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21.05.2022 , 14:28 Uhr
Es gibt einen entscheidenden Denkfehler in der gesamten Diskussion um den Diskurs zwischen Rechtsauslegern und bürgerlichen Kräften in der AfD. Die AfD hat in ihrer bisherigen Geschichte bundesweit den größten Zuspruch bei den Wählern erlangt, als sie am härtesten polarisiert hat. Das ist Fakt. Jetzt kann man sich natürlich daran abarbeiten, wie "nazi" die AfD wirklich sei, auch wenn da faktisch nicht wirklich was dran ist, aber der eigentliche Punkt ist doch ein anderer: Der Wähler ist vom bestehenden Politikbetrieb offensichtlich so hart genervt bis total gelangweilt, dass er den Wahlen in Scharen fernbleibt. Was gerade bei der Wahl in NRW ja wieder zu beobachten war. Die Nichtwähler sind mittlerweile die größte Wählergruppe. 45% haben in NRW nicht gewählt. Keine einzige Partei die zur Wahl angetreten ist, hat auch nur ansatzweise so viel Zustimmung erlangt. Eigentlich müssten die Nichtwähler also die Regierung bestimmen. Die Nichtwähler mobilisieren, kann man derzeit offenkundig nur durch Krawall. Und diesen Krawall hat die AfD ja lange geliefert. Seit sie den Krawall zurückfährt, geht auch die Zustimmung im Volk zurück. Die Nichtwähler wollen also jemanden im Politzirkus als Player sehen, der dem bestehenden Parteienapparat kräftig in den Hintern tritt. Es geht gar nicht um links oder rechts. Es geht darum, das Phlegma des über Jahrzehnte verfilzten und verwobenen Altparteienapparates wegzupusten. Wir müssen weg von dem ganzen inszenierten Politzirkus, an dem sich niemals etwas ändert, weil das die Menschen nur noch anwidert und langweilt. Da gibt es eine Diskrepanz zwischen der Notwendigkeit, Probleme zu lösen, und der Selbstpräsentation des Berufspolitikers, der sich letztlich darum gar nicht schert, sondern nur um seine eigene Karriere.
zum Beitrag21.05.2022 , 14:07 Uhr
Eine sehr schöne Auflistung, die zwar zunächst lustig klingt, aber doch viel Wahres beinhaltet. Das Homeoffice klappt natürlich nicht in jeder Branche, aber da, wo es um Büroarbeit geht, sollte man es knallhart durchziehen. Man überlege sich, welche Unmengen an Zeit und Energie vollkommen sinnlos verschwendet werden, wenn eine Bürokraft morgens ins Büro fährt und abends wieder zurück. Eine solche Bürokraft muss morgens früher aufstehen, hat dadurch weniger Schlaf und ist deswegen unkonzentrierter, verschwendet Treibstoff wenn sie denn mit dem Auto fahren muss, blockiert nicht nur Parkplätze für den arbeitenden Teil der Bevölkerung der beruflich nicht im Homeoffice arbeiten kann, sondern auch die Straßen und verursacht damit unnötig Staus, Stress, und und und. Das versaut nicht nur vollkommen sinnlos die Umwelt, es ist auch noch vollkommen ineffizient, Menschen hin und her zu bewegen, wo das für die Ausführung des Jobs gar nicht mehr nötig ist. Und was noch dazu kommt: Wenn gerade wirklich nichts anliegt, was bei Büroarbeit ja öfters passiert, ist die Zeit, die man dann dort verbringt, auch noch verschwendet. Was wiederum zum Aufschieben anderer Aufgaben führt, die man, wenn man denn Zuhause wäre, wohl zwischendurch erledigen könnte. Ich habe lange als Sotwareentwickler gearbeitet. Von Zuhause aus. Nahezu sämtlicher Austausch an Daten und Informationen ging über die Strippe. Das klappt in heutigen Zeiten ja sogar international überaus flott und kostengünstig. Gearbeitet habe ich zuvorderst alleine und nachts, da ich dazu dann die nötige Ruhe und Konzentration gefunden habe. Es konnte ja keiner mehr stören. Wäre das über einen 8-16 Uhr Bürojob gelaufen, ich hätte nicht im Ansatz so viel geleistet. Und ein Auto habe ich dafür nicht einmal gebraucht, weswegen ich mir auch keins mehr angeschafft habe. Und auch die dem Artikel seinen Titel gebende Hose spielte eine Rolle: Wenn man nicht jeden Tag durch Wind und Wetter muss, muss man auch nicht so viel Wäsche waschen.
zum Beitrag16.05.2022 , 19:31 Uhr
Es gibt eine "Migrationsbewegung" des rechten Wählerpotentials in Deutschland von West nach Ost und umgekehrt, des linken Potentials nach West. In der Konsequenz führt das dazu, dass sich die alten Ost-West Lager neu bilden, nur in umgekehrter Ausprägung. Bei genauer Betrachtung sieht man das auch EU weit an Polen, Ungarn, Tschechien, etc, die heute viel konservativer sind, als sie es zu Zeiten des Sowjetblocks waren, während die westlichen EU Länder heute viel linker daherkommen, als zu Zeiten des Eisernen Vorhangs. Während der alte Westen immer mehr nach links driftet, rutscht der alte Osten immer mehr nach rechts. Das ist kein Problem der AfD. Die AfD spiegelt das Phänomen nur wider. Wer ein bisschen älter ist, wird das vermutlich nachvollziehen können. Ein Helmut Kohl war im damaligen Westen von seiner Politik her gar nicht so viel anders, als es heute ein Höcke im Osten ist. Und ja, das ist wirklich so. Kohl war nur nicht ganz so frontal. In der praktischen Politik tut sich da aber nicht viel. Umgekehrt wäre es in der damaligen West BRD undenkbar gewesen, linke Spitzen wie Habeck oder Baerbock in entscheidenden Bundesministerien zu platzieren. In der DDR hingegen schon. Man achte einfach mal darauf, wie stark die Zugewinne der Grünen im Westen sind und wie wenig sie im Osten punkten. Bei der AfD ist es genau umgekehrt. Die Rechten flüchten eben nach Osten, die Linken nach Westen. Was dann zu entsprechenden Ergebnissen führt. Migrationsbewegungen auch innerhalb eines Landes führen unweigerlich zu wechselnden politischen Mehrheiten. Mehr ist da nicht hinter. Natürlich muss man sich als Partei aber lokal an diese geänderten Mehrheiten anpassen. In einer Demokratie bestimmt letztlich der Wähler, was er oder sie will. Und die Wähler im Westen sind eben andere, als die im Osten.
zum Beitrag02.05.2022 , 20:47 Uhr
Es geht nicht nur um die Russen. Genau genommen sind die Russen nur Anlass für die Lösung eines generellen Problems im vom andauernden Frieden zu sorglos gewordenen Europa. Es geht um die Abschreckung jeden potentiellen Feindes westlich-freiheitlicher Lebensweise. Und derer gibt es leider mehr, als man sich wünscht. Ohne aktive Verteidigung geht es leider nicht. Was nicht bedeuten soll, dass wir Angriffskriege führen sollten. Aber wir müssen uns auf jeden Fall gegen Angriffskriege anderer wehren können. Der Rest der Welt tickt nicht so tolerant wie wir. Und man darf deshalb nicht den Fehler machen, von der eigenen Friedfertigkeit auf alle anderen zu schließen. Das geht sonst mit Sicherheit schief.
zum Beitrag01.05.2022 , 14:32 Uhr
Was tut der links-liberale, friedliebende Pazifist, wenn er von anderen angegriffen wird, die seine tolerante Weltanschauung nicht teilen? Er verliert und wird von den anderen dann unterdrückt, verfolgt und ermordet. Ohne funktionierenden Verteidigungsapparat ist jeder Pazifist dem Feind hilflos ausgeliefert. Der einzige Grund, warum es in Deutschland überhaupt so viele Pazifisten gibt, ist nicht etwa den Gräueln des Dritten Reiches geschuldet, so wie der Artikel den Anschein erweckt, sondern dem Jahrzehnte lang anhaltenden Schutzschirm der Amerikaner, der es den Deutschen überhaupt erst ermöglichte, Pazifisten zu sein.
zum Beitrag01.05.2022 , 14:24 Uhr
Das Problem hat nichts mit links oder rechts zu tun, sondern ist systemischer Natur: Die physische Macht im Staat gehört in die Hände des gesamten Volkes. Dann kann sich die Macht nicht gegen das Volk wenden. Im Artikel wird der "Staatsbürger in Uniform" ja angeschnitten. In kleiner Ausprägung hatten wir das in der West BRD mit der allgemeinen Wehrpflicht ja mal. Die Schweiz hat das perfektioniert und mittels Milizsystem mit Wehrpflicht in Kombination mit Basisdemokratie die politische wie auch physische Macht weitgehend dezentralisiert. Und die Schweiz war niemals eine Diktatur. Und zwar genau deswegen.
zum Beitrag28.04.2022 , 22:31 Uhr
Jetzt bin ich mal gespannt, ob diese Entwicklung auch positiv auf Europa zurückwirkt.
zum Beitrag07.04.2022 , 21:58 Uhr
Na sowas. Ein plötzlicher Richtungswechsel um 180 Grad. Ob da eventuell eine E-Mail mit einem bestimmten Inhalt an eine bestimmte Adresse eine Rolle gespielt hat? ;-)
zum Beitrag