10.000 neue Plätze für Flüchtlinge: Senat sucht weitere Unterkünfte
Flüchtlinge sollen an zwei oder drei Orten in Berlin in Leichtbauhallen oder Zelten untergebracht werden.
Die vorige Woche bekannt gewordenen Überlegungen von Kippings Sozialverwaltung, wenn nötig auch auf Zelte zurückzugreifen, hatten Protest beim Flüchtlingsrat und beim Netzwerk Berlin hilft ausgelöst. „Bei der Wahl zwischen Pest und Cholera wären wohl sogar Turnhallen besser geeignet, denn die sind wenigstens innerstädtisch und nicht auf freiem Feld in Tegel“, kritisiert ein Vertreter von Berlin hilft. Turnhallen will der Senat aber auf keinen Fall nutzen.
Kipping verwies erneut darauf, dass es sich nicht um Zeltstädte wie im berüchtigten griechischen Flüchtlingslager Moria handeln soll. Die Zelte würden alle geheizt, hätten einen festen Boden und integrierte Sanitäranlagen. Sie sollen nur eingesetzt werden, wenn nicht genug Leichtbauhallen verfügbar sind, was Kipping nicht ausschloss. Die Aufträge dafür gingen der Senatorin zufolge jetzt raus.
An der Auswahl der Standorte und der Organisation der Unterkünfte ist auch erneut Albrecht Broemme beteiligt, Ex-Präsident des Technischen Hilfswerks. „Er berät uns weiter“, sagte Kipping. Broemme war bereits zuständig für den Aufbau eines Corona-Notkrankenhauses und koordinierte Auswahl und Aufbau der Impfzentren.
Offen ist noch, ob die derzeit 1.900 Flüchtlingen Platz bietenden Terminals A und B des Ex-Flughafens Tegel über das Jahresende hinaus Unterkünfte bleiben. Eine längere Nutzung ist laut Kipping im Senat noch nicht beschlossen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Vieles deutet auf radikal-islamfeindlichen Hintergrund hin
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos