2,5 Millionen Arbeitsplätze: Obama plant Konjunkturhilfen
Der designierte US-Präsident will in die Infrastruktur investieren. Der Kongress und Noch-Staatschef Bush genehmigen der Autoindustrie einen Kredit in Höhe von 17 Milliarden Dollar.
WASHINGTON taz Der designierte US-Präsident Barack Obama will die Wirtschaft mit den größten Infrastruktur-Investitionen seit 50 Jahren ankurbeln. "Wir brauchen Taten - und zwar jetzt", sagte Obama am Samstag in der wöchentlichen Radiobotschaft seiner Demokratischen Partei. Das Konjunkturprogramm soll binnen zwei Jahren mindestens 2,5 Millionen Arbeitsplätze schaffen.
Auch den Energieverbrauch der US-Regierung will Obama im Rahmen des Programms spürbar senken. Neue Arbeitsplätze sollen etwa im Zuge der Sanierung öffentlicher Gebäuden entstehen. Die Installation von neuen Heizungen und Energiesparlampen dort werde überdies Milliarden Dollar an Steuergeldern einsparen, sagte Obama.
Der Demokrat will landesweit den Zugang schneller Internetanschlüsse ausbauen und Schulen modernisieren lassen. "Es ist inakzeptabel, dass die Vereinigten Staaten bei der Verbreitung von Breitbandanschlüssen nur den 15. Platz belegen", sagte er.
Unterdessen bewilligten angesichts des unmittelbar drohenden Kollapses der US-Autoindustrie sowohl der Kongress als auch Nochpräsident George W. Bush einen Überbrückungskredit für die großen drei der Branche. Die rund 17 Milliarden Dollar für General Motors, Chrysler und Ford sind zwar nur die Hälfte dessen, was die Unternehmen sich erhofft hatten, die Summe würde aber reichen, um zumindest GM und Chrysler ins nächste Jahr zu retten, hieß es am Wochenende.
Wie den Autobauern und den mehrere Millionen in der US-Zuliefererindustrie tätigen Arbeitern geholfen werden könne, wäre dann Obamas Aufgabe, der am 20. Januar sein Amt antritt. Weder waren am Wochenende die Details ausgehandelt worden, noch war die konkrete Finanzierung geklärt. Der demokratische Abgeordnete John Dingell aus Detroit teilte mit, die Geldsumme komme aus einem bereits genehmigten Topf von über 25 Milliarden Dollar, der zur Förderung spritsparender Autos geplant war. Die demokratische Präsidentin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, erklärte sich damit einverstanden, forderte jedoch, die Autobauer müssten das Geld innerhalb von Wochen zurückzahlen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen
Wahlkampf-Kampagne der FDP
Liberale sind nicht zu bremsen