AKW in Belgien wieder hochgefahren: Haarrisse am Reaktor

Die beiden Atomreaktoren Doel 3 und Tihange 2 dürfen wieder ans Netz gehen. Sie waren aus Sicherheitsgründen abgeschaltet worden.

Das Atomkraftwerk Tihange bei Huy (Belgien).

Insgesamt drei Atomreaktoren gehören zu der Atomanlage Tihange bei Huy.

Brüssel dpa | In Belgien werden die seit mehr als eineinhalb Jahren ruhenden Atomreaktorblöcke Doel 3 und Tihange 2 wieder hochgefahren. Die föderale Nuklearaufsichtsbehörde AFCN erlaubte dies am Dienstag dem Betreiber Electrabel, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga. Bis die Stromversorgung steht und der Betrieb tatsächlich beginnen kann, dürfte es aber noch etwa zwei bis drei Wochen dauern.

Die beiden baugleichen Atomreaktoren waren im März 2014 aus Sicherheitsgründen abgeschaltet worden, nachdem man Haarrisse an den Reaktorbehältern entdeckt hatte. Nach einer Prüfung stellte AFCN nun fest, dass es sich dabei um ein Problem handle, das durch das Schmieden der Stahlringe des Behälters entstanden sei. Es bestehe keine Gefahr für die Sicherheit der Reaktoren, heißt es.

Das AKW Doel liegt bei Antwerpen, Tihange bei Huy in der Nähe von Lüttich. Die baugleichen Blöcke waren bereits ab Sommer 2012 rund ein Jahr wegen der Haarrisse stillgelegt. Die Betriebsgenehmigung gilt laut Belga nun bis zum Abschalten der Atomkraftwerke, also für Doel 3 bis Oktober 2022 und für Tihange 2 bis Februar 2023. 2011 hatte Belgien den Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen.

Nach den Terroranschlägen von Paris hatte Belgien bereits am Freitag die Sicherheitsüberwachung für Atomanlagen erhöht, meldete Belga.

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