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19.06.2019 , 20:35 Uhr
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zum Beitrag09.01.2019 , 21:48 Uhr
Mit einem kleinen Update gleich nach der Überschrift könnte man Korea zu dem machen, was es ist: Ein NORD-ostasiatisches Land, mit eiskalten Wintern und einer Grenze zu Ostsibirien.
zum Beitrag01.01.2019 , 21:21 Uhr
Meine Zustimmung: Kretschmer ist einer der wenigen ortskundigen, (NATO-)unabhängig denkenden und besonnenen Korea-Beobachter in der deutschsprachigen Medienlandschaft. Deshalb hat er ja mit seinen Recherchen und Kommentaren in der Mainstreampresse (fast) keine Chance. Dank auch an die TAZ!
zum Beitrag24.10.2018 , 22:01 Uhr
"Viele hatten den sich abzeichnenden Riss zwischen Seoul und Washington längst prophezeit" (zit.) Der Riss besteht faktisch seit fast 20 Jahren, als Nordkorea bitterarm, politisch isoliert, und ohne funktionsfähige Armee dastand, während sich in Südkorea das Wunder vom Hanriver abgespielt hatte, inkl. starker Armee. Mit der Entspannungspolitik von 2000-2008 war der geostrategische Riss zw. USA und Südkorea für jeden Zeitungsleser täglich erkennbar. Nach einem kurzen Gleichklang Trump-Moon zeigt er sich jetzt wieder an dem Faktum, dass sich in Südkorea kein Mensch für das (angebliche) atomare Abschreckungsprogramm der Brüder im Norden interessiert, sondern für praktische Entspannung mit dem Fernziel Wiedervereinigung. Bei den USA ist es, aus geostrategischen Interessen, genau umgekehrt.
zum Beitrag21.06.2018 , 23:59 Uhr
Wenn schon, denn schon: Nur wenn ich an einer Grenze von Syrien, Nordkorea oder Burundi stehe, bin ich Flüchtling. An einer Drittland Grenze wie der zw. Österreich und D bin ich längst keiner mehr. Allenfalls "mutmaßlich ehemals Geflüchtete."
zum Beitrag14.06.2018 , 21:19 Uhr
"Die meisten Südkoreaner zeigen sich dennoch weitgehend optimistisch." Was heißt hier "dennoch"!? Zuvor werden Lobbyisten des militärisch-industriellen Komplexes der USA zitiert, die natürlich massiv gegen Trumps Friedensprozess sind. Da Südkorea diametral entgegengesetzte Interessen hat als die USA, sind die Leute dort FOLGERICHTIG optimistisch.
zum Beitrag02.06.2018 , 23:06 Uhr
Menschlich habe ich Verständnis für die Abneigung dieser Leute gegen den wieder aufgenommenen Entspannungskurs ihrer Regierung. Die vorausschauende Politik Südkoreas sollte sich aber nicht von persönlichen Schicksalen und Traumata Einzelner beeinflussen lassen. Genauso wenig wie von den "Kriegsgewinnlern", die durch Rüstungsimporte und geostrategische Vorteile am Dauerkonflikt Interesse haben. Beide Randgruppen in Südkorea gehen bei diesem Thema eine unheilvolle Allianz ein.
zum Beitrag13.05.2016 , 23:35 Uhr
Unter "Boom in den Schwellenländern" ist u.a. von Japan und Südkorea die Rede. Die sind beide zwar nicht "westlich", gehören aber schon lange zu den höchst entwickelten HighTech-Industrieländern der Welt. Mit Schwellenländern wie den erwähnten, China oder Iran, haben die absolut nichts gemeinsam.
zum Beitrag14.04.2016 , 20:37 Uhr
Ich denke, der Plan die "Sozialsysteme" auszubauen (es geht übrigens konkret um ein staatliches Rentensystem, der Rest ist ausgebaut wie bei uns) war lediglich eine Wahlkampflüge von Frau Park, sonst hätte sie ja kaum jemand gewählt. Es kann sein, dass sie jetzt endlich ran muss, als Kuhhandel mit der neuen, linken Mehrheit für kooperatives Verhalten. Frau Parks bisherige Politikfelder waren eher Demokratieabbau in Richtung Militärdiktatur ihres Vaters und ein brutalst-möglicher konfrontativer, militaristischer Kurs gegen Nordkorea. Also eigentlich alles gut für Südkorea nach diesen dunklen 8 Jahren mit rechts-reaktionären Regierungen!
zum Beitrag12.04.2016 , 23:33 Uhr
Als jemand, der lange dort gelebt haben und nach wie vor recht gut in die südkoreanische Gesellschaft integriert ist, kann ich das Lagebild z.T. nicht nachvollziehen: Die Jugendarbeitslosigkeit, also der Übergang von Bildungs- zum Erwerbssystem ist traditionell holprig wg. der Verschulung der Bildungsgänge. Die ach so beklagten 9% sind zwar viel gegenüber den 3% Arbeitslosigkeit insgesamt, aber traumhaft niedrig im Vergleich zu den meisten anderen OECD Ländern. Das bestimmende Wahlthema ist nicht etwa für die Wahlbürger selbst "Nordkorea", sondern für die rechtsgerichtete Kommunistenhasser-Partei Saenuri, die es als das einzige Argument, Wähler für ihre Politik ("Militär zuerst") zu mobilisieren, aufbauscht. Das NK-Thema wird nach der Wahl wieder völlig aus dem Blickfeld der Bürger fallen, da es nach wie vor keinen Einfluss auf Alltag und Wirtschaft im Land hat. Auch die Behauptung, die "Kluft zwischen Männern und Frauen" sei so schrecklich groß, ist ein in westlichem Denken gefangener Fehlschluss: Die Geschlechter leben in teilweise unterschiedlichen "Welten" und Lebensentwürfen, was dem gesellschaftlichen Konsens entspricht, ebenso wie in der Schweiz übrigens. Anders als in der EU derzeit gibt es dort kein gesellschaftliches Programm zur Nivellierung dieser Unterschiede mit der Brechstange. Wer dort Staatpräsidentin, Managerin oder Unternehmerin werden will, hat die faire Chance und wird akzeptiert, aber ohne den Geschlechterkrieg-Unterton und den politisch forcierten Gleichheitszwang.
zum Beitrag12.03.2016 , 22:52 Uhr
Nach allem was man weiß, hat NK KEINE Atomwaffen. Das Regime lügt notorisch seit Jahrzehnten in allen Angelegenheiten. Das angebliche "Atomprogramm" kann seit den 90er Jahren durch nichts und niemanden bewiesen werden wg. der totalen Abschottung. Die als nuklear verkaufte Bombentests können auch konventionell gewesen sein, ein wenig Fallout kann man mit dem KnowHow des Regimes leicht imitieren. Die Trägerraktentests sind bislang alle kläglich misslungen.
zum Beitrag29.02.2016 , 21:16 Uhr
"Kein anderes OECD-Land der Welt weist ein höheres Lohngefälle zwischen Männern und Frauen auf." Das hat nichts zu tun mit vermeintlicher "Gehaltsdiskriminierung". Für gleiche Arbeit gibt es dort - weitgehend -gleichen Lohn, was ich als Personalmanager im Land 2003-207 bestätigen kann. Es ist ein statistischer Artefakt der Tatsache, dass die festangestellten Frauen dort im Schnitt einfach deutlich jünger sind als die Männer, die bis 58 oder noch länger durcharbeiten. Denn viele Frauen arbeiten nach dem Kinderkriegen gar nicht mehr oder widmen sich einer selbständigen, freiberuflichen Tätigkeit. Deren Einkünfte wiederum tauchen nicht in der Erwerbsstatistik für m/w auf. Und das Hobong-System - Bezahlung steigt überproportional mit dem Dienstalter - verstärkt diesen Artefakt.
zum Beitrag15.02.2016 , 01:20 Uhr
Damit bricht die rechts-reaktionäre Regierung Südkoreas die erst vor 3 Jahren mühsam ausgehandelten Kaesong-Spielregeln, und zerstört die Existenzgrundlage zahlreicher mittelständischer Betriebe. So viel bürgerfeindliche Brutalität kann nur mit massivem Druck der USA erklärt werden. Soll das jetzt zusammen mit den Patriotraketen die US-Angriffsvorbereitung sein?
zum Beitrag08.02.2016 , 20:51 Uhr
Ja, eine schnelle Öffnung des Arbeitsmarktes wäre menschlich und würde die Integration fördern. Fairer Weise muss man zugeben, dass viele der Trittbrettfahrer (Nicht-Flüchtlinge) schon vorher in ihrer Heimat kriminell waren und mit D nur ein paradiesisches Operationsgebiet erschlossen haben.
zum Beitrag17.01.2016 , 21:31 Uhr
Arta kommt aus einem sicheren Herkunftsland, so dass ihr "Asyl" Antrag natürlich unsinnig und völlig unberechtigt war. Leider hat Deutschland (wg. CDU Blockade) immer noch kein Einwanderungsgesetz, und muss Leute, die einfach nur für ein paar Jahre im Ausland ein besseres Leben und einen Job suchen, quasi wg. "Asylmissbrauch" abschieben. Solche Fälle würde ich nicht vermischen mit den anerkannten Kriegsflüchtlingen und den politisch Verfolgten.
zum Beitrag17.01.2016 , 21:25 Uhr
"Die Welt kommt zu uns. Es ist ein Privileg, das wir noch zu wenig schätzen." Bei diesem Schluss-Satz bin ich platt! Denn wie der Autor mit Daten & Fakten ausführt, kommt nicht die gut ausgebildete, Deutsch oder wenigstens Englisch sprechende Welt, sondern überproportional die Negativauswahl - verständlicherweise, da es ja um Flüchtlinge oder um selbsternannte Einwanderer aus unterentwickelten Ländern geht. Worin besteht angesichts dieser sozialen und finanziellen Langzeitbelastung für Deutschland nun unser "Privileg"?
zum Beitrag06.01.2016 , 21:43 Uhr
Ob er das Material für eine H-Bombe hat, oder für eine gewöhnliche A-Bombe, weiß niemand sicher. Wer in NK am angeblichen Atomprogramm, lebt abgeschirmt mit Familie in einer Art "Paradiesgefängnis" und kommt da auch nicht mehr heraus. So beruhen alle Annahmen der Welt auf den Selbstbehauptungen des Lügenregimes und auf seismologischen Daten und Spekulationen. Denn radioaktiven Fall-out gab es nur 2 mal (2006, 2013), dabei nur extrem zeitverzögert und nicht eindeutig der jeweiligen Bombe entstammend.
zum Beitrag26.12.2015 , 02:15 Uhr
Eine mahnende Reportage darüber, wie man Demokratien schleichend in Diktaturen umwandelt, ohne die Institutionen selbst anzutasten (s. Putin, Erdogan, Orban etc.). Ich wette, rechtzeitig vor der nächsten Präsidentenwahl in 2 Jahren hat das (schamlos offen) antidemokratische Regime von Park GH auch hier einen Vorwand gefunden, um dieses letzte freie Blatt kaputt zu machen, mit Strafverfolgung des Vorstands etc. So ist man seit 2009 mit freier Meinungsäußerung immer umgegangen. Aber eine Bemerkung passt nach meiner Erfahrung nach nicht ganz zur Situation vor Ort: " ..., um in der konservativen Gesellschaft Südkoreas als linkes Kampfblatt verschrien zu sein". Würde eher sagen, "die Gesellschaft" ist mehrheitlich immer noch links-liberal. Und die beiden Regierungen seit 2008 sind nach westlichen Maßstäben nicht konservativ, sondern aggressiv-rechtsreaktionär.
zum Beitrag15.12.2015 , 22:04 Uhr
Den Zusammenhang zw. der beiden rechts-reaktionären, antidemokratischen Regierungen seit 2008 und der dortigen Wirtschaft kann ich nicht nachvollziehen. Die Wirtschaft war bis 2008, im links-liberalen, fast basis-demokratischen Südkorea genauso "aggressiv" sprich effizienter, schlauer und erfolgreicher als andere wie jetzt. I m Gegenteil, die wirtschaftlichen Basisdaten inkl. der Firmengewinne waren sogar besser als in den letzten Jahren.
zum Beitrag14.12.2015 , 21:32 Uhr
Fallstricke der Wirtschaftsgeographie: "Neben der G 7 sind das Schwellenländer wie China, (...) Südkorea und Indonesien." heißt es über den fossilen Energieverbrauch. Mit Südkorea hat sich in die Liste ein kleines, aber extrem industrialisiertes HighTech Land mit verschwenderischen kaufkraftstarken Konsumenten gemogelt.
zum Beitrag12.12.2015 , 22:02 Uhr
Sie haben nichts gefunden wegen meiner schlampigen Romanisierung. Ich meine diese Person: https://de.wikipedia.org/wiki/Yi_Hwang
Über seine Proto-Psychologie habe ich durch die englisch übersetzten Textausschnitte direkt vor Ort im Dosan Seowon gelernt. Obwohl lange her, hat mich das als studierter Psychologe bis heute beeindruckt.
zum Beitrag11.12.2015 , 21:52 Uhr
In Korea gab es auch einen Yi Huang (Taegyero), den aus meiner Sicht ersten Psychoanalytiker lange vor Freund, und andere "zweifelnde Philosophen. Aber es stimmt schon im Artikel: In den letzten 100 Jahren war nicht mehr das freie kreative Denken, sondern das nackte Überleben sowie das Arrangement mit fremden Mächten angesagt. Da ist z.B. Kopieren eine Lösung.
zum Beitrag11.12.2015 , 21:48 Uhr
"die meisten Schulen verhängen verpflichtende Anwesenheitszeiten bis zehn Uhr abends." Das stimmt nicht, die reguläre Schule endet grundsätzlich am Nachmittag. Man sieht schon ab ca. 16:00 die ersten Schüler auf der Straße. Gemeint ist wohl, dass die Regierung die Öffnungszeiten von privaten Paukschulen auf 22.00 begrenzt hat.
zum Beitrag27.11.2015 , 22:41 Uhr
So viele "Schwellen- und Entwicklungsländer", die sich finanziell beteiligen wollen, gibt es nun auch nicht: Das Schwergewicht in der kleinen Liste, Südkorea, ist ein sehr reiches Industrieland: fast ohne öffentliche Verschuldung, mit exportstarker Wirtschaft und Vollbeschäftigung. Neben Skandinavien und Schweiz sind das die einzigen, von denen man hier eine Vorbildrolle erwarten muss.
zum Beitrag04.11.2015 , 21:34 Uhr
Welches Atomprogramm? Sie meinen, das vom Lügendiktator zur Beruhigung der eigenen Bevölkerung behauptete und von der Lügenorganisation CIA eifrig bestätigte "Atomprogramm"?
zum Beitrag04.11.2015 , 21:32 Uhr
Stimme zu, die seit 2008 herrschenden kriegstreiberischen und konfrontativen Regierungen in Südkorea haben keine Scheu vor einem Beziehungsbruch zum Norden. Umgekehrt ist Ihnen innenpolitisch und aufrüstungspolitisch viel an einer weiter köchelnden Konfrontation mit den Brüdern im Norden gelegen. Wie die permanenten Großmanöver seit 2009, die Pressekampagnen und die über die UNO lancierte Kampagne belegen.
zum Beitrag12.10.2015 , 23:03 Uhr
Spannendes Feature, zuindest für alle, die schon mal dort waren auf dem "PIFF". Nur bei der altbekannten Korea-Metapher "Delphin zw. zwei Walen" scheint ein Übersetzungsfehler - oder gar politisch korrekte Absicht? - zugeschlagen haben: Ursprünglich lautet die Selbstzuschreibung: "Wir sind eine Garnele zwischen einem Wal und einem Hai" Wer davon der Hai ist, muss man nicht erklären.
zum Beitrag10.10.2015 , 22:59 Uhr
Warum denn gleich das Kind mit dem Bade ausschütten und über eine "Abschaffung" des Asylrechts nachdenken!? Die hausgemachte Kapazitätskrise wäre doch auf einen Schlag verschwunden, würden wir das Asylrecht nur anwenden (und alle abgelehnten Asylbewerber umgehend außer Landes bringen) bzw. leicht der Realität des 21. Jahrhunderts anpassen: Als Asylbewerber ins Land kommen darf nur, wer einen Pass aus einem vorab festgelegt unsicheren Herkunftsland vorlegen kann. Dann hätten alle jetzt eintreffenden Syrer einen menschenwürdigen Empfang.
zum Beitrag17.09.2015 , 20:13 Uhr
Mich wundert diese Geschichte überhaupt nicht. Nach vielen Jahren vor Ort in Südkorea konnte ich ja immer wieder erleben und hören, dass sich die US-Truppen dort benehmen wie ein arrogante Besatzungsmacht. Da könnte die taz eine große Serie daraus machen. Die notorische US-Feindlichkeit der Südkoreaner kommt nicht von ungefähr.
zum Beitrag18.06.2015 , 17:57 Uhr
Sehr gut wie die taz auf die Hintegründe dieser so überraschend dramatischen Infektionsausbreitung eingeht. Da sieht man, was für einen verheerenden Einfluss eine anti-demokratische Politik sogar auf die Gesunheit der Bürger hat. Als ich in Südkorea lebte, im "goldenen Zeitalter" (sozial-liberale Politik, absolute Pressefreiheit, wirksame Entspannung mit Nordkorea, wirtschaftlicher Boom) wütete SARS, nicht minder gefährlich in ganz Ostasien und anderen Teilen der Welt. Nur an Südkorea prallte der tödliche Virus förmlich ab: offene Informationspolitik und stattlich kontrollierte, hoch professionelle Vorsorge im Gesundheitswesen.
zum Beitrag18.05.2015 , 14:27 Uhr
Kann WU nur zustimmen. Man sollte noch ergänzen, dass die "konservativen" Regierungen dort seit 2008 nach unseren Maßstäben rechts-reaktionär und antidemokratisch sind, indem sie unter einer kosmetischen Fassade aus "Demokratie" das Rad der Geschichte in Richtung "1980" zurückdrehen wollen. Leider auch was die Konfrontation und Aggression gegen Nordkorea angeht. Der Beitrag deutet das aus meiner Sicht zu zaghaft und höflich an.
zum Beitrag13.04.2015 , 00:40 Uhr
Irgendetwas stimmt da nicht mit dem Beitrag: Es gibt doch gar kein öffentliches Umlagesystem für die Altersversorgung in Südkorea. Insofern sagt die Bemerkung "für Leute wie Lee gerade mal eine Monatsrente von 120 Euro" nichts aus. Herr Lee hat einfach nicht vorgesorgt wie (fast) alle anderen, sondern in den Tag hinein gelebt oder Pech gehabt. Lebt man ein paar Jahre in Südkorea, merkt man, dass fast alle mit 58 aufhören zu arbeiten (und nicht etwa mit 71, wie der Artikel behauptet). Anders wäre das Millionenheer der um die Welt reisenden rüstigen Rentner aus diesem Land gar nicht erklärbar. Das führt auch zu dem Unsinn der gerne zitierten offiziellen Statistik von der Altersarmut: Da Koreaner nur vom Öffentl. Dienst eine Monatsrente erhalten, kann man bei den anderen nichts Vergleichbares abrechen, bzw. man gibt die meisten Einkünfte (Mieten, Zinsen, Ersparnisse im Ausland) gar nicht bei der Steuer an.
zum Beitrag20.01.2015 , 16:50 Uhr
Kann ich alles nachvollziehen in diesem Bericht. Nur ein Detail widerspricht diametral meiner Erfahrung seit 2002 in bzw. eng verbunden mit Südkorea: "In keinem OECD-Land (...) denken sie materialistischer" oder "... seinen absoluten Glauben in Konsum". Das passt überhaupt nicht zum Wertegerüst dieses Landes, eher zu den USA, China oder auch Deutschland. Für die Südkoreaner stehen Bildung, Kultur, Erfolg, Ehre ganz oben. So ist es für Durchschnittseltern dort üblich, zig Tausende Euro Semestergebühr für das Philosophie-Studium des Sohnes in Harvard zu bezahlen und gleichzeitig ein bescheidenes Auto und sonstige Bescheidenheit zu akzeptieren. Nicht umsonst stagniert dort seit ca. 10 Jahren der Binnenkonsum. Im Konsumterrorland D muss erst einmal das neue Premiumauto vor der Tür stehen etc., vom zur Schau gestellten Protz und Pomp der Chinesen ganz zu schweigen.
zum Beitrag19.01.2015 , 19:03 Uhr
Zit. "Dabei gilt Südkorea als Vorzeigedemokratie." Es muss heißen, Südkorea GALT als Vorzeigedemokratie. Und zwar genau von 1988 bis Anfang 2008, als der erste rechts-reaktionäre Hardliner, MB Lee, das Präsidentenamt übernahm. Er schaffte demokratische Prinzipien auf vielen Feldern abschaffte, auch und besonders was die Medien angeht. Insofern ist das Land innenpolitisch fast wieder auf dem Niveau der früheren Militärdiktatur angelangt, allerdings unter Beibehaltung der demokratischen Fassade.
zum Beitrag15.01.2015 , 17:50 Uhr
Die Wiederanwendung des uralten "Nationalen Sicherheitsgesetzes" seit 2009 sehe ich weniger als echte Paranoia der südkoreanischen Gesellschaft denn als gezielte Taktik des rechten politischen Lagers. Die massive Unterdrückung der Meinungsfreiheit, die Strafverfolgung kritischer i.e. linker Journalisten, die Medienzensur bei allen innenpolitischen Themen und die Gleichschaltung der Schlüsselmedien (KBS, Yonhap) ist keine Erfindung der jetzigen Präsidentin und Diktatorentochter. Das ist das Werk ihres Vorgängers MB Lee von der gleichen Partei, welches Frau Park nur fortführt. Hintergrund: Es gibt viel zu viel Skandale, Korruption, Lug & Trug im rechten Lager, als dass man die Berichterstattung darüber zulassen könnte. Da auch die politisch-wirtschaftlichen Erfolge eher schlechter sind als vorher bei den linken Präsidenten, muss ein Wahl-Argument für die Saenuri-Partei her. Und da bleibt nur ein abgrundtief böses, brandgefährliches Nordkorea, dass in der medialen Hetze als riesiges Konzentrationslager mit einem verrückten Diktator am Atomknopf dargestellt wird. Botschaft an den Wähler "Wir sind zwar korrupt, raffgierig, verhasst und verspottet. Aber Ihr braucht uns, die strammen Kommunistenhasser und Aufrüster, die bedingungslos an der Seite der USA marschieren!"
zum Beitrag02.01.2015 , 23:29 Uhr
"Die USA unterstützten eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea", Die erste große Heuchelei der USA im Jahre 2015. Die Konfliktgewinnler, die seit 2008 - der Regierungsübernahme des rechts-reaktionären Lagers in Südkorea - mit allen Mitteln versuchen, die Entspannung zu torpedieren und die dortige Regierung wie im Würgegriff vor sich herschieben, faseln von "Verbesserung der Beziehungen". Wer glaubt das noch außer dem US-Wähler angesichts ihrer massiven Konfliktinteressen, sowohl geostrategisch (gegen China) als auch wirtschaftlich (US-Rüstungsindustrie.
zum Beitrag31.12.2014 , 18:16 Uhr
Wie wahr doch! Schon allein die Liste der angeblich "zehn reichsten großen Industrienationen" ist fragwürdig: Italien und Spanien sind längst nicht mehr "reich", wenn man nach Kaufkraft pro Kopf geht. Da liegen sie deutlich hinter z.B. den Bahamas oder Israel. Kanada und Australien sind nur noch wohlhabend und flächenmäßig groß. Nach industrieller Produktion und Welthandel sind diese Rohstoff- & Agrarländer auch nur noch Zwerge im Vergleich zu manchen asiatischen Ländern.
zum Beitrag19.12.2014 , 21:43 Uhr
Es wäre gut, wenn sich die deutschen Medien intensiver dem seit 2009 äußert kriegstreiberischen und antidemokratischen Südkorea zuwenden, dessen unrühmliche Rolle im Schüren des Korreakonflikts vor lauter Nord-Korea-Fixierung übersehen wird.
zum Beitrag15.12.2014 , 17:40 Uhr
"Länder des sogenannten globalen Südens (...)" exportieren also mehr. Lustig dass hier das nordische Industrieland Südkorea aufgelistet wird. In Tradition des guten alten Heinz Erhard, der einst "im Süden" Urlaub machte, in Süd-Lappland.
zum Beitrag20.11.2014 , 22:22 Uhr
"Auch Schwellen- und Entwicklungsländer wie Mexiko, Südkorea, ..." heisst es oben. Da purzeln aber die Begriffe durcheinander. Das schuldenfreie Hightech-Industrieland Suedkorea mit einem Pro-Kopf-Einkommen deutlich ueber dem Italiens, Spaniens und anderer westlicher Laender kann sich eine Beteiligung hier mehr als alle anderen leisten. Zumal das winzige Land einer der groessten Eneregieverbraucher der Welt ist.
zum Beitrag13.11.2014 , 17:05 Uhr
Endlich mal ein Beitrag, der den Bildungswahn in Südkorea differenziert darstellt: Denn es sind nicht Staat, nicht Bildungsministerium oder die Lehrer, die diesen Wahnsinn fördern (im Gegenteil), sondern eine Mehrheit krankhaft ehrgeiziger Eltern, die sich in Sachen Bildungswahn über die Jahre gegenseitig hochgeschaukelt hat. Nur in einem Punkt würde ich den gängigen Analysen, auch denen aus Korea selbst, widersprechen. Diejenigen Schüler, die zum Selbstmord neigen, tun dies nicht wg. der fordernden Schulsituation, sondern wg. ihrer besonders krankhaft ehrgeizigen und Druck erzeugenden Eltern. Da kenne ich aus eigener Erfahrung jede Menge positive Beispiele von unterstützenden Eltern und ihren Kindern, die diese temporär hohe Belastung mit Gleichmut wegstecken.
zum Beitrag04.11.2014 , 18:49 Uhr
Angst vor der teuren Wiedervereinigung? Das ist nicht der Grund für die Gegendemonstranten. Die große Mehrheit der Südkoreaner will einfach keine Provokationen, die nur zu weiteren Zornesausbrüchen des Regimes führen und den Konflikt anheizen, ohne den Menschen drüben zu helfen.
zum Beitrag24.10.2014 , 23:32 Uhr
Kein Zweifel, harte Bedingungen. Nun ist aber Samsung Electronics, das hier ausgewählte Beispiel und eines von ca. 300 völlig unterschiedlichen Samsung-Firmen, der absolute Extremfall, was die Arbeitszeiten angeht. Ich kenne dort auch andere Firmen etwas von innen, die sich in Sachen Leistungswahn & Arbeitswut davon wohltuend abheben, wenn auch weit entfernt von den offiziellen tariflichen Arbeitszeiten. Eine Zahl kommt mir merkwürdig vor: Wie kann das sein "Arbeiten bis zum 70.Lebensjahr"? Das Pensionsalter in den meisten Firmen liegt bei 58, viele meiner Bekannten, auch Selbständige haben noch früher aufgehört, und überall im In- und Ausland sieht man Heerscharen jung-gebliebener koreanischer Frühpensionäre herumreisen.
zum Beitrag28.05.2014 , 18:34 Uhr
Jetzt übertreiben Sie aber, die Koreaner, mit Ihrem "Ehrenkodex"! Was kann der prominente Jurist Ahn denn dafür, dass sein neue Kanzlei von Anfang an gut läuft und er ein paar gewichtige Mandate bekommt! 1,2 Mio Einnahmen in 5 Monaten ist für koreanische Freiberufler nichts besonderes.
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