Absturz mit mehr als 100 Menschen: Militärmaschine in Birma vermisst
In Birma wird eine Militärmaschine mit mehr als 100 Menschen an Bord vermisst. Befürchtet wird, dass die Shaanxi Y-8 über dem Meer abgestürzt ist.
Teile des Flugzeugs seien am Mittwochabend (Ortszeit) rund 218 Kilometer von der Hafenstadt Dawei in der Adamanensee entdeckt worden, sagte ein Armeevertreter der Nachrichtenagentur AFP.
Der Militärchef des Landes, General Min Aung Hlaing, bestätigte auf seiner Facebook-Seite, dass die Maschine vermisst wird. Dabei handelt es sich um ein Transportflugzeug des chinesischen Herstellers Shaanxi, eine sogenannte Shaanxi Y-8. Nach diesen Angaben war das Flugzeug aus dem Süden von Birma auf dem Weg in die ehemalige Hauptstadt Rangun.
Der Weg dorthin führt über das Meer. Deshalb wurde darüber spekuliert, dass die Maschine in die Andamanensee gestürzt sein könnte, ein Randmeer des Indischen Ozeans. An der Suche beteiligten sich neben anderen Flugzeugen und Hubschraubern auch mehrere Schiffe.
Soldaten waren mit Familien an Bord
Der letzte Kontakt bestand nach Angaben der Armee, als das Flugzeug auf etwa 5.500 Metern Höhe war. Zu diesem Moment habe sich die Maschine in der Nähe der Stadt Dawei befunden, der Hauptstadt der Region Tanintharyi. Gestartet war das Flugzeug in der Stadt Mergui (auch Myeik), nahe der thailändischen Grenze.
Die Propellermaschine Shaanxi Y-8 basiert auf einer Baureihe der älteren sowjetischen Antonow-Maschinen. Sie ist erst seit März 2016 im Dienst der myanmarischen Armee. Bei den Passagieren handelt es sich nach Angaben der Armee um Soldaten sowie Familienmitglieder.
Der 54-Millionen-Einwohner-Staat Birma war lange Zeit eines der am meisten isolierten Länder der Welt. Nach Jahrzehnten der Militärdiktatur hat sich das Land inzwischen aber geöffnet. Seit vergangenem Jahr wird die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi (71) geführt, die während der Militärherrschaft viele Jahre in Hausarrest saß. Das Militär besetzt in ihrem Kabinett aber immer noch mehrere Schlüsselpositionen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!