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Abschied von verdienten PolitikernBonn amour

Mit Originalen wie Franz Müntefering gehen dem Bundestag Leidenschaft, Haltung und Stil verloren. Eine leicht sentimentale Würdigung der Generation Mettigel.

Ach, Münte, es ist schade, dass du gehst. Bild: dpa

Ach, Münte. Sentimentalität ist nicht dein Ding. Jammern, Larmoyanz, Tränen, all das weinerliche Zeug. Du hast die Agenda 2010 durchgedrückt, als die SPD sie bereits hasste, die Haare streng zurückgekämmt wie ein Fußballtrainer aus den 50er Jahren. Du hast dich anbrüllen lassen, du hast zurückgebrüllt. Und du hast ganze Philosophien zu Drei-Wort-Sätzen verdichtet („Opposition ist Mist.“).

Man würde nur zu gern wissen, was du über euren Kanzlerkandidaten denkst, der in Selbstmitleid badet: Peer ist Mist? Ach, Münte, es ist schade, dass du gehst. Und du bist nicht der Einzige. Mit dir nimmt die alte Garde Abschied, mit euch verschwinden die letzten Reste der Bonner Republik. Originale, die das Land Jahrzehnte prägten.

Ihr standet noch für etwas anderes als das Taktieren für die Karriere. Ihr alle habt die Politik in den 70ern zu eurem Beruf gemacht. Damals war Politik noch etwas Wichtiges, über das man sich in holzgetäfelten Partykellern oder verqualmten Hörsälen die Köpfe heiß redete.

Ihr seid die Generation Mettigel. Alles war klarer damals, einfacher, und vielleicht ist man deshalb geneigt zu glauben, dass ihr echte Überzeugungen hattet. Die Studentenproteste, später die Pershing II, das Waldsterben, die Atomkraft. Man war dafür oder dagegen, es ging um viel.

Die Politschnösel von heute

So gesehen, hattet ihr Glück: Damals war es einfacher, sich wirklich sicher zu sein. Wer geht schon für eine Energiewende auf die Straße, die sowieso alle Parteien wollen. Die innere Härte, die durch diese Kämpfe entstand, merkte man euch an. Viele von euch haben es, das gewisse Etwas, das den glatten Politschnöseln von heute fehlt.

Stacheln im Fleisch

Der Mettigel symbolisiert den Anbruch der Moderne in der jungen Bundesrepublik. Er war einer der ersten Schritte, Kreativität in die Küche zu bringen. Also wurde Mett (grobes Schweinefleisch aus dem Cutter, nicht als dem Wolf) mit Salzstangen oder Zwiebelringen als Stachel garniert, Oliven dienten als „Augen“ und „Nase“. Mit Fliegenpilztomaten und Schinkenröllchen gehörte der Igel bis in die 70er zum Standardrepertoire jedes kalten Buffets.

Heidemarie Wieczorek-Zeul etwa – Kampfname: „die rote Heidi“. Sie baute das Entwicklungsministerium zu einer schlagkräftigen Lobbybehörde für die um, die Lobbys wirklich brauchen. Sie nervte als Ministerin mit Linksdrall die reformbesoffene SPD, indem sie unermüdlich für die Ärmsten der Welt kämpfte.

Oder nehmen wir jemanden vom ganz anderen Ende des politischen Spektrums. Norbert Geis, CSU-Hardliner, wettert bis heute in Talkshows gegen die Gleichstellung von Schwulen und Lesben. Das traut sich sonst keiner mehr, die anderen Gäste zwinkern sich dann verständnislos zu. Geis war es auch, der dem in wilder Ehe lebenden Bundespräsidenten empfahl, seine Lebensverhältnisse zu ordnen.

Mit Geis geht der letzte Rock-’n’-Roller der CSU. Oder regt sich wirklich jemand über die kalkulierten Tabubrüche eines Alexander Dobrindt auf? Ach, Münte, ihr botet, jeder auf seine Art, großes Kino. Leidenschaft. Emotion. Und noch etwas wird fehlen, wenn ihr weg seid. Nennen wir es: Stil.

Die formvollendete Steifheit

Wie grandios mutet die formvollendete Steifheit eines Hermann Otto Solms an, der im perfekt sitzenden Anzug stets so aussieht, als habe er einen Taktstock verschluckt. Solms ist jemand, dem man abkauft, eine Idee von Liberalismus zu haben, die nicht allein aus Steuergeschenken für die Oberschicht besteht.

Leute wie Solms, wie ihr, wirken im hektischen Berliner Betrieb wie Relikte. Auf einem FDP-Parteitag machte sich 2011 Lutz van der Horst an Solms heran. Alle Politiker kennen und fürchten den „Heute show“-Außenreporter. Na ja, fast alle. Solms verwickelte den Satireprofi in ein freundliches Gespräch über das Kuchenbuffet, über dies und das. Er kannte die „heute show“ nicht. Und kam besser rüber als sein Konterpart.

Auch du, Münte, hattest mit manchen Erscheinungen des 21. Jahrhunderts deine Probleme. Du hast dich nie an die Anforderungen des Internets gewöhnt. Niemals hättest du getwittert, obwohl du auf 140 Zeichen wahrscheinlich die Bibel erzählen kannst. Deine Twitterabstinenz kommentierst du, knapp wie immer: „Nein, nie selbst getwittert – ich genieße persönlich die Gnade der frühen Geburt.“

Ach, Münte, allein dafür, für die Ablehnung der Dauergeschwätzigkeit, gebührt euch Dank, Lob und Ehre. Ihr wart eben schon wichtig, als die „Tagesschau“ um 20 Uhr noch echte Neuigkeiten meldete und keine abgehangenen Nachrichtenschnipsel, die man heute in der Mittagspause online liest.

Platz für die Jungen

Nur damit hier kein Missverständnis aufkommt: Es ist richtig, dass ihr geht. Ihr seid alle um die 70 Jahre alt. Da ist es Zeit, den Jungen Platz zu machen. Ihr habt ihn gerade noch geschafft, den Abschied in Würde. Nichts ist trauriger als ein Politiker, der nicht loslassen kann.

Und als tragische Figur vergangener Macht auf der Hinterbank vergreist. Du, Münte, siehst das pragmatisch als neuen Lebensabschnitt. Du sagst: „Bundestag ist nicht alles: Ich scheide da aus, aber ich ’höre nicht auf‘, sondern bleibe gesellschaftspolitisch engagiert.“

Wir nehmen dich beim Wort. Es wäre schön, dich ab und zu wiederzusehen, in Talkshows, auf Podien und in Interviews. Dich und die anderen. Aber wahrscheinlich ist auch etwas anderes wahr. Ihr werdet deshalb so verklärt, weil ihr schon immer da wart. Ihr gehört zum Inventar der Republik, wie die wuchtigen Gelsenkirchener-Barock-Schränke in vielen Wohnzimmern. An denen man hängt, die aber viel zu bedeutungsschwanger in der Ecke herumstehen.

Und mit der Verklärung des Alten ist das bekanntlich so eine Sache. Jede Generation hat ihre Idole. Politisch interessierte Nachgeborene werden eines fernen Tages vielleicht sogar Philipp Mißfelder vermissen.

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35 Kommentare

 / 
  • H
    hartzlos

    Warum soll das ein Verdienst sein, an der Verarmung von großen Teilen unserer Gesellschaft durch Hartz 4 und andere Schmälerungen und finanziellen Grausamkeiten beteiligt gewesen zu sein? Das betraf doch eine große Zahl von Familien mit Kindern, die von den ach so verdienstvollen Politikerinnen und Politikern der rot-grünen Prominenz zu den "Tafeln" geführt wurden, um die Reste unserer Wohlstandsgesellschaft zu verwerten.

    Es ist eine Verhöhnung derjenigen Menschen, die es mit den Aussagen der Parteien ernstgenommen haben, wenn es hieß, es gehe um Verbesserungen ihres Lebensstandards.

    Eine "Politik aus Leidenschaft" oder der Anspruch, Demokratie zu wagen, wie es symbolhaft der Altsozialist Brandt einstmals verkündete, war so nicht gemeint. Es bedeutete allein den Mut, eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen und nicht die Armut großer Teile unserer Gemeinschaft zu erhöhen. Genosse Willy Brandt wäre damit keinesfalls einverstanden gewesen. Doch die Zeiten dieses großen Politikers sind längst vorbei. Und Entschuldigungen für eine derart misslungene Sozialpolitik helfen auch nicht mehr weiter, die Karre steckt tief im Dreck.

  • L
    leone

    kein wunder, dass ihr deen vergessen habt:

     

    zitat aus brandbrief :

    "Wer vertritt die Kassiererin bei Aldi und Lidl, wer vertritt die Ungelernten, wer vertritt die „falsch“ qualifizierten Akademikerinnen, wer vertritt die 800 € Rentner, wer vertritt die Empfänger sinkender Reallöhne, wer vertritt die Arbeitslosen, die am Ende ihres Berufslebens um ihre Beiträge betrogen werden, wer vertritt die Kinder ohne Markenklamotten? Die derzeitige Antwort in dieser Republik heißt: Niemand vertritt sie und folgerichtig wählen sie auch niemand. Noch folgen sie auch keinem falschen Propheten, noch werden sie nur geringfügig gewalttätiger, noch lassen sie sich einreden, selbst Schuld zu sein, weil sie die „ungeheuren“ Chancen ihrer „ungeheuren“ Freiheit nicht genutzt haben. Noch werden sie depressiv statt wütend, noch lassen sie sich von rot/grün und rot/schwarz und schwarz/rot und schwarz/gelb und bald schwarz/grün verwalten. Noch ertragen sie die Selbstbedienung der Machteliten, noch lauschen sie deren gegenseitigen Bezichtigungen, wer die größten Raub- und Spesenritter in den eigenen Reihen hat. Noch hören sie sich an, dass es der Lauf der globalisierten Welt sei, dass die Reichen reicher und die Armen ärmer werden, noch hören sie sich an, dass sie zu unproduktiv sind beim Arbeiten und beim Kinder in die Welt setzen."...

     

    und nu ratet ma, wer hats geschrieben? und wann?

     

    auch einer der geht, tscha, sowas gabs auchma inner esspeeedeeeee!

  • RA
    Renitentia agiti

    ich hab`da mal `ne Frage, ist es eigentlich eine Beleidigung, wenn man jemanden

     

    "eine machtgeile Ratte nennt"?

     

    Danke für eine rechtsgültige Antwort!

  • G
    gerstenmayer

    Mit Originalen wie Franz Müntefering gehen dem Bundestag Leidenschaft, Haltung und Stil verloren

    ------------------------------------------------------ "Wir werden an den Wahlversprechen gemessen - das ist unfair."

    originaton Müntefering-solche originale mit leidenschaft,haltung und stil sollte man ignorieren,nicht wählen

  • H
    Hasso

    Industrie, Banken und Wirtschaftsbosse sagen den "Schülern" wie es gemacht wird. Und so machen sie's auch. Zwar nicht umsonst-aber das macht es für die "Schüler: Volkvertreter" umso leichter. Einer aus dem Dilletanten-Stadel geht-,na und. Der braucht sich um seine "Rente" bestimmt keine Sorgen zu machen. Das ist der, der über die Heuschrecken zürnte obwohl er sie zuließ.

  • HF
    Heinz Faßbender

    Dieser PR-Artikel wider mich an.....

  • SG
    Schmidt Georg

    Hallo, sama, was soll ich da sagen-Wehner-Strauss-Mende-Adenauer usw, das ist der Lauf der Zeit, aber bei den Spartanern gabs so nen Rat der Alten, man musste über 60 sein ( hab ich gelesen) und was die sagten, war Gesetz, da könnte man die ALTEN aus dem BT unterbringen-H Schmidt-H Kohl-Müntefering-Scheel uswusw

  • A
    Arne

    Also, sartirisch-provozierende Artikel schreiben kann Yucel besser wie Schulte. Dass er das alles nicht ermst meinen kann, fiel mir erst in der Passage mit Wiecorek-Zeul auf, der Ministerin, bei der sich die BRD immer weiter von dem 0,7% des BSP für Entwicklungshilfe entfernte.

     

    Etwas deutlicher wäre mir lieber gewesen. Ich schätze, Schulte will sagen, dass wir jubeln sollen, wenn Typen wie Müntefering gehen, die die SPD kaputt gemacht haben, die nur an sich und ihre Karriere dachten, bevor sie sich aufs Altenheim mit einer knapp volljährigen neuen Ehefrau zurückziehen.

    Will er uns auffordern, ein Fläschhen Veuve-Cliquot zu köpfen, wenn der neue Bundestag zusammentritt?

    Gerne. Ich konnte meine klammheimliche Freude schon nicht verstecken, als der Kriegstreiber Struck endgültig ging.

     

    Der Artikel sagt nicht viel. Natürlich sollte man hoffen, dass die Wähler mal irgendwann so vernünftig werden und die Namen Schröder, Müntefering, Scharping, Struck, aber auch Fischer, Cohn-Bendit, Schily in ihren Ohren genauso klingen wie sie heute die Namen Honecker, Mielke und Mittag. Aber bis dahin gehen noch einige Jahre ins Land, erstmal werden jetzt Honeckers und Mielkes mißratene Kinder in die Führungspositionen der BRD gebracht, damit sie auch aus der alten Bonner BRD eine große DDR mit Billiglohn und miesen Lebensstandard und undemokratischen Bedingungen machen können.

     

    (Interessant wäre wirklich mal, genauer zu untersuchen, wie und wo das anfing, dass solche Typen sich so entwickelten, dass sie alles, was mal lebenswert in diesem Staat war, vernichten wollten.)

  • SG
    Schmidt Georg

    jaja, die Politiker, warum auch immer, können ihren verdienten Ruhestand geniessen, ich als eine Ameise im Millionenheer der BürgerInnen und Steuerzahler muss bleiben und weiterhin die Gesetze und Verordnungen der Zurückgetretenen geniessen!

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bye-bye-bundestag-letzte-worte-von-abgeordneten-a-908350.html

  • SG
    Schmidt Georg

    wirklich schade wars, als damals Wehner abtratt und natürlich Strauss-da gabs im BT immer was zu lachen, heute ist da eine gewisse Grabeskälte ! Gleichgeschaltet Politiker, selber Josefkarl vermisst man. der liess mal, ab und zu, einen krachen !

  • SG
    Schmidt Georg

    also, das find ich nicht schön, wie Ihr mit Münte umgeht, schliesslcih muss er doch für seine Tochter, äh sorry Frau sorgen und ausserdem hat er jetzt diesen Gratisposten beim ASB, alos, da ist er sicher ausgelastet, nene, also, der arme Münte, muss ich auf dei alten Tage noch plagen, wenn er dann über 80 ist, darf er im TV auftreten und erzählen, was die anderen alles falsch machen!

  • L
    lowandorder

    Mönsch - Ulli.

    Hartz-IV-Verbrecher Müntefering als Idol Münte

    und die Verwirrnis der späten Geburt und Münster-geschädigt?

    Bonn amour - Münte? Ja geht's noch?

    Wie Billig Eitel ist denn das!?

     

    In den kurzen Hosen stecken geblieben?

    Als Bonn noch Bonn und Müntefering - Münte wurde,

    da steckten Sie wie meine Kinder noch in denselben.

     

    Ja. Friedens/AKW-Bewegung, Tschernobyl -

    da konnte er noch imponieren.

    Lebte er 10 Jahre " übern Berg" in Westfälisch-Sibirien,

    unmittelbar neben Heinrich-Lübke-town, Enkhausen.

    Während dieser Zeit - noch 2.Mann in NRW - da fiel er auf.

    Anders als der dröge Kartonagen-Fabrikant der CDU,

    der abgewichste Spendenjongleur der FDP

    zeigte er sich bei Podiumsdiskussion - engagiert und kundig.

    Alert und taff, im lässig-eleganten Anzug: der will und wird noch was!!

     

    Tja, nur was? und dann das:

    der ganze GazPromGerd/BMW-Fischer-Rest

    - Grundkonotierung: Teilnahme an zwei verfassungs- und

    völkerrechtswidrigen Kriegen,

    innenpolitisch aber

    und vor allem Hartz-IV-Verbrechen

    und Rente-67-Demontage mit Rister-Renten-Betrug

    - ja das alles haben Sie wohl vergessen?

     

    Oder sind Sie auch so zynisch selbstvergessen wie

    dieser und die übrigen Verräter an ihrer Klasse?

     

    Die Kommentare sprechen doch eine klare Sprache:

    einfach mal die Brille putzen, ihr zerschlissenes

    Mäntelchen pubertäter Erinnerung abstreifen

    und - hinschauen;

    aber mit Empathie für die, die nicht die schicken Plätze

    im " gemeinsamen" Boot haben, sondern ums Überleben

    rudern und die Suppe auslöffeln müssen.

     

    Alles gesagt - doch, doch:

    "Polit-Schnösel"

    "Und mit der Verklärung des Alten ist das bekanntlich so eine Sache.

    Jede Generation hat ihre Idole."

    Ja, Alder, da sachste was.

    Müntefering als Münte dein Idol?

    Na dann - gute Nacht und arme taz.

  • C
    Cometh

    Der hymnische Kommentar belegt nur die flächendeckende Verheerung durch das Qualitätsfernsehen.

     

    Nicht einzige kritische Frage dazu, was "Münte", "rote Heidi" und all die anderen für die von ihnen eingestrichenen Millionen - und Münte ist ein Millionär qua Steuergeld - eigentlich angestellt haben. Wenn ich "Münte" wäre, ich würde über über einen solchen Artikel nur grinsen. Das ist ja schlimmer als das Stockholm-Syndrom.

     

    Dafür zahlen wir 6 Mrd. Euro Rundfunkgebühr, damit so ein Krams herauskommt. Das ist ja entsetzlich!

  • W
    wolf

    Ach Du lieber Himmel, die "alten" gehen. Wenn das traurig ist, wie nennt man dann das Gehen der noch älteren und noch ehemaligeren Politiker. Waren die Zeiten bis hin zum Friedrich dem Großen immer noch noch noch besser? Damals hatte es Kant und Goethe gegeben, und heute? Weicheier und Warmduscher wo man hinschaut. Leider fehlt auf dem kommenden Wahlzettel eine Partei: Gegenstimme. Warum wohl?

  • SE
    sozial endokriner Disruptor

    Die Zeiten ändern sich von Schmalspur vertikal zu Vielfalt horizontal.

    "Tu fromm — du brauchst es gar nicht zu sein. Sie fallen drauf rein:

    SPD-Chef Franz Müntefering als Laienprediger in der Evangelischen Luisen-Kirche in Charlottenburg. -- Sonntag, den 18. April 2004"

    Der Führungsstil der SPD:

    http://www.payer.de/religionskritik/karikaturK214.gif

     

    Zitat Franziska Drohsel: "Nie wieder darf sich meine Partei Entscheidungen vom Regierungsapparat derart abpressen lassen."

    Schade das sie ging, sie hätte die SPD aufwerten können.

     

    Geht Münte nun vom "Konvent für Deutschland"(Rassist Henkel etc.) zum Genossen der DIS AG Zeitarbeit Clement? Ach nee, Münte wurde am 27. April 2013 in Hamburg vom ASB-Bundesausschuss zum neuen Präsidenten des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) ernannt.

    Knut Fleckenstein "Einen solchen Mutmacher und Vorantreiber können wir gut gebrauchen. Die Kombination passt."

    Gruselig, er bleibt erhalten.

  • DL
    dem lentz

    jaja

    die gute alte zeit

    als kleine pelzige wesen von alphacentauri noch echte kleine pelzige wesen von alphacentauri waren....

    nur hatt man mir schon beigebrracht das einfache aussagen für komplizierte sachverhalte nie zutreffen und sie mit emotionen unterfüttern reine vom inhalt ablenkende show ist als m. gerade anfing mit seinem job als politikdarsteller.

    da das heute die meisten wissen die sich überhaupt noch dafür interressieren sterben die sich überschlagenden stimmen langsam aus und einige versuchen es mitlerweile sogar mit argumenten und abwägungen; dem fluch der postmoderne.

    auf alphacentauri gabs halt eigentlich immer schon nur nacktmule.

  • T
    thogo

    Müntefering will nicht mehr arbeiten? Dann soll er auch nix mehr essen. Für den wäre Hartz-IV noch viel zu gut.

    Er war ja einer der Neoliberalen welche die SPD von innen ausgehöhlt haben indem sie das S in SPD als "Sozialdarwinismus" buchstabierten. BTW - war er es nicht auch der es anstößig fand Politiker an ihren Versprechen zu messen?

  • EM
    Eric Manneschmidt

    Hier noch die Quellenangabe zum von "Micha" zitierten Satz: http://www.zeit.de/online/2006/20/Schreiner

  • P
    peter

    so eine leiharbeiterin in der altenpflege,die würde sich freuen den alten Kasper vor sich zu haben

  • S
    Sentimentaler

    Dank Originalen wie Franz Müntefering fehlen zig Milliarden in der Kasse. Das macht mich leicht sentimental.

  • J
    JürgenG

    Franz Müntefering, Leidenschaft, Haltung und Stil in einem Satz ohne Verneinung. Max Planck hilf, mein gewohnter taz.de-Link führt auf einmal in ein Parallel-Universum.

  • E
    egal

    Auf Müntefering kann man gut verzichten. Es ist sowieso sehr fragwürdig, warum er noch einen Sitz bekommen hat als Polit-Opa. Durch neue Ideen oder gute Unterstützung ist er nicht aufgefallen und für die Position eines Abgeordneten ehrenhalber ist der Bundestag doch zu wichtig.

     

    Inhaltlich finde ich Münteferings Karriere im Übrigen für einen Beleg der Politiker- und Parteienmüdigkeit. Wenn man sich seine Aussagen vorführt, wie Demokratie in Deutschland funktionieren soll, wer aufgestellt werden darf bei Opposition gegen die Parteifunktionäre, usw. sieht man da das wahre Gesicht dieser Politiker-Generation. Es geht nicht um die Sache, sondern nur um Macht. Und das merkt man der Bundes-SPD zB sehr gut an und führt regelmäßig zu den katastrophalen Ergebnissen.

     

    Und das Tolle an der Generation Müntefering? Egal, welche Wahlniederlage kommt oder wieviel Tausende Mitglieder auf Dauer verloren sind, sie bleibt einfach an der Spitze, weil sie jegliche innerparteiliche Opposition ausgeschaltet und langfristig behindert hat. Steinmeier hat nach der düstersten Niederlage überhaupt sich einfach zum Fraktionschef ernannt, das kam einem Putsch gleich. Steinbrück, Totalversager als Ministerpräsident und vor allem als nie anwesender Abgeordneter wird Kanzlerkandidat.

     

    Bei solcher Politikergeneration muss man sich nicht wundern, warum die Bürger dieses Angebot an unehrlicher Politik nicht annehmen wollen. Das Schlimmste ist ja noch dazu, dass man Leute wie Müntefering nicht abwählen kann, sie kleben fest!

  • TB
    Th. Bode

    Es ist absurd aus irgendwelchen Sekundär-Gründen wie "Originalität" hinter Politikern wie Müntefering herzuweinen. Unvergessen wie er, ich hörte es im Autoradio, von den "Schangsen" quatschte, die älteren Arbeitslosen durch die Agenda eröffnet würden. Indem man sie mit einem Arschtritt an den Rand der Existenz befördert, bzw. indem man ihren Ehefrauen die eventuell noch einen Job haben aufbürdet für sie zu sorgen. Das nennt man dann "Aktivierung". Wie man in einem Blättle das damit kokettiert irgendwie "links" zu sein, so etwas verzapfen kann, wie originell, ist mir schleierhaft,

  • H
    Haarentfernung

    Ich habe ja schon immer gesagt: "Die wachsen raus! Eines Tages wachsen die raus! Ich freue mich. Nun ist wieder einer weg und es wird überhaupt keine Rolle spielen. Mal sehen wo der unterkommt.

  • J
    jan

    Das sind so die Momente, in denen man vollends und für immer den kläglichen Rest an Vertrauen in die Presse verliert: da wird tatsächlich dem Zerleger der SPD, dem neoliberalen Treiber vom Gerdgas hinterhergewinselt?

    Was ist mit dem unfassbaren Schaden, den er mit seiner Politik angerichtet hat? Mit dem Elend, welches das deutsche Lohndumping nicht nur über Deutschland sondern via deren nicht mehr nachgefragten Exporte auch über die Nachbarländer gebracht hat? Was ist mit den Alten, die wieder im MÜLL nach Pfand wühlen? Mit den hungrigen Schulkindern? Den Schuhputzern? Eineurojobbern?

    Benennt euch doch um. In Kilo Oskar Tango Zebra.

  • S
    Sama

    Es geht in diesem Artikel nicht darum, was Müntefering geleistet oder verbrochen hat - sondern es geht um Verschwinden der alten Garde.

    Und es entspricht genau meinen Empfindungen - die Politiker, die mich prägten, die irgendwie immer schon da waren, deren Namen schon fielen, als ich anfing mitzubekommen, was in den Nachrichten gesendet wird - diese Namen verschwinden.

    Das ist zwar äusserst sentimental - aber ich steh dazu

  • B
    broxx

    Hey Ulli, bist du stoned? Münte geht-klasse kann ich da nur sagen. Oder wie war das noch das er das gemein fand das man ihn an seinen Wahlkampfversprechen messen wollte????

  • TF
    Thomas Fuchs

    Auch ich kann Franz Müntefering nichts abgewinnen. Wenn wir schon in Kategorien von "Leistung" denken, auch dann hat Müntefering nichts geleistet. Was hat er denn geschafft, worauf wir später stolz auf ihn sein werden? Mir fällt da nichts ein.

  • S
    schwarzweißrot

    TAZ, was soll ich denn von Euch halten?!

     

    Dem Müntefering seine Frau will auch in den Bundestag...

     

    Dem Schröder seine sitzt im Vorstand bei Karstadt und will auch in die Politik...

     

    Dem..., etc., etc., etc...

     

    Der Lassalle dreht sich derweil im Grabe herum...

     

    TAZ, Eure verlogene Unterwürfigkeit vor den Sozen ist einfach nur eckelhaft...

     

    Es ist Zeit die AfD zu wählen.

  • R
    reblek

    "Mit Originalen wie Franz Müntefering gehen dem Bundestag Leidenschaft, Haltung und Stil verloren." - Ich lache mich schlapp. Kein Wunder, dass vor allem dieser Satz dieses "Originals" im Gedächtnis hängengeblieben ist: "Opposition ist Mist." Klar, die Fleischtöpfe der Regierung haben ihre anziehende Wirkung. Aber politisch zu bewerten ist das Regieren nicht sonderlich hoch. Das kann jeder Depp, wie in der Geschichte zu sehen war und in der Gegenwart zu sehen ist. Das konnte sogar ein Müntefering oder ein Schröder oder, oder, oder. Aber wann hat es schon mal eine schlagkräftige Opposition gegeben, die der Regierung Feuer unterm Arsch gemacht und das politische Geschehen beeinflusst hat? Beispiel (leider lange her): In Baden-Württemberg haben die damals noch Grünen in der Opposition gemeinsam mit außerparlamentarisch Kämpfenden eine Autoteststrecke für Daimler verhindert. Eine Regierung mit Trittin hat das Ding später in Niedersachsen genehmigt. Was also ist Regieren?

  • K
    KlausK

    >>>Mit Originalen wie Franz Müntefering gehen dem Bundestag Leidenschaft, Haltung und Stil verloren.

  • LL
    Larry, London

    On behalf of my colleagues from London, I would like to thank Mr. Müntefering for all what he has done for us. Franz, you are a sweetheart.

     

    Please say hello to Gerd and let him know, there is always a bottle of finest chamapagne and the cigars he loves, whenever he comes to London. Hope to see you guys soon.

     

    Larry

  • M
    Micha

    Bitte was?

     

    "Leidenschaft, Haltung und Stil"?

     

    Über einen, der sagte: "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen"?

     

    Geht's noch, taz?

     

    Na dann ersetzt doch gleich die tazze durch ein Hakenkreuz!

  • S
    Stratege

    Münte ist einer der größten SPD-Betrüger, der für die AGENDA 2010, für privaten Wohnungsbau, für energetische Sanierung und für HARTZ 4 den Boden bereitet hat - und Millionen Menschen in Existenzangst, Minijobs und Dauerarbeitslosigkeit gestürzt hat.

     

    Mit seinen Sympathienummern hat er auch dem GAZ-Promi Schröder den Weg geebnet, und der macht weiter, beim Ausverkauf von Bürgerinteressen an Oligarchen und trickereiche Kanzleien, die Gesetze umschreiben!

     

    Pfui Teufel!

  • V
    vic

    ...eines sehr fernen Tages...