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21.10.2022 , 09:42 Uhr
Die Diskussion geht ja an der entscheidenden Frage vorbei. Die wissenschaftliche Frage ist ja nicht: ist Cannabis schädlich oder nützlich? Bzw. gibt es jemanden, dem es potentiell schaden kann? Da lautet die Antwort mit Sicherheit: keine Drogen sind immer besser als Drogen. Gleiches gilt aber für Alkohol, Kartoffelchips, Schokolade, Fleischkäse, Motorräder, Bungeejumping, Sportwagen, Computerspiele, Fernsehen, und so weiter und so weiter. Wir können alles verbieten was Spaß macht, weil potentiell jemand Schaden nehmen könnte.
In einer freiheitlichen Gesellschafft muss die Frage lauten: sind die gesellschaftlichen Auswirkungen von dem Zeug derart verheerend, dass ein Verbot als letztes Mittel zum Schutz der Gesellschaft bleibt? Da würde ich sagen: eher nicht. Psychose- oder Suchtgefährdete müssen halt auch mal eigenverantwortlich klarkommen und im Zweifelsfall die Finger von etwas lassen, was schädlich für sie ist. Wenn ich Gewichsprobleme habe muss ich halt auch die Finger vom Fleischkäse lassen, und kann nicht von der Gesellschaft verlangen das Zeugs zu verbieten, weil mir der Verzicht dann leichter fällt.
zum Beitrag16.11.2020 , 16:16 Uhr
Ich bin in diesen Fragen immer etwas gespalten. Einerseits stehe ich von der Sache her natürlich auf Seite der Besetzer. Ich finde es bei Fragen der Wichtigkeit des Klimaschutzes auch voll und ganz in Ordnung, sich am Rander oder knapp außerhalb des Gesetzes zu bewegen. Keine notwendige gesellschaftliche Veränderung hat je stattgefunden, weil sich alle auf die Vorschriften berufen haben.
Andererseits ist es natürlich Aufgabe der Polizei, Gesetze durchzusetzen, notfalls auch mit Gewalt. Von daher finde ich es immer etwas kindisch sich erst bewusst außerhalb des Gesetzes zu stellen und dann der Polizei Vorwürfe zu machen wenn jemand verletzt wird.
Ich denke die angemessenere Haltung wäre zu sagen ok, wir haben gegen eine unverantwortliche Politik rebelliert, wir haben unser Leben und Gesundheit eingesetzt indem wir dies außerhalb des Gesetzes getan haben, wir wurden verletzt. Das kann ich dann respektieren.
zum Beitrag12.07.2019 , 08:56 Uhr
Im Text heisst es "weil sie wissenschaftlich unwirksam seien ...". Diese Formulierung suggeriert dass es mehr als eine Art der Wirksamkeit gibt. Dem ist nicht so: ein Medikament ist entweder wirksam oder unwirksam. Die Methode die Wirksamkeit oder eben deren Abwesenheit nachzuweisen, ist eine wissenschaftliche Studie. Diese wurden durchgeführt (methodisch sauber und unabhängig beispielsweise [1]) mit dem klaren Ergebnis: unwirksam. Dementsprechend sollte die Formulierung heissen: "weil sie nachgewiesenermaßen unwirksam sind".
Eine ähnliche Verwässerung findet sich auch in einigen Leserkommentaren: beispielsweise "solange eine Wirksamkeit nicht nachgewiesen wurde...". Die Formulierung "solange..." suggeriert, dass für die Zukunft andere Ergebnisse zu erwarten sind. Dass eine Wiederholung identischer Experimente plötzlich neue Ergebnisse bringt kann manchmal eine sinnvolle Annahme sein, beispielsweise bei Ergebnissem am Rande statistischer Signifikanz, oder bei Studien mit methodischen Mängeln, oder zu begrenztem Scope. Das Thema wurde aber vorwärtes und rückwärts untersucht, es gibt keinerlei Grund zur Annahme, dass neue Studien auf einmal andere Ergebnisse bringen.
[1] Robert T. Mathie (2016) Systematic Reviews 6(63).
zum Beitrag30.06.2019 , 15:49 Uhr
Es ist heute problemlos möglich, CO2 neutrale Gebäude zu bauen. Im Neubau ist das quasi ein Nebeneffekt zeiotgemäßen Bauens, in der Altbausanierung schwierig, aber machbar. Die Problematik ist jedoch, dass sich die Maßnahmen aufgrund der niedrigen Energiepreise erst nach 10, teilweise bis zu 25 Jahen rechnen. So lange planen die meisten Menschen nicht. Durch eine CO2 Steuer auf Heizöl ändert sich die Gleichung, Gebäude werden zukunftsfähig renoviert. Langfristig werden Bürger entlastet, weil Heizölausgaben entfallen.
zum Beitrag16.10.2017 , 22:44 Uhr
Von Meinungsfreiheit und Narrenfreiheit.
Es gibt ein großes Missverständnis unter vielen Bürgern, selber meist nicht dedizierte Rechte, die Protesten gegen Rechte Meinungsäußerungen Einschränkung der Meinungsfreiheit unterstellen. Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht. Als solches regelt es das Verhältnis vom Bürger zum Staat. Wenn die Polizei die Äusserung einer Meinung unterbindet, so ist die Meinungsfreiheit eingeschränkt. Äussert ein Bürger seinen Unmut über eine Meinung, in Wort oder Hat, hat das nichts mit Meinungsfreiheit oder ihrer Einschränkung zu tun. Ein Recht seine Meinung ohne Widerspruch, ohne Gegenrede, ohne Unannehmlichkeiten und wenn die Meinung amoralisch ist ohne Verlust an Ansehen für die Person und Respekt zu äußern, ein solche Rechte gibt es nicht. Das Recht zu sagen was man möchte, ohne von seinen Mitmenschen verantwortlich gehalten zu werden, das ist Narrenfreiheit, nicht Meinungsfreiheit. Narrenfreiheit gibt es nicht.
zum Beitrag24.01.2017 , 13:10 Uhr
Meiner Meinung nach gibt für das Problems nur eine Lösung. Einerseits sollen Beamte ihre Arbeit machen und sich ständig dafür zu entschuldigen ist finde ich persönlich nicht angemessen. Andererseits geht es Menschen ganz gewaltig auf die Nerven, aufgrund ihres Aussehens ständig kontrolliert zu werden. Das Problem betrifft ja nicht nur Ausländer. Ich hatte mal einen Kollegen der einfach etwas dunklere Haut hatte. Er wurde ebenfalls ständig kontrolliert, bis zu dem Punkt das er trotz sonst eher konservativer Einstellung einen regelrechten Hass auf die Polizei entwickelt hat. Mit so Entwicklungen ist niemandem gedient.
Die einfache Lösung ist: es muss gesetzlich verankert werden, die Auswahl wer kontrolliert wird, zumindest bei Verdachtsunabhängigen Kontrollen, zufällig zu treffen. An Flughäfen wird das ja ebenso praktiziert. Aus meiner Sicht hätte das Verfahren mehrere Vorteile: erstens wird niemand mehr objektiv diskriminiert. Zweitens stellt sich in der Gesellschaft eine bewusste Debatte darüber ein, wieviel Sicherheit wollen wir eigentlich? Es gibt irgendwo einen als gut erlebten Kompromiss zwischen: "ich fühle mich sicher" und "mir gehen die ständigen Kontrollen auf die Nerven". Der Punkt wo das liegt ist individuell unterschiedlich. Im Moment ist es nur so, dass sich die Kontrollen ausschließlich auf dunkelhäutige Menschen richten egal ob sie jetzt Ausländer sind, Deutsche deren Großvater zufällig Inder war oder sie einfach im Genlotto ein paar mehr Pigmente gezogen haben. Dadurch wird der Mehrheit nie klar wie sehr die Kontrollen nerven, weil sie es selber nicht erleben.
Bleibt der Fall: konkreter Verdacht. Dass man aussieht wie jemand auf der Fahndungsliste ist halt pech, da kann man nix machen. Wenn man gesagt bekommt: wir suchen einen Verfächtigen in einem Mordfall und sie sahen ähnlich aus, danke für Ihre Mithilfe. Da kann die Polizei zu Recht Verständnis erwarten. Etwas ganz anderes ist hundert mal zu hören: Sie sehen "verdächtig" aus.
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