+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Delegationen in Kairo angekommen
Zu den Gesprächen um einen erneuten Geisel-Deal treffen Gesandte von Hamas und Katar ein. Derweil sinkt ein von den Huthis beschossener Frachter im Roten Meer.
Neue Runde von Gesprächen in Ägyptens Hauptstadt
In Kairo sind Delegationen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und der Vermittler für Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg eingetroffen. Für eine neue Runde von Gesprächen trafen neben einem Team der Hamas auch Vertreter der USA und Katar in der ägyptischen Hauptstadt ein, wie der Sender Al-Kahira News und Sicherheitskreise am Sonntag berichteten. Zunächst gab es keine Informationen darüber, ob auch ein Team der israelischen Regierung eingetroffen war.
Israel hatte zuletzt erklärt, erst dann eine Delegation zu den indirekten Gesprächen nach Kairo zu schicken, wenn die Hamas eine Liste der noch lebenden Geiseln in ihrer Gewalt vorlegt. Israel will außerdem wissen, ob die Hamas der im letzten Vorschlag der Vermittler genannten Zahl an palästinensischen Häftlingen zustimmt, die im Austausch gegen Geiseln freizulassen wären. (dpa)
Erneut israelische Offensive in Chan Junis
Die israelische Armee hat in der Nacht zum Sonntag nach eigenen Angaben eine neue Angriffswelle in der südlichen Gaza-Stadt Chan Junis gestartet. Innerhalb von sechs Minuten hätten Luftwaffe und Artillerie rund 50 Ziele der islamistischen Hamas-Miliz im Westen der Stadt getroffen, teilte das Militär mit. Unter anderem hätten die Luft- und Artillerieschläge Tunnels, Bunker, Stützpunkte und Raketenabschussstellungen der Hamas zerstört.
Ein Sprecher der Armee gab am späten Samstagabend bekannt, dass bei einem Einsatz im Osten von Chan Junis drei israelische Soldaten getötet worden sind. 14 weitere Soldaten erlitten demnach Verletzungen, als ihre Einheit am Freitag ein verdächtiges Gebäude untersuchte und eine von der Hamas platzierte Sprengfalle detonierte.
Das israelische Militär hatte bereits im Dezember Chan Junis weitgehend eingenommen, das bis dahin als Hochburg der Hamas gegolten hatte. Nach der Zerschlagung ihrer Bataillone kämpfen die Islamisten in kleineren Formationen weiter, um israelische Soldaten aus dem Hinterhalt oder mit Sprengfallen anzugreifen. (dpa)
Von Huthis beschossener Frachter gesunken
Der von den Huthi-Rebellen beschossene Düngemittel-Frachter „Rubymar“ ist nach Angaben der jemenitischen Regierung im Golf von Aden gesunken. Das Schiff sei in der Nacht zum Samstag bei schlechtem Wetter und starkem Wind gekentert, erklärte der zuständige Krisenstab der international anerkannten Regierung des Jemen. Experten befürchten eine Umweltkatastrophe durch die Düngemittel-Fracht an Bord.
Der mit 41.000 Tonnen Ammoniumnitrat beladene Frachter war am 19. Februar von den Huthis im Golf von Aden mit Raketen beschossen worden. Die Crew hatte den Frachter nach zwei Raketen-Treffern verlassen und sich in Sicherheit gebracht. Aus dem Schiff trat seither bereits ein riesiger Ölteppich aus.
Laut der Umweltorganisation Greenpeace kann das Ökosystem im Meer durch das Ammoniumnitrat an Bord der „Rubymar“ schweren Schaden erleiden. Der Angriff auf den Frachter war der bisher folgenschwerste, seit die Huthis im November mit ihren Angriffen auf Frachter im Roten Meer und im Golf von Aden begonnen haben. (afp)
USA werfen Hilfsgüter über Gaza ab
Angesichts der humanitären Katastrophe im Gazastreifen haben die USA damit begonnen, die Zivilbevölkerung dort aus der Luft mit Hilfsgütern zu versorgen. Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs, Centcom, teilte am Samstag mit, Transportflugzeuge des US-Militärs vom Typ C-130 hätten insgesamt etwa 38 000 Mahlzeiten über dem Krisengebiet abgeworfen. Es habe sich um eine gemeinsame Aktion mit der jordanischen Luftwaffe gehandelt. Es liefen Planungen für weitere Einsätze dieser Art. (rtr)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!