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03.10.2024 , 23:14 Uhr
Ist ja wirklich nett dass ihr von den Partei-Vertreter*innen zwar CSU erwähnt, nicht aber Gesine Lötzsch. Obwohl ihre ausführlichen Darstellungen der ökologischen Schäden der Aufrüstung sicherlich einige taz Lesenden interessiert hätten. Bewusst weggeschaut? Zu Stegner: Er hatte die Menge bereits vor dem Wort "Aufrüstung" gegen sich aufgebracht, weil er Waffenlieferungen rechtfertigte. Der Rest war Demo-Dynamik. Wenn du einmal die Masse gegen dich aufgebracht hast, ist nicht mehr viel zu holen. Irritierend wirkte das Auspfeifen bei unstrittigen Aussagen Stegners dennoch, das stimmt.
zum Beitrag05.10.2022 , 16:44 Uhr
Ähem, wo findet sich die Studie und wie heißt sie?
zum Beitrag26.02.2022 , 16:31 Uhr
"Eigentlich möchte man meinen, dass man gerade in Demokratien eben keinen zivilen Ungehorsam braucht." Diese Aussage hat mich sehr überrascht. Ziviler Ungehorsam ist das Mindestmaß das jede Demokratie braucht, um nicht früher oder später im Filz zu versacken. Im übrigen kann ein Land nicht demokratisch sein, wenn Besitzverhältnisse und Produktionsmittel extrem ungleich verteilt sind. Denn es gibt keine davon unabhängige Meinungsbildung und Machtausübung. Zum Glück sind hiesige Verhältnisse toleranter als andernorts, doch auch hier gilt Schluss mit lustig, wenn es wirklich droht, unangenehm zu werden. Da wird dann bspw. das Bankenviertel in Frankfurt ganz flott mal zur demo-freien Zone erklärt... #occupy Ohne Nachdruck aus der Zivilgesellschaft ist auch die parl. Demokratie nicht dauerhaft überlebensfähig. Für Demokratie muss tagein, tagaus aktiv gestritten werden, andernfalls verwelkt sie wie eine schöne Blume.
zum Beitrag24.02.2022 , 13:10 Uhr
Dem möchte ich nicht widersprechen. Hinzu kommt, dass auch in der DDR Frauen nur selten in Führungspositionen gelangten. Das sollten aber keine Argumente dafür sein, die noch viel unselbstständigere Rolle der Frau in der Alt-BRD zu rechtfertigen. Und dass die Scheidungsrate steigt, wenn Frauen dank eigenem Einkommen den Mut haben können, sich zu trennen wenn was schiefläuft, ist auch nicht sonderlich überraschend. Insofern musste der Mann schon wissen was er tut: Selber müßiggehen und die Frau den Haushalt machen lassen, führte (anders als in der BRD) sehr wahrscheinlich zur Scheidung durch die Frau. Das ist kein negativer, sondern ein positiver Aspekt. Zumal die Rechtslage in der DDR eine andere, feministischere war: dem progressiven Ehe- und Scheidungsrecht der DDR näherte sich die BRD erst mit der Reform 1977 allmählich an.
zum Beitrag23.02.2022 , 23:07 Uhr
Ich finde es eigentlich traurig, dass über sowas (zurecht) Bücher geschrieben werden müssen. Sind liebeserfüllte, dauerhafte Zweierbeziehungen doch langsam beinahe zur Rarität geworden. Sodass inzwischen gar die Frage aufkommt "Gibt es sowas überhaupt?" Ohje!! Ich bin zwar erst bei 9 Jahren Ehe inzwischen, aber es gibt keinen Anlass, an weiteren 10, 20, 30 glücklichen Jahren zu zweifeln. Und ich pack' mal den Ossi aus: In der DDR gab es bereits etliche Familien, in denen "Mama" und "Papa" gearbeitet und meist auch etwa gleich viel verdient haben. Das schützt nicht vor Asymmetrie und Unglück in der Beziehung, aber es ist eine gute Basis. Wir waren da in Deutschland schon mal weiter als heute. Das Baby mit 6 Monaten in die Krippe zu schicken und den Kinderwagen vorm Kaufhaus einfach draußen stehen zu lassen und sich mit dem Partner gemütlich drinnen zu verdingen ist zwar nicht jedermannfraus Sache, hatte damals aber so einiges für die Eltern leichter gemacht. Heute hingegen wird von Eltern mitunter schon erwogen, besser ganz mit dem Sex aufzuhören, ehe das Kind irgendwas davon bemerkt? ... Kinder sind wichtig und ihre Bedürfnisse unbedingt ernstzunehmen. Aber wer sein Leben zu 80, 90 oder 100% nach ihnen ausrichtet (und mir scheint, das ist gegenwärtig der Zeitgeist) muss damit rechnen, im Job zu scheitern und auch in der Beziehung unglücklich zu werden. Das gilt für beide Elternteile.
zum Beitrag14.02.2022 , 22:56 Uhr
Die Autorin scheint zwar durchaus zu wissen wovon sie schreibt, allerdings wundert mich doch sehr, dass Áñez' Wirken für Oligarchie und wirtschaftliche Abhängigkeit von kapitalistischen Ländern nicht einmal erwähnt wird. Fragen von Souveränität, Demokratie und Rechtssprechung kann man doch nicht losgelöst davon betrachten. Der Eindruck von Solidarität mit linken Gesellschaftsentwürfen ist in diesem Artikel nicht einmal ansatzweise erkennbar. Eine linke Zeitung sollte auch für linke Politik streiten. Ist dieser Enthusiasmus völlig verlorengegangen?
zum Beitrag23.01.2022 , 14:20 Uhr
Warum sollte das nichts bringen? Höhere Freibeträge sind richtig, aber das schließt doch nicht aus, dass man Bruttolöhne erhöhen sollte (solang es zu keinem Kaufkraftüberhang kommt).
Im übrigen: Es stimmt, dass du in dieser Konstellation, obwohl du es nicht bist, als arm erfasst wirst. Aber das ist statistisch weitgehend irrelevant, denn deine Lebensrealität in allen Ehren, aber es gibt nur verschwindend wenige Fälle dieser Art. Das ist statistisch vernachlässigbar. Die allermeisten Menschen haben eher geringe oder gar keine Vermögen, sodass es überhaupt nicht realistisch ist, über 1 Jahr gerechnet ein negatives Realeinkommen zu haben.
zum Beitrag23.01.2022 , 13:53 Uhr
Das stimmt, aber das macht es ja nicht besser oder? Die Schere zwischen Arm und Reich sagt etwas über das Ausmaß der monetären Ungleichheit aus, nicht mehr und nicht weniger.
zum Beitrag20.01.2022 , 01:41 Uhr
So einfach würde ich es mir da nicht machen. Wenn man mit akademischer Brille auf einfache Arbeiter schaut, wird man selten linksintellektuell gebildete Konstrukte zu hören bekommen. Das ist normal und liegt ein Stück weit in der Sozial- und Bildungsstruktur selbst begründet. Das muss nicht heißen, dass diese Person deshalb gleich rechts ist. Ich wäre vorsichtig, das den Betroffenen pauschal gleich zum Vorwurf zu machen. Hinter der Ablehnung des "links-rechts" steckt nicht selten auch die Ablehnung einfacher Leute gegen überheblich-intellektuelles Geplänkel privilegierter Akademiker. Es wird Zeit dass Müllfahrer, selbstständiger Handwerker und Uni-Prof wieder im gleichen Haus leben. oder wenigstens in der gleichen Straße. Ich denke, das ist die Lösung. Nur so kommen wir sozial wieder zueinander und haben eine Chance, wieder eine gemeinsame Sprache zu finden.
Doch wo zieht man die Grenze? Eine echte Bedrohung von Rechts entsteht meinesachtens dann, wenn Demo-Anmelder und Redner eindeutig rechte Positionen vertreten und die Leute sich das anhören, Beifall spenden und mitlaufen. Das ist der Punkt wo ein Protest nicht mehr divers, sondern rechts ist. Ich habe bei dem was ich so lese und höre nicht wirklich das Gefühl, dass gerade ein brauner Mob hochkommt. Freilich, eine Demo mit klar linken Redner:innen wäre besser, nur leider haben sich die meisten Linken aus Sorge, mit dem politisch unkorrekt gebildeten Prekariat in Kontakt zu geraten, von diesem entfremdet. Das finde ich keine gute Entwicklung und überlässt rechten Demagogen sinnlos Spielfläche.
zum Beitrag20.01.2022 , 01:17 Uhr
Es gibt in der Pflege, soweit ich das mitbekomme, teilweise die Haltung, dass die Sparpolitik, verknüpft mit den ganzen Präventionsmaßnahmen bereits einen derartigen Leistungsabfall/Pflegenotstand bewirkt haben, dass die Prävention inzwischen als schlimmer als Corona selbst wahrgenommen wird. Weil sie eine Teufelsspirale nach unten wird. Die Pflegekräfte sind immer gestresster, immer mehr Leute kündigen deshalb oder sind trotz Impfung positiv und daher nicht verfügbar... So kann leicht der Eindruck entstehen, die Prävention mache alles nur noch schlimmer.
Das stimmt denke ich nicht. Aber ich kann verstehen, woher die Verzweiflung und die Flucht in solche Wertungen kommt. Es ist absurd, dass sich ein wohlhabendes Land wie Deutschland keine guten Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte leisten kann oder will. Wie kann es sein, dass ausgerechnet auf Intensivstationen das Personal dermaßen gestresst ist, dass dort so gut wie niemand länger als 5-10 Jahre durchhält? Das ist wirklich verrückt. Und eine Steilvorlage für irrationale Verzweiflungsreaktionen.
zum Beitrag14.01.2022 , 15:44 Uhr
Das Gewährenlassen einer Demo ist etwas völlig anderes, als die Meinung auf der Demo gesellschaftlich anzunehmen! Natürlich! Alles andere würde ja bedeuten, dass nur noch politisch erwünschte Demos stattfinden dürfen.
zum Beitrag14.01.2022 , 01:51 Uhr
Bei TTIP gab es sehr erfolgreiche Großdemos mit Wirkung. Linke entschieden sich damals dazu, sich von einigen Rechten, die aus anderen Motiven auch gegen TTIP demonstrieren wollten, nicht kürre machen zu lassen. Sie blieben in der Minderheit, und man gönnte es ihnen nicht, die gesamte Demo zu sprengen. Indem man eine klare linke Wortführerschaft behielt. So wurde die Demo trotz schwieriger Teilnehmerzusammensetzung ein großer Erfolg.
Katharina Schulze hätte demnach, was sie in diesem Interview äußert, diese Demo vermutlich am liebsten zerschlagen und ein hartes Durchgreifen der Polizei gefordert. Sind die Relation irgendwie aus dem Blick geraten?
Ich finde es ehrlich gesagt geradezu beängstigend, wie aus linken Kreisen ein härteres durchgreifen der Sicherheitsorgane eingefordert wird. Mit Vergleichen wie "der hat das Auto angezündet", die auch auf jeder hitzigeren linken Demo angeführt werden könnten. Finde ich sehr gefährlich, so zu argumentieren!
zum Beitrag14.01.2022 , 00:35 Uhr
Was ich auch vorbildhaft an Kuba in diesem Zusammenhang sehe: Für das Gesundheitswesen wird produziert, was benötigt wird. Das ist immer so wenig wie möglich (manchmal auch zu wenig), aber niemals zu viel. Denn es gibt niemanden, der von einer Überproduktion und Umsatzsteigerung monetär profitieren würde, sodass man nicht ständig das Misstrauen gegen BigPharma hegen muss, dass die versuchen, einem etwas anzudrehen oder Profit herauszuschlagen. Vielleicht ist auch deshalb die Akzeptanz für die Impfung unter den Kubaner:innen groß?
Wir sollten uns eine Scheibe davon abschneiden, auch unser Gesundheitswesen so umzustellen. Von mir aus auch das gesamte Wirtschaftssystem. Einer nachhaltigen Wirtschaftsweise käme man so wesentlich einfach näher (eine entsprechende politische Prioritätensetzung vorausgesetzt).
Es würde sogar der Spaltung der Gesellschaft und dem Nährboden für Quacksalber entgegenwirken. In kruden Kreisen wird berechtigte Kapitalismuskritik gern aus Aufhänger genommen, um wüsten Unsinn zu spinnen. Eine Wurzel dieses Übels ist eben auch tatsächlich der Kapitalismus selbst.
zum Beitrag07.12.2021 , 13:39 Uhr
Was genau hat jetzt ME/CFS mit zu hohen Entzündungsreaktionen zu tun? Das kann man so nicht sagen. Im Gegenteil: Entzündungen sind ja für sich genommen kein "Fehler" sondern elementarer Bestandteil der Immunabwehr von Erregern. Deshalb muss rein pflanzliche Ernährung zur Erregerabwehr nicht unbedingt vorteilhaft sein, im Gegenteil! Auch wenn man sich nur schwer von einer Infektionserkrankung erholt, sollte man auch als Veganer mal ausnahmsweise zu einer Brühe aus ausgekochten Tierknochen, bzw. Fleischboullion zurückgreifen. Darin sind genau jene Aminosäuren enthalten, die das Immunsystem zum Aufbau der Immunabwehr braucht. Pflanzliche Proteine weisen da eine andere, ungünstigere Zusammensetzung auf. Ich möchte aber niemand zum viel Fleisch essen bekehren, im allgemeinen wird viel zu viel davon gegessen, was zu übermäßigen Entzündlichkeiten führen kann (vom ökologischen Aspekt jetzt mal ganz zu schweigen).
zum Beitrag07.12.2021 , 13:19 Uhr
Sascha Kowalczuk hat auch öffentlich gemacht, dass *er* an dieser Erkrankung leidet. Nur, um mal das Beispiel eines männlichen, öffentlichkeitsbekannten Menschens zu nennen. Zur Psychosomatik: Diese ist für sich genommen natürlich kein Hirngespinst und könnte auch eine Komponente bei solchen Krankheitsbildern sein. Das erschwert sicherlich auch die systematische Erforschung. Letztlich aber, wo keine Studien laufen, wird man auch nicht schlauer werden...
zum Beitrag26.11.2021 , 00:49 Uhr
"Was Vermögende an den Grünen am meisten stört, ist die Steuerthematik, speziell die Vermögenssteuer."
Da sind die Grünen doch (leider) ein zahnloser Tiger, siehe Koalitionsvertrag, siehe Dominanz der Realos in Spitzenpositionen. Im Unterschied zur Linken, ist das Thema "Umverteilen" für die Grünen leider Bestandteil volativer Verhandlungsmasse, manchmal gar fast nur noch eine Attitüde. Sehr schade!
Zum Thema Yachten verbieten: Es gibt Yachten, in denen man in der Dusche von Wasser auf Champagner umschalten kann. Trotz dieser absurden Dekadenz halte ich Verbote für falsch. Luxus und luxus-bezogenen Umweltverschmutzung muss eben richtig! teuer werden. Da sind lineare Besteuerungsmodelle fehl am Platze. Wer der Meinung ist, im Alltag mit einem 2,5-Tonnen-SUV mit dem Verkehrsflächenverbrauch eines Lkw und der Motorleistung eines Hubschraubers herumfahren zu müssen, sollte nicht das doppelte, sondern das zehnfache zahlen müssen. Der gesellschaftliche Schade durch sowas lässt sich ja nicht allein am CO2-Ausstoß bemessen, das spielt vieles andere mit rein. Aber: Komplett verbieten ist immer eine schlechte Idee, weil es (teilw. irrationale) Ängste erzeugt.
zum Beitrag22.11.2021 , 17:16 Uhr
Das ist ein wichtiger Hinweis - Es ist ein absoluter Skandal, dass die Totimpfstoffe (die sogar von der WHO empfohlen werden), in der EU nicht zugelassen werden. Der Antrag auf Zulassung liegt seit Mai vor. Es passiert nichts. Ich möchte nicht wild spekulieren aber meinesachtens lässt sich das wohl nur mit rein wirtschaftlichen Interessen erklären. Man möchte nicht, dass China hier Zugang zum Markt bekommt. Und das auf Kosten der Pandemiebekämpfung - ein Skandal! Die Totimpfstoffe haben 1) viel geringere Impfreaktionen und -Nebenwirkungen, basieren 2) auf einer sehr gut etablierten Technologie und schützen potentiell 3) auch besser gegen Mutationen des Virus, weil nicht nur ein Spike-Protein, sondern das gesamte Virus als Antigen vom Immunsystem "trainiert" wird.
zum Beitrag22.11.2021 , 17:09 Uhr
1. Eine Ursache für das Politikversagen könnte auch sein, dass die Impfung lange als eine Art Freifahrtsschein interpretiert wurde. Dass die Impfwirkung recht schnell nachlässt, wurde ignoriert sodass man zu der gefährlichen Annahme kam, Geimpfte würden nicht mehr zum Pandemiegeschehen beitragen.
2. Karl Lauterbach als Gesundheitsminister? Soweit ich weiß, war er an der Einführung der Fallpauschalen im Gesundheitssystem federführend beteiligt. Deshalb zweifel ich daran, ob das Kaputtsparen und Kommerzialisieren der Krankenhäuser unter ihm wirklich ein Ende finden würde.
zum Beitrag17.11.2021 , 00:26 Uhr
Ja aber warum wohl ist die Kreditwürdigkeit so "unfair" verteilt? Weil natürlich kein Interesse an Kreditausfällen und Spekulationsblasen besteht. Auch bei der KfW nicht. Bedenke, dass es viele Leute gibt, die sich bei Immobilienkrediten auch verzocken, und überhaupt fraglich ist, ob das alte Zielszenario "eigenes Häusle bauen" ökologisch wie infrastrukturell überhaupt noch zeitgemäß/sinnvoll ist. Das sind dann hypothetische Vermögenswerte. Die Lösung ist m.E. nicht der private Vermögensaufbau, sondern die Senkung der laufenden Kosten für Grundbedürfnisse. Also eine Entkapitalisierung des gesellschaftlichen Lebens. Aber bei 4,9% für die Linke sind das wohl auch nur Gedanken rein theoretischer Natur. Solang immer gleich der Stasi-Mauer-Knüppel kommt, wird die Zukunft langfristig verbaut bleiben. Die Leute glauben einfach nicht dran, dass es da noch etwas besseres geben könnte, wo nicht jeder Wert und jedes Handeln in Euro gedacht wird/werden muss. Dabei gibt es mit Wikipedia, FOSS etc. eigentlich durchaus Dinge, die eben genau das vorleben. Ob sowas irgendwann abfärbt, bleibt abzuwarten.
zum Beitrag17.11.2021 , 00:02 Uhr
Das klingt sehr gut. Nur, lieber Yannick, ist die FDP bekanntlich Lobbyist der vermögenden Oberschicht, was auch deren angebliche Gralshüterschaft der sozialen Marktwirtschaft arg ins Attitüdenhafte befördert. Ohne eine sozialistische Partei als Koalitionspartner wird es eine reale Umverteilung von Oben nach Unten nicht geben, davon kann man vrmtl. ausgehen.
zum Beitrag15.11.2021 , 21:09 Uhr
Ich halte die Meinung, man solle keine Kinder kriegen mit der Begründung "ökologische Verantwortung", für gefährlich misanthropisch bis sektenhaft. Das ist eine Abkehr vom Lebensgeist an sich. Wer so argumentiert, stellt kausal das eigene Leben infrage. Die ökologische Katastrophe war in den 1970er Jahren übrigens schon einmal viel größer als heute. Ich möchte den Klimawandel nicht kleinreden, aber es wird immer ökologische Herausforderungen geben. Die Antwort darauf kann nicht sein, sich selbst abzuschaffen. Im übrigen wird ein Rückgang der Weltbevölkerung aktuell sowieso schon erwartet, weil in China trotz Aufhebung der Ein-Kind-Politik kaum noch Kinder geboren werden.
zum Beitrag15.11.2021 , 15:38 Uhr
Naja, wenn man als junger Mensch von vornherein meint, eher kein Kind haben zu wollen, das ist das ein bisschen wie zu sagen "ich mag sonnige warme Tage nicht". Das ist auch okay aber eben eine Haltung die die meisten Menschen nicht ad hoc nachempfinden können. Auch das sollte okay sein. Wenn man eine eher ungewöhnliche Lebenseinstellung hat, gehört dazu dass man akzeptiert, nicht wie jemand wahrgenommen zu werden, der/die im Mainstream schwimmt. Am ehesten werden Frauen wohl von ihren Partnern manchmal gedrängt oder sogar genötigt, ein Kind (oder bitte noch das Dritte) zu bekommen. Das ist vrmlt. das größere Problem als ev. verwunderte Blick in irgend einem Gespräch.
zum Beitrag03.10.2021 , 00:27 Uhr
Solang es so bleibt, dass sich bei Wahlkampf-Auftritten von Sahra die Plätze und Straßen füllen, während Janine und Susanne Schwierigkeiten haben, überhaupt wahrgenommen zu werden, wird es schwierig, Sahra ihre Legitimität in der Linken abzusprechen oder gar für den Misserfolg alleinig verantwortlich zu machen. Viele, vor allem Großstadtbewohner, wählen die Linke gerade *nicht* wegen Sahra. Es gibt aber, vor allem außerhalb großer Städte, mindestens genauso Viele, die Die Linke *nur* wegen Sahra wählen. Wie die Partei aus dieser Zerreißprobe zwischen Linksliberal und Linksautoritär herauskommen will? Das wird nur gelingen, wenn man punktuell Programmatik von Sahra als Gesamtpartei übernimmt, und Sahra dafür andere Punkte übernimmt, gegen die sie bisher wettert. Bisher sehe ich beide Seiten nicht dazu bereit, auch nur einen Krümel weit nachzugeben. Mich betrübt das sehr. Es fehlt der LINKEN eine gute Führung, die zwischen den Polen steht und die die Gestaltungskompetenz hat, Leute wie Sahra und Katja in eine gemeinsame Gummizelle zu stecken und da nicht eher wieder herauskommen, bis sie sich mit Blutsfreundschaft verewigt auf eine inhaltliche Kompromisslinie geeinigt haben. Punkt. DIE LINKE kann extrovertierte Transgender ebenso abholen wie besorgte, sozial benachteiligte Bürger einer deindustrialisierten Kleinstadt. Davon bin ich überzeugt. Es hat keine Zweck, beides gegeneinander auszuspielen. urbane Lifstyle-Linke vs. rechtsoffene Provinzlinke - was soll der Quark!!!
zum Beitrag03.10.2021 , 00:00 Uhr
Ich würde den Bau eines Freibads lediglich rein formal an der kommunalen Ebene festmachen. Eine Kommune kann sich doch über den finanzpolitischen Kurs übergeordneter Ebenen nicht hinwegsetzen. Damals herrschte der rot-rote Sparkurs, und die Linke war in Berlin so stolz, mitregieren zu dürfen, dass sie sich wie das Schoßhündchen der SPD verhielt. Und die wollte Sparen Sparen Sparen. Man muss auch bedenken, dass Berlin damals gerade in Bezirken wie Marzahn unter Wohnungsleerstand litt, eine heute unvorstellbare Situation. Kurzum: In den Nullerjahren hätte in Marzahn niemand ein Freibad bauen können, egal welcher Bezirksbürgermeister. Es war die Zeit der Abwanderung aus dem Osten, und davon war auch Marzahn stark betroffen, den Verfall sozialer, sportlicher und kultureller Infrastruktur eingeschlossen. Und die vielen zugezogenen Osteuropäer im Bezirk wählen tatsächlich eher CDU als Links. Für das eher konservativ eingestellte Milieu könnte Pau eine Überforderung darstellen. Und diejenigen, die zwar überfordert waren, aber eben aus Tradition heraus SED/PDS/DIE LINKE wählten, die gibt es bald nicht mehr, sie sterben aus. Man kann nur hoffen, dass die antifaschistische Arbeit von Petra nachhaltige Spuren im Bezirk hinterlassen wird, eher er gänzlich CDU und AfD anheim fällt...
zum Beitrag30.09.2021 , 18:47 Uhr
Ich bin mir nicht sicher, ob die Flutkatastrophe und Wetterlage diesen Sommer wirklich Rückenwind für die Grünen brachte (möchte ich zur Teilentlastung Baerbocks sagen). Denn nach zwei sehr heißen und trockenen Sommern, hatten wir dieses Jahr einen kühlen, eher feuchten Sommer. Das hat die irrationale Bauchgefühlslage bei vielen Wählerinnen glaube ich nicht bestätigt, da sitzt das politische Berlin möglicherweise einer Fehlinterpretation der Wahrnehmung in der Breite auf (?). Bei der Flut selbst wurde außerdem schnell klar, dass die viele Todesopfer leider vorwiegend auf eine sehr schlechte Organisation der Warnung und Rettung zurückgingen. Weniger darauf, dass es sich um eine einzigartige Flut gehandelt hätte.
zum Beitrag20.09.2021 , 13:32 Uhr
Wenn Leute nur noch locker, gesellig und ehrlich zueinander sein können wenn sie einen gewissen Pegel erreichen, ist das ein Armutszeugnis. Klar gibt es beim Alk-Verzicht oft diesen Effekt, wie wenn man als Veganer plötzlich bei Großmutter ihren mit Liebe gemachten Sonntagsbraten ablehnt. Deswegen bin ich auch weder vegan noch abstinent. Richtig ist aber, das Nicht-Alkohol trinken zum Normalfall zu etablieren. Gerade Bei Sektempfang etc. könnte man wirklich getrost mal auf was alk-freies als Norm umstellen. Der Sektempfang ist für Viele das Einstiegstor in die Welt des Alkohols, möglicherweise gleich pünktlich zur Jugendweihe/Konfirmation. Was soll das. Und ja, in der Raucher-Ecke gibt es immer noch den Gruppenzwang, dass man dort als Nichtraucher wie ein Spion oder sowas wirkt/wahrgenommen wird. Das ist okay, denn es ist halt die Raucherecke in einem verwegenen Kämmerlein. Nicht okay ist, wenn man wie beim Sektempfang der Drogen-Norm gar nicht ausweichen kann, weil allein der Begriff "Sektempfang" klar macht, dass kulturell der Konsum von Alkohol erwartet wird.
zum Beitrag20.09.2021 , 13:29 Uhr
@Sara Tanzen: Was für ein arroganter Beitrag! 1) möglicherweise wird man als >irgendwie arabisch aussehender Mensch< beim Ablehnen von Alkohol noch mal anders angeguckt/gefragt/klassifiziert als andere abstinente Menschen. 2) Entzugler kommen ständig in die Situation, ungewollt mit Alkohol in Kontakt zu kommen, das passiert denen schon bei der Wodka-Werbung in der Bushaltestelle und der Alk-Selbstbedienung im Supermarkt. Das ist für solche Leute brutal. Beides gehört m.E. abgeschafft. Alkohol gehört nicht verboten, aber hinter die Ladentheke, am besten unter den Ladentisch. 3) Alkohol ist tatsächlich eine viel gesundheitsschädlichere Droge als etwa THC. Die Leber macht Alk. auf Dauer richtig böse kaputt, andere Organe auch. Wir haben eine Saufkultur, die man dringend mal kritisch hinterfragen sollte.
zum Beitrag03.08.2021 , 12:48 Uhr
Finde ich nicht richtig, dass die Demos von vornherein verboten werden. Das Demo-Recht muss unabhängig von der politischen Meinung gelten und geschützt werden, das ist Kern-Merkmal einer demokratischen Gesellschaft. Vor allem ist es freiheitsrechtlich ein wichtiger Unterschied, ob aufgrund einer Annahme, oder aufgrund eines vorliegenden Tatbestands Rechte eingeschränkt werden. Die Annahme, Abstands-Regeln würden nicht eingehalten, ist kein Grund für ein vorauseilendes Verbot. Ganz egal, wie plausibel diese Annahme ist. Juristisch könnte das bedeuten, dass künftig auch Demos vorauseilend verboten werden, wenn sich anhand der Aufrufe abzeichnet, dass es höchstwahrscheinlich zu Sitzblockaden kommen wird... bitte keine Exempel in diese Richtung statuieren, da kann sehr viel einreißen!
Mal ganz davon zu schweigen, dass es kein Teufelszeug ist, darüber zu streiten, wann die normale Versammlungsfreiheit wiederhergestellt und die Abstandsregeln aufgehoben werden. Früher oder später wird diese Debatte sowieso kommen, das ist also kein indiskutables oder gar verfassungsfeindliches Thema. Auch wenn klar ist, dass unter den aktuellen Protestlern auch viele Rechte, teilw. auch Antisemiten und Rassisten sind. Nicht erfreulich, aber kein Grund für systematische Demo-Verbote. Letztlich halte ich das auch taktisch für unklug, denn Demo-Verbote werden sicherlich Öl im Feuer des Theoriegebäudes von Verschwörungstheoretikern sein! Ich halte das daher für eine viel zu eskalative und demokratietheoretisch durchaus bedenkliche Vorgehensweise, aller Corona-Problematik zum Trotz. Bitte engagierten Gegenprotest, aber bitte keine Demo-Verbote!
zum Beitrag12.07.2021 , 17:40 Uhr
P.S. Dreifachimpfungen etc. halte ich für nicht ganz unproblematisch, denn die Weitergabe des Virus lässt sich damit nur begrenzt verhindern, gleichzeitig kumulieren aber die möglichen Ereignisse von Impfrisiken. Wenn man immer öfter impft und die Verbreitung dennoch nicht verhindern kann, sollten Nutzen und Risiken einer Impfung neu bewertet werden. Ich persönlich halte angesichts der Eigenschaften der delta-Variante wenig davon, die Impfungen auf Kinder auszuweiten.
zum Beitrag12.07.2021 , 17:38 Uhr
Kleine fachliche Korrektur: Verglichen mit anderen "Viren" mutiert Cov-2 durchaus rege, jedoch ist die Mutationsrate für ein RNA-Virus relativ gering (geringer als bei Influenza beispielsweise).
Ansonsten: Von der Hoffnung, durch Impfungen das Virus auszurotten, wird man sich wohl zumindest mittelfristig verabschieden müssen. Die Impfung erreicht, dass Personen mit erhöhten Risiko, an Corona schwer zu erkranken, genau davor recht gut geschützt sind. Wenn das also das ist, was Impfungen erreichen, sollte man vielleicht wirklich aufhören, die reine Inzidenz als Gradmesser für ggf. notwendige Präventionsmaßnahmen zu nehmen. Hauptsache, Risikopersonen konnten ein Impfangebot erhalten, wenn das erreicht ist, ist denke ich das wichtigste geschafft.
zum Beitrag29.06.2021 , 16:21 Uhr
Ohne leugnen zu wollen, dass es auch in Deutschland noch immer problematischen Sexismus in der Öffentlichkeit gibt - die hier beschriebenen Dinge treffen zu 95% genauso auch auf Männer zu. Sich in der Öffentlichkeit zu bewegen, ist IMMER zu einem gewissen Grad eine Zurschaustellung des eigenen Körpers. Und es stimmt auch, dass das beim "Schaustellenden" manchmal Befriedigung (wenn bewusst gewollt), manchmal aber auch Stress auslösen kann (wenn man eigentlich gerade nur möglichst unsichtbar von A nach B kommen möchte). Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass Frauen mehr Toleranz bei der Bekleidung entgegengebracht wird als Männern, denn Frauen in Männerklamotten fallen nicht auf. Ein Mann aber, der auch nur moderate 6 cm hohe Absatzschuhe oder ein Kleid trägt, wird angestarrt wie ein Alien. Das ist ziemlich absurd, aber die Realität. Auch in Bezug auf Schmuddeligkeit erkenne ich keinen spezifisch gegen Frauen gerichteten Sexismus. Wenn jemand muffelig riecht oder auffallend fettige Haare hat, ist es ziemlich egal ob die betreffende Person männlich oder weiblich ist - sie fällt halt einfach tendenziell negativ auf, weil diese Merkmale bei der Mehrzahl der Mitmenschen Aversion hervorrufen. Sexismus gegen Frauen gibt es doch vor allem bei de unerwünschtem "begucken" sekundärer weibl. Gechlechtsmerkmale. Da gibt es noch große Toleranz/Respektprobleme (nicht nur bei Männern), schade dass das im Artikel nicht zum Ausdruck kam.
zum Beitrag08.01.2021 , 04:16 Uhr
Denkmale darf man auch mal im historischen Kontext akzeptieren und die Personen im Rahmen ihrer Zeit nachwirken lassen. Andernfalls müsste auch sofort das Ernst-Thälmann-Monument in Berlin-Prenzlauer Berg abgerissen oder künstlerisch dekonstruiert werden. Ich denke, jede:r die/der vor dieses Monument tritt, sieht auf den ersten Blick, dass es völlig aus der Zeit gefallen ist. Charme und städtebaulichen Wert hat es trotzdem, und es vermittelt einen wie auch immer gearteten Eindruck von der Geschichtsträchtigkeit des Ortes, der schon viele verschiedene Ideologien erlebt hat. Denke, bei Bismarck ist es ähnlich. Solang es nicht Personen wie Hitler oder Stalin sind, die sich historisch als die Inkarnation der Menschenverachtung einen Namen machten, ist das Nachwirkenlassen von Geschichte im Stadtbild meinesachtens überhaupt kein Problem, sondern eher intelligent.
zum Beitrag29.04.2016 , 11:43 Uhr
Ich glaube, Sie unterschätzen die Qualität und Quantität der Schwarm-Intelligenz. So schnell löst sich diese Kraft nicht auf, und sie ist selbst auf rein ehrenamtlicher Basis bereits so gewaltig, dass jede private Konkurrenz bisher eingeknickt ist. Wikipedia/Creative Commons sind nüchtern betrachtet real existierender Kommunismus. Es wird wahr was Engels postulierte: Der Mensch ist von sich aus voller Antrieb und Schaffensdrang. Was die Herausbildung von super-Editors betrifft: Das ist denke ich eine normale Entwicklung, Folge von Erfahrungswerten und Spezialisierung. Wikimedia steht allerdings in der Tat vor der Herausforderung, wie man diese Auoren-Hierarchien sichtbar und für neue Autoren verständlich macht. Und das Problem des akuten Frauenmangels unter den Autoren muss auch endlich ernsthaft angegangen werden! Das ist Vorsintflutlich und ganz und gar unkommunistisch :)
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