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+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++Hamas lehnt vorläufigen Waffenstillstand ab

Die radikal-islamische Hamas ist bereit, über die Freilassung der verbliebenen Geiseln zu verhandeln. Ein Waffenstillstandsabkommen lehnt sie weiter ab.

Khan Younis in Gaza nach einem israelischen Luftangriff am 17. April: Ob und wann es Waffenstillstand geben wird, bleibt ungeklärt Foto: Abdel Kareem Hana/dpa

Hamas wollen über Freilassung von Geiseln verhandeln

Dem Anführer der Hamas im Gazastreifen, Khalil Al-Hayya, zufolge will die radikal-islamische Miliz über die Freilassung aller verbliebenen Geiseln verhandeln, um den Krieg zu beenden. In einer im Fernsehen übertragenen Rede sagte Al-Hayya, der auch das Hamas-Verhandlungsteam für die indirekten Gespräche mit Israel leitet, jedoch auch, die Gruppe lehne ein vorläufiges Waffenstillstandsabkommen ab. (rtr)

Bericht: Mehr als 20 Tote bei zwei Angriffen Israels in Gaza

Bei zwei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es einem palästinensischen Bericht zufolge mehr als 20 Todesopfer gegeben. Bei einem Drohnenangriff auf ein Haus im Norden des Gazastreifens seien elf Menschen getötet worden, unter ihnen zwei Minderjährige, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Weitere Menschen seien verletzt worden. Bei einem zweiten Angriff im Süden des Küstengebiets wurden dem Bericht zufolge zehn weitere Palästinenser getötet. Ein israelischer Kampfjet habe das Haus einer Familie im Osten von Chan Junis bombardiert, hieß es. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen. (dpa)

Hamas lehnt israelischen Vorschlag für Waffenruhe ab

Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas eine neue Waffenruhe stecken fest: Die islamistische Gruppe hat Berichten zufolge den jüngsten israelischen Vorschlag abgelehnt. Grund sei, dass er kein Ende des Kriegs vorsehe, meldeten israelische Medien unter Berufung auf den ranghohen Hamas-Funktionär Chalil al-Haja. Laut der Jerusalem Post beinhaltet der aktuelle Entwurf die Freilassung von zehn Geiseln für eine 45-tägige Feuerpause.

Die Hamas werde keinen Teilvereinbarungen zustimmen, sagte al-Haja demnach. Die islamistische Organisation sei allerdings bereit, über ein umfassendes Abkommen zu verhandeln, das die Freilassung aller Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge, einen vollständigen israelischen Abzug aus dem Gazastreifen und Zusagen für den Wiederaufbau umfasse. „Die Äußerungen der Hamas zeigen, dass sie nicht an Frieden, sondern an ständiger Gewalt interessiert ist“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses, James Hewitt. „Die Bedingungen der Trump-Regierung haben sich nicht geändert: die Geiseln freilassen oder die Hölle erleben.“ (dpa)

Bericht: US-Regierung zieht Hunderte Soldaten aus Syrien ab

Die US-Regierung soll einem Medienbericht zufolge begonnen haben, Hunderte amerikanische Soldaten aus Syrien abzuziehen. Das US-Militär schließe drei seiner acht kleinen Stützpunkte im Nordosten des Landes und reduziere damit die Truppenstärke von 2.000 auf etwa 1.400, berichtete die New York Times. Das Pentagon beantwortete eine entsprechende Nachfrage zunächst nicht.

Die Zeitung schrieb weiter, dass nach 60 Tagen geprüft werden solle, ob weitere Kürzungen vorgenommen werden sollten. Die militärischen Befehlshaber hätten empfohlen, mindestens 500 US-Soldaten in Syrien zu belassen. Die US-Soldaten sind zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der Region stationiert. Der IS beherrschte einst große Gebiete in Syrien und im benachbarten Irak. Die Organisation wurde militärisch besiegt, hat sich seitdem aber international ausgebreitet und plant weiterhin Terroranschläge im Westen oder stiftet zu diesen an. (dpa)

NGOs warnen vor Zusammenbruch humanitärer Hilfe in Gaza

Ein Bündnis von Nichtregierungsorganisationen hat angesichts der von Israel verhängten Blockade vor einem „kompletten Zusammenbruch“ der humanitären Hilfe im Gazastreifen gewarnt..„Jeder Bewohner in Gaza ist auf humanitäre Hilfe angewiesen, um zu überleben“, erklärten zwölf Hilfsorganisationen, darunter Oxfam und Save the Children, am Donnertag in einer gemeinsamen Mitteilung. Mit Blick auf die Anfang März verhängte Blockade sprachen von „einem der schlimmsten humanitären Versäumnisse unserer Generation“.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hatte am Mittwoch angekündigt, die Blockade aufrechtzuerhalten. Dies sei die einzige Möglichkeit, um die Hamas dazu zu zwingen, die übrigen 58 israelischen Geiseln freizulassen, sagte er. Die radikalislamische Hamas wirft Israel vor, durch die Blockade von Hilfsleistungen in den Gazastreifen gezielt „Hunger als Waffe“ einzusetzen.

Die UNO hatte angesichts der ausbleibenden Hilfslieferungen für das Palästinensergebiet am Montag vor der schlimmsten humanitären Krise im Gazastreifen seit Beginn des Gaza-Krieges gewarnt, der durch den Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden war.

Israel hatte am 18. März nach einer knapp zweimonatigen Waffenruhe seine massiven Luftangriffe auf Hamas-Ziele im Gazastreifen wieder aufgenommen. Die israelische Armee startete auch eine neue Bodenoffensive. Erklärtes Ziel der israelischen Regierung ist es, den Druck auf die Hamas für eine Freilassung der in ihrer Gewalt verbliebenen israelischen Geiseln zu erhöhen. 58 Geiseln befinden sich weiterhin in der Gewalt der Islamisten, 34 von ihnen sind nach Angaben der israelischen Armee bereits tot. (afp)

Huthi: 33 Menschen nach US-Angriff auf Hafen getötet

Bei US-Angriffen auf den Tankhafen Ras Isa im Westen des Jemen sind nach Angaben der Huthi mindestens 33 Menschen ums Leben gekommen. Laut dem von der Miliz kontrollierten Fernsehsender Al Masirah TV wurden bei den Angriffen weitere 80 Menschen verletzt. Dagegen erklärte das US-Zentralkommando in einem Beitrag auf X: „Das Ziel dieser Angriffe war es, eine Wirtschaftsquelle der Huthi zu zerstören, die ihre Landsleute weiterhin ausbeuten und ihnen großes Leid zufügen.“

Das US-Militär hatte nach eigenen Angaben am Donnerstag den Tankhafen angegriffen. „Heute haben die US-Streitkräfte Maßnahmen ergriffen, um diese Treibstoffquelle für die vom Iran unterstützten Huthi-Terroristen zu beseitigen“, teilte das US-Zentralkommando in einem Beitrag auf X mit. (rtr)

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