+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: „Rakete über der Stadt explodiert“
In Sewastopol auf der annektierten Krim sind bei einem Raketenangriff nach mindestens drei Menschen getötet worden. Dutzende Menschen wurden verletzt.
Tote und Dutzende Verletzte in Sewastopol
In der Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim sind bei einem Raketenangriff nach offiziellen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. „Die Zahl der Verletzten ist auf fast 100 angewachsen“, teilte Sewastopols Gouverneur Michail Raswosschajew am Sonntag auf seinem Telegramkanal mit. Laut dem Verteidigungsministerium in Moskau hat die Ukraine fünf Raketen des Typs ATACMS abgefeuert. Vier davon seien abgefangen worden. „Eine weitere Rakete ist beeinflusst von den Aktionen der Flugabwehr von ihrem Kurs abgekommen und ist über dem Gebiet der Stadt explodiert.“
Viele der Opfer sollen sich am Stadtstrand Utschkujewka im Norden von Sewastopol gesonnt haben, als die Raketentrümmer heruntergingen. Zudem gibt es Bilder von einem brennenden Privathaus in dem Stadtteil. Alle medizinischen Einrichtungen seien mobilisiert worden, um die Verletzten zu versorgen, schrieb Raswosschajew.
Sewastopol ist der Haupthafen der russischen Schwarzmeerflotte. Zudem befindet sich im Stadtgebiet der Militärflugplatz Belbek. Sowohl Flotte als auch den Flughafen nutzt Russland intensiv bei seiner Kriegsführung gegen die Ukraine. Daher greift die Ukraine regelmäßig beide Objekte an. (dpa)
Russland: Ukraine hat Krim mit ATACMS-Raketen angegriffen
Das ukrainische Militär hat nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums Sewastopol auf der Halbinsel Krim mit fünf Raketen vom Typ ATACMS angegriffen. Vier der Raketen seien von der Luftabwehrsystemen abgefangen worden, teilt das Ministerium in Moskau mit. Der Sprengkopf der fünften Rakete sei in der Luft explodiert. Die ATACMS ist eine ballistische Kurzstreckenrakete aus US-Produktion. Die Krim wurde bereits 2014 von Russland annektiert. In Sewastopol hat die russische Schwarzmeerflotte seit jeher ihren Hauptstützpunkt. (rtr)
Zwei Verletzte durch russische Angriffe im Raum Kiew
Im Großraum Kiew sind ukrainischen Angaben zufolge bei russischen Angriffen in der Nacht zwei Menschen verletzt worden. Sie seien durch herabfallende Trümmer verletzt worden, hätten zur Behandlung aber nicht in ein Krankenhaus gemusst, teilt der Leiter der staatlichen Verwaltung der Region, Ruslan Krawtschenko, auf Telegram mit. Zahlreiche Gebäude, darunter Wohnhäuser, seien beschädigt worden. Russland habe drei Raketen abgeschossen, von denen zwei durch die Flugabwehr zerstört worden seien, schreibt der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, ebenfalls auf Telegram. Zur dritten Rakete äußert er sich nicht. (rtr)
Ein Toter bei ukrainischem Angriff auf Belgorod
Bei einem ukrainischen Angriff auf die russische Oblast Belgorod ist nach Angaben des dortigen Gouverneurs Wjatscheslaw Gladkow ein Mensch getötet worden. Zudem seien drei Personen bei dem Drohnenangriff auf die Stadt Graiworon verletzt worden, schreibt Gladkow auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram. (rtr)
Russland: Ukraine greift russisches Territorium an
Ukrainische Drohnen haben nach Angaben russischer Beamter mehrere russische Regionen angegriffen. Mindestens dreiundzwanzig Drohnen seien über der westrussischen Region Brjansk, die an die Ukraine grenzt, zerstört worden, schreibt der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, über die Nachrichten-App Telegram.
Russische Luftabwehrsysteme hätten ebenfalls Drohnen über der Region Smolensk abgefangen, erklärt der Gouverneur der westrussischen Region, Wassili Anochin, ebenfalls auf Telegram. Nach vorläufigen Angaben gibt es in beiden Regionen weder Opfer noch Zerstörungen, teilen die Gouverneure mit. Für die Region Lipezk, einige hundert Kilometer südlich von Moskau, wurde Luftalarm ausgerufen, schreibt der Gouverneur der Region auf Telegram. (rtr)
Russland startet Luftangriff auf Kiew und Umgebung
Russland hat einen Luftangriff auf Kiew und die umliegende Region gestartet. Die Angriffe wurden durch den Einsatz von Luftabwehrsystemen abgewehrt, schreiben der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und die Verwaltung der Region Kiew über die Nachrichten-App Telegram. (rtr)
Dobrindt (CSU) droht arbeitslosen Ukrainern mit Ausweisung
Die CSU verschärft ihren Kurs in der Migrationspolitik und droht Ukraine-Flüchtlingen ohne Arbeit mit Ausweisung in ihr Heimatland. „Es muss jetzt über zwei Jahre nach Kriegsbeginn der Grundsatz gelten: Arbeitsaufnahme in Deutschland oder Rückkehr in sichere Gebiete der West-Ukraine“, sagte CSU-Landesgruppenchef Dobrindt der „Bild am Sonntag“ laut Vorabbericht.
Dobrindt forderte, wie schon zuvor andere Unions-Politiker, Änderungen bei den staatlichen Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine. Das Bürgergeld halte zu viele Menschen aus der Ukraine in der Sozialhilfe fest, kritisierte der CSU-Mann. „Wir brauchen stärkere Mitwirkungspflichten für Asylbewerber, wenn es um die Arbeitsaufnahme geht. Es muss ein Angebot auf Arbeit geben und dieses muss Teil einer Integrationsleistung sein“, so Dobrindt. Scharfe Kritik an Dobrindts Vorstoß kommt von der SPD. „Putin bombardiert immer wieder Ziele in der gesamten Ukraine. Hierhin will Dobrindt jetzt auch Frauen und Kinder zurückschicken, die möglicherweise ihren Vater bereits an der Front verloren haben“, sagte Fraktionsvize Dirk Wiese der Zeitung.
Grünen-Chef Omid Nouripour lehnte die Vorschläge aus der Union ab. „Natürlich müssen wir die Ukrainer noch schneller in Arbeit bringen. Aber neue rechtliche Hürden, wie sie die CDU will, helfen da doch nicht, sie schaden.“ Martin Rosemann, Arbeitsmarkt-Experte der SPD-Fraktion, verwies darauf, dass viele der Ukraine-Flüchtlinge alleinerziehende Mütter seien: „Die Hürden für ukrainische Geflüchtete beim Start ins Arbeitsleben liegen bei der fehlenden Kinderbetreuung, mangelnden Sprachkenntnissen und der langwierigen Anerkennung von Berufsabschlüssen.“ Den Vorschlag, sie aus dem Bürgergeld ins Asylverfahren zu packen, nannte er „populistischen Unsinn“. (rtr)
Zwölf ukrainische Drohnen abgeschossen
Russische Luftabwehrsysteme haben laut Regierungsangaben zwölf ukrainische Drohnen abgeschossen. Das Ziel sei die Region Brjansk gewesen. Das teilt Alexander Bogomas, der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region, über die Nachrichten-App Telegram mit. Nach vorläufigen Informationen gibt es keine Opfer und keinen Schaden durch den Angriff, so Bogomas. (rtr)
Drei Tote bei russischem Bombenangriff auf Charkiw
Bei einem russischen Bombenangriff auf ein Wohngebäude in der Stadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben mindestens drei Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden. Nach Angaben der ukrainischen Behörden wurde die nahe der Grenze zu Russland gelegene Stadt am Samstag von vier Lenkbomben getroffen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte im Onlinedienst Telegram Aufnahmen von einem mehrstöckigen Wohnhaus mit aufgerissener Fassade und einem davor klaffenden Krater. Der Angriff sei mit Lenkbomben erfolgt, schrieb Selenskyj. Mindestens 52 Menschen wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei dem Angriff verletzt, darunter drei Jugendliche. Allein seit Anfang des Monats habe Russland mehr als 2.400 Lenkbomben gegen die Ukraine eingesetzt, rund 700 davon in der Region Charkiw, erklärte Selenskyj. „Das ist berechnender Terror“.
Die russische Zeitung Rossijskaja Gaseta hatte kürzlich berichtet, dass Moskau in der Ukraine Lenkbomben einsetzt. Demnach können diese sowohl vom Boden als auch aus der Luft abgefeuert werden, es sei daher „fast unmöglich“ einen Angriff vorherzusehen.
Die zweitgrößte Stadt der Ukraine ist seit Beginn des russischen Angriffskrieges regelmäßig russischem Beschuss ausgesetzt. Anfang Mai startete die russische Armee in der Region Charkiw zudem eine Bodenoffensive, bei der sie größere Geländegewinne erzielen konnte. Seither haben auch die Angriffe auf die Stadt Charkiw zugenommen. (afp)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Vieles deutet auf radikal-islamfeindlichen Hintergrund hin
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“
Keine Konsequenzen für Rechtsbruch
Vor dem Gesetz sind Vermieter gleicher