+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Russischer Jet über Ostsee
Ein russischer Seeaufklärer wurde über dem Ostsee-Raum gesichtet, Abfangjäger sind gestartet. Über 76.000 Menschen sollen aus dem Gebiet Kursk evakuiert worden sein.
Mehr als 76.000 Menschen aus Gebiet Kursk fortgebracht
Nach dem Eindringen ukrainischer Truppen in das russische Gebiet Kursk ist dort einem russischen Medienbericht zufolge eine groß angelegte Evakuierungsaktion angelaufen. Mehr als 76.000 Menschen seien aus grenznahen Regionen dieser Oblast in Sicherheit gebracht worden, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das regionale Katastrophenschutzministerium. (rtr)
40 russische Soldaten in Schwarzem Meer getötet
Die ukrainischen Marinestreitkräfte haben nach eigenen Angaben bei einem Angriff auf einem Gasförderturm im Schwarzen Meer etwa 40 russische Soldaten getötet. Kräfte der Marine und des Militärgeheimdienstes hätten die Stelle, an der der Gegner Personal und Ausrüstung versammelt hatte, angegriffen, berichteten ukrainische Medien nach Angaben der Kriegsflotte. Die Besatzer wollten den Turm demnach für Störsignale der Navigation über Satelliten nutzen, was die zivile Seefahrt in Gefahr gebracht hätte.
„Wir können so etwas nicht zulassen“, sagte Dmytro Pletentschuk der Internetzeitung „Ukrajinska Prawda“. Zivilisten seien auf der Gasförderplattform, die außer Betrieb ist, nicht gewesen, hieß es. Die Raketen- und Artillerieeinheiten der Küstenstreitkräfte hätten den Schlag ausgeführt. Auf einem veröffentlichten Video war eine schwere Explosion zu sehen. Die Echtheit der Aufnahmen war von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.
Es sei nicht die erste Operation dieser Art gewesen, sagte Pletentschuk. Der Feind habe den Turm schon in der Vergangenheit genutzt, um etwa die Navigation von Getreidefrachtern zu stören. Der Marineoffizier betonte, dass die Entscheidung für den Angriff für die Sicherheit der zivilen Schifffahrt getroffen worden sei.
Die Ukraine verteidigt sich seit fast zweieinhalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Die Kriegsflotte des Landes hatte dabei im Schwarzen Meer immer wieder auch russische Schiffe versenkt und andere Ziele des Gegners zerstört. (dpa)
Russischer Seeaufklärer über Ostseeraum
Ein russisches Aufklärungsflugzeug über dem Ostsee-Raum hat Kampfflugzeuge aus mehreren Nato-Staaten auf den Plan gerufen. Zur Luftraumsicherung des Bündnisgebietes seien Abfangjäger der Alarmrotten aus Rostock-Laage, aus Schweden sowie der Nato-Mission Air Policing Baltikum aufgestiegen und hätten den russischen Seeaufklärer IL-20M begleitet, teilte die Deutsche Luftwaffe am Samstag auf dem Kurznachrichtendienst X mit.
„Die Maschine flog ohne Flugplan und Kontakt zur zivilen Flugsicherung“, hieß es weiter. Russland nutzt im Einklang mit geltendem Luftrecht den internationalen Luftraum auch für militärische Flüge. Dabei fliegen die russischen Militärmaschinen nach früheren Angaben der Bundeswehr fast immer ohne Erkennungssignal („Transponder“), was sie für die zivile Flugsicherung unsichtbar macht.
Bei den Flügen kommen diese Maschinen dem Nato-Luftraum nahe, ohne diesen aber zu verletzen. Angenommen wird, dass damit auch die Reaktion auf solche Flüge getestet wird. (dpa)
Offenbar Drohnen über Belarus zerstört
Belarussischen Angaben zufolge haben die Streitkräfte des Landes am Freitag mehrere Flugobjekte über belarussischem Gebiet zerstört. Es handle sich vermutlich um Drohnen, die aus der Ukraine gestartet worden seien, zitiert die belarussische Nachrichtenagentur Belta Alexander Lukaschenko, den Präsidenten des mit Russland verbündeten Landes. In der Vergangenheit hatte Lukaschenko wiederholt von angeblichen Übergriffen aus der Ukraine gesprochen und dann Entwarnung gegeben. Belarus ist nach eigenen Angaben nicht an den Kämpfen in der Ukraine beteiligt. (rtr)
Rosatom: AKW Kursk arbeitet normal
Nach Angaben des staatlichen russischen Atomenergiekonzerns Rosatom arbeitet das Kernkraftwerk Kursk nach dem ukrainischen Vorstoß in die Grenzregion normal. Man habe aber beschlossen, die Anzahl der Arbeiter beim Bau einer neuen Anlage in der Region wegen des Ausnahmezustandes zu reduzieren. Der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge sprach Rosatom-Chef Alexej Lichatschew am Telefon mit dem Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, über die Lage in dem AKW. (rtr)
Drei Menschen in Ostukraine bei russischem Angriff getötet
Nach ukrainischen Angaben sind in der Ostukraine bei russischen Angriffen insgesamt drei Menschen getötet worden. Bei einem Raketenangriff auf ein Gebäude der kritischen Infrastruktur in Kramatorsk starb Regionalgouverneur Wadym Filaschkin zufolge ein Zivilist. Bei einem Angriff in der Region Charkiw auf ein Privathaus kamen zwei Menschen ums Leben, wie die Polizei mitteilt.
Ukrainischen Angaben zufolge ist bei einem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk in der Oblast Donezk ein Mensch getötet worden. Es habe zudem mehrere Verletzte gegeben, schreibt der Gouverneur der Region, Wadym Filaschkin, auf Telegram. Die Rakete habe ein Gebäude der kritischen Infrastruktur getroffen und es schwer beschädigt. (rtr)
28 ukrainische Dörfer in russischer Grenzregion evakuiert
Ukrainische Freiwillige helfen bei der Evakuierung von Dorfbewohnern und ihren Haustieren in der nördlichen Grenzregion Sumy. Nach Angaben des örtlichen Gouverneurs Wolodymyr Artiukh werden 28 Dörfer in einer zehn Kilometer langen Zone entlang der Grenze zu Russland evakuiert. Nach Angaben der ukrainischen Polizei müssen 20.000 Menschen ihre Heimat verlassen. (rtr)
„Anti-Terror-Maßnahmen“ in russischem Grenzgebiet
Russland hat laut russischen Medienberichten „Anti-Terror-Maßnahmen“ in drei an die Ukraine angrenzenden Regionen eingeführt. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA umfassen die Maßnahmen mögliche Umsiedlungen von Einwohnern, Verkehrsbeschränkungen in bestimmten Gebieten, verstärkte Sicherheitsvorkehrungen an sensiblen Orten sowie das Abhören von Telefonen und anderen Kommunikationsmitteln. Nach Angaben örtlicher Behörden und des Nationalen Anti-Terror Komitees gelten die Anti-Terror-Regelungen für die Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk, berichtet die Nachrichtenagentur. (rtr)
USA geben weitere 125 Millionen Dollar für Militärhilfen frei
Die USA haben der Ukraine weitere Militärhilfen im Wert von 125 Millionen Dollar (rund 114 Millionen Euro) zugesagt. Das Hilfspaket unterstreiche „unsere unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine, die sich weiterhin gegen die russische Aggression wehrt“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag vor Journalisten. US-Außenminister Antony Blinken erklärte, die Hilfen würden unter anderem Abfangraketen für Luftabwehrsysteme, Munition für Raketensysteme und Artillerie, Mehrzweckradare und Panzerabwehrwaffen umfassen und aus US-Lagerbeständen kommen.
Die Ausrüstung würde „der Ukraine helfen, ihre Truppen, ihre Bevölkerung und ihre Städte vor russischen Angriffen zu schützen und ihre Fähigkeiten an der gesamten Front zu stärken“, erklärte Blinken weiter. Die USA sind einer der wichtigsten militärischen Unterstützer der Ukraine im Krieg gegen Russland und haben seit dem russischen Einmarsch im Februar 2022 bereits Hilfen in Höhe von mehr als 55 Milliarden Dollar bereitgestellt.
Die Ankündigung der jüngsten Hilfen erfolgte vor dem Hintergrund eines überraschenden Vorstoßes ukrainischer Truppen in der westrussischen Region Kursk sowie in anderen Regionen Russlands. Berichten zufolge sind die ukrainischen Einheiten bei dem Gegenangriff kilometerweit auf russisches Gebiet vorgerückt. (afp)
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