piwik no script img

Ärger um BushidoKein Killer, sondern Rapper

Bushido ruft in einem Song zu Mord auf und zeigt wegen seiner Hasstiraden keine Reue. Sollte er aber auch gar nicht - denn auch schlechte Kunst muss erlaubt sein.

Bushido ist eine „dumme Wurst“ - findet jedenfalls Bild-Kolumnist Franz-Josef Wagner. Bild: dpa

Schon wieder der. Möchte man eigentlich sagen. Und sich nicht weiter kümmern um die neuerliche Causa Bushido. Denn lang schon ist’s langweilig. Die ewigen Provokationen von der einen Seite. Und die ewige, reflexhafte Empörung von der anderen. Zudem der Erregungskreislauf, der nur dazu dient, einem kommerziell kriselnden Unterhaltungsunternehmer Aufmerksamkeit zu beschaffen. Am besten hätte man Bushidos Song „Stress ohne Grund“ einfach ignoriert.

Geht aber nicht. Leider. Vielleicht weil Sommerloch ist, ist Bushido doch wieder Thema geworden, und wieder mal nimmt die Diskussion den erwartbaren Verlauf: Der eine sagt etwas, das die die anderen herabwürdigt. Die anderen sind tief betroffen und lassen von ihren Anwälten untersuchen, ob rechtliche Schritte einzuleiten seien.

Der eine beruft sich auf die Freiheit der Kunst, relativiert aber sicherheitshalber schon mal seine Aussagen. Politiker äußern sich, Soziologen werden befragt, Mütter sind besorgt, andere Schlagersänger sind noch besorgter, und die Bundesprüfstelle tut, was sie immer tut: sie prüft.

Konsens der Mehrheitsgesellschaft

Das alles wäre nicht weiter der Erwähnung wert, kristallisierte sich nicht aus dieser Diskussion langsam ein irritierender Tenor heraus: Dieser aufmüpfige Sohn eines Tunesiers und einer Deutschen tanzt uns schon viel zu lange auf der Nase herum. Wie stopfen wir - nachdem selbst die Stern-Enthüllungen nicht einmal ein klitzekleines Gerichtsverfahren nach sich zogen - diesem Bushido, der jetzt auch noch einen provozierend islamistisch anmutenden Vollbart trägt, bloß endlich die Schnauze?

Sieht man sich die Politikeräußerungen und Medienkommentare an, von Volker Beck, der meint, dass man Bushido ruhig verurteilen könne, weil er „künstlerisch nicht viel drauf hat“, bis zu Bild-Kolumnisten Franz-Josef Wagner, der den Rapper rassistisch mit einem „Brüllaffen“ vergleicht, scheint sich diese Haltung langsam zum Konsens der Mehrheitsgesellschaft zu entwickeln.

Als wäre die veröffentlichte Meinung in diesem Land immer noch beleidigt, dass sie Bushido einst auf den Leim ging, ihn zum Vorzeigemigranten kürte und als A-Prominenten in ihre Klatschspalten aufnahm, reagiert sie nun umso eingeschnappter. Allen voran die Politik, die vor nicht langer Zeit den Bundestagspraktikanten Bushido gern langfristig in ihren Schoß aufgenommen hätte.

Das erste Opfer dieses Konsens ist, wie üblich wenn sich die Mehrheitsmeinung und der gute Geschmack zum alleinigen Wertmaßstab aufschwingen, die Kunstfreiheit und deren große Schwester, die Meinungsfreiheit. Denn sicherlich ist es nicht schön für Claudia Roth oder Serkan Tören, wenn ihnen ihre Ermordung angedroht wird.

Genuss eines besonderen Schutzes

Aber Bushido ist von Beruf eben nicht Auftragskiller, sondern Rapper. Als solcher genießen seine Aussagen unabhängig von ihrer künstlerischen Qualität einen besonderen Schutz. Ebenso wie die von Filmregisseuren, in deren Werken haufenweise Menschen bestialisch ermordet werden. Denn die Freiheit der Kunst besteht eben auch darin, etwas Falsches behaupten oder Geschmackloses sagen zu dürfen.

Die Freiheit der Kunst besteht auch darin, schlechte Kunst sein zu dürfen. Kunst darf, soll, ja muss alles sein können. Schon weil niemand letztinstanzlich entscheiden kann, was bessere oder schlechtere Kunst ist.

Was ist mehr wert, das Deckengemälde der Sixtinischen Kapelle oder das Pissoir an der Museumswand? Ein Lied von Johnny Cash, der einst sang „I shot a man in Reno just to watch him die“, oder eine Gewaltphantasie von Bushido? Christoph Schlingensief, der 1997 „Tötet Helmut Kohl“ forderte, oder Bushido im Jahr 2013?

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

75 Kommentare

 / 
  • die entgleisungen dieser person sind eben nicht so einfach vom tisch zu wischen wie der autor es darstellt: diese person beeinflusst heranwachsende. nun kann man dies abtun. aber warum? agieren nicht genauso die rechts gerichteten bands? und wenn da der staatsschutz greift, und wie ich meine zu recht, ist das dann hier wegen verhetzung nicht auch geboten?

  • JC
    Jerry Corto

    Früher gab es den guten Satz; die Hunde bellen aber die Karawane zieht weiter! Heute bellt die Karawane zurück und die größten Kamele geifern dabei am meisten.

    Wenn sie schon bei ihren Hauptaufgaben keine Erfolge vorweisen können, dann wenigstens Nebenschauplätze eröffnen, um davon abzulenken wie dämlich man ist!

  • M
    manfred (61)

    Es geht bei Bushido nicht um die Frage gute oder schlechte Kunst. Das ist Ansichtssache. Es geht um die Aussage, und die ist - hoffentlich - nicht Ansichtssache. Niemand kann wegen schlechter Kunst zur Rechenschaft gezogen werden, wegen Beleidigung, Morddrohungen oder Volksverhetzung schon. Und genau darum geht es hier.

     

    Übrigens sollte hier nicht nur über Bushido geredet werden. Man muß auch über eine Plattenfirma reden, die mit diesen kriminellen Inhalten Riesenprofite einfährt und über Burdas, die einem Kriminellen den Bambi verliehen haben. Deren Geschäftsgebaren gehört auf den Prüfstand und ggf. vor Gericht.

  • L
    lowandorder

    ok - versteh's wer will - you are the winners, babies

     

    Lassen wir mal den ( gestri. …ad usum deplphini …)

    Schmierlapp

    von LÜGT außen vor - ;

    3.0

     

    Aber der kölsche Brillen-Nerd Volker Beck,

    immer mit dem bekannt kölschen Thema auf jeder Barrikade,

    ist - menschenrechtspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion - &

    ja der, genau der," der meint, dass man Bushido ruhig verurteilen könne, weil er „künstlerisch nicht viel drauf hat“,…"

     

    Besser kann eigentlich nicht, in valider Münze umgesetzt, belegt werden,

    daß und wie auf den Punkt ein paar Blätter zuvor

    Ilija Trojanow mit seinem Schlagloch

    " Unbequeme Meinung"

    die Realität auch in dieser Republik abbildet;

     

    wie gerade die Klasse der selten Begabten,

    vulgo Politiker, und die sie umspeichelnden

    Hofschranzen, vulgo Medienhirsche

    - alle mit und ohne Plateausohle -

    längst hinverkommen sind.

     

    Gleichzeitig passend wird gebeckmessert,

    ob Snowden ein " echter" Whistleblower ist oder nicht;

    befindet ein Politschwachmat und Watschenmann

    die weltweite Ausspähung freier Staatsbürger

    mittels Doppelpaßspiel des globalen Schlapphutkomplexes

    " v e r h ä l t n i s m ä ß i g "!";

     

    trotz " Empört euch" und " Bürger erhebt euch"!

    Aber nur letzteres - wie gerade in " Nahost" praktiziert -

    kann und wird die adäquaten Antworten geben:

     

    " Wenn du etwas wirklich gemacht haben willst -

    mach es selbst!"

  • S
    Stoerfunk

    Liebe TAZ-Innen,

     

    gebt doch dem lieben Bushido nen TAZ-Kleinkunstpreis; ich finde jeder sollte mal ne Chance im Leben bekommen...

     

    Er wollte nur spielen...

  • K
    Kahnmann

    Nochmal meine Frage: Warum werden hier meine Kommentare nicht gezeigt??

  • TB
    Thomas Baader

    Eine Frage an den Verfasser des Artikels:

     

    Hätte Franz-Josef Wagner seinen "rassistischen" Brüllaffen-Vergleich nicht als Kolumne für BILD, sondern als Sonett geschrieben... wäre das dann auch "schlechte Kunst, die erlaubt sein muss"?

  • K
    Kahnmann

    Zweiter Versuch ( warum wurde mein erster Kommentar nicht veröffentlicht?):

     

    Ich bin mit vielen Meinungen in der taz im Großen und Ganzen d`accord, aber diesmal komme ich auch nicht mehr ganz mit. Ich finde, Bushido geht mit seinem Lied eindeutig zu weit, Kunstfreiheit hin oder her.

     

    Von Nietzsche stammt der Satz:

     

    "Der Künstler ist ein Genie der Mitteilung."

     

    Darüber hinaus und mal abgesehen von den inkriminierten Versen habe ich daher eine Frage: Was wollte uns der Künstler mit seinem "genialen Text" eigentlich mitteilen?

     

    Und für alle, die sich bei der Ausübung ihrer künstlerischen Freiheit nicht einengen lassen wollen, hier noch ein Tipp von Kabarett-Texter Kay Lorentz :

     

    "Was man angreift, muss angreifbar sein - die Art wie man es tut, unangreifbar."

  • DA
    Deniz A.

    Wenn Sie, lieber Herr Winkler, den Unterschied zwischen Johnny Cashs Folsom Prison Blues und den Zeilen von "Koryphäe" Bushido nicht erkennen, helfe ich Ihnen gerne auf die Sprünge:

    "A man", zu deutsch "ein Mann", ist nicht personifiziert. Die Tötung eines unpersonifizierten Menschen entspricht einer Gewaltphantasie, da liegen Sie richtig. Falsch liegen Sie spätestens dann, wenn sie die personifizierte Tötung von Menschen als das Selbe deklarieren. Die im sog. Rap-Lied Bushidos genannten Personen werden allerdings gerade heraus mit ihren Namen genannt. Dies ist eine Drohung. Dies ist keine Kunst. Dies ist strafbar. Dies sollte verurteilt werden.

  • G
    gesche

    winkler hat in sachen hate-speech schon mehrfach bewiesen, dass er nicht kapieren kann/will, wie strukturelle gewalt reproduziert und aufrechterhalten wird. deswegen ist es völlig sinnlos und kontraproduktiv, ihn einen text zu einem damit verbundenen thema schreiben zu lassen. seine "freiheits"-verteidigung ist mit der joachim gaucks vergleichbar: die freiheit des stärkeren gegen kritik zu verteidigen. wer es - wie winkler vor ein paar jahren - als rebellentum verteidigt, wenn männliche (heterosexuelle) halbstarke hassaufrufe gegen frauen und homosexuelle starten, hat null ahnung von diskriminierung und gesellschaftlichen machtverhältnissen. offensichtlich hat sich in sachen dieser blindheit bei winkler seither nix getan.

     

    ansonsten warte ich jetzt darauf, dass ein rapper einen song mit nem mordaufruf an thomas winkler aufruft, und hier ein flammender apell von selbigem erscheint, diesen doch gefälligst nicht zu zensieren.

  • R
    RAUG

    Merkwürdiger Kunstbegriff!

     

    Danach dürfte ich ein Lied singen, in dem ich einen missliebigen Kommentator als A***ch besinge, und das wäre dann unangreifbar, weil "Kunst"?

     

    Merke: nicht nur der "Künstler" Bushido ist verzichtbar, auch über bestimmte Schreiberlinge sollte man den Mantel des Vergessens breiten!

  • H
    Hrdlicka

    @Autor:

     

    Ich hab bei Bushidos Interviews Tränen gelacht. Der Kerl schafft einen herrlichen Spagat. Er hat sich von überhaupt nichts distanziert, Bsp.: Antisemitismus? Er regt sich darüber auf, dass man ihn so nennt. Woworeit? Na der wird doch jeden Tag in den A*** ge****. ist natürlich alles nur Kunst und hat gar keine Botschaft..

     

    Sowas ist doch in unserer totalitären Gesellschaft völlig verboten? Wenn ein Deutscher Promi sowas macht ist seine Karriere erledigt. Beim Bushido gibts auf einmal Unterstützer.

     

    Ich finde es unglaublich erheiternd wie unsere Inquisition von Leuten wie Bushido vorgeführt wird.

     

    Grüße von der Titanic!

  • AU
    Andreas Urstadt

    @ D.J. --- danke

  • L
    lowandorder

    kalte Füße? lost in translation? 2.0

     

     

    Lassen wir mal den Blut/Kot&Titten-Schmierlapp

    von LÜGT außen vor - ;

     

    Aber der kölsche Brillen-Nerd Volker Beck,

    immer mit dem bekannt kölschen Thema auf jeder Barrikade,

    ist - menschenrechtspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion - &

    ja der, genau der," der meint, dass man Bushido ruhig verurteilen könne, weil er „künstlerisch nicht viel drauf hat“,…"

     

    Besser kann eigentlich nicht, in valider Münze umgesetzt, belegt werden,

    daß und wie auf den Punkt ein paar Blätter zuvor

    Ilija Trojanow mit seinem Schlagloch

    " Unbequeme Meinung"

    die Realität auch in dieser Republik abbildet;

     

    wie gerade die Klasse der selten Begabten,

    vulgo Politiker, und die sie umspeichelnden

    Hofschranzen, vulgo Medienhirsche

    - alle mit und ohne Plateausohle -

    längst hinverkommen sind.

     

    Gleichzeitig passend wird gebeckmessert,

    ob Snowden ein " echter" Whistleblower ist oder nicht;

    befindet ein Politschwachmat und Watschenmann

    die weltweite Ausspähung freier Staatsbürger

    mittels Doppelpaßspiel des globalen Schlapphutkomplexes

    " v e r h ä l t n i s m ä ß i g "!";

     

    trotz " Empört euch" und " Bürger erhebt euch"!

    Aber nur letzteres - wie gerade in " Nahost" praktiziert -

    kann und wird die adäquaten Antworten geben:

     

    " Wenn du etwas wirklich gemacht haben willst -

    mach es selbst!"

  • K
    Kahnmann

    Laut Wiki ist die Kunstfreiheit zwar durch Art.5 Abs.3 aus guten Gründen weitgehend geschützt, die Rechtsprechung ist aber gehalten, durch Gesetze einen Ausgleich mit anderen Grundrechten und verfassungswerten herzustellen. Da Bushido hier Politiker beim Namen nennt, sind hier m.E. die Persönlichkeitsrechte der Genannten verletzt ( das Landgericht Berlin verurteilte 2011 in einem ähnlichen Fall einen Rapper zu 10.000 € Geldstrafe).

     

    Der Text ist ansonsten, über die strittigen Zeilen hinaus, m.E. Geschmackssache.

     

    Dennoch mal allen, die sich irgendwie auf die Kunstfreiheit berufen, ein Tipp des Kabarettisten Kay Lorentz ins Stammbuch: "Was man angreift, muss angreifbar sein - die Art, wie man es tut, unangreifbar."

  • F
    Furion

    Der Autor hat vollkommen Recht! Dass hier wieder die Nazivergleicher aus den Ecken kommen, zeigt sogar wie sehr er recht hat.

     

    Ja, auch Nazis sollten ihren idiotischen Scheiss verbreiten dürfen. Meinungs und Kunsfreiheit muss alles aushalten können, wenn wir in einer freien Gesellschaft leben. Aber wir haben auch eine Vergangenheit und deswegen sind Nazis für immer einer Sonderbehanldung unterstellt. cest la vie. Ist nicht optimal, aber so ist es und jetzt findet euch damit ab und hört auf zu heulen.

  • S
    Sabbelmucke

    Kulurimperialisten wie ihm ist es zu verdanken, daß inzwischen auch Nazis afroamerikanische Musik mit deutscher Lyrik besauen können.

  • TL
    Tim Leuther

    Die Politiker sind doch auch Teil der Aufmerksamkeitsökonomie. Oder denken Sie nicht das Wowereit und Roth sich nicht schelmisch freuen nun medienwirksam Anzeigen erstatten zu können.

     

    Und Tören ist der größte Gewinner. Den kannte niemand, und Bushido hat werbung gemacht. Der fühlt sich natürlich am meisten bedroht von einem "Mordaufruf".

     

    Ab ende ist da was die Medienökonimie angeht kein großer Unterschied zwischen Bushido und den Politikern.

  • R
    Rosa

    @ Thomas Winkler:

     

    "auch schlechte Kunst muss erlaubt sein.":

     

    Achso! Na wenn das so ist könnte die taz doch mal wieder ein paar schlechte Mohammed-Karrikaturen veröffentlichen.

     

    Ist doch kein Problem, denn Künstler "genießen unabhängig von ihrer künstlerischen Qualität einen besonderen Schutz...

    Denn die Freiheit der Kunst besteht eben auch darin, etwas Falsches behaupten oder Geschmackloses sagen zu dürfen.":

     

    Also liebe taz: wo bleiben die M-Karikaturen von schlechten Künstlern?

    Ansonsten bliebe dieser Artikel von Thomas Winkler völlig unglaubwürdig!

  • S
    Sören

    Ich halte diese Aufregung für arg übertrieben. Mein Eindruck ist, dass Bushido hier geradzu eine kindliche Strategie verfolgt, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Dass die Bild natürlich alles skandalisiert, was sie zu fassen bekommt, ist wenig überraschend. Wenn jetzt aber F.-J. Wagner als moralische Instanz herhalten soll, muss man sich ernsthaft Gedanken um den geistigen Zustand des Landes machen.

     

    Hier auf taz.de finden sich in den Kommentarspalten oft genug homophobe Äußerungen. Es wird nicht zum Mord aufgerufen, aber es sind die gleichen gedanklichen Grundlagen wie bei Bushido. Der erhobene Zeigefinger ist Fehl am Platz.

     

    Problematischer finde ich, dass jetzt wieder Pauschalisierungen beginnen, und Bushido als Musterbeispiel für Migranten oder muslimische Mitbürger herhalten muss. Hier liegt das eigentliche Problem, dass manche diese Provokation nutzen, um ihre Islamophobie und ihren Fremdenhass auszuleben.

     

    Die Rückgabe des Bambi durch Heino ist absolut unwichtig. Auch die Forderung, dass Bushido seinen Bambi zurückgibt geht daneben. Beides impliziert, dass der Bambi ein sinnvoller und bedeutender Preis ist - ist er aber nicht.

  • D
    D.J.

    @Andreas Urstadt,

     

    Danke für die durchdachten, unaufgeregten Worte. Dafür gäbe es von mir den Kommentar-Bambi :D

     

    Gewiss, viele Paternalist(inn)en begreifen einfach nicht, dass sie verachtet werden (bewusst oder unbewusst) dafür, dass sie viktimisieren.

     

    Vermutung: Dürfte aktuell auch für die Anarcho-"Unterstützer" in Hamburg-Altona zutreffen.

  • EE
    @ egal

    "Wo ich Ihnen zustimme, man hätte Bushido keine Bühne bieten dürfen indem man das so medial breit tritt, aber auch daran beteiligen Sie sich mit diesem Artikel."

    Und du beteiligst dich mit deinem Kommentar ebenfalls daran ;)

  • S
    Sidolin

    Kein Killer und kein Rapper. Ein Niemand.

  • J
    Julia

    Ich bin erstaunt. Die taz übt Nachsicht mit einem Bushido, der so viel Gewalt und übelste Fantasien in seine Texte stopft, dass man das Kotzen kriegen kann. Ist es weil er einen Migrationshintergrund hat? Oder ist die taz auf dem Bushido-Auge blind?

    Einfach grauenhaft, diese haltung!

  • PM
    Peterchens Mondfahrt

    Sehr geehrter Herr Winkler,

     

    Ihr Kommentar (ich hoffer, der Text war als solcher gedacht) trifft leider nicht den Kern der Sache. Explizit linke oder rechte Bands sind für weniger provokative Texte in der Vergangenheit bereits verboten worden. Bushidos Lied ist bei genauer Betrachtung kein Teil der Meinungsfreiheit, sondern ein profaner Mordaufruf.

  • R
    Rheinländer

    "Der Westen":

     

    Bundesprüfstelle setzt umstrittenen Bushido-Song "Stress ohne Grund" auf den Index

     

    Die Doppelmoral der TAZ ist schlichtweg unerträglich!!!

     

    TAZ zahl ich nie!!!

  • AE
    Adolf Erich

    Frei nach Walter Moers:

     

    Es ist einfach nur ein Arschloch

  • D
    daN

    Der Autor erweckt den Eindruck, falsche Tatsachenbehauptungen seien von der Meinugsfreiheit gedeckt. Das ist aber gerade nicht der Fall! Freilich hat Bushido in seinem Text keine falschen Tatsachen behauptet...

  • A
    Ah-ja

    Ich finde es vollkommen richtig und wichtig, dass sich von (verbalen) Gewaltattacken betroffene Menschen - das sind Beleidigungen und Mordaufrufe nun einmal - juristisch zur Wehr und so ihre Persönlichkeitsrechte schützen.

     

    Indizierung finde ich problematisch. Damit wird das Interesse doch geradezu befördert. Es sollte, u.a. in Schulen, eine kritische Auseinandersetzung sowohl mit Inhalten eines Liedes/ Buches/ Filmes als auch den dahinterstehenden Vermarktungsstratgien und Zielsetzungen stattfinden.

  • RB
    Rüdiger Bäcker

    Ich glaube, der Grundirrtum besteht schon darin, das geschäftliche Treiben des Herrn B. als Kunst zu bezeichnen, ohne vorher exakt herauszuarbeiten, worin sich diese Kunst erweist. Vielleicht ist es Kunst. Aber bisher habe ich immer nur gelesen, dass es so sei, aber niemand begründet es. Folgtlich reden wir alle aneinander vorbei, weil wir etwas voraussetzen, was doch erst noch zu erweisen wäre. An der Uni lernt man so etwas als Prozeß der Begriffsklärung, die bekanntermaßen der erste Schritt durch das Tor der Erkenntnis sein kann, -

  • PS
    Peter Schwarz

    Wenn man der Argumentation des Artikelschreiberlings folgt, müßte auch die volksverhetzende und zu Mord aufrufende "Kunst" von Skinheadbands gesetzlich geschützt sein.

     

    Oder wird hier mit zweierlei Maß gemessen und unterschieden zwischen Mordaufrufen von Migrationskindern und denen von Skinheads?

  • E
    egal

    bushido immer wieder mediale Aufmerksamkeit zu schenken erreicht genau das gegenteil von: "ihm das Maul stopfen"

  • TM
    Tim Mond

    Schöner Kommentar zum Sommerloch. Ich persönlich hoffe ja, - noch immer - dass Herrn Bushido endlich mit dem Desinteresse begegnet wird, welches er verdient hat. Das so ein Milchbubi irgendwie hart, böse und "was auch immer street credibility gangster" sein darf (auch eben von der Kulturindustrie heraus) ist peinlich. (Ok, ich gebe zu, auch witzig - aber warum nicht mehr Huss & Hodn?)

  • T
    tantris

    Wer wind sät wird Sturm ernten

  • S
    Schandmaulk

    Frage an die TAZ:

     

    Gilt dieses liberale Kunstverständnis auch, wenn solche Texte von Glatzköpfen ohne Migrationshintergrund gesungen werden ?

  • MM
    Meine Meinung

    Habs mir grad mal angehört, grottenschlechter Text...

     

    Ansonsten muss ich sagen geht er doch einige Personen sehr direkt an, ob man das noch unter Kunst versteht? Ich weiß nicht...

     

    Wenn einer einen Film dreht in dem Menschen zerstückelt werden sind das ja in der Regel auch erfundene Charaktere und nicht reale Personen!

  • F
    Fragender

    "Kein Killer, sondern Rapper"

     

    Und rechte Bands - keine Nazis, sondern Musiker?

  • H
    hans

    Erstaunlich, dass Kunstfreiheit und gleiches Unrecht für alle ausgerechnet so vehement für Primitivling Bushido gefordert wird, der an erkonservativer Dummheit kaum zu übertreffen sein dürfte. Tatsächlich vor Gericht gestellt wird aber J. Meese, der im Gegensatz zu Bushido zweifelsohne Künstler durch und durch ist. Beide sind grobschlächtig in ihrer Aufmerksamkeitssuche, aber gemessen wird mit zweierlei Maß und Meese wird für das verurteilt was Nazis ohne künstlerisch-hinterfragenden Rahmen völlig straffrei direkt vor den Augen der Polizei jedes Wochenende auf ihren "Konzerten" tun. Bushido wird für seinen nicht-hinterfragenden, unreflektierten, 1zu1 ernstgemeinten Hass mit Preisen überschüttet und auch noch in Schutz genommen. Unverständlich.

  • I
    Interpretator

    Warum indizieren wir eigentlich Musik, in denen Rechtsradikale Ausländer "künstlerisch" aus dem Land werfen oder Schlimmeres? Gehört das dannn auch zur Meinungsfreiheit oder ist das dann schon Volksverhetzung? Und warum "Brüffaffe" rassistisch sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Wäre "Schweinehund" weniger oder mehr rassistisch? Jemand singt in einem Lied, wie er reale Menschen ermordet, es wäre doch nicht ganz unpassend für eine Gesellschaft, wenn sie sich darüber aufregt. Wehret den Anfängen usw...

  • D
    Dhimitry

    "Die Freiheit der Kunst besteht auch darin, schlechte Kunst sein zu dürfen. Kunst darf, soll, ja muss alles sein können. Schon weil niemand letztinstanzlich entscheiden kann, was bessere oder schlechtere Kunst ist."

     

    Puuh, dann kann ich ja jetzt endlich wieder ganz laut Störkraft hören!

  • E
    Egal

    Kunstfreiheit ja, aber öffentlich einen Menschen persönlich beleidigen/bedrohen fällt da für mich definitiv nicht mehr drunter.

     

    Und nach Ihrer Argumetationsweise hätte auch der Landser-Sänger weiter das Recht seinen menschenverachtenden Müll zu verbreiten.

     

    Wo ich Ihnen zustimme, man hätte Bushido keine Bühne bieten dürfen indem man das so medial breit tritt, aber auch daran beteiligen Sie sich mit diesem Artikel.

  • TT
    Tante Trude

    "...denn auch schlechte Kunst muss erlaubt sein"

     

    TzTzTz...

     

    Wenn der Rapp aus der rechten Ecke gekommen wäre, dann wäre aber bei der TAZ der Nazi-Alarm ausgelöst worden!!!

     

    Fasst euch mal an die eigene Nase Ihr Heuchler!!!

     

    Herr Winkler, setzen Sechs!!!

  • L
    lui

    der autor irrt darin Anis Mohamed Youssef Ferchichi, alias "bushido", als irgendeinen darzustellen. er gehoert einer gang an. und diese gang scheint antisemitisch und antidemokratisch zu sein. zumindest ist sie schwulenfeindlich und gegen die emanzpation von frauen (frueher reichte das schon um die gesamte taz redaktion aufzuwecken). Anis Mohamed Youssef Ferchichi ist jemand, der menschen jeglicher herkunft diffamiert. und solange du nicht seine mutter bist, bist du ein arschloch.

  • L
    lechat

    Oliver Kahn wurde auch als Affe oder Schimpanse oder Orang Utan beschimpft und mit Bananen beworfen. Das war sicher nicht rassistisch. Wenn Bushido als Bruellaffe bezeichnet wird, ist es das aber schon. Warum? Weil der eine dunklere Haut hat. Das ist das eigentliche rassistische hier.

    Mal abgesehen von diesem dummen Affen Josef Wagner oder wie das Pseudonym ist.

  • L
    lui

    warum ist störkraft noch verboten? ist doch auch nur schlechter rock, oder?

  • N
    namevergessen

    Denn die Freiheit der Kunst besteht eben auch darin, etwas Falsches behaupten oder Geschmackloses sagen zu dürfen.

     

    zählt das auch für freiwild und co.?

     

    mann stelle sich nur für, die würden singen "wir verkloppen kraushaarige opfer wie gerald asamoah", oder frau roth mit dem tod drohen.

    ....o0

  • H
    hmm

    also so was zu singen wie "ich verkloppe blonde opfer wie oli pocher" ist ok?

    sorry, aber ich finde rassismus geht gar nicht.

  • HM
    Hans Müller

    Ich stimme mit den im Artikel geäußerten Meinungen

    weitgehend überein .

     

    Schlechte Kunst hat eine Daseinsberechtigung.

     

    Mit meinem, für mich persölichem, moralischem Urteil darüber tue ich mich schwerer und ich würde mich freuen wenn vllt sogar ein Jurist mir hier helfen könnte .

     

    In dem Text singt er

    " Ich schieße auf Claudia Roth und sie kriegt Schlaglöcher wie ein Golfplatz ".

    ( Fast gleicher Wortlaut , sinngemäß gleich )

     

    Spräche man von Drohung müsste doch so etwas wie " Ich werde auf sie schiessen " dort stehen . Oder etwa nicht ?

    So kann ich hier "nur" eine mögliche Gerichtsurteil mit der Strafe der Beleidung erkennen .

     

    Liege ich falsch / richtig ?

  • DM
    Daniel Meier

    Bin neugierig: wenn jetzt ein rechtsextremer Sänger in einem Song die Ermordung von Schwarzen oder Juden fordern würde, soll das dann auch erlaubt sein? Wäre das auch einfach nur schlechte Kunst?

  • J
    JaWeb

    Herr Winkler sollte zur Kenntnis nehmen, dass es weder einen Anspruch auf absolute Freiheit noch auf absolute Kunstfreiheit geben kann. Wer im künstlerischen Gewand Volksverhetzung betreibt, hat juristische Konsequenzen zu tragen, damit Minderheiten geschützt werden. Wer Gewalt oder gar Mord an konkreten Personen verharmlost oder gar propagiert, wie im Falle dieses Machwerks geschehen, sollte ebenso behandelt werden wie ein Volksverhetzer. Der im Artikel gebrauchte Vergleich mit einem Film, in dem fiktive Personen zu Schaden kommen, hinkt offensichtlich, da diese vom Zuschauer nicht als real wahrgenommen werden. Das vom Autor propagierte Primat der Kunstfreiheit sticht in diesem Fall aus meiner Sicht nicht.

  • Z
    Zeilenschinder

    Hm, da fällt mir nun nur ein Wort ein, das ich gerne in den letzten Tagen schon auf dem TAZ-Titel gesehen hätte:

    Bullshito

     

    Der Gute bekam ein Bambi für Integration. Das will ich mal nicht überschätzen.

    Wir kennen ja alle auch einen gaaaaaaanz berühmten Empfänger des Friedensnobelpreises. Da doch lieber ein Bambilein an den Falschen vergeben...

  • AU
    Andreas Urstadt

    Was gegen Bushido losgelassen wird, sind Projektionen. Er spielt gar keine Rolle und drueckt textlich ein existierendes Milieu aus.

     

    Warum die Texte. Kritisiert wird, entschluesselt, positiver Rassismus und Gutmenschentum, auch das Paternalistische, das oft hinter Integration steckt, das ist de facto ein Macht und Dominanzdiskurs, der Text eine Antwort. Die Frage also, warum der Text. Die Vokabulare existieren als Fakt in entsprechenden Milieus, die sind keine Erfindungen von Bushido. Bushido transzendiert den Diskurs. Die Attacke gegen Wowereit ist Ausdruck einer Verhandlung von Maskulinitaet, die sich eben nicht sicher ist und bedroht fuehlt. Die Texte stammen aus einer in die Ecke gedraengten Position, die fuer Bushido selbst ueberhaupt nicht zutrifft. Vgl die Hyrdcore Texte von Atari Teenage Riot in den 90ern, die Saengerin uebrigens syrisch-staemmig und aus wohlbehuetetem Elternhaus, die Texte stimmten mit der eigenen Erfahrung auch zero ueberein. Das bedeutet Distanz und die Distanz macht den Unterschied und gilt idR als Anzeichen fuer eine Transzendierung des Inhalts und das ist das Kriterium, dass die Texte durchgehen.

     

    Was die Bushido Texte aber angeht, das Milieu gibt es tatsaechlich, und dies Milieu verwendet das Vokabular und das sollte Claudia Roth etc zu denken geben. Wobei Claudia Roth etc exemplarisch vom Texter ausgewaehlt wurden.

     

    Der sich aufregende Heino singt das Schlesierlied, die dritte Strophe des Deutschlandliedes usw - kein Kommentar.

     

    Aber weiter erhellend:

     

    In der taz stand die Zeile Bushido sei eine Art Spezi vom Innenminister. Wenn das so ist, verstaendlich, das Verhaeltnis zu Feinden ist oft besser als zu falschen Freunden und als solche werden positive Rassisten, Gutmenschen usw von gewissem Milieu auch empfunden.

     

    Positiver Rassismus ist unterdrueckter und gewendeter echter Rassismus. Paternalismus ist keine Qualifikation fuer Integration. Die Attacke gegen Wowereit ist und drueckt Neid ueber souveranen Umgang mit maennlicher Sexualitaet aus, dessen Ursache u a auch die Konstellation Gutmenschen und Paternalismus mit verursacht, da der Gutmensch sich immer in einer Gebersituation verortet, welche der maennliche Migrant selten hat und aber gerade Paternalismus aus vielen Einwandererkulturen ein Massstab darstellt, der nicht eingenommen werden darf, weil er konstellativ von Gutmenschen abgedeckt wird. Das wird als Angriff auf Souveraenitaet empfunden.

     

    Und dann nochmals. Die OECD hat massiv die viel zu niedrige Rate an Migranten in den Medien kritisiert, AlibiBambis sind da keine Loesungen.

     

    Budhido selbst ist in der Konstellation zum Text unwichtig, die Klientel, die er aber damit repraesentiert nicht.

     

    Der verstaendnisvolle Gutmensch ist fuer die keine Antwort. Gleiche Augenhoehe schon.

  • GR
    Golden Rule!

    Don't feed the troll!

  • D
    D.J. (P.S.)

    Der rechte Rassist misst mit zweierlei Maß - der "Nicht-ganz-Weiße" ist eher schuldig.

    Der linke Rassist misst mit zweierlei Maß - der "Nicht-ganz-Weiße" ist eher entschuldbar.

    Zum Glück gibt es viele Linke, die sich dem entziehen und versuchen, gleiche Maßstäbe anzulegen.

    Dank dafür alle liberal denkenden Linken, die sich weder in die eine noch in die andere Richtung korrumpieren lassen.

  • D
    D.J.

    Danke für den Hinweis. Habe mir gerade Wagners Kurz-Kolumne auf der BILD durchgelesen. Irre. Habe den Typen unterschätzt, so doof scheint er gar nicht zu sein. Schlägt mit gleicher Münze zurück. Ist Kunst, kein Rassismus. Habe etwas gelernt. Es ist keine Beleidigung, einem Schwulen das Gas zu wünschen (älteres Werk von Bushido), Frau Roth den Tod, Bushido als Brüllaffen zu bezeichnen. Alles nur Kunst. Nicht hyperventilieren. Danke für die Erkenntnis.

  • S
    Schwachsinn

    Genau Herr Winkler! Sie haben es verstanden. Wenn das nächste mal eine Neonaziband in einem Lied den Holocaust leugnet oder zum Mord an Ausländern oder Juden (oder vielleicht mal Journalisten) aufruft, dann sollten sich auch alle mal entspannen. Ist ja schließlich alles Kunst. Schlechte Kunst zwar, aber man muss ja wohl als Künstler schon noch zum Mord aufrufen dürfen. Wo kämen wir da hin wenn man sowas etwa verbieten würde?

  • IN
    Ihr Name wird angezeigt

    Schlechte bzw menschenverachtende Kunst muß erlaubt sein?

    Dann müßte ja rechtsrock unzensiert auch erlaubt werden.Gelle

  • J
    jerryreed

    Aha - dann kann ich laut Autor auch die Zillertaler Türkenjäger und Störkraft hören ... is´ja Kunst. Mach ich jetzt auch.

  • F
    fabian

    Mein Gott!

    1. "SChlechte Kunst" muss erlaubt sein." Wo bin ich denn hier? Es gibt nur Kunst und keine schlechte Kunst.

    2. Je mehr über solch einen Trottel diskutiert wird, desto mehr reibt der sich die Hände. Redet doch wieder mal endlich einer über seine "Musik",ha ha ha.

    "Jedes verbotene Buch ist ein gelesenes", sagt schon Diderot.

  • O
    orlev

    Bushido ruft in einem Song zu Mord auf und zeigt wegen seiner Hasstiraden keine Reue. Sollte er aber - denn es ist schlechte Kunst.

     

    Darf auf Kunst in aller Vielfalt reagiert werden oder darf nur Kunst sich ausdrücken ?

    Was macht man beim Essen von verdorbenen Fleisch ?

    Muss ich das Fleisch runterschlucken ? Ist geistige Nahrung weniger wirksam auf den Menschen als ein belegtes Brötchen ?

    Darf ich versuchen, schlechte Künstler ins Gefängnis zu bringen ? Wenn er vor Gericht steht, dann sehe ich nicht ein Gericht, sondern eine Form der intensiven Kunstkritik.

  • I
    Ivulkansturm

    So kann man das nicht als Kunst verharmlosen. Serkan Tören hat recht, wenn er sagt, dass er keine Angst vor Bushido hat, aber es reicht irgendein Verrückter, der sich von Bushidos Texten angesprochen fühlt und das in die Tat umsetzt, was in diesem Video ausgedrückt wird.

    Wenn Rechtsradikale ein Video mit Texten wie "ich schiess auf Claudia Roth..", so würde der Autor dieses Artikels sicher nicht von Kunstfreiheit reden. Wozu also Narrenfreiheit für Bushido?

  • MM
    Markus Müller

    Dumme Wurst!Gut getroffen!

  • K
    Klarsteller

    "auch schlechte Kunst muss erlaubt sein"

    Klar doch.

    Aber nur, wenn sie "links" ist.

    Sonst: Auf den Index.

  • WL
    W. Lorenzen-Pranger

    "Die Freiheit der Kunst besteht auch darin, schlechte Kunst sein zu dürfen." Ein großartig schlechter Satz in diesem Artikel, denn es gibt keine "gute" oder "schlechte" Kunst, es gibt nur einen angemessenen oder eben nicht angemessenen Ausdruck für das, was der Künstler in seinem subjektiven Erleben in seiner Zeit zu beschreiben sucht. Dabei ist es völlig egeal, ob das ein Zufallstreffer ist, oder nicht. So gesehen hat Bushido einen Treffer gelandet - denn die von ihm ausgedrückte verbale Gewalt ist längst alltäglich - und zwar auf allen (politischen) Seiten. Bushido ist ein Laienkünstler - einer, der viel ausprobiert und manchmal eben auch etwas Richtiges dabei findet. Nichts ist so "schlecht", daß es nicht doch auch zum Nachdenken - und zur Selbstkritik - anregen könnte.

  • H
    Honky

    Sie haben vollkommen recht, Herr Winkler. Und wenn "Opfer" und Schwule klatschen schon Ausdruck des künstlerischen Spirit ist, freue ich mich schon auf die Konzerte von Störkraft und Endstufe, schließlich handelt es sich um Musiker, keine Killer. Oder sehen Sie das etwa anders?

  • A
    arribert

    Kunst kann nicht schlecht oder gut sein. Kunst ist Kunst, auch wenn es nicht gefällt. Es gibt keine gute Kunst. Auch ein Arno Breker hat Kunst gemacht, die ist nicht schlecht, er hat das martialische, das überlegene der Herrenrasse ganz gut eingefangen. Die Idee des Nationalsozialismus dahinter ist nur schlecht, genau wie bei Bushido (der ist kein Nazi, hat aber zumindest faschistische Tendenzen in seinem Lied). Aber um mit echten Faschisten mithusten zu können, reicht es nicht sich ein paar leichte Zielscheiben in der Politik zu suchen. Also Bushido, hau mal wieder was Brauchbares raus oder tret im Oberbayern auf...

  • R
    Rolf

    Auch schlechte Kunst muss erlaubt sein - schön und gut. Nur - was stünde in der taz, handelte es sich um Nazirock?!

  • AU
    Andreas Urstadt

    Und wie sieht's mit Nazi-Musik aus? Gehört die jetzt auch besonders geschützt? Künstlerische Freiheit und so? Für mich steht Bushido auf einer Stufe mit Landser und Sleipnir!

  • CZ
    C. Z.

    was is an ner morddrohung kunstfreiheit???

  • T
    Tim

    Also im Grunde finden wir Bullshito einfach nur deswegen scheiße, weil wir so islamophob sind.

     

    Schreibt Daniel Bax jetzt unter Pseudonym?

  • S
    Sebastian

    Und wenn Kunst eine massiv rassistische Botschaft hätte? Oder eine extrem frauenfeindliche - beispielsweise einen Aufruf zur Vergewaltigung von Feministinnen? Oder wenn jemand auffordern würde, Schwule zu lynchen? Denken Sie mal drüber nach, ob Kunst wirklich alles dürfen muss. Oder nicht die Würde von Menschen Grenzen setzen sollte. Selten einen so schlecht durchdachten Artikel gelesen.

  • N
    neubau

    Zitat: "Aber Bushido ist von Beruf eben nicht Auftragskiller, sondern Rapper. [...] Ebenso wie die von Filmregisseuren, in deren Werken haufenweise Menschen bestialisch ermordet werden. Denn die Freiheit der Kunst besteht eben auch darin, etwas Falsches behaupten oder Geschmackloses sagen zu dürfen."

     

    Bei fiktiven Personen: ja. Bei realen: nein. Da ist's irgendwann strafrechtlich relevant. Und das sikkte Thomas Winkler wissen.

  • M
    missy

    Sehr guter Text, man könnte auch ergänzen, dass Bushido vielleicht beleidigt ist, weil man mit dem Bambi wie einer Wurst (halal) gewunken hat und ihn dann aber doch nicht aufgenommen hat in den grßen deutschen Schmusi-Mendienzirkus.

    Er hat nämlich bei Lanz zB einige sehr kluge Dinge gesagt, aber daran war man nicht interessiert, er wurde immer wieder zum kleinen dummen Gettojungen reduziert. Vielleicht auch eine Ätsch-Reaktion.

     

    Zu diesem Satz "Aber Bushido ist von Beruf eben nicht Auftragskiller, sondern Rapper." ist aber anzumerken, dass er offensichtlich gern mit Leuten abhängt, die dann doch eher im Berufsfeld Killerei zu finden sind. Daher Lob auch Wagner für seine klaren nicht eingeschüchterten Worte.

     

    Ich finds hochgradig bedauerlich, dass für einen so hochintelligenten Mann wie Bushido kein anderer Weg möglich scheint, egal wer auch immer Schuld daran hat.

  • JN
    J. Noodles

    Es muss nicht erst ein Mord passieren der durch Bambibushis Texte inspiriert ist, mehrere homophobe Übergriffe gehen bereits auf das Konto seiner kranken u. billigen Hasstiraden. Mit Rap und Freiheit der Kunst hat das auch nichts mehr zu tun. Wer wissen will was richtiger Rap ist sollte sich mal im Vergleich dazu die Originale aus den USA anhören. Viele bedeutende US Rapper haben sich inzwischen von Homophobie distanziert und einige sich sogar geoutet.

    Wenn jeder zu irgendwelchen Geräuschen oder sogenannter Musik völlig frei zu Mord aufrufen darf , dann müsste man dieses Recht auch Rechtsextremisten zugestehen.

  • D
    Daniel

    Bushido tanzt mir nicht auf der Nase rum. Er beleidigt mich.