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25.01.2018 , 17:11 Uhr
Am kommenden Samstag wird es eine bundesweite Großdemonstration in Köln geben gegen den Angriff auf Afrin und gegen die deutsche Regierungs-Unterstützung für Erdogan.
In einer Erklärung heisst es: "Von Afrin ging nie eine militärische Aggression gegen die Türkei aus. Die wirkliche Gefahr, die von Afrin ausgeht ist die, dass dort Menschen ihrem Traum von einem freien Leben folgen. Sie bauen gesellschaftliche Strukturen auf, in denen die verschiedenen Ethnien friedlich zusammenleben können und die Frauen sich durch eine selbstbestimmte, autonome Organisierung aus ihrer Unterdrückung befreien."
In Köln können wir uns solidarisieren mit diesem Aufbau und fordern, dass es die Demokratische Föderation Nordsyrien anerkannt und an Friedensverhandlungen beteiligt wird.
27.01.2018 Ebertplatz, Köln 10 Uhr
zum Beitrag24.01.2018 , 17:48 Uhr
Ich hoffe, dass niemand glaubt, was hier von Erdogan zitiert wird: Er würde mit dem Angriffskrieg auf Afrin/Nordsyrien einen Raum für die Rückkehr der syrischen Flüchtlinge schaffen, es würden nur Terroristen bekämpft und die Zivilbevölkerung würde beschützt. Aus der Luft werden Wohnviertel, die Innenstadt von Afrin, bombardiert. Afrin ist annähernd eine Millionenstadt, die in den letzten Jahren hunderttausende Flüchtlinge aus anderen Regionen Syriens aufgenommen hat. Afrin ist zudem von drei Seiten von türkischem Militär eingekesselt.
Wenn die Türkei von der Schaffung einer Sicherheitszone spricht, so bedeutet das eine Besatzung und ein massiver Angriff auf die „Rojava-Revolution“, den Aufbau einer radikalen Demokratie, einer Frauenrevolution, einer ökologischen und kommunalen Gesellschaftsorganisation in der „Demokratischen Förderation Nordsyrien“. Dort praktizieren nicht nur Kurd*innen ein überzeugendes neues Gesellschaftsmodell, sondern eine Bevölkerung, die aus vielen kulturellen Gruppen besteht: Ezid*innen, Araber*innen, Assyrer*innen, Turkmen*innen und weitere. Und das verteidigen diese derzeit bewaffnet und mit Demonstrationen sowie mit der Aufrechterhaltung des täglichen öffentlichen Lebens.
Der Terrorismusbegriff wird von Erdogan gegen jeden Ansatz von freiem, selbstbestimmten Leben oder der Äußerung von Widerspruch gegen seine menschenfeindlichen, diktatorischen Vorstöße willkürlich angewandt. Die deutsche Regierung setzt das fort, indem die PKK und auch die PYD als „Terroristen“ betitelt und verfolgt werden.
Es ist wichtig, dass wir uns nun alle ganz deutlich gegen diesen Angriff auf den demokratischen Gesellschaftsaufbau in Nordsyrien stellen und Druck auf die deutsche Regierung ausüben, jede Form der Unterstützung der türkischen Regierung sofort zu beenden und diese stattdessen zu verurteilen für ihre Menschenrechts- und Völkerrechtsverbrechen.
Demonstrieren wir gemeinsam am Samstag in Köln: 27.01.2018, 10 Uhr, Ebertplatz: //navdem.com
zum Beitrag24.01.2018 , 16:33 Uhr
Hier sind aktuelle Interviews mit Kämpferinnen der Frauenverteidigungseinheiten YPJ zu sehen und in Übersetzung zu lesen: https://anfdeutsch.com/frauen/ypj-kaempferinnen-in-efrin-kaempfen-und-siegen-1699
Unter anderem erklärt die YPJ-Kämpferin Bahar Qamişlo:„Diese Revolution dauert seit sieben Jahren an und wir kämpfen seit sieben Jahren gegen die Feinde der Menschheit. Jetzt kämpfen wir in Dêra Zor. Wird es erforderlich, gehen wir nach Efrîn, um dort zu kämpfen. Eigentlich greift der Feind von allen Seiten an. Und wir beantworten diese Angriffe. Wir werden ihnen diese Gegend niemals überlassen. Unsere Freundinnen und Freunde leisten jetzt in Efrîn Widerstand. Sie vollbringen große Heldentaten. So, wie wir in Kobanê Widerstand geleistet und gesiegt haben, tun wir es auch in Efrîn und Dêra Zor. Damit werden wir ein freies Kurdistan, ein freies und demokratisches Syrien erkämpfen. Denn hier kämpfen viele Völker gemeinsam.“
In Bezug auf den besonderen Einsatz der YPG und YPJ-Kämpfer*innen im Kampf gegen den IS gemacht wird, erklärt das Informationsbüro der Bewegung der Demokratischen Gesellschaft (TEV-DEM) am 22.01.2018 anlässlich der Luftwaffenangriffe der Türkei auf Afrin mit zahlreichen getöteten Zivilist*innen:
„Hervorstechend ist das Schweigen der internationalen Gemeinschaft. Abgesehen von den französischen Behörden hat sich bisher keine Seite für die Menschen von Afrin und Rojava ausgesprochen und vergessen, wie Rojavas Töchter und Söhne tapfer gegen eine der brutalsten Kräfte aller Zeiten kämpften. Es war Rojava das die Welt vor dem Bösen des IS rettete, aber es ist Rojava, das von der Welt vergessen wird, während es von einem NATO-Staat, der Türkei, angegriffen wird.“
Wir können zeigen, dass wir den Besatzungsversuch der Türkei verurteilen und nicht hinter der deutschen Regierung stehen, die weiter ihre Waffen-Deals mit der Türkei verfolgt. Samstag, den 27.01.2018, bundesweite Großdemonstration: 10 Uhr Ebertplatz, Köln: //navdem.com
zum Beitrag24.01.2018 , 15:47 Uhr
Deutschland wird nicht nur mit diesen Panzern zur Kriegspartei in Nordsyrien. Die deutsche Regierung wagt es nicht, Erdogan und die AKP-Regierung ernsthaft zu verurteile für die Verbrechen, die sie bereits seit Jahren gegen die kurdische Bevölkerung im eigenen Land begeht. Statt aufgrund der lange bestehenden anti-demokratischen, diktatorischen und äußert repressiven Politik alle Beziehungen abzubrechen, macht sie die deutsche Regierung zum Handlanger der Türkei und verfolgt auch in Deutschland kurdische Politiker*innen und Aktivist*innen mit Hausdurchsuchungen, Organisationsverboten und Strafprozessen. Sie erbietet beispielsweise auch die Symbole der YPG und YPJ, die erfolgreich gegen den IS kämpfen und einen demokratischen, geschlechterbefreiten und ökologischen Neuaufbau einer Selbstverwalteten Region in Nordsyrien verteidigen.
Es ist notwendig, dass sich die UN, die EU, die Bundesregierung, die Anti-IS-Koalition klar gegen die Angriffe auf Afrin positionieren und Druck auf die AKP-Regierung auszuüben, die völkerrechtswidrigen Angriffe sofort einzustellen.
Medico international sammelt Unterschriften gegen den Panzer-Deal und alle Waffenlieferungen an die Türkei: //tatortkurdistan.blogsport.de/2018/01/22/medico-startet-online-petition-kein-panzer-deal-mit-der-tuerkei/ Noch vor der entscheidenden Sitzung der Staatssekretäre über Rüstungsexporte wird medico international die Unterschriften überreichen, um den Deal zu verhindern.
Internationale AkademikerInnen und MenschenrechtsaktivstInnen haben eine Resolution verfasst gegen den Angriff auf Afrin: //civaka-azad.org/lasst-afrin-nicht-zu-einem-zweiten-kobane-werden/ Für die Unterzeichnung (auf Englisch) an rojavacontact@gmail.com schreiben.
Das Kurdische Frauenbüro für Frieden e.V. (Düsseldorf) hat eine Erklärung "Keine deutschen Waffen in die Türkei" verfasst: https://anfdeutsch.com/frauen/ceni-keine-deutschen-waffen-an-die-tuerkei-1723
Wir können alle etwas tun und sollten das auch.
zum Beitrag22.01.2018 , 15:41 Uhr
Die türkischen Luftjets haben auch zivile Ziele angegriffen und das Stadtzentrumvon Afrin sowie das Rubar-Flüchtlingscamp bombardiert - von wegen Bemühungen, Zivilisten zu schützen, die Flucht zu ermöglichen etc. wie hier Premierminister Yilirim zitiert wird. Mindestens 6 Zivilisten sind bereits gestorben, darunter auch mindestens ein Kind, viele weitere wurden verletzt. Aktuelle Nachrichten: //civaka-azad.org/category/aktuelles/
Das ist ein Angriff auf den Aufbau einer demokratischen, geschlechterbereiten und ökologischen Selbstverwaltungsregion, auf eine zutiefst und global inspirierende Frauenrevolution. Wie damals bei der Verteidigung Kobanés: Wir alle sollten aktiv werden, mit dem nächsten Kurdischen Frauenrat, dem lokalen kurdischen Verein oder Studierendenverband in Kontakt treten, uns an ihren zahlreichen Demonstrationen beteiligen und eigene internationalistische Proteste und Widerstandsaktivitäten entwickeln und auf die Straße tragen: //navdem.com/den-widerstand-gegen-die-tuerkischen-besatzungsversuche-in-afrin-organisieren/
Die ezidische Frauenbewegung TAJÉ und mehrere Verbände der Ezid*innen in Deutschland warnen vor der Gefahr eines weiteren Massakern und einem Genozid: "Wir rufen die internationale Gemeinschaft, die Vereinten Nationen, die USA, Russland, internationale Menschenrechtsorganisationen und die Zivilgesellschaft dazu auf, sofort Schritte einzuleiten, um die Aggression des türkischen Staates zu stoppen und zu verhindern, dass dieser weiterhin den Frieden und die Sicherheit im Nahen Osten, durch die anhaltende Verletzung des internationalen Rechts, bedroht.
[...] Wir rufen [...] alle Freundinnen und Freunde des Friedens und der Menschlichkeit auf, ihre Stimme gegen die türkische Aggression in Rojava und Nord-Syrien zu erheben und von ihrem friedlichen und demokratischen Recht Gebrauch zu machen. Schluss mit der türkischen Aggression in Rojava und Nord-Syrien!"
Deutschland ist eine Kriegpartei in Afrin, Deutsche Panzer rollen.
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