Kalt, konservativ und sehr deutsch, so sah man Papst Benedikt in Italien. Die Redakteure von „Radio Vatikan“ hatten lieber Johannes Paul II. an der Wand hängen.
Menschenscheu, linkisch, aber höflich erschien Joseph Ratzinger als Papst Benedikt XVI. Gedanklich lebt er in einer Welt, die seit Jahrhunderten nicht mehr existiert.
Den Papst verteidigen? Obwohl er kaum was geleistet hat und die Liste der Fehler lang ist? Nur, weil man selbst katholisch ist? Ja. Muss auch mal sein.
Die Nachricht über den Rücktritt Papst Benedikts wird von Respektsbekundungen begleitet. Er selbst will seinen Lebensabend in einem Kloster verbringen.
Erst seit zwei Monaten twittert er selbst. Nicht nur wegen seiner anderthalb Millionen Follower ist Papst Benedikt XVI trotzdem ein großes Thema in den sozialen Netzwerken.
Überraschend kündigt Joseph Ratzinger seinen Rückzug ins Privatleben an. Bereits zum Monatsende ist das Pontifikat vakant. Ostern soll nicht in Gefahr sein.
Verziehen hat er ihm schon lange. Jetzt hat Papst Benedikt seinen diebischen ehemaligen Kammerdiener auch begnadigt. Aber wieder mit ihm zusammenarbeiten will er nicht.