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03.10.2022 , 20:33 Uhr
Mir fehlt hier die Strukturkritik. Veränderte Generationenbeziehungen in Familien gibt es schon seit Jahrzehnten. Vielleicht wäre es hilfreich, darüber nachzudenken, ob wir hier nicht eine verzogene, sondern eine realistische und widerständige Generation beim Einstieg in einen toxischen Arbeitsmarkt beobachten - gerade auch in vielen sozialen Bereichen, in dem Arbeit eben weder glücklich macht noch angemessen bezahlt ist. Viele Generationen zuvor standen im Wettbewerb um Arbeitsplätze und Arbeit bedeutete sozialen Status und Zukunftssicherheit. Privilegien- und Aufstiegssysteme im Gehalt dominieren die Arbeitswelt - je länger Mensch dabei ist, desto mehr lohnt sich die Arbeit. Junge Menschen benachteiligt das. In den letzten Jahrzehnten hat der Anteil der befristet Beschäftigten gerade unter den Jungen weiter zugenommen. Ihr politischer Einfluss und damit ihre gesellschaftliche Gestaltungskraft ist qua Kohortengröße gering. Ich glaube das weder Jugend- noch Elternbashing weiterführt - sondern nur die berühmte Systemfrage... Warum fangen wir nicht mit der Arbeitswelt an? Welche Jobs sind fair bezahlt und welche nicht? Wer wird gleich bezahlt, wer nicht? Wer kommt überhaupt rein? Sind die Strukturen in Betrieben geeignet, Menschen gesund zu erhalten und ihr Interesse an ihren Tätigkeiten zu fördern? Gibt es dort Möglichkeiten, Dinge zu verändern, moralisch, technisch und/oder ökologisch? Wird Solidarität gefördert? Da gäbe es einiges zu tun. Die Verantwortung für eine arbeitskritische Jugendgeneration auf ihr selbst und ihren Eltern abzuladen, ist typischer Ausdruck neoliberaler Verantwortungsverschiebung.
zum Beitrag06.05.2021 , 22:24 Uhr
Diese Patente müssen freigegeben werden, damit alle Menschen von den - übrigens massiv subventionierten - Impfstoffentwicklungen profitieren können - wie kann man nach 1 Jahr Pandemie nur immer noch soo naiv sein und an nationale Alleingänge und das Heil eines höllisch unfairen globalen Wettbewerbes mit ewigen Vorteilen für die Länder des globalen Nordens glauben.
zum Beitrag22.05.2020 , 21:44 Uhr
Vielen Dank für diesen Artikel! Sie sprechen mir aus der Seele.
Selbst wenn man in Rechnung stellen wollte, um mal auf die Vorkommentare hier Bezug zu nehmen, dass nicht allen Kindern Kita und Schule Spaß machen, haben wir diese Institutionen nicht, weil wir denken, dass sie gut für Kinder und Jugendliche sind? Und gibt es sie nicht auch, weil wir annehmen, dass sie gut für unsere Gesellschaft sind?
Vielleicht können sich ja einige der offensichtlich kinderlosen Kommentator*innen hier nur einmal probehalber vorstellen, wieviel Spaß es macht, nach jahrelanger Zwangsinstitutionalisierung mit Gleichaltrigen (Kita und Schule sind nunmal idR nicht selbstgewählt) zuhause mit Eltern sein zu müssen, die nebenbei Ihren versuchen, ganz "normal" ihren Job zu machen oder ihn gar wegen ihrer Betreuung verlieren.
Wer aktuell mal mit Kindern einkaufen war oder einfach auf den Straßen herumläuft, kann leicht erahnen, welche Gefühle gegenüber Kindern aktuell entstehen. Ausweichen, böse Blicke, Zurückweisung sind Alltag geworden. Ich erlebe gerade Menschen, die die Straßenseite wechseln, wenn ich mit 3 Kindern komme. Sie gelten als Gefahr und als Risikofaktor.
Vor einigen Tagen kam auf dem Rückweg vom Spielplatz ein älterer Mann aus dem Haus und hat die Kinder angestrahlt. Meine vierjährige Tochter hat zurückgestrahlt und zu mir gesagt "Der Mann war aber nett". Es scheint für sie aktuell keine Alltagserfahrung zu sein, dass Erwachsene sie anlächeln...
zum Beitrag14.03.2020 , 09:38 Uhr
Danke für den anregenden Beitrag!
zum Beitrag06.03.2020 , 16:25 Uhr
Aus diesen Positionen spricht die bloße Angst um Ressourcen und Interessen. Herr Maurin bedient die Ängste um den Verlust einer europäischen Ordnung (inhuman aber ökonomisch erfolgreich), der politischen Machtübernahme von Rechts (konstruiert als direkte Folge von Fluchtmigration, nicht etwa als Ausdruck von Diskursen und Entwicklungen) bis hin zur rhetorischen Verbindung von Migration und Virusverbreitung.
"Nie wieder" - was einmal als gesellschaftspolitischer Konsens in der Auseinandersetzung mit den unfassbaren Verbrechen der Deutschen im Holocaust galt, ist in den aktuellen Diskursen zu einer Legitimation der Entmenschlichung von Schutzsuchenden und ihrer gewaltsamen Verdrängung geworden - "Nie wieder." wird auch in diesem Text in den Dienst des Rassismus gestellt.
Stehen wir dagegen auf!
zum Beitrag04.03.2020 , 16:57 Uhr
DANKE für diesen Artikel! Es ist auch eine Sprache absoluter Gleichgültigkeit.
Menschenrechte? ... nicht für Menschen außerhalb der EU...
zum Beitrag13.12.2019 , 07:39 Uhr
Liebe taz-Redakteur*innen, dieser Beitrag zeugt Eurerseits von wenig Erkenntnisinteressen im Verlauf des letzten Jahres. Erwachsene Menschen hätten lernen können, nicht auf das Engagement junger Menschen herabzuschauen, sondern es anzuerkennen, sich (machtvoll produktiven) abwertenden und kleinredenden Bewertungen zu enthalten und mit ihren eigenen Privilegien und Fehlern kritisch-reflexiv umzugehen. Eigentlich im übrigen alles Dinge, die ich auch ohne Jugendbewegung von der taz erwartet hätte. Schade.
zum Beitrag02.09.2019 , 22:24 Uhr
Wer annimmt es handele sich um einen Lapsus, der nur den MDR betrifft, schaue sich bitte die Farbgebung in der Darstellung der Wahlergebnisse des Landeswahlleiters von Sachsen an:
wahlen.sachsen.de/LW_19.php
zum Beitrag28.08.2019 , 23:00 Uhr
Als Migrant*innen adressierte Menschen werden wie unmündige Kinder aus der Gestaltung der bundesdeutschen Familienrealität herausgehalten. Und eine Auseinandersetzung über die gesellschaftlichen Strukturen (des strukturellen Rassismus) unterbleibt völlig. Genau so ist das! Vielen Dank für die schneidende Analyse.
zum Beitrag14.06.2019 , 21:16 Uhr
Warum wird die Frau eigentlich nicht mit ihrem vollen Namen genannt? Und warum bleibt der Mann in diesem Bericht immer der Maßstab? Oh je...
zum Beitrag07.03.2019 , 13:29 Uhr
;-))) hat mal jemand die Unterzeichner*innenliste durchgesehen? auf den Anteil (alter weißer) Männer und den ihrer Ehefrauen sowie (superschön!) auf die doch verblüffend konsequente Genderung der Berufsbezeichnungen bei den wenigen weiblichen Unterzeichnerinnen
zum Beitrag26.04.2017 , 22:05 Uhr
Der Vorstoß der Wissenschaftsministerin muss vor dem Hintergrund jahrzehntelanger separierender Bildungspolitiken, angesichts zunehmender Deregulierung und zunehmendem Wettbewerbs im Schulsystem doch arg irritieren. Neben dem Schulwahlverhalten sog. 'deutscher Mittelschichtseltern' trägt nämlich auch die Schulpolitik seit vielen Jahren mit Forderungen nach klientelbezogener Spezialisierung von Schulen, mit anhaltender Separierung von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen in Seiteneinsteiger- oder Sprachlernklassen zur zunehmenden migrationsbezogenen Segregation des Schulsystems bei: der Wettbewerb der Schulen um Lernende und die elterliche Suche nach der besten Schule für das eigene Kind werden bildungspolitisch hofiert!
Andererseits wiederholt die Ministerin eine Forderung der KMK aus dem Jahr 1964. Schon mit der Einführung der Schulpflicht für die Kinder der Arbeitsmigrant*innen in der BRD wurde eine Quote von max. 25% von Kindern aus zugewanderten Familien empfohlen. Die Angst vor dem Qualitätsverlust schulischer Bildung mit zunehmender Heterogenität von Schulklassen ist - auch bezogen auf migrationsbezogene Heterogenität - im deutschen Schulsystem tief verankert. Er wurzelt einerseits in einem klassenspezifischen Bildungssystem und andererseits in tiefsitzendem strukturellem Rassismus. Letzterem sitzt die Kritik an der durch (z.T. Generationen zurückliegende) Migration geprägten Schulklasse grundsätzlich auf - in der Forderung der Ministerin ebenso wie in problematisierenden Zugängen wissenschaftlicher Studien oder pädagogischen Bemühungen um deutsche Eltern.
zum Beitrag22.09.2016 , 21:44 Uhr
Dieser Artikel hätte genauso auch in WELT, FAZ oder jedem reflexionsarmen Provinzblatt erschienen sein können. Der Sprachgebrauch könnte unreflektierter nicht sein, journalistische Fragen zur Tickermeldung der Nachrichtenagenturen unterbleiben leider völlig.
Wie anderswo werden ohne jeden Zweifel in der Auseinandersetzung immer die "Flüchtlinge" zuerst genannt und den "Einheimischen" gegenübergestellt: wer sind denn letztere? Was war die Vorgeschichte?
Völlig unhinterfragt wird auch die Erwartung wiedergegeben, die "Flüchtlinge" dürften sich eben nicht provozieren lassen, müssten rundum betreut (also beim Ausgang begleitet oder eingesperrt oder was ist hier gemeint?) oder wahlweise auch sich eben besonders korrekt benehmen. Warum? Weil sie hier nicht "zuhause" sind?
Den Gipfel bildet dann allerdings, dass es hier ein Thema ist, dass es mit 6 von 180 jugendlichen Geflüchteten Probleme gäbe, während die rechtsdominierte, zurückweisende und rassistische Kultur in der Stadt Bautzen absolut kein Thema ist.
Das kann kaum Euer Ernst sein, liebe TAZ….
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