuen in der Linkspartei
Jung, links und entschlossen
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Kinder und Jugendliche
Die vernachlässigte Minderheit
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
USA und Russland besetzen ihre Botschaften wieder regulär