+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Hamas-kritischer Clan-Führer Yasser Abu Shabab wohl getötet
Der wohl bekannteste Anti-Hamas-Kämpfer im Gazastreifen soll bei „Zusammenstößen“ umgekommen sein. Seit Beginn der Waffenruhe hat die Hamas etliche Gegner getötet.
Neue Angriffe im Südlibanon
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Ziele in zwei Städten im Süden des Libanons angegriffen. Zuvor hatte die Armee die Evakuierung von zwei Gebäuden angeordnet, die ihrer Darstellung zufolge von Kämpfern der Hisbollah genutzt wurden. Rund eine Stunde später forderte ein Armeesprecher die Bewohner von Gebäuden in zwei weiteren Städten auf, diese zu verlassen.
Die Angriffe erfolgten einen Tag, nachdem Israel und der Libanon zivile Vertreter zu einem Ausschuss entsandt hatten, der eine vor einem Jahr vereinbarte brüchige Waffenruhe überwacht. Beide Seiten hatten erklärt, die Gesandten sollten den Umfang der Gespräche erweitern. (rtr)
Milizenführer Jasser Abu Schabab wohl getötet
Der bekannteste Hamas-kritische Clan-Führer im Gazastreifen, Jasser Abu Schabab, ist dem israelischen Armee-Radio zufolge tot. Er sei in einem Krankenhaus im Süden Israels Verletzungen erlegen, die er zuvor erlitten habe, berichtet der Sender unter Berufung auf Sicherheitskreise. Angaben zum Todeszeitpunkt oder zu den Verletzungen werden nicht gemacht. Ein Hamas-Sprecher wollte sich nicht äußern, auch von israelischen Behörden lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Die Beduinengruppe von Abu Schabab ist im Gebiet um Rafah im Süden des Gazastreifens aktiv, das von israelischen Streitkräften gehalten wird. Die Hamas hatte ihm Kollaboration mit Israel vorgeworfen, was er jedoch zurückwies.
Im Gazastreifen stehen mehrere lokale Clans in Konkurrenz zur radikal-islamischen Hamas, die 2006 durch die bislang letzte Parlamentswahl in den palästinensischen Autonomiegebieten an die Macht kam. Seit Beginn der Waffenruhe versucht die Hamas, ihre Autorität zu festigen und hat etliche Gegner getötet. Clans wie zum Beispiel der mächtige Doghmusch-Clan verfügen oft über Hunderte Kämpfer und sind traditionell gut bewaffnet. (rtr)
Irak friert wohl Gelder pro-iranischer Gruppen ein
Der Irak friert wohl die Gelder von pro-iranischen Gruppen ein. Darunter seien Mittel der libanesischen Hisbollah und der jemenitischen Huthi, wie aus dem Amtsblatt des Landes hervorgeht. Die Regierung in Bagdad steht unter dem Druck der USA, den Einfluss des Iran zurückzudrängen. (rtr)
40 Hamas-Kämpfer getötet, erklärt Israels Militär
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben rund 40 Kämpfer der radikal-islamischen Hamas getötet. Diese seien in Tunneln unter Rafah im Süden des Gazastreifens eingeschlossen gewesen. Vertretern Israels und der USA zufolge waren dort monatelang rund 200 Kämpfer. Einige von ihnen seien aufgetaucht und bei Kämpfen mit israelischen Streitkräften getötet worden oder hätten sich ergeben, wie israelische Medien berichteten.
Unter den getöteten Kämpfern seien mindestens drei lokale Kommandeure sowie der Sohn eines der im Exil lebenden Hamas-Führer, Ghasi Hamad, teilt das israelische Militär nun mit. Einige Hamas-Informanten bestätigten den Tod von mindestens einem Kommandeur, Mohammad al-Bawab. Die Hamas hat den Bericht jedoch nicht offiziell bestätigt. Sie hat sich zudem nicht offiziell zur Zahl der Eingeschlossenen oder der möglicherweise Verbliebenen geäußert. (rtr)
Getötete Geisel identifiziert als Sudthisak Rinthalak
Israel hat die sterblichen Überreste einer von der Hamas am Mittwoch übergebenen Geisel identifiziert. Es handelt sich um einen thailändischen Landarbeiter, der bei dem Überfall der radikal-islamischen Gruppe am 7. Oktober 2023 aus einem israelischen Kibbuz entführt wurde, wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mitteilt. Sein Name war Sudthisak Rinthalak.
Die Übergabe ist Teil des Waffenstillstandsabkommens. Die Leiche eines israelischen Polizisten befinde sich demnach noch im Gazastreifen. Am Mittwoch hieß es nach israelischen Angaben, dass die übergebenen sterblichen Überreste von keiner der beiden verbliebenen toten Geiseln im Gazastreifen stammten. (rtr)
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