+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Reparaturarbeiten in Odessa

Die schweren Schäden am Stromnetz in Odessa können zum Teil behoben werden. EU-Außenminister beraten am Montag über weitere Militärhilfe für die Ukraine.

FIFA-Weltmeisterschaft 2022 in einem Restaurant in Odessa am Samstag. Strom gab es durch einen Generator nach dem-Drohnenangriff Foto: Gian Marco Benedetto/AA/picture alliance

Odessa teilweise wieder mit Strom

Die Bemühungen, das schwer beschädigte Stromnetz in und um Odessa zu reparieren, zeigen erste Erfolge. Teilweise gebe es wieder eine Versorgung, sagte Ukraine Präsident Wolodimir Selenski. „Im Moment ist es in Odessa und in anderen Städten und Regionen des Gebiets gelungen, die Lieferungen teilweise wiederaufzunehmen. Wir tun alles, um unter diesen Bedingungen nach den russischen Treffern das Maximum herauszuholen“, sagte Selenski. „Aber im Moment ist die Region Odessa noch weiter unter den Gebieten, in denen es die meisten Abschaltungen gibt.“

Russische Truppen hatten Odessa in der Nacht zum Samstag mit einer Welle iranischer Kampfdrohnen angegriffen und dabei für einen Ausfall der Stromversorgung der Stadt sowie des gesamten Umlandes gesorgt. Der Stromausfall, der mehrere hunderttausend Menschen betrifft, kann nach offizieller Darstellung nur mühsam behoben werden. Der regionale Stromversorger teilte mit, dass die Reparaturen zwei bis drei Monate dauern könnten. (dpa/taz)

Russland: USA sollen vor Verhandlungen konstruktiver sein

Die USA zeigen sich Russland zufolge nicht konstruktiv. Istanbul böte sich als Verhandlungsort an, zunächst müssten die USA aber mehr Willen aufbringen, sagt der stellvertretende Außenminister Sergei Werschinin. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat bereits mehrfach als Vermittler zwischen Russland und den USA fungiert. (rtr)

London: Russland fehlt es an Schlagkraft

Russland verfügt nach britischer Einschätzung derzeit nicht über Fähigkeiten für Eroberungen in der Ukraine. Russland halte zwar weiter an seinem Minimalziel – vollständige Kontrolle über die süd- und ostukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja – fest, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. „Es ist jedoch derzeit unwahrscheinlich, dass die russische Strategie ihr Ziel erreicht“, hieß es unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse. Die russischen Truppen seien derzeit kaum in der Lage, zuletzt verlorene Gebiete zurückzuerobern. „Es ist unwahrscheinlich, dass die russischen Bodentruppen in den nächsten Monaten operativ bedeutende Fortschritte machen werden.“

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa)

Waffenreparatur in der Slowakei

Mit einem neuen Reparaturzentrum nahe der slowakischen Grenze zur Ukraine wollen Regierungen und die Rüstungsindustrie den weiteren Einsatz schwerer Waffen zur Abwehr des russischen Angriffskrieges sicherstellen. Der Stützpunkt habe den Betrieb aufgenommen, sagte Brigadegeneral Christian Freuding, Leiter des Sonderstabes Ukraine im Verteidigungsministerium, der Deutschen Presse-Agentur in der Stadt Košice im Osten der Slowakei.

Der Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) organisiert in der Region nun die Instandsetzung der bei den Gefechten in der Ukraine verschlissenen oder beschädigten Großwaffen, wie der Panzerhaubitze 2000. Grundlage ist ein Regierungsabkommen zwischen der Slowakei und der Bundesregierung. (dpa)

EU-Außenminister beraten über Militärhilfe

Die Außenminister der Europäischen Union beraten am Montag auf einem Treffen in Brüssel über verschärfte Sanktionen gegen den Iran (ab 13 Uhr). Insgesamt sollen laut Diplomaten fast 30 weitere Verantwortliche und Einrichtungen mit Vermögens- und Einreisesperren belegt werden. Die EU wirft Teheran Menschenrechtsverstöße vor sowie Drohnenlieferungen an Russland im Ukrainekrieg. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihre Kollegen wollen darüber hinaus die Militärhilfe für die Ukraine aufstocken. Insgesamt sind 5,5 Milliarden Euro zusätzlich geplant, von denen 2 Milliarden Euro sofort freigegeben werden sollen. Am Montagmorgen beraten die EU-Außenminister zunächst mit fünf östlichen Partnerländern, darunter die Ukraine, Georgien und Moldau. (afp)

USA geben Luftverteidigung Priorität

Die USA werden offiziellen Angaben zufolge der Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung Priorität einräumen. Biden habe dies in einem Telefonat dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski zugesagt, teilt das Weiße Haus mit. Biden habe auch Selenski „erklärte Offenheit für einen gerechten Frieden auf der Grundlage der in der Charta der Vereinten Nationen verankerten Grundprinzipien“ begrüßt.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski dankte Biden in dem Telefonat für die Hilfe der Regierung in Washington seit dem Einmarsch der russischen Streitkräfte im Februar. „Ich habe mich für die beispiellose Verteidigungs- und Finanzhilfe der USA für die Ukraine bedankt“, schreibt Selenski auf seinem offiziellen Telegram-Kanal. Dies trage nicht nur zum Erfolg auf dem Schlachtfeld bei, sondern unterstützt auch die Stabilität der ukrainischen Wirtschaft. „Wir schätzen auch die Hilfe, die die USA bei der Wiederherstellung des ukrainischen Energiesystems leisten.“ (rtr)

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