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20 Jahre Stasi-Unterlagen-BehördeWas heißt denn FMOK?

Im Herbst 1990 beschloss die Bundesrepublik, den riesigen Aktenberg der Stasi zu bewahren. Um ihn entziffern zu können, brauchte man auch Stasi-Leute.

Macht kaputt! 15. Januar 1990: Bürger stürmen die Stasi-Zentrale. Bild: dapd

Als die neuen Beamten und alten Revolutionäre im Herbst 1990 ihre Arbeit in der Stasi-Unterlagen-Behörde beginnen, müssen sie sich in die Gehirne ihrer Gegner hineindenken. Im Archiv wird es kompliziert. Wie alle Geheimdienste, sorgt auch das MfS dafür, ein System zu erfinden, das im Fall des Verrats den Schaden begrenzt. Die ersten Mitarbeiter der neu geschaffenen Stasi-Unterlagen-Behörde müssen sich im Dechiffrieren üben.

Und dazu, das ist nach wie vor Joachim Gaucks Überzeugung, waren einige Stasi-Mitarbeiter nötig. Der evangelische Pastor Gauck war der Gründervater der Behörde. "Um es mal ganz deutlich zu sagen: ein Teil dieser Leute hat uns unendlich viele Kenntnisse gebracht", sagt Gauck in der aktuellen sonntaz.

Er stellt sich damit gegen den neuen Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, der eine Gesetzesnovellierung erwirkt hat, die dafür sorgen soll, dass ehemalige Stasi-Mitarbeiter nicht mehr in der Stasi-Unterlagen-Behörde arbeiten können.

Bild: taz
Sonntaz

Die Ganze Geschichte über die Stasi-Akten und viele andere spannende Texte lesen Sie in der sonntaz vom 17./18 Dezember. Am Kiosk, im eKiosk oder gleich per Wocheendabo. So lässt sich die sonntaz auch zu Weihnachten verschenken. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

Stephan Wolf, Jahrgang 1962, ist Sachgebietsleiter der AR1, Archivreferat für Grundsatzfragen, Abteilung Archivbestände. Er ist ein gemütlicher Mann mit Brille und Bart, Historiker, Archivar, seit dem 8. März 1990 dabei. "Ein Donnerstag", sagt er. Damals gab es noch nicht einmal die Behörde, er war Revolutionär im Bürgerkomitee und er erinnert sich so gut, weil das der Frauentag war und er sich fragte, ob er nun Blumen überreichen müsse. Heute kümmert er sich mitunter um die kniffligen Fälle. Um Kürzel etwa, die keiner mehr kennt. Wie FMOK. Das bedeutet: Flugmedizinische Oberkommission.

Der Streit um die Beschäftigung von ehemaligen Stasi-Mitarbeitern in der Stasi-Unterlagen-Behörde ist so alt wie die Behörde selbst. Jetzt, wo sie zwanzig Jahre alt wird, zeichnet die sonntaz ein Psychogramm dieser Institution - zwischen Schnipseln und Schergen, Verrat und Rache, Gauck und Jahn. Was passiert, wenn Bürokraten und Revolutionäre gemeinsam über einen riesigen Aktenberg herrschen sollen? Die Ganzen Geschichte lesen Sie in der aktuellen sonntaz vom 17.12.11. Am Kiosk, am eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

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3 Kommentare

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  • M
    Martin

    @Rick S.

     

    nur weil wir einmal einen Fehler gemacht haben muss man ihn ja nicht wiederholen...

  • RS
    Rick S.

    Persilscheine darf es eben nur für Nazis geben. Das ist alles was mir zu der gesamten Thematik einfällt.

  • UG
    Unterla gen

    Heutzutage gibt es dafür Wikis. Und 1999 unter Rot-Grün, Aol, Nahles und Trittin hätte es das auch schon geben können.

     

    Und das die US-DARPA mit einem 50.000-Preis-Wettbewerb es der BITKOM gezeigt, hat, könnte man auch erwähnen. Ghadaffis und Husseins Geheimdienste shreddern ihre Akten ja auch. Deutschland bezahlt vermutlich Millionen, die US_Darpa hat ein Team gefunden, das es für 50.000 geschafft hat. Die geschredderten Stasiakten könnten also vollständig bis Ende nächsten Jahres vorliegen. Denn Amerikaner waren wieder mal innovations-fördernder als rot-grün.