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+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Frieden soll auch das Klima retten

Selenski will Moskau zu Friedensgesprächen zwingen – und führt den Klimaschutz ins Feld. Kiew meldet indes Angriff auf russisches Militärgerät.

Voll intakt und voll friedlich: der Mond über einem Strommast in Dnipropetrowsk in der Ukraine Foto: Valentyn Ogirenko/rtr

Ukraine meldet Angriff auf russisches Militärgerät

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der im Süden gelegenen Region Cherson russisches Militärgerät beschossen. Ein Flugabwehrsystem sei ebenso getroffen worden wie ein Munitionsdepot und Panzer, teilt das Militär mit. 32 Angehörige des russischen Militärs seien getötet worden. Der ukrainische Angriff habe im Bezirk Beryslaw stattgefunden. (rtr)

Selenski: Russland muss zu Friedensgesprächen gezwungen werden

Nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski muss Russland zu ernsthaften Friedensgesprächen gezwungen werden. „Der destabilisierende Einfluss Russlands konfrontiert die Welt mit Krieg, Energie- und Nahrungsmittelkrisen und der Zerstörung der gewohnten internationalen Beziehungen“, sagt Selenski in seiner nächtlichen Videoansprache. Auch die Klimaagenda „leide wirklich“, könne aber nicht auf Eis gelegt werden. „Wer es mit der Klimaagenda ernst meint, muss es auch mit der Notwendigkeit ernst meinen, die russische Aggression sofort zu stoppen, unsere territoriale Integrität wiederherzustellen und Russland zu echten Friedensverhandlungen zu zwingen.“

Im ägyptischen Scharm-al-Scheich beraten seit Sonntag Ver­tre­te­r:in­nen aus rund 200 Ländern bei der Klimakonferenz über Wege, den Klimawandel zu stoppen.

Die Ukraine ist nach den Worten von Präsidentenberater Mychajlo Podoljak zu Verhandlungen mit Russland bereit – aber nur mit dem künftigen Nachfolger von Präsident Wladimir Putin. (rtr/taz)

Selenski lobt internationale Hilfe

Angesichts der heftigen russischen Angriffe auf sein Land hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski die internationale Hilfsbereitschaft gelobt. „Die aktuelle Eskalation des russischen Raketen- und Drohnenterrors hat nur dazu geführt, dass die Welt (…) mit neuer Hilfe für die Ukraine antwortet“, sagte Selenski in seiner Videoansprache in der Nacht zum Dienstag.

Kurz zuvor hatte Verteidigungsminister Olexij Resnikow mitgeteilt, dass die Ukraine zum besseren Schutz gegen russische Raketen und Drohnen weitere Flugabwehrsysteme aus dem Westen erhalten habe. „Schaut, wer hier ist!“, schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter zu Bildern, die bodengestützte Luftverteidigungssysteme des Typs Nasams und Aspide aus US-amerikanischer und italienischer Produktion zeigen sollten. „Wir werden damit weiterhin gegnerische Ziele abschießen, die uns angreifen“, versprach Resnikow. Der Minister dankte Norwegen, Spanien und den USA für die Lieferung. (dpa)

Ukraine verstaatlicht kriegswichtige Großunternehmen

Zur weiteren Unterstützung des Kriegs gegen die russischen Angreifer hat die Ukraine zudem fünf wichtige Großunternehmen direkt dem Verteidigungsministerium unterstellt. Betroffen sind unter anderem der zuvor bereits teilstaatliche Erdölförderer Ukrnafta sowie der Erdölverarbeiter Ukrtatnafta, wie Regierungschef Denys Schmyhal erklärte. Ebenfalls enteignet werden demnach der Transformatorenhersteller ZTR, der Lkw-Produzent Kraz und das Flugmotorenunternehmen Motor Sich. Zukünftig sollen die Firmen nun rund um die Uhr für den Verteidigungsbedarf des Staates arbeiten. (dpa)

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2 Kommentare

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  • Das ist wirklich eine große Chance.



    So schrecklich der krieg, die Zerstörung der Infrastruktur - dies gibt die Chance weltweit vorbildlich trotz der Vergiftung der Erde durch Brände und Bomben in Zukunft nur noch Windkraft und andere regenerativen Energien aufzubauen und nur noch ökologische Landwirtschaft zu betreiben.



    Aus Chaos entsteht Ordnung wie es in so irgendeinem Buch mal hieß.

  • Zwang benötigt immer jemanden, der ihn ausübt. Wer soll das im Falle Russlands denn sein? Da gibt es im Grunde nur einen Staat, der das könnte: China. Und China hat mit Russland anderes vor, die haben es lieber als willigen Juniorpartner und Erdöllieferanten.