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05.07.2016 , 22:32 Uhr
Es ist skandalös, dass es erst Katastrophen geschehen müssen, um in den Organisationen und Kompetenzen etwas zu verändern. Der französische Geheimdienst funktioniert gut, er ist einer besten der Welt, auch die Sicherheits-Spezialtruppen sind gut trainiert und handeln vorbildlich. Aber die Organisation ist auf diese neue Art des Terrorismus nicht vorbereitet. Das unterstrich Georges Fenech heute abend im Radiosender Europe1.
zum Beitrag03.07.2016 , 21:51 Uhr
Die politische Führung oder "Elite" in Deutschland ist gewohnt, dass Entscheidungen mit nahezu militärischer Disziplin umgesetzt werden, siehe die Hartz-Reformen und andere Wohltätigkeiten für Investoren und Kaiptalbesitzer, oder die Euro-Einführung ohne Volksbefragung.........
Die Deutschen gehorchen einfach, stellen keine Fragen, sind nicht aufmüpfig und zum Glück sieht die Verfassung keine Referenden vor. Das Politpersonal kann es nicht nicht leichter haben, nach Gutsherrenart vorauszusetzen, dass andere gefällt zu folgen haben. Merkel hat dies sogar übertrieben, als sie davon ausging, dass alle europäischen Staaten wie Merkel-Deutschland handeln sollten und alle hereinströmenden Migranten aufnehmen.
zum Beitrag02.07.2016 , 21:11 Uhr
Ich lese alles, was mir vor die Nase kommt und was ich interessant finde. Aber meine Meinung gehört nur mir.
zum Beitrag02.07.2016 , 21:04 Uhr
Bravo für diesen Artikel, der die Realität und die Problematik der Sozialdemokraten Europas gut darstellt. Sie verlieren ihre Stammkundschaft, weil sich die ökonomischen und damit sozialen Bedingungen dramatisch verändert haben, nur die SPD hat sich nicht verändert. Wenn sie so weitermacht, wird sich ihr Untergang beschleunigen.
Dasselbe geschieht auch in Frankreich.
zum Beitrag02.07.2016 , 20:57 Uhr
Man sollte sich keiner Täuschung hingeben: nur weil es eine Europa-Administration in Brüssel gibt und die Freizügigkeit innerhalb Europas gesetzlich geregelt ist, ist die de facto-Freizügigkeit nicht immer gegeben. Nationalistische Tendenzen und selbst Ressentiments sind untergründig vorhanden, werden oft verdeckt, schliesslich will man kein Nationalist sein, der andere diskriminiert. Versuchen Sie mal, als Deutscher in Frankreich eine Stelle zu finden. Sie können viel Glück haben, vielleicht auch hilfreiche Beziehungen aktivieren, aber ohne das wäre käme es zu einem Abenteuer-Grenzerlebnis.
zum Beitrag01.07.2016 , 22:11 Uhr
Das den Artikel präludierende Foto, das Merkel zeigt, ist vielsagend und repräsentativ.
In der Tat scheint die Möglichkeit näher zurücken, dass die EU in ihrer jetzigen Form prozessweise implodiert. Denn man darf nicht vergessen: entgegen der einst idealistischen Version französischer und deutscher Politiker in den fünfziger Jahren, ist das heutige Europa fast nur Wirtschaft, Lobbyismus und Finanzen. Was bleibt für den Bürger? Er hat in diesem System zu funktionieren; und damit er bei Europa-Laune bleibt, erzählt man ihm verheissungsvolle Märchen vom "Vereinigten Europa", das irgend wann kommen soll. Sonst droht wieder Krieg oder gar, wie Merkel es mal sagte, das Ende Europas, sollte dem Euro der Exitus drohen. Und das Volk glaubt es anscheinend!
zum Beitrag28.06.2016 , 22:13 Uhr
"die eigene Kundschaft immer im Blick behalten"
Wer kümmert sich eigentlich noch um diese "Kundschaft"? Das Problem in den grossen europäischen Industrieländern wie GB, Frankreich und Deutschland ist identisch: die Prekarisierten, gleich welchen beruflichen Niveaus, die Arbeitslosen, die Armen, die armen Alten....werden als politische Themen nur dann hervorgeholt, wenn es den Parteien politisch situativ in den Kram passt, sonst nicht. Manche Parteien gehen sogar davon aus, dass diese Bürger als Wähler ohnehin nicht mobilisierbar sind, also weshalb sich um sie bemühen. In der Tat erwarten die erwähnten Populationsgruppen nicht mehr viel oder gar nichst von der Politik. Die Frage stellt sich aber dann: wer trägt die Verantworrtung dafür?
zum Beitrag27.06.2016 , 22:04 Uhr
Der EU-Gipfel wie andere Zusammenkünfte werden zu Pflichtübungen begleitet vom gewohnten offiziellen Politsprech, mehr nicht. Es sei den, die beteiligten führenden Politiker verfügen über magische oder telepathische Kräfte. Und das Volk erwartet von ihnen ohnehin nicht viel.
Die harte Politik der Austertät wird weiter verfolgt, denn ohne sie würde das Eurosystem zusammenbrechen - also keine Änderung des aktuellen Kurses. Alles andere ist nur aufhübschender Diskurs. Und dem Volk wird weiterhin das Märchen von der "europäischen Konstruktion" erzählt.
zum Beitrag26.06.2016 , 23:48 Uhr
Bezüglich der hier erwähnten Freizügigkeit gemäss den Gesetzen:
es betrifft ja nur gewisse Populationen, etwa Techniker oder Wissenschaftler, die bereits die Sprache des Gastlandes ausreichend beherrschen, und die, unbedingte Voraussetzung, dort gesucht werden. Ferner Leute, die mehrsprachig aufgewachsen sind etc. Das betrrift nur eine kleine Schicht von gut ausgebildeten, mobilen und sprachbegabten Europäern. Entscheidend ist natürlich auch der Arbeitsmarkt des gewählten Gastlandes. Nach meiner langjährigen Beobachtung ist die Freizügigkeit, von der immer lobend im Zusammenhang mit dem "europäischen Projekt" geredet wird, keineswegs evident.
In den USA hat ein Arbeitsloser ein gigantisches Territorium vor sich, in der eine neue Stelle finden kann, keine Sprachbarrieren, seine Berufszertifikate werden anerkannt etc. Das ist immenser Unterschied zu Europa.
Im Allgemeinen: wir haben in Europa zu viel an Theorien, an unrealistischer Euromantik, technokratischem Unsinn, bürgerfernen Europapolitikern.........
Man sollte endlich "Farbe bekennen"!
zum Beitrag24.06.2016 , 22:46 Uhr
Merkels neoliberale Prinzipien werden der Realität nicht standhalten. Überall in Europa formiert sich Widerstand - Merkel ist dort alles andere als beliebt, auch wenn man ihr das nicht direkt zu verstehen gibt. Die Menschen in Europa brauchen ihr Auskommen, eine Zukunft und Vertrauen in die Regierungen. Das alles wird durch den neoliberalen Irrsinn zerstört.
In Wirklichkeit kapituliert Merkel gegenüber den Mächten, die die neoliberale Diktatur via Wirtschaftsglobalisierung vorantreiben. Merkels Credo lautet ja: wir müssen uns anpassen, billiger und williger werden, damit wir nicht überrollt werden, auch wenn dabei die Zahl der Armen, Ausgegrenzten und in sozialer Unsicherheit lebenden Menschen rapide zunehmen wollte.....
zum Beitrag21.06.2016 , 16:06 Uhr
Die sogenannte "Europäische Union" ist keine demokratische Veranstaltung, sondern ein interessantes Spielfeld für unzählige Wirtschafts-Lobbys und Interessengruppen, die sich im Europa-Palais in Brüssel die Klinke in die Hand geben. Von der einstigen - zugegeben sehr idealistischen - Europa-Idee französischer und Deutscher Politiker der fünfziger Jahre ist nichts mehr zu spüren. Nichtsdestoweniger erzählt man den Menschen in Europa immer wieder das Ammenmärchen vom "Vereinigten Europa" - eine Geschichte, an die immer weniger Bürger glauben. Es geht fast ausschliesslich um Wirtschaft und um viel Geld.
Ein Brexit könnte vielleicht einen therapeutischen Schock auslösen. Ich hoffe, dass dies geschieht.
zum Beitrag18.06.2016 , 21:06 Uhr
Nun ja, die DeuBa.....
Sie wurde unter der Leitung von 25-Prozent-Rendite-Ackermann an die Wand gefahren. Die einstige Säule des Mittelstandes wurde zur Zockerbude und ist heute eine Ruine. Daher erstaunt mich der Inhalt dieses Artikels. Die Bank könnte sich doch nun kundenfreundlicher zeigen. Aber anscheinend leben die Mitarbeiter dieser Bank noch immer in einer anderen Welt - sie wurden ja lange Zeit privilegiert. Merkel schickte damals Ackermann Glückwunschtelegramme und organisierte dessen sechzigsten Geburtstag. So etwas prägt anscheinend - man glaubt, als DeuBa eine Art Staat im Staate zu sein.
zum Beitrag18.06.2016 , 20:57 Uhr
"Der Brexit soll den Phantomschmerz lindern, dass England keine Weltmehr mehr ist"
Nun ist sie immerhin mit Frankreich eine Nuklearmacht, die Schlagkraft hat. Zudem hat England noch immer tragende Verbindungen mit dem Commonwealth; mit Königin Elizabeth als formales Staatsobehaupt. In kurzen Worten: es zählt noch in der Welt.
Die Sache mit Europa liegt tiefer: man zweifelt am "europäischen Projekt", hält die Idee eines vereinigten Europas für Phantasterei. Seien wir ehrlich: Europa ist ein Wirtschaftsblock. Etwas anderes ist wahrscheinlich auch gar nicht machbar. In der EU geht es vornehmlich um Geld. Beispiel Griechenland: geht es da nicht ganz primär um Geld? Und weshalb glauben Sie, verehrte Journalistin, weshalb die osteuropäischen Länder beigetreten sind? Wegen der "europäischen" Idee? Ich kenne Europa ganz gut und wage zu zweifeln.
Ich hoffe, die Briten treffen kommenden Donnerstag ein klare Entscheidung, ohne sich von Interessgruppen und Finanzlobbys beeinflussen zu lassen.
zum Beitrag17.06.2016 , 20:42 Uhr
Das Urteil hat symbolischen Wert, ins Gefängnis kommt der Verurteilte wohl nicht. Es soll auch weiterhin gezeigt werden, dass es eben die Zuarbeiter des Verbrecher-Regimes waren, die das Nazi-Reich funktionsfähig machten, und das sogar mit vorauseilendem Gehorsam. Ohne die vielen Juristen, Verwaltungsleute und überhaupt alle möglichen Berufe hätte die Nazi-Clique nichts ausrichten können. Insofern war die damalige Generation schuldig.
zum Beitrag16.06.2016 , 11:14 Uhr
Ich finde skandalös, wie man den Bürgern mit dem Brexit systematisch Angst machen will, so als wäre dies das Ende der westlichen Zivilisation. Norwegen und die Schweiz sind nicht in der EU, Dänemark lebt gut ohne Euro........ Also wozu das Ganze? Wohl gesteuert von Interessengruppen, die willige Nachplapperer finden.
Trotz EU bleibt England ein freies Land, es kann entscheiden, ob es im Wirtschaftblock EU bleiben will oder nicht; es steht nicht unter der Vormundschaft der europäischen Öffentlichkeit.
zum Beitrag15.06.2016 , 20:03 Uhr
In den letzten Jahren hat sich viel Wut und sogar Verzweiflung in manchen Bevölkerungsschichten gestaut. Man sieht keine guten Perspektiven mehr, weder für sich noch für seine Kinder, es ändert sich nichts zum Positiven. Das Vertrauen in die Regierung geht Richtung Nullpunkt, sie gilt als Handlanger der Finanzmächte und der Wirtschaftbosse. Aber die "casseur", jene, die auf Zerstörung aus sind, gehören wohl zu marginalen Gruppen. Auch sonst kommt es zu Zwischenfällen, etwa wenn jugendliche Banden Autos anzünden, unter anderem Geschäfte vandalisieren, Bewohner bedrohen und sogar angreifen. Beobachter argwöhnen sogar, dass manche dieser "casseur" bei den Demos von einer rechten Interessengruppe bezahlt werden - aber Beweise dafür hat niemand.
zum Beitrag14.06.2016 , 21:20 Uhr
Frankreich konnte bisher sein Niveau in etwa halten, weil es eine hohe Produktivitätsrate hat, fleissige, loyale Lohnabhängige und die hohe Arbeitslosenrate resigniert hinnimmt. Das Resultat ist der Front National und sein spektakulärer Stimmengewinn. Man konnte den Leuten erzählen, all das sei notwendig für die Konstruktion Europas und, was die Karriere-Politiker unermüdlich seit 40 Jahren predigen: morgen wird alles besser, man muss nur hoffen. Anscheinend wollen viele Bürger nicht mehr hoffen. Deutschland hat natürlich ein grosses Interesse an den Erhalt der EU und des Euros - beide Institutionen dienen der deutschen Wirtschaft und ihrer Hegemoniebestrebungen. Ebenso wie die radikalen Hartz-Gesetze.
Frankreich ist in dieser Beziehung nicht ganz unschuldig: es wollte den Euro, es wollte die EU - um Deutschland zu binden, denn mit der Wiedervereinigung erwachte auch wieder das Misstrauen gegenüber dem Nachbarn. Man kann nur hoffen, dass das französische Volk seinen Mut zur Demokratie und gesellschaftlichen Innovation wiederentdeckt. Mit Hollande ist das nicht zu machen. Der Mann ist bereits Vergangenheit.
zum Beitrag14.06.2016 , 15:54 Uhr
Was mich bei den Äusserungen von Herrn Fratzscher stört: es klingt alles ziemlich theoretisch - und das ist der Schwachpunkt der Ökonomen, aber auch der vieler Politiker. Es fehlt an praxisnahen, bürgerfreundlichen Initiativen. Mit theoretischen Betrachtungen und summarischen Ratschlägen kommt man nicht weiter.
Europa kann sicherlich nicht die Lösung sein. Dass alle EU-und Euro-Länder auf ein gleiches Niveau kommen, ist pure Illusion. Solche Ideen können nur vom System behütete, beschützte und gut bezahlte Technokraten und Theoretiker vertreten.
Ausserdem: der Druck supranationaler Finanz-Institutionen auf die Nationalstaaten ist unverändert stark. Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass das Politmilieu die hier aufgezeigten Probleme lösen wird.
zum Beitrag13.06.2016 , 15:20 Uhr
Die französische Regierung hat natürlich ein fundamentales Interesse daran, dass die Spiele störungslos ablaufen - dem entsprechend lautet auch der Auftrag an die Polizei.
Solche Anlässe werden natürlich von gewaltbereiten und gewaltsuchenden Individuen gerne wahrgenommen - endlich mal wieder Action. Verhindern kann man dies nicht, nur eingrenzen, eben durch Polizeieinsatz.
zum Beitrag09.06.2016 , 16:48 Uhr
"..EU-Kommission nicht zimperlich"
Das Ganze sieht eher wie ein Verzweifelungakt aus - man weiss nicht, wie man die Migrantenflut in den Griff bekommen kann. Afrikas Demografie, sowie die oft hoffnungslose Situation in vielen Ländern Afrikas ist und wird ein grosses Problem für Europa bleiben, die Auswanderungswelle wird anhalten.
zum Beitrag09.06.2016 , 16:39 Uhr
Demagogisch sind alle Kandidaten, die sich für das Präsidentenamt anbieten. Das Problem ist, dass sich die USA dramatisch verändert haben. Wer die USA der &0/70iger Jahre kennt und heute wieder besucht, wird es kaum wiedererkennen. Insbesondere die sozialen und politischen Konstellationen haben sich sehr verändert, die Polarisierung zwischen Republikanern und Demokraten. Die Mittelschicht, einst konsummierender Stützpfeiler des US-Systems, bricht weg, die Unternehmensgewinne sind dagegen spektakulär gewachsen. Das Resultat ist Trump. Viele Amerikaner haben genug vom demagogischen Gerede der "Chicago-Boys", jener ultraliberalen Denkschule, die Reagan, Clinton, Thatcher und viele andere geprägt hat. Sie wollen eine Alternative, "etwas anderes", etwas, was Clinton nicht bringen wird.
zum Beitrag08.06.2016 , 22:05 Uhr
Faschist ist Trump sicherlich nicht. Faschismus hätte in den USA auch keine Chancen. Aber die USA werden sich wohl zwischen der Pest und der Cholera entscheiden müssen: Clinton gehört dem Wall-Street-Geldadel an. Ihre "sozialistischen" Sprüche sind wohl pure Heuchelei. Trump ist eine unbekannte Karte, sein Marketing-Posaunen lässt noch nicht auf eine künftige Politik schliessen. Aber es stimmt: die Mittelschicht bröckelt auch in denUSA weg, die Unternehmensgewinne dagegen steigen, die Kaufkraft der Arbeitnehmer sinkt drastisch - keine Vergleich mehr zu den 50iger oder 60iger Jahren. Trump kann hier ein grosses Wäherpotenzial erobern.
zum Beitrag07.06.2016 , 22:08 Uhr
Das erscheint mir reichlich naiv. Denn die afrikanischen Machthaber haben ein Interesse, den enormen demografischen Druck zu mindern. Ferner sind die potenziellen Auswanderer den Regimen ungefährlicher, wenn sie die Hoffnung auf Europa haben........... Kurz, die Massenauswanderung liegt im Interesse der skrupellosen Machthaber Afrikas. Selbst wenn sich afrikanische Dispoten unter Druck bereit erklären würden, Afrikaner aufzunehmen, die Auswanderung wird weitergehen, solange Schlepper kassieren können.
zum Beitrag06.06.2016 , 21:26 Uhr
Ja, die französische Geschichte ist gepflastert mit sozialen, gewaltbegleiteten Aufständen; der Mai 68 ist den Politiker in Paris noch in lebhafter Erinnerung. Neu im Vergleich zu 68 ist jetzt der Grad von Gewalt, die eruptiv ausbricht - so, als habe sie sich lange Zeit aufgestaut. Das Land befindetet sich in einer tiefen sozialen und politischen Krise, die eventuell auch auf die Nachbarländer übergreifen könnte. Hollande verfolgt eine klar neoliberale Politik (auf äusseren Druck, so heisste es) und benutzt seinen Wortschaftsminister Macron als Wahlhelfer - er soll die konservativen Kräfte zu Sympathisanten und Wahlern der Parti Socialiste machen.
Das Land ist tatsächlich gespalten. Es gibt immer noch eine Masse von Angestellten und Freiberuflern, für die es die Krise nicht gibt. Andere wissen nicht, wie sie die nächste Stromrechnung bezahlen sollen. Skandalös auch die Äusserungen des Ministers Macron, der heute mit Eiern beworfen wurde. Es soll geäussert haben, dass jemand, der sich mit 35 keinen Anzug leisten kann, zu den Gescheiterten gehört.
zum Beitrag05.06.2016 , 21:36 Uhr
Hartz4 könnte eigentlich eine Überbrückungshilfe sein, zumal die Wohnkosten übernommen werden. Der Gesetzgeber hat den ausführenden Organen ("Jobcenter") zu viel Macht in die Hände gegeben. Manche Sacharbeiter können damit nicht umgehen, die Organisation der Jobcenter ist ausserdem dem Sparzwang und jetzt der Migratenflut nicht gewachsen - das geht zum Nachteil der Jobcenter-"Kunden". Hartz4 war ja eigentlich als temporäre Hilfe gedacht, aber der dauerhafte, nicht konjukturbedingte Abrutsch der Mittelschicht beschert den Jobcentern Dauer"kunden".
zum Beitrag03.06.2016 , 20:57 Uhr
Die hier erwähnten Arbeitsgesetze verfolgen unter anderem ein ähnliches Ziel wie die Hartz-Gesetze: höhere Gewinnmargen und weniger Risiko für die Arbeitgeber - je weniger man für Personal aufwenden muss, umso höher der Gewinn. Die Arbeitgeber argumentieren mit besserer Kompetitvität, die sie brauchen, um auf dem globalisierten Markt bestehen zu können. Wie auch immer, das heisst aber auch, dass der Arbeitnehmer doch bitte schön die Zeche der Wirtschaftsglobalisierung und ihrer Nebeneffekte bezahlen soll. Der Staat muss sich bereits verschulden, um Renten und andere Sozialausgaben zu bezahlen, weil die Unternehmen Tricks gebrauchen, um möglichst wenig oder keine Steuern im Land zu zahen.
Was Hollande angeht: ich fürchte, es stimmt, dass er Frankreichs Schicksal nicht auf seinem Rücken trägt. Er hat eine junge, hübsche Lebensgefährtin (Schauspielerin), hat ein Vermögen ansammeln können und kann nach Ablauf seiner Amtszeit Previlegien geniessen: ein eigenes Büro mit Assistenten und anderem. Zu bedauern ist er nicht.
zum Beitrag03.06.2016 , 16:13 Uhr
Neoliberale Prinzipien der Chigaco Boys und deren Nachbeter haben in Europa, aber auch teilweise in den USA, immer weniger Vertreter - die Kritik wächst. Regierungen, die die neoliberale Doktrin vertreten, werden es immer schwerer haben.
Ein Brexit könnte auch zum Votum gegen die jetzige Regierung werden.
Die Briten, das ist richtig, wollen nur von Europa wirtschaftlich profitieren, nur Handel und Kapitalaustausch, der Rest interssiert nur ein paar Idealisten. Die Engländer sind national gesinnte Pragmatiker. Jetzt kommt auch noch das Unbehagen angesichts der nicht enden wollenden Migrantenflut hinzu. Grexit hat gute Chancen.
zum Beitrag31.05.2016 , 21:50 Uhr
Eines der Kernprobleme ist, dass die Arbeitsmarktreform nicht im Wahlkampf angekündigt wurde, sondern den Bürgern einfach aufoktroyiert werden sollte - auf Anordnung der EU-Administration, heisst es. Das kann man mit den Franzosen nicht machen. Überhaupt hat Hollande keine Autorität mehr, da kann er reden und machen, was er will. Er gilt als ein Mann, der sich lediglich einen persönlichen Wunsch erfüllen wollte: Präsident sein. Er hat keine Visionen, wirkt orientierungslos, bietet keine Konzepte zur Problemlösung, hält sich an altbackene Rezepte, die nichts ausrichten. Aber er wird wohl noch einmal als Präsidentschaftkandidat antreten, weil er sonst der Öffentlichkeit gestehen würde, dass er in seiner Amtszeit gescheitert ist.
zum Beitrag31.05.2016 , 16:06 Uhr
Nicht nur bei Linken gilt die Europazentrale in Brüssel als Trojanisches Pferd neoliberaler Dogmen und US-amerikanischer Wirtschaftsinteressen. Das ausgerechnet der Steuerparadies-Bürger Juncker hier die Partei der Jünger des Freihandelsabkommens ergreift, wundert nicht.
zum Beitrag29.05.2016 , 21:52 Uhr
Eines der Probleme der Linkspartei (wie auch aller linken Parteien Europas, die französischen Sozialisten sind in einem sehr schlimmen Zustand) ist einerseits die Neigung, die Probleme des Landes eher theoretisch anzugehen, es folgen dann grosse Diskurse, politische Forderungen, aber das ganze bleibt ohne Wirkung. Was hat die Linke gegen das Absurdistan Hartz4 vermocht? Oder gegen die wachsende Spaltung der Gesellschaft.......? Wo sind Resultate?
Man hat den Eindruck, die Linkspartei versteht sich nur noch als Mahnerin - aber sie verändert nichts. Ferner fehlt Geschlossenheit und Praxisnähe. Streben nach persönlicher Macht, wie sie in allen Parteien vorkommt, ist hier kontraproduktiv.
zum Beitrag28.05.2016 , 20:50 Uhr
Das Grundeinkommen muss und wird kommen, es geht nicht anders, Oder man folgt dem angelsächsischen Doktrin, wonach ein Arbeitsloser entweder eine Arbeit findet, egal zu welchem Preis und Konditionen, oder er wird ausgegrenzt und wird in die Misere geschickt. Das Modell Dänemarks der Flexibilität ist da weitaus humaner - zwei antagonistische Verfahren.
Es wird auch künftig Arbeit geben, aber nur selektiv.. Der Mittelbau ist zur Regression verdammt, es bleiben Hilfsjobs (die braucht man immer) und hochqualifizierte, interessante und gut bezahlte Berufe, ferner zahlreiche Freiberufler, die sich einem gnadenlosen Konkurrenzkampf stellen müssen und nicht gut bezahlt werden - darunter auch viele akademische Tätigkeiten. Die Gesellschaft muss sich entscheiden, was sie mit immer zahlreicheren Inaktiven machen will. Ausgrenzen, verarmen lassen und sich selbst überlassen? Oder sie wieder zu Akteuren der Gesellschaft machen. Das wird die Frage der nahen Zukunft sein..Ich persönlich bin nicht sehr optimistisch.
zum Beitrag26.05.2016 , 18:48 Uhr
Hartz4 führte zu einer Segregation unter Arbeitslosen, zu einer Art Zweiklassengesellschaft. Mit dem Resultat, dass für viele Arbeitslose HArtz4 zur Falle wird, aus der man sich kaum befreien. Abgesehen vom Stigma der Gesellschaft.
In Frankreich gibt es etwas ähnliches, den "RSA", eine Grundsicherung für Arbeitslose ohne die Zwänge, die Hartz4 oktroyiert. Frankreich kann sich ein solches Gesetz gar nicht leisten, es würde zu einem Hartz4-"light" werden; allein infolge der Wohnungsnot in Frankreich kann keine Unterkunft und deren Kostenübernahme garantiert werden, so wie es die Hartzgesetze stipulieren.
Es geht in Richtung noch mehr Spaltung der Gesellschaft, der neoliberale Unternehmer-und Investorentrend wird immer deutlicher.
zum Beitrag24.05.2016 , 21:42 Uhr
Von wegen "paranoider Grundton".
Der Autor dieses Artikels macht es sich ein wenig zu einfach. Tatsache ist, dass die Leute auch in Österreich die Dominanz der Finanz"industrie" wahrnehmen und dass die Sozialdemokraten sich zum Büttel eben dieser Einflussgruppe gemacht hat (und das nicht nur in Österreich). Hinzu kommt das Problem der (unkoordinierten) Masseneinwanderung aussereuropäischer Migranten.
Die Wähler wollen Veränderung, die Wahl hat es klar gezeigt.
zum Beitrag22.05.2016 , 22:00 Uhr
Die Hauptursache für den "Rechtsruck" in einem wirtschaftlich eher prosperierenden Land ist die Migrantenproblematik, die Ereignisse seit September vorigen Jahres. Die Menschen in Österreich haben augenscheinlich den Eindruck, die Regierung könne dieses (wie auch andere) Problem nicht lösen. Selbst Österreicher mit Migrantenhintergrund geben an, für die Rechtspartei zu stimmen - das sollte zu denken geben. Ausserdem war Österreich war schon immer gespalten, hatte immer eine gewisse Präferenz für law and order, für "klare Verhältnisse".
zum Beitrag21.05.2016 , 21:54 Uhr
In der Tat etwas verwirrend das Ganze. Man könnte aber auch die Frage stellen, ob solche "verniedlichenden" Statements bezüglich der teerverseuchten Raucherlunge von der Tabakindustrie gesponsert werden. In unserer ausgeprägten merkantilen Gesellschaft ist alles möglich. Solche parteiischen Aussagen in anderen Bereichen gibt es.
zum Beitrag20.05.2016 , 20:52 Uhr
@nansy
Ich habe selbst eine Raucherlunge gesehen, sie war "schwarz marmoriert", d.h. voller Teer.
Hin und wieder kaufe ich antike Objekte. Manchmal muss ich sie mit Aceton reinigen, weil Raucherteer sich auf die Objekte heftete
zum Beitrag20.05.2016 , 15:51 Uhr
Ich bin nicht sicher, das hässliche Fotos bezüglich des Zigarettenkonsums eine abschreckende Wirkung haben. Vielleicht bei Gelegenheitsrauchern, aber nicht bei "chronischen", also abhängigen Zigarettenrauchern. Die werden weiter rauchen, selbst wenn der Preis pro Schachtel sehr stark anstiege.
zum Beitrag19.05.2016 , 21:41 Uhr
Ich habe kürzlich einem meiner Söhne, ein Raucher, eindringlich die Gefahren einer "asphaltierten" Lunge dargestellt. Ob das wirkt möchte ich nicht wetten. Worte und auch Bilder helfen wohl nicht viel. Auch der Anblick einer Raucherlunge schreckt nicht ab. Ich meine, es gibt eine Neigung zur Abhängigkeit von Substanzen, die mit der Persönlichkeitsstruktur (möglicherweise auch genetisch bedingt) korreliert.
Ich jedenfalls schätze mich glücklich, nie geraucht zu haben. Ekelhaft, dieser Zigarettengeruch.
zum Beitrag18.05.2016 , 15:52 Uhr
Es stimmt leider, was der junge Iraker hier sagt: Merkel hat grosse Fehler gemacht, von denen viele jetzt bezahlt werden müssen.
Ganz allgemein: junge Männer sollten in ihrem Land bleiben und die Probleme ihres Landes vor Ort lösen. Vor den Problemen davonlaufen hilft niemandem. Der Irak, Syrien brauchen ihre jungen Leute. In Europa verlieren sie nur ihre Zeit. Die meisten von ihnen werden zu Hartz4-Fällen, das heisst, sie werden wie die Langzeitarbeitslosen in Deutschland von der Gesellschaft verachtet, ausgegrenzt und als lästige Kostenfaktoren verwaltet.
zum Beitrag16.05.2016 , 22:07 Uhr
Es bordelt in Frankreich. Es geht ja nicht nur um das Projekt der Arbeitsmarktreform. Das Land ist in einer tiefgreifenden Krise in den Bereichen politisches System, Arbeitslosigkeit, gesellschaftliche Zersplitterung, und die hohe Jugendarbeitslosigkeit.....
Die sukzessiven Regierungen haben ausserdem in zwei zentralen Punkten versagt: Wohnung und Arbeit.
Das Problem ist, dass seit 40 Jahren die Politkaste die Wähler zum Hoffen auf bessere Zeiten bewegen will. So hoffen die Franzosen von einer Wahlperiode zur anderen, es ändert sich nichts zum Guten, im Gegenteil. "Das Prinzip Hoffnung" wurde zum festen Bestandteil der Politpropaganda.
Langsam scheint es den Franzosen zu dämmern, dass Hoffnung allein nichts bringt. Auch die Tatsache, dass Hollande zu viele und zu blumige Versprechungen in seinem Wahlkampf benutzte, hat die Leute aufgebracht - und aufgeweckt. Die Menschen dazu zu bringen, weiterhin zu hoffen und der Politik zu vertrauen, dürfte für die politische Kaste immer schwieriger werden.
zum Beitrag14.05.2016 , 00:14 Uhr
Der Artikel spiegelt, so meine ich, realistisch die Problematik der SPD.
Ex-Kanzler Schröder hat einen Scherbenhaufen hinterlassen, ist aber sozial aufgestiegen, hat es zu Vermögen gebracht - und das war wohl die Hauptsache (für ihn). Er ist der Prototyp des Aufsteigers mit Minderwertigkeitskomplexen gegenüber den etabliert Reichen und Privilegierten: er wollte so sein wie sie, sich mit ihnen identifizieren. Dies charakterisiert auch seine damaligen Mitarbeiter.
Das Schlimme ist jedoch, dass die SPD-Basis den Hartzgesetzen und anderen Freundlichkeiten gegenüber den Arbeitgebern und Investoren, nicht nur zugestimmt hat, sondern auch noch mit Applaus; und die Grünen, bedacht auf Machtpartizipation haben eifrig mitgemacht. Ich denke, man sollte nicht um den Niedergang der SPD trauern - sie hat ihn verdient!
zum Beitrag