+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Lawrow dankt Nordkorea
Russlands Außenminister Lawrow verspricht Nordkorea die „volle Unterstützung und Solidarität“ Moskaus. Putin spielt Bedeutung der ATACMS-Raketen herunter.
Lawrow lobt Nordkoreas „unerschütterliche Unterstützung“
Der russische Außenminister Sergej Lawrow dankt Nordkorea bei seinem Besuch für die Unterstützung in der Ukraine. Der Kreml schätze die „unerschütterliche und prinzipienfeste Unterstützung“ Pjöngjangs „zutiefst“, sagt Lawrow bei einem Empfang. Zugleich sichert er dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un die „volle Unterstützung und Solidarität“ der Regierung in Moskau zu. „Die Russische Föderation bietet auch ihre volle Unterstützung und Solidarität mit den Bestrebungen der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) auf dem von ihr gewählten Entwicklungsweg an“, sagt Lawrow laut dem auf der Website des russischen Außenministeriums veröffentlichten Redemanuskript. Die USA hatten vergangene Woche erklärt, Nordkorea habe kürzlich Waffen an Russland geliefert. Kremlsprecher Dmitri Peskow wies die Vorwürfe zurück. (rtr)
Putin spielt Bedeutung der ATACMS-Raketen herunter
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Bedeutung der erstmals von der Ukraine eingesetzten weitreichenden US-Raketen vom Typ ATACMS heruntergespielt. Er räumte gegenüber Reportern während eines Besuchs in Peking zwar ein, dass das Army Tactical Missile System eine zusätzliche Bedrohung für sein Land darstelle. Es werde die Situation entlang der 1.500 Kilometer langen Front jedoch nicht verändern, denn Russland werde in der Lage sein, weitere Angriffe mit ATACMS-Raketen abzuwehren. „Für die Ukraine gibt es in diesem Sinne nichts Gutes“, sagte Putin. Der Einsatz der neuen Waffen „verlängert nur die Qualen“.
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben mit diesen zuvor aus den USA gelieferten Raketen am Dienstag neun russische Hubschrauber sowie Militärausrüstung, ein Luftabwehrsystem und Munitionslager auf zwei Flugplätzen in den von Russland besetzten Gebieten zerstört. Das russische Militär hatte sie offenbar für sicher vor ukrainischen Angriffen gehalten. Beobachter gehen davon aus, dass das Army Tactical Missile System Russland dazu zwingen wird, seine Flugzeuge und Munitionsdepots zu verlagern.Die Reichweite der in die Ukraine gelieferten ATACMS ist kürzer als die maximal möglichen 300 Kilometer. Sie sind mit Streumunition bestückt. (ap)
Ukraine: Zwei Tote bei russischem Raketenangriff im Süden
Bei einem russischen Raketenangriff in der Region Mykolajiw sind nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet und ein weiterer verletzt worden. Das Geschoss habe am Mittwoch einen Gastronomiebetrieb in der Ortschaft Stepowe getroffen, teilten die ukrainischen Behörden mit. Durch die Rakete seien auch Wohngebäude und ein Landwirtschaftsbetrieb beschädigt worden. In der Nacht zu Mittwoch waren bei russischen Raketenangriffen in den südöstlichen Regionen Saporischschja und Dnipropetrowsk nach Behördenangaben sechs Menschen getötet worden. (afp)
Selenskyj verspricht Reformen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem Treffen mit dem neuen Verteidigungsminister Rustem Umjerow Reformen im Verteidigungsministerium angekündigt. Selenskyj versprach in seiner Videobotschaft am Mittwochabend unter anderem mehr Digitalisierung, eine bessere Truppenversorgung und Bürokratieabbau. Dies solle Kommandeuren mehr Zeit geben, um sich mit den eigentlichen Kämpfen zu befassen statt mit Papierkram, sagte der ukrainische Präsident.
Selenskyj hatte im September – rund 18 Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine – Verteidigungsminister Olexij Resnikow nach Korruptionsvorwürfen entlassen. Anschließend wurden auch sechs von dessen Stellvertretern ihres Amtes enthoben. Umjerow wurde neuer Minister. Zuvor war er Chef des ukrainischen Fonds für Staatsvermögen gewesen. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja