1. Mai in Berlin-Kreuzberg: Voll, voller, Myfest
Schon am frühen Nachmittag ist auf dem Myfest in Kreuzberg kein Durchkommen mehr. Die Polizei bereitet sich auf die angekündigten Demos vor.
Die Polizei will mit bis zu 5.400 Einsatzkräften für einen sicheren 1. Mai in der Hauptstadt sorgen. Erstmals wurde die „Revolutionäre 1. Mai Demonstration“ linker und linksextremer Gruppen nicht angemeldet. Die Demonstranten wollen um 18 Uhr vom Oranienplatz durch das „Myfest“ nach Neukölln ziehen.
1. Mai in Berlin-Kreuzberg
Die Polizei hatte angekündigt, den linksradikalen Aufzug trotz der verweigerten Anmeldung zu tolerieren. Es wird damit gerechnet, dass es 30 Jahre nach den ersten heftigen Krawallen an dem Feiertag in Kreuzberg nicht gänzlich friedlich bleibt und es wieder zu Angriffen von Linksautonomen auf Polizisten kommt. Die Gewaltausbrüche haben in den Vorjahren aber abgenommen.
Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte im Vorfeld angekündigt: „Wir setzen auch in diesem Jahr wieder auf die bewährte Doppelstrategie: Kommunikation so lange es friedlich bleibt und hartes Durchgreifen gegen Gewalttäter.“ Es könne aber nicht von einer völligen Befriedung des 1. Mai ausgegangen werden, sagte der Senator. Auch 2016 gab es kurzzeitig heftige Angriffe auf Polizisten, mehr als 50 Beamte wurden verletzt.
Auch die Möglichkeit eines terroristischen Anschlags in der Menge hat die Polizei im Blick. In Kreuzberg gilt nun neben dem allgemeinen Fahrverbot für große Lastwagen an Feiertagen rund um das „Myfest“ ein Verbot für kleinere Laster. Innerhalb des Sperrkreises gibt es noch eine rote Zone mit verschärften Kontrollen. Das Fest selbst ist für Autos gesperrt.
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