30 Jahre Mauerfall und immer noch ist nicht alles gesagt? Nein! Denn wer redet hier eigentlich über die DDR und die letzten 30 Nachwendejahre? Wer schweigt? Und was ist drei Jahrzehnte nach der friedlichen Revolution sagbar? In unserem taz-Dossier verhandeln wir das Reden und Schweigen in der Bundesrepublik – ganz und gar nicht ostalgisch – und doch aus ostdeutscher Perspektive.
Mit der Erstürmung der Stasi-Zentrale war 1990 die Staatssicherheit Geschichte. Teile des Areals werden seitdem sich selbst überlassen.
Punk wurde in der DDR nicht verstanden, aber brutal verfolgt. Die Kompilation „too much future“ zeigt, wie sich die SED ihr eigenes Grab schaufelte.
Wir sind das Volk? Wir sind ein Volk. Der Band „Das Jahr 1990 freilegen“ ist eine faszinierende Materialsammlung aus dem Jahr der Transformation.
Ein Film von Urs Egger erinnert an ein dunkles Pharma-Kapitel deutsch-deutscher Geschichte: „Kranke Geschäfte“ läuft Montagabend im ZDF.
DDR-Sperrgebiet, Grenzanlagen, ein Dorf. Heute gibt es in Böckwitz ein Biotop zu entdecken. Und dort leitet Verena Treichel das Grenzmuseum.
Auf dem Hülfensberg erinnert sich Bruder Johannes an die Zeit im DDR-Sperrgebiet. Im Eichsfeld gelang es der SED nie, die Bevölkerung auf Linie zu bringen.
Lief wirklich so viel schief bei der Wiedervereinigung? Oder sind viele Ossis nur beleidigt? Eine Diskussion versucht Missverständnisse zu ergründen.
Es war der größte Coup der deutschen Naturschützer: Bei der letzten Sitzung stellte die DDR-Regierung knapp 5 Prozent des Staatsgebiets unter Schutz.
Es wird diskutiert, einen Beauftragten für die Opfer von SED-Unrecht einzuführen. In dem Vorschlag werden alle Restposten auf das neue Amt abgeladen.
Ernst Paul Dörfler beobachtet Bienen und Biber. Parteipolitik hat er abgehakt. Besuch beim einstigen Chef des Umweltausschusses der DDR-Volkskammer.
Am 15. Januar 1990 besetzten DemonstrantInnen die Zentrale der Stasi. Sie standen vor einer Herausforderung: Wie löst man einen Geheimdienst auf?
Die DDR ist Geschichte. An vielen ostdeutschen Schulen verschwand für einige Zeit der Unterricht über das Land. Warum?
Der Briefwechsel der großen DDR-Schriftstellerinnen Sarah Kirsch und Christa Wolf zeigt: Politisches und Privates zu trennen, ist unmöglich.
Die Hamburger Freelens-Galerie zeigt Dokumentarfotos der Fotografin und einstigen taz-Bildredakteurin Ann-Christine Jansson aus den Wendejahren.
Die Akzeptanz, die es heute gegenüber rechten, rassistischen Einstellungen gibt, ist den 1990er Jahren gesät worden. Jetzt profitiert die AfD davon.
Kurz nach der Wiedervereinigung war eine Phase des Umbruchs. Jan Wenzel erkundet in „Das Jahr 1990 freilegen“ diese längst vergessene Zeit.
Disziplinierung und Anpassung: Elemente der DDR-Heimerziehung leben in heutigen Kinder- und Jugendeinrichtungen fort.
Die Literaturwissenschaftlerin Susanne Scharnowski kritisiert den hysterischen Umgang mit Heimat – und plädiert für ein zeitgenössisches Verständnis.
Holger Friedrich soll Stasi-IM gewesen sein. Sein Umgang mit der Vergangenheit bedroht die Glaubwürdigkeit der Zeitung.
Vor 30 Jahren fand in Braunschweig während des Mauerfalls ein Filmfest statt. Das diesjährige Filmfestival erinnert daran mit einer Filmreihe.
Das fatale Krisenmanagement des DDR-Fußballs 1989, das Festhalten an alten Verhaltensmustern – all das ähnelte dem der Staatsführung wenig später.
Ohne die Maueröffnung hätte Katrin Stein niemals ihren Traumberuf lernen können: Floristik. Sie meint echte Blumenkunst, nicht die aus Plastik.
Eine drittklassige Ost-West-Begegnung am 9. November. Wie unser Autor seinen Rückfall in die Kurve von 1860 München erlebt hat.
Manchmal muss man den Osten erst verlassen und zurückkommen, um zu verstehen, was der Osten ist. Eine Welt, die auf dem Teppich bleibt.
Rund 100.000 Menschen feiern den Tag des Mauerfalls mit einer großen Party vor dem Brandenburger Tor. Das Sicherheitskonzept wirft Fragen auf.
Plötzlich war eine Wohnung in der Platte nicht mehr prestigeträchtig, sondern Getto: Wie gingen und gehen die BewohnerInnen damit um?
Warum glückte ihm, was andere nicht schaffen? Holger Schur ging 1991 in den Westen. Zurück wollte er nie.
Der deutsche Sozialismus ließ ökologisch ein Trümmerfeld zurück. Aber der Mauerfall brachte uns wertvolle Landschaften und Einsichten.
Unser Autor hat 1989 in Leipzig Theologie studiert, zusammen mit Rainer Müller. Beide waren Bürgerrechtler. Was ist aus der Bewegung geworden?
Einst ein Ort der Weltgeschichte, heute ein Rummelplatz: Wie der Checkpoint Charlie wurde, was er ist.
Im Frauen*bildungszentrum in Dresden treffen junge auf alte Feminist*innen – und streiten ziemlich produktiv. Besuch in einem Utopie-Workshop.
Alle reden über 30 Jahre Mauerfall, kaum einer über die Novemberpogrome. Dass Deutsche sich lieber an glorreiche Momente erinnern, hat Tradition.
Renate Hürtgen, 72, war Teil der DDR-Opposition. Anna Stiede, 32, gräbt deren Geschichten aus – auch, um die eigene Biografie besser zu verstehen.
Ostdeutsche Ministerpräsidenten beschwören gern ein besonderes Verhältnis zu Russland. Echte Nähe hat es nie gegeben, auch nicht zur DDR-Zeiten.
Zum 30. Jubiläum des Mauerfalls eröffnen in Berlin und Potsdam gleich zwei Ausstellungen von Norbert Bisky. Eine davon in einer Kirche.
Berlin erinnert an den Mauerfall – und es geht dabei nicht nur ums Feiern.
Thierry Noir malte unter Gefahr Gesichter mit großen Mündern auf die Berliner Mauer. Heute malt er auch, um vor neuen Grenzen zu warnen.
Der Mauerfall ermöglichte auch Ost-West-Beziehungen. Zum Beispiel: Renate Heusch-Lahl und Christian Lahl aus Rostock.
Mit seinem Film „Die Architekten“ wollte Peter Kahane die Kunstfreiheit in der DDR testen. Der Mauerfall machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
Beim Jubliläumsevent zum Mauerfall traten am Berliner Alexanderplatz die Ostberliner Band „Zerfall“ und „Fehlfarben“ aus dem Westen auf.
Tupoka Ogette wurde in Leipzig geboren. Ab ihrem achten Lebensjahr lebte sie in Westberlin. Ein Gespräch über Revolution, Rassismus und lautes Singen.
30 Jahre nach dem Mauerfall fehlt das Verständnis, dass es nicht um Freund und Feind geht, sondern um Respekt und Kompromisse.
Heute braucht es für Schüler*innen in Ostdeutschland Anlässe, um über die DDR zu sprechen. Doch es zeigt sich: Es ist auch ihre Historie.
Unser Autor erlebte den Wendeherbst 1989 als Reporter für eine norwegische Zeitung. 30 Jahre später besucht er erneut einen zentralen Schauplatz.
Als die DDR noch jung war: In Berlin inszeniert Daniela Löffner „Franziska Linkerhand“ nach dem legendären Roman von Brigitte Reimann.
Die meisten AfD-Wähler im Osten sind männlich. Was ist ihr Problem? Auf Spurensuche bei den Vätern, Söhnen und Enkeln der DDR.