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29.01.2025 , 20:54 Uhr
„Tut sich nämlich nichts, greifen laut Umfragen mindestens 21 Prozent zu einer noch destruktiveren Droge: Die Wahl einer rechtsextremen Partei.“
Diese Zahl ist sehr wahrscheinlich deutlich zu niedrig angesetzt. Vermutlich muss sie ungefähr verdreifacht werden. Würde der Möchtegern-Kanzler der Union sonst versuchen, dem staunenden Publikum zu beweisen, dass er die AfD überflüssig machen und trotzdem noch regieren kann? Ich meine: Ohne vorher seine Haus-und-Hof-Demoskopen gefragt zu haben, sagt Merz doch bestimmt gar nichts, oder?
zum Beitrag29.01.2025 , 17:08 Uhr
Wieso wollen die Leute heutzutage eigentlich immer alles erklärt haben? Lernt man denn im wiedervereinigten Deutschland nicht selber zu denken?
Warum sich ausgerechnet diejenigen Leute gegenseitig anfeinden, die unter ähnlich schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen leiden, scheint mir relativ klar zu sein: Mit denen, die für die Ungerechtigkeit und den Frust verantwortlich sind, haben die an der Basis doch gar keinen Kontakt. Wir sollen sie sich denn mit jemandem zoffen, den sie nie zu Gesicht kriegen?
Und überhaupt: Wird denn „der Basis“ nicht auch im Osten seit über 30 Jahren per permanenter Gehirnwäsche beigebracht, dass nur der Sieg gegen alle gleich minder Bemittelten sie glücklich und wohlhabend macht? Der Aufstieg - die Karotte vorm Maul aller Esel…
Solidarität haben die Leute verlernt. Sogar auf dem Dorf. Sie haben jetzt Westgeld, da können sie Hilfe für kaufen im Notfall. Vorausgesetzt, das Konto ist voll. Und dafür muss man nach rechts, links, hinten und unten treten. Nach oben und vorn muss man buckeln. Auch da her der Frust: Pyramiden sind an der Basis recht breit. An der Spitze jedoch ist es relativ eng. Und das soll auch so sein. Selten ist wertvoll, nicht wahr?
zum Beitrag29.01.2025 , 16:44 Uhr
Die von den Rechten in Aussicht gestellte „Veränderung der Gesellschaft“, die es dem Einzelnen angeblich erspart, sich zu bewegen, muss nicht unbedingt Schicksal sein, das ist korrekt. Für Gesellschaften gibt es keine Automatismen, keine „Naturgesetze“. So wenig, wie es die vor 1989 im Osten propagierte „gesetzmäßige Entwicklung in Richtung Kommunismus“ gibt, gibt es den angeblich allmächtige „rechten Zeitgeist“. Bloß: Wenn nicht bald abgestellt wird, was den Rechten ihren Erfolg sichert, führt trotzdem kein Weg an der Katastrophe vorbei.
Das Leben IST Veränderung, das wissen auch „die Autochthonen“. Dass sie sich momentan nicht verändern wollen, ist ein Symptom. Und zwar für das, was gemeinhin Führungsversagen genannt wird.
Zu bleiben, der man ist, ist ein Wunsch derer, die Angst haben. Psychologisch gesehen ist es genau diese Angst, die Radikalität attraktiv erscheinen lässt. Brutal sein können Menschen schließlich auch dann, wenn sie kein vernünftiges Ziel haben und keine begehbaren Wege sehen. Das Vertrauen in die Institutionen und der Glauben an die Demokratie sind nicht grundlos verloren gegangen, sondern aufgrund schwerer Fehler, die nie korrigiert wurden. Von wem auch?
zum Beitrag29.01.2025 , 16:13 Uhr
Ich frage mich grade, was „Realo“-Grüne wie Robert Habeck jetzt denken und warum die taz sie nicht interviewt dazu. Ich meine: Eine Koalition mit der Union anzustreben, so lange die nicht vor lauter Machtgier braune Flecke in der Hose hat, ist das eine. Von der Macht zu träumen, wenn man dafür Juniorpartner eines Mannes wäre, der besser in der AfD aufgehoben ist als in der Union, ist etwas ganz anderes - sollte man zumindest meinen…
zum Beitrag23.01.2025 , 17:40 Uhr
Ich wünschte wirklich, Olaf Scholz hätte mit seiner „komplett frei gehaltenen Rede“ nicht nur das zum Ausdruck gebracht, was er sich wirklich von ganzem Herzen wünscht, sondern auch das, wovon ich selbst überzeugt bin: Dass nämlich „wir“ nicht nur „ihr da“ bedeutet, sondern tatsächlich uns alle meint. Leider reicht dafür meine Fantasie einfach nicht aus.
Gegen Diskriminierung, Rechtsextremismus und Populismus aufzustehen, „egal, aus welcher Ecke sie kommen, und egal, ob im realen Leben oder im Netz“, würde nämlich bedeuten, an alle Menschen den gleichen Maßstab abzulegen. Und zwar unabhängig davon, ob sie reich und mächtig sind oder von anderen abhängig. In der aktuellen Situation ist genau das vollkommen unmöglich. Auch und gerade für einen Kanzler, der wieder vier Jahre lang regieren will über „sein“ Volk.
zum Beitrag23.01.2025 , 17:23 Uhr
Sieht aus, als würde ein gewisser deutscher Möchtegern-Kanzler von einem gewissen US-Präsidenten das Siegen lernen wollen. Und zwar unabhängig von jeder internationalen Rechtslage, jeder Moral und jedem Verantwortungsgefühl.
Warum? Weil er völlig zu Recht annimmt, dass sich auch in Deutschland eine Mehrheit aller Wähler:innen für Ressentiments und Gewalt entscheiden, wenn man ihnen nur genügend Angst macht. So sind sie nämlich (a)sozialisiert worden.
Wenn ich nicht wüsste, wie politische Bildung hierzulande seit 150 Jahren ausschaut, würde ich jetzt vielleicht annehmen, meine Landsleute wären bildungsunfähig. So frage ich mich eigentlich nur, warum sie sich nicht endlich selber bilden.
Vermutlich, weil sie (wieder) hoffen, dass die „gute alte Zeit“ zurück kommt, wenn sie die Realität nur standhaft genug ignorieren. Die Zeit, meine ich, in der sie sich noch schamlos einreden konnten, ihr Aufstieg, ihr Wohlstand und ihre Sicherheit wären ihrer eigenen Großartigkeit geschuldet. Die Zeit, in der sie nicht zu sehen brauchten, dass sie ein gestohlenes Erbe verprassen, weil die Bestohlenen viel zu viel Angst hatten vor „höherer“ Gewalt, als dass sie ihr Recht hätten einfordern können.
zum Beitrag23.01.2025 , 14:41 Uhr
In der Dunkelheit ist jedes Licht besser als nichts, das ist vermutlich war. Nur: Zeichen allein bewirken wenig. Hoffnung ist nämlich doch KEINE gute Tat. Sie ist allenfalls eine gute Absicht. Die aber kann, Erwachsene wissen das, auch das Gegenteil der guten Tat sein. Dann nämlich, wenn sie die Bedingungen falsch einschätzt oder die Umsetzung an nicht kompetente Leute „delegiert“. Dann wird Hoffnung ein trügerisches Gefühl. Eins, das die Zukunft gefährdet, weil es massenhaft Enttäuschungen produziert.
Die „größte Protestwelle in der Geschichte der Bundesrepublik“ ist ein wichtiges Zeichen. Mehr ist sie leider nicht. Weil „Narrative und Forderungen der Rechtsextremen“ nämlich nicht erst „übernommen werden“ müssen. Sie sind längst etabliert in der Gesellschaft. Vor allem da, wo sich Leute Privilegien herausnehmen oder erpressen von anderen.
Pascal Beucker hat ja recht: Es gibt da diesen ungelösten Konflikt, die „Doppelmoral“ in Macht- und Gewaltfragen. So lange dieser Konflikt nicht bewältigt wird, wird „die Linke“ schwach bleiben und anfällig für „Kernspaltung“ und „Implosion“. Spätestens, wenn sie so in die Verantwortung gerät, dass sie etwas tun darf/muss.
zum Beitrag23.01.2025 , 13:38 Uhr
Danke. Solche Berichte sind gut und wichtig.
Familien wie die hier vorgestellten sind in der Minderheit (und werden es wahrscheinlich immer bleiben). Um so wichtiger ist es, Begegnungen zwischen der sogenannten Mehrheitsgesellschaft (die kein Problem damit hat, sich erklärten Normen anzupassen) und den verschiedenen Minderheiten zu ermöglichen. Und sei es auch nur medial vermittelte Begegnungen. Sind Texte gut gemacht, können auch sie helfen, Vorurteile abzubauen.
Was nicht hilft, ist zu viel Ungeduld. Vorurteile können nur von denen abgebaut werden, die sie haben. Der Abbau kann auch nur freiwillig erfolgen. Es gibt keine Abkürzung auf dem Weg in eine vorurteilsfreie Gesellschaft.
Ist die Ungeduld so groß, dass die Betroffenen (oder ihre selbsternannten Vertreter) sich nicht länger beherrschen wollen, bauen sie oft den sogenannten „Druck“ auf, statt weiter mühsam aufzuklären. Dann schlägt jede positive Entwicklung in ihr Gegenteil um. Denn „Druck“ erzeugt „Gegendruck, und der bremst positive Entwicklungen nicht nur aus, er kann sie auch umkehren.
Genau das erleben wir grade: Auch gut gemeinte Gewalt ist kontraproduktiv. Vor allem, wenn sie vernünftiges Handeln ersetzen soll.
zum Beitrag17.01.2025 , 13:04 Uhr
Wenn „Abscheu und Ekel“ tatsächlich zum „Kostbarsten“ zählen, was die Menschheit besitzt, weil sie „das Fundament unserer zivilisatorischen Sittlichkeit“ sind, ohne das wir uns als Menschen nur „verlieren“ können, sollten wir vielleicht beides der sogenannten „Marktlogik“ möglichst rasch und vollständig entziehen. Denn wenn sie von Politiker:innen, Medienleuten, Filmschaffenden und sonstigen Interessierten im privaten Profitinteresse all zu oft strapaziert werden, gibt es erwiesenermaßen einen Gewöhnungseffekt. Im Ergebnis einer Art Inflation verlieren Abscheu und Ekel ihren emotionalen Wert, denn der Mensch an sich neigt dazu, sich seiner Umgebung selbst unter widrigsten Umständen noch anzupassen, indem er diese sich selbst anpasst. Die einen blenden deswegen die als Zumutung empfundene Konfrontation mit abscheu- und ekelerregenden Informationen komplett aus und schalten technisch wie mental ab, während sich andere ein dickes Fell zulegen und beim Rattenrennen um den größten Profit daraus mitlaufen. Beides ist zugleich menschlich und ein Brandbeschleuniger für Unmenschlichkeit, weil es ein Gegensteuern nahezu unmöglich macht. Aber erklär‘ das mal einer angeblich „freien“ Presse!
zum Beitrag17.01.2025 , 12:39 Uhr
Eine wertvolle Erkenntnis, scheint mir. Wie wäre es, wenn Sie die aus den USA nach Europa transferieren würden? Da könnten sie dann im Anschluss immerhin erklären, warum „der Osten“ und „der Westen“ nach immerhin 36 Jahrzehnten weder menschlich noch politisch zusammengewachsen sind - und was dagegen (vielleicht) zu tun wäre… 🤔
zum Beitrag17.01.2025 , 10:08 Uhr
Eltern kommt tatsächlich eine ganz zentrale Bedeutung in Bildungsfragen zu. Eine, der sie nicht in jedem Fall gerecht werden können. Denn wie genau sehen die Interessen ihrer Kinder aus? Sollen sie später frei oder erfolgreich werden?
Kinder weder über- noch unterfordert werden, wenn ihre intrinsische Motivation erhalten bleiben soll. Schule soll aber nicht nur Spaß machen. Sie soll auch auf das Leben vorbereiten. Und unsere Gesellschaft legt noch immer weniger Wert auf intrinsische Motivation als auf die Nützlichkeit des Einzelnen. Leider meint das nicht die Nützlichkeit für die Gesellschaft insgesamt, sondern die für einzelne „Spitzenkräfte“ (Eliten).
Die sogenannten „Eliteschulen“ sind in unserem System eine wichtige Komponente der Wahrung des Status Quo in Machtfragen. Ein vom Kind her gedachter Schulfrieden läuft der „Politik von oben“, die bis heute unsere hierarchisch-patriarchale Gesellschaft prägt, diametral entgegen. Das Motto: „Wir […] halten alle Diskussionen unter dem Deckel“ ist das Motto derer, die weiter profitieren wollen von der jetzigen Lage. Dass diese Leute mehr am Frieden als an der Macht interessiert sind, müssten sie erst noch beweisen - auch als Eltern.
zum Beitrag16.01.2025 , 14:03 Uhr
„Das internationale Umfeld ist nicht hilfreich. Progressive Politik ist nirgends angesagt, überall triumphiert das identitäre Denken.“
Würden sich die gewählten Spitzenpolitiker dieser Erde darauf besinnen, wofür sie von ihren Wählern gewählt wurden, gäbe es die aktuellen Probleme vermutlich gar nicht. Leider scheint ihnen immer nur einzufallen, weswegen sie an die Macht wollten und wen sie nicht verärgern dürfen, damit sie ihre Macht behalten. Wer heute ehrlich und kompetent regieren wollte, müsste zwar (u.a.) den Wiederaufbau kaputtgesparter sozialer Dienste befördern, aber damit würde er genau denen auf die Zehen treten, die das Kaputtsparen im privaten Einzelinteresse propagiert und schließlich auch realisiert haben. Diese Leute aber verstehen überhaupt keinen Spaß, wenn es ihren ergaunerten Privilegien an den Kragen gehen soll. Genau deswegen haben momentan alle „westlichen Gesellschaften“ (und auch all ihre willigen Lehrlinge) mit identitärem Denken zu kämpfen: Mittels rechter Ideologie werden die lenkbaren Wähler-Massen von den eigentlichen Verursachern ihrer Probleme abgelenkt und auf „die Anderen“ fokussiert. Nigel Farage ist nicht der Einzige, der so zu Macht kommt.
zum Beitrag13.01.2025 , 15:12 Uhr
Wenn Boxen als „nicht schön“ angesehen wird, dann vermutlich vor allem deswegen, weil es keineswegs „alles [zeigt]“. Es zeigt eigentlich nur, dass der sogenannte Aufstieg auch im 21. Jahrhundert mit Eleganz allein nicht zu schaffen ist. Es ist auch Brutalität nötig dafür. Die Bereitschaft, anderen Menschen buchstäblich „die Fresse zu polieren“, ist unersetzlich, egal wie viele Regeln einen anderen, schöneren Schein schaffen sollen.
Ich persönlich finde ja: Wer sich unbedingt schlagen will, weil er/sie/es mit seinen/ihren unterdrückten Aggressionen anders einfach nicht fertig wird, der/die/das soll das ruhig tun. Allerdings so, dass Unbeteiligte nicht zu Schaden kommen dabei. Das aber würde genau genommen bedeuten, dass die Öffentlichkeit die Schlägerei freiwillig ignoriert. Denn wenn sich die dumme Idee durchsetz, Boxen sei intelligent und politisch und Aufstieg auch als Lohn von Brutalität etwas wert, gnade uns Gott. Es gibt einfach zu viele Unterbelichtete/Unterprivilegierte. Würden die alle zuschlagen, wären wir ganz schnell wieder da, wo wir vor Sokrates waren. Und wehe dem, der dann ins Kreuzfeuer gerät. So viele Schiedsrichter, wie wir dann bräuchten, kann es nicht geben.
zum Beitrag13.01.2025 , 13:59 Uhr
Ein Wärmenetz schont die Umwelt und hilft sparen. Es ist also bares Geld wert. Fragt sich nur, für wen. Wenn sich Kommunen abhängig machen von privaten Einzelpersonen, kann das gut gehen - oder auch nicht. Genau deswegen hatten alle größeren Städte früher eigene Versorgungsträger. Die hießen meistens „Stadtwerke“ - und konnten gar nicht pleite gehen. Allerdings mussten sie sich ständig vorwerfen lassen, sie wären ineffizient. Auf dem Höhepunkt des neoliberalen „Effizienz“-Wahns hatten fast alle Gemeinden nicht nur ihre technische Ver- und Entsorgung privatisiert, sondern auch Wohnungen, Kliniken und Kitas. Clevere Menschen haben mit Hilfe solcher Infrastrukturanlagen hohe private Gewinne erwirtschaftet. Nur die sogenannte „Kernverwaltung“ wollte niemand ausgründen. Die wollte sich einfach nicht „rechnen“. Zumindest nicht monetär. Inzwischen ist die Gewinnerwirtschaftung das einzig verbliebene Ziel der Privaten. Die Daseins-Vorsorge hingegen ist irgendwie aus dem Blick gerutscht. Wenn nicht eine Bürgermeisterin im Ernstfall Vernunft walten und die Kinder in den Gemeindesaal lässt, stehen sie frierend im Regen. Und alle fragen sich ratlos, warum keiner hilft. 🤦
zum Beitrag13.01.2025 , 09:49 Uhr
Würden die Naturforscher auch dort noch behaupten: „Der Leopard ist perfekt an seine Umgebung angepasst“?
Kommt ganz drauf an. Wenn es sich bei den Naturforschenden um west-sozialisierte „überqualifizierte, wissenschaftlich ausgebildete Kriegsgegnern mittleren Alters handelt“, die auf ihr ganz persönliches „Reservat“ angewiesen zu sein glauben, würden sie es vermutlich nicht tun. Dann nämlich würden sie eine Konfrontation zwischen dem Vollkommenen (in Gestalt der „wilden Natur“) und dem Unvollkommenen (in Gestalt der Menschen in ihren Reservaten) nicht riskieren wollen. Sie würden also aufhören, sich einzusetzen dafür, und die Leoparden als nicht angepasst denunzieren. Schon um einen Grund zu haben, sie zu vertreiben.
Perfekte Lebewesen wie Leoparden passen sich an vorgefundene Lebensräume an. Nur nicht perfekte Lebewesen wir der Mensch tun das Gegenteil. Deshalb endet die menschliche Wohlgesinntheit meist schlagartig an den Grenzen ihrer eigenen „Reservate“.
Menschen wissen um ihre Schwächen. Sie fürchten, dass jede Konkurrenzsituation lebensgefährlich wäre. Wenn nicht für sie selbst, dann zumindest für ihre auch nicht sonderlich perfekten Kinder und Haustiere. 🤷
zum Beitrag10.01.2025 , 13:31 Uhr
„Der Anspruch ist: Überleben ohne dabei den Verstand zu verlieren. […] Mehr ist nicht drin.“
Gruselige Aussage!
Ich will ja nicht schon wieder klugscheißen, aber mir scheint es relativ leicht zu sein, den Verstand zu behalten angesichts der aktuellen Entwicklungen. Schließlich war lange nicht so klar wie jetzt, was geschieht, was welche positiven und was welche negativen Folgen hat. Auch was zu tun ist wird immer deutlicher. Das hilft bloß nicht so richtig weiter.
Vergleichsweise schwer ist es nämlich, die (praktische) Vernunft nicht zu verlieren. Denn erstens geht alles, was jetzt hilfreich wäre, nur in Gemeinschaft mit anderen, und zweitens war die Gesellschaft nie fragmentierter als derzeit.
Ja, es trauern immer noch zu viele Leute den „guten alten Zeiten“ nach, in der die Bikinifigur das wichtigste Ziel sein konnte. Das Schlimmste aber ist: Immer mehr Leute wechseln aus Angst oder Gier auf die „dunkle Seite“. Und von denen, die übrig bleiben, reiten immer mehr verbissen ihre Lieblings-Steckenpferde zuschanden, weil sich so persönliche Eitelkeiten am leichtesten befriedigen lassen.
Statt Massen-Super-Power bleibt: Resignation. Wissen als Ohnmacht: Zum wahnsinnig werden!
zum Beitrag09.01.2025 , 18:03 Uhr
„Statt den 8. März als arbeitsfreien Tag zu streichen, sollten wir also lieber auf Männer in Machtpositionen verzichten. Schließlich kosten uns diese ebenfalls viel Geld“
Wir sollten lieber auf Sexismus verzichten, ja. Denn es wäre eine sogenannte Milchmädcherechnung, würden wir die Kosten, die egoistische Frauen jenen, die ihre Macht stützen, aufzuhalsen pflegen, nicht gegenrechnen. Und wer möchte sich schon als Milchmädchen verunglimpfen lassen?
Das Problem ist nicht das Geschlecht. Das Problem ist, dass Macht Menschen mit speziellen Eigenschaften anzieht. Die Aussicht auf überzogenen Boni, Steuerlücken oder wirtschaftskriminelle Möglichkeiten macht Macht nicht halb so attraktiv wie die Erlaubnis, sich über den Willen anderer hinwegzusetzen. Und zwar selbst dann, wenn dieser Wille erkennbar vernünftiger ist als der eigene.
Also lasst uns nicht die Männer abschaffen, sondern den Machtmissbrauch. Und zwar dadurch, dass wir ihn überall und jederzeit bestreiken, sobald er auftritt. Macht keiner mehr mit bei den kleinen und großen Schweinereien, erledigt sich das Problem nämlich von selbst.
Aber mal ehrlich: Sind wir dazu bereit und imstande? Auch, wenn die Erlaubnis noch fehlt?
zum Beitrag22.12.2024 , 07:47 Uhr
„Wahrscheinlich werden wir den Verlust an demokratischem Zutrauen durch eine Extraportion an demokratischem Optimismus kompensieren müssen.“
Super! Da passt es ja prima, dass unsere Schulen auch nicht mehr sind, was sie mal waren. Wenn meine Enkelkinder keine Wahrscheinlichkeitsrechnung mehr lernen müssen, fällt es vielleicht wenigstens im Matheunterricht nicht auf, wenn sie alles mögliche glauben wollen, nur weil der Mensch zum Überleben Hoffnung braucht.
zum Beitrag11.12.2024 , 17:34 Uhr
„Die Normen unterdrückter Gruppen sind also objektiv besser als die herrschenden, weil sie nicht herrschen wollen.“
Wie bitte? Ist diese Behauptung nicht längst empirisch widerlegt? Gäbe es denn überhaupt Machtkämpfe, wenn nicht auch „die Unterdrückten“ würden herrschen wollen?
Wer soll das überhaupt sein, „die Unterdrückten“? Sind Menschen, die von anderen beherrscht werden, etwa keine Individuen? Gibt es nicht auch unter ihnen Leute, die nicht zufrieden sind, bevor sie nicht mindestens über zwei ohne drei andere Personen herrschen? Und würden sich diese Leute etwa damit begnügen, nur die Herrschsucht ihre Unterdrücker unterdrücken zu wollen? Wohl kaum. Sie wollen Macht auch über alle, die mit ihrer persönlichen Idee einer „Hackordnung“ nicht zufrieden sind.
Als „gelernter DDR-Bürger“, der gegen seinen Willen „verwestlicht“ (um nicht zu sagen kapitalisiert) wurde, weiß ich, wovon ich rede. Ich muss nicht nach China schauen, nach Russland, in den Iran oder nach Syrien. Nein, es gibt überhaupt keinen Anlass anzunehmen, „die Beherrschten“ wären den Herrschenden in irgend einer Weise überlegen. Und was wollen wir wetten, dass der „Philosoph“ Daniel Loick genau darauf spekuliert?
zum Beitrag10.12.2024 , 14:55 Uhr
„Dass man darüber überhaupt im Futur II sprechen kann – was man einmal getan haben wollen wird -, ist schließlich das Privileg einer Zeit, in der doch noch nicht alles entschieden ist.“
Na, das ist doch mal ein Satz! Einer, der bei genauerer Betrachtung zeigt, was denn von Privilegien zu halten ist: Gar nichts.
Wenn sich Literat:innen, statt zu schreiben, der Selbstvergewisserung widmen und sich gegenseitig für ihre Reden wahlweise loben oder kritisieren können (alles ist besser als gar nicht stattzufinden), ist das womöglich ein Privileg mit begrenzter Haltbarkeit. Eins, das die Gesellschaft insgesamt kein Stück voran bringt. Literatur, die nicht dafür sorgt, dass Schlimmes verhindert wird, ist vor allem eins: Für die Katz’.
Übrigens: Wieso „Punk[s] mit Anarcho-Patch auf der Jacke“ bessere oder auch nur klügere Menschen sein sollten, müsste mir erst wer erklären. Zukunftsangst drückt sich schließlich verschieden aus. Dass „Politiker*innen mit Expertise“, wenn sie erst mal gewählt sind, auch ganz weit rechts entscheiden könnten, mit welchem staatlichen Programm Fehlentwicklungen befördert werden, muss ja nicht unbedingt wissen, wer Angst hat vor‘m Verlust seiner Alimente.
zum Beitrag10.12.2024 , 13:03 Uhr
Ob diese „alternative Erklärung“ Hoffnung macht? Wohl eher nicht. Sie mag zwar glaubwürdig sein, aber sie ist keine alternative Erklärung. Sie ist nur ein Teil eines Ganzen. Denn eine Sache ist es, wenn Menschen nicht wissen was sie tun. Etwas ganz anderes ist es aber, wenn sie es gar nicht wissen wollen.
Wer nicht wissen will, der lernt auch nicht. Nicht mal aus Fehlern. Angenommen also, ein Mensch hätte „Spaß“ daran seine Macht zu missbrauchen (z.B. indem er andere „zappeln […] l[ä]ss[t] – um dann gönnerhaft zu verkünden: Es kommt alles gar nicht ganz so schlimm“) - will er dann tatsächlich wissen, wie es den anderen damit geht? Nein. Denn wenn er es wüsste, würde ihm das womöglich den Spaß verderben. Er müsste sich dann nämlich selbst korrigieren um sich selbst wieder zu mögen - und ohne Angst in die Zukunft sehen zu können.
Nun ja. Manchen Leuten ist der aktuelle Spaß wichtiger als jede Zukunft und jegliche Selbstachtung. Danke, Schwarze Pädagogik! Du sorgst dafür, dass Demokratien immer wieder an sich selber scheitern. Einfach dadurch, dass du uns Elite-Ideen einimpfst und uns Gewalt als Heilmittel verkaufst. Der Profit heiligt die Mittel, nicht wahr? Na, also dann zu…!
zum Beitrag10.12.2024 , 12:31 Uhr
„Ich habe mich auch schon über viele Social-Media-Äußerungen geärgert […] Aber so lange es den Regeln entspricht, muss man das als Mandatsträger eben auch mal abkönnen.“
So kennen und lieben wir „die Politik“: Falls sie noch Resthirn besitzt, macht sie in der Öffentlichkeit so lange „gute Miene“, wie sie noch hinter verschlossenen Türen die Änderung der Spielregeln betreibt. Hat sie die Regeln dann endlich „aktualisiert“, ärgert sie sich jedoch nicht mehr nur still vor sich hin, sondern gereift autoritär durch. Gerne auch rückwirkend. Und sie hat nicht mal ein schlechtes Gewissen dabei. Denn die Bürger waren ja gewarnt. Sie hätten auf ihre noch geltenden Rechte rechtzeitig verzichten können, wenn sie die taz nicht nur gelesen hätten, sondern auch richtig interpretiert.
Walter Ulbricht wird die Aussage unterstellt: „Das Wesen einer Demokratie besteht in hohem Maß im Recht des Volkes, Probleme und Fehler zu kritisieren.“ Wer weiß, vielleicht hätte der Staat, den er regiert hat, überlebt, hätte er keine „Diktatur des Proletariats“ sein müssen. Und womöglich hat Goebbels den „Witz“ an der Demokratie ja tatsächlich erfasst: Er brauchte sie jedenfalls nur machen lassen. 🤮
zum Beitrag06.12.2024 , 14:24 Uhr
„Die Arbeit der Pflege ist für die Gesundheitsversorgung genauso wichtig wie die Arbeit von Ärzten“
So klingt es, wenn eine wichtige Wahrheit gelassen ausgesprochen wird. Leider ändert das Aussprechen einer Wahrheit erst mal noch gar nichts (außer vielleicht für den, der den Mund aufmacht).
Unsere Gesellschaft ist daran gewöhnt, an der Höhe des Gehalts abzulesen, wie wichtig eine Arbeit ist. Das hat mit dem sorgfältig gepflegten Irrglauben zu tun, Arbeiten, die besonders gut bezahlt werden, wären unverzichtbar. Denn wenn sie verzichtbar wären, so der (Trug-)Schluss, müssten sie ja nicht besonders attraktiv gemacht werden mittels Bezahlung. Leider ist das eine Milchmädchen-Auffassung. Eine, von der u.a. Ärzte profitieren.
Besonders gut bezahlt werden weder die wichtigsten noch die Jobs, für die man besonders schlau sein oder sechs statt drei Jahre ausgebildet werden muss, sondern die, von denen es nur wenige gibt. Alles andere wäre schlicht zu teuer. So kommt es, dass sogenannte Bullshit-Jobs, die kein Mensch braucht, nicht selten sehr viel besser bezahlt werden als etwa die in der Pflege. Wer da arbeitet, tut das, weil es Sinn stiftet - und Sinn lassen sich Menschen was kosten.
zum Beitrag05.12.2024 , 16:57 Uhr
„Wir haben als Medienunternehmen nicht nur den Journalismus erweitert, sondern auch die anderen Medien verändert.“
Wenn ich mir die aktuelle Medienlandschaft so anschaue, weiß ich nicht so genau, was ich von dieser Behauptung halten soll. Aber schon klar: Ob ohne die taz-„Pipeline“ nicht alles noch viel schlimmer wäre, weiß keine:r.
Fest steht: Eine Zeitung, in der jede:r Redakteur:in schreiben darf, was er/sie will, bleibt Chance und Risiko zugleich. Vor allem, wenn die vielen „kleinen“ Geldgebenden keinerlei Mitspracherecht haben, weil sie zu klein sind, zu viele und zu unbekannt. Denn keine Brücke hält ewig. Auch die „zwischen dem Projekt und den Leuten, denen die taz wichtig ist und die Geld geben wollen“, ist nicht unbegrenzt belastbar.
Dafür, dass „die taz“ (who the fuck) auch morgen noch die richtigen Leute auf die richtigen Stellen setzt, gibt es keine Garantie. Und eine „intelligente Struktur“ erkennt früher oder später, wenn was nicht stimmt mit den Planstellen. Dann reagiert sie. Erst mit „Gemecker“, und wenn das nicht hilft, mit dem Ausstieg. Wer aber weg ist, ist nicht mehr erreichbar. Schon gar nicht als Geldgeber.
zum Beitrag05.12.2024 , 12:08 Uhr
„Eine Auslastung der Werke bekommen wir hoffentlich nur mit anderen Produkten hin. Da wünschte ich mir die inhaltliche Unterstützung von ADFC, BUND, Nabu und allen anderen.“
Vielleicht sollte mal jemand Lars Hirsekorn erklären, wer in dem Werk, in dem er seit 30 Jahren arbeitet, wofür genau zuständig ist - und wer wofür nicht.
Die Entscheidung darüber, welche Autos unter welchen Bedingungen gebaut werden, bei VW, treffen NICHT die Leute, die als Hauptschulabsolventen zu einem „beschissenen“ Job am Band nicht schnell genug „Nein!“ gesagt haben (und schon gar nicht BUND oder NABU). Die Entscheidung treffen Leute, die mit Blick auf besagte Kohle laut genug „Ja!“ gebrüllt gaben, um Vorstand zu werden.
Offenbar gibt es nicht mal Lars Hirsekorn zu denken, wenn heute unter dem Label „Volkswagen“ Autos hergestellt werden, die immer größer, schwerer und teurer werden. So groß, schwer und teuer, dass der Name Etikettenschwindel ist. Weil das „Volk“ sich den „Wagen“ - zum Glück für das Klima - gar nicht leisten kann. Leute, die solche Entscheidungen treffen, überzeugt man nicht als Mitarbeiter. Außer, man arbeitet geschlossen gar nicht mehr mit - BEVOR das Unternehmen bankrott geht.
zum Beitrag05.12.2024 , 11:33 Uhr
„Macron muss Verantwortung übernehmen.“
Echt jetzt? Er muss? Wer sollte ihn denn dazu zwingen? Seine Moral etwa, „die EU“ oder gar „Frankreich“?
Nein, es gibt kein „Machtvakuum“, nur weil ein Mann allein Frankreich regiert. Wo sich ein egomanischer Präsident seine Herrschaft „notfalls“ auf Artikel in der Verfassung stützen kann, wird die Not dieses Präsidenten nie groß genug sein, um ihn Vernunft annehmen zu lassen. Seine Lösung ist dann nämlich nur ein Problem anderer, nicht seins.
Der Staat wird zweifellos weiter „funktionieren“. Wobei es „im Leerlauf“ eigentlich immer nur abwärts gehen kann in einer Welt, in der die Gravitation regiert. Aber auch dann gibt es noch genug Leute, die profitieren von der Bewegung. Die Großen und Schweren zum Beispiel. Nur stehen die nicht unbedingt im Scheinwerferlicht. Und die im Dunkeln sieht man ja schlecht…
Nun ja. Ist angeblich nur schlechtes Theater, das. Und solches Theater muss, leider-zum-Glück, aus Finanzgründen weg. Für manche je-schneller-je-lieber,
zum Beitrag28.11.2024 , 16:35 Uhr
Von „Philosophen“, die versuchen, mir den Post-Humanismus als Utopie zu verkaufen, halte ich persönlich a) gar nichts und b) mich lieber möglichst fern.
Wer fühlende Mensch durch „intelligente“ Maschinen ersetzen möchte, braucht mir mit Gefühlen jedenfalls nicht kommen. Ich habe schließlich nichts gegen Gefühle. Im Gegenteil: Ich bin nicht lebensmüde. Ich bin angepisst von Medienvertretern, die mich emotional manipulieren wollen, statt mich halbwegs ausgewogen zu informieren, weil ersteres schlicht billiger ist und außerdem weniger Verstand bzw. Vernunft braucht
Meiner Ansicht nach sollten wir dem Humanismus erst mal eine echte Chance geben, bevor wir ihn überwinden. Die hatte er nämlich bisher noch gar nicht. Bisher hat immer die Angst geherrscht. Womöglich hat das ja in manchen Köpfen gewisse Verheerungen angerichtet.
Es wäre jedenfalls ziemlich irre, würde sich menschliches „Begehren“ auf eine Zukunft richten, die den Maschinen gehört, und nicht auf eine, in der Menschen Menschen sein können. Wer das Leben noch nicht satt hat, sollte vielleicht lieber selber denken als einem „Philosophen“ zu glauben, der solchen Unsinn redet wie den, den ich grade gelesen habe.
zum Beitrag26.11.2024 , 21:31 Uhr
Sieht aus, als würde der Kanzlerkandidat der Grünen allein eine ganze FDP ersetzen wollen. Wäre Habeck in der SPD, könnte er sich nun auch „Genosse der Bosse“ nennen lassen. Wobei er „Genosse“ vermutlich für ein Schimpfwort hält.
Okay, dann rettet er also die deutsche Rüstungsindustrie, die grade nicht so schnell reich wird wie sie gern werden würde. Und klar, sid droht mit Jobverlusten. Dumm bloß, dass irgendwer den ganzen Spaß bezahlen muss. Wenn Volkswagen, Thyssenkrupp, Bosch und andere Dax-Unternehmen billigen Strom kriegen, werden vermutlich Otto und Ilse Privatperson draufzahlen müssen. Denn auch Robert Habeck pflückt das Geld nicht von den Bäumen.
Stell dir vor, es ist Globalisierung und deutsche Unternehmen, angeblich die besten der Welt, können ohne Staatshilfen nicht mithalten…
zum Beitrag14.11.2024 , 14:37 Uhr
Dieser Film, scheint mir, passt wie die (Gladiatoren-)Faust auf‘s (Zuschauer-)Auge. Damit lässt sich bestimmt richtig viel Geld verdienen. Der trendbewusste Konsument (w/m/d) will schließlich wissen, was auf ihn/sie zukommt und welche Strategien den maximalen Erfolg verheißen in der schönen neuen alten Welt von morgen. 🤷🤦
zum Beitrag14.11.2024 , 14:24 Uhr
Wer Ausländerfeindlichkeit als „Einstiegsdroge“ bezeichnet übersieht wohl absichtlich, dass sie nur ein Ausdruck eines bereits manifesten Weltbildes ist. Autoritäres Denken bedeutet, selbst dann „nach oben“ zu buckeln und „nach unten“ zu treten, wenn “die da unten“ genau so unter den „da oben“ getroffenen Entscheidungen leiden wie man selbst. Wo aber „die da oben“ am ehesten auf jene verzichten können, die nicht wählen dürfen, ist es nun mal am ungefährlichsten bzw. besonders Erfolg versprechend, seinen Frust bei Ausländern abzuladen. Mit so einer Einstellung kann der gelernte Staatsbürger inzwischen in fast jeder Partei Karriere machen.
Im Übrigen frage ich mich, wen genau ich als Wähler verantwortlich machen soll für die Folgen von Entscheidungen, die im Bundestag oder im Kanzleramt getroffen wurden und von denen schon vorab klar war, welche (Neben-)Wirkungen sie haben würden. Meine Friseurin vielleicht?
zum Beitrag14.11.2024 , 13:59 Uhr
Zitat: „Diese Unzufriedenheit macht sich dann in einer Personalisierung von gesellschaftlichen Konflikten bemerkbar, in dem sie Politiker:innen angelastet werden.“
Wem auch sonst?
Politik soll Gesellschaften stabilisieren. Dafür muss sie Konflikten vorbeugen und sie notfalls befrieden. Politiker haben im Interesse ihrer Wähler:innen also solche Entscheidungen zu treffen, die gesellschaftlichen
zum Beitrag04.11.2024 , 13:58 Uhr
Anwalt Lukas Theunes Frage, ob hier mit zweierlei Maß gemessen werden soll, ist eine rein rhetorische, denke ich. Hier und heute wird nämlich nicht nur mit zweierlei Maß gemessen, wie der Mann sicher ganz genau weiß. Er will nur dran erinnern, denn er will das Schlechte Gewissen für sich arbeiten lassen.
Es gibt Millionen verschiedene Maßstäbe hierzulande heutzutage. Jeder und jede legt seine bz. ihre eigenen an an seine bzw. ihre Lieblingsthemen. Und vermutlich will auch Herr Sensrott nicht gleiches Recht für alle. Er will nur exakt die Privilegien für sich selber, die bisher nur Gerichte haben.
Was es letztendlich für Verfahrensbeteiligte bedeuten würde, wenn alle dächten wie er, ist ihm vermutlich völlig egal. Er will unbedingt mehr Einfluss. Und wer ernsthaft mehr Einfluss will, der darf sich um andere und eventuelle negative Konsequenzen keine zu großen Gedanken machen in unserer Wettbewerbsgesellschaft. Das Ergebnis des „Trends“ können wir alle jeden Tag neu unseren Lieblingsmedien entnehmen. Aber Verantwortlich ist dafür natürlich niemand.
zum Beitrag04.11.2024 , 13:03 Uhr
Der Tod - ein Kinderspiel mit etwas Licht, Luft und Zimmerpalmen.
Als meine Oma gestorben ist, war der Abschied mein kleinstes Problem. Ob der Tag ihrer Beerdigung sonnig war oder nicht und welche Musik vom Band kam, weiß ich nicht mehr. Aber ich weiß noch genau, dass ich vor Omas Tod lange mit ihr gelitten habe. Und danach habe ich mich sehr lange ziemlich verlassen gefühlt. Ich glaube nicht, dass ein Videospiel mich darauf irgendwie hätte vorbereiten können. Ich glaube nicht einmal, dass es sinnvoll ist, sich mit Hilfe eines Spiels vorzubereiten zu wollen auf das, was der Tod im Einzelfall bedeutet.
Aber klar: Das können andere natürlich anders sehen. Hat ja jede:r seine/ihre ganz eigene Beziehung zur Oma. Von Eltern, Geschwistern, Kindern, Enkeln, Tanten und Onkeln, Cousinen und Cousins, Freunden oder sonstigen Lieben noch gar nicht geredet.
Wisst ihr was, Leute, der Tod ist wohl doch kein Kinderspiel. Und dass wir selten drüber reden, heißt nur, dass wir uns vor einander fürchten.
zum Beitrag04.11.2024 , 11:54 Uhr
Das Problem ist vermutlich weniger die Demokratie als vielmehr der Umstand, dass es in den USA (ähnlich wie hierzulande) kaum echte Demokraten gibt. Die Gesellschaft bildet sie nämlich nicht aus.
Das klingt vielleicht ein wenig paradox, aber wer bedenkt, dass es an der CDU-Spitze wenig christlich, an der SPD-Spitze kaum sozial und an der AfD-Spitze kein Stück alternativ zugeht und an der SED-Spitze auch nicht sozialistisch zugegangen ist, fragt sich vielleicht, warum es ausgerechnet an der Spitze der US-Demokraten besonders demokratisch zugehen sollte bei der Entscheidungsfindung und -umsetzung.
Echte Demokraten wären vermutlich ganz schlecht fürs System. Die, die dem System ihre Privilegien verdanken, tun also den Teufel, demokratisches Bewusstsein zu fördern. Dass sie sich damit -Privilegien hin oder her - den Ast unterm Hintern absägen, ignorieren sie tapfer. Wie alle anderen auch. Aber wer hat auch geglaubt, dass nur im Osten sinnlos gejammert wird?
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