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23.03.2025 , 21:06 Uhr
Genau das ist ja der Knackpunkt an dieser (und eigentlich den meisten postkolonialen Debatten die mir bekannt sind). Man kann sich nicht einmal auf grundlegende Konzepte und ihre Definitionen wie "Rechtsnachfolge" oder "Wiedergutmachung" einigen. Meistens heisst es, auch im postkolonialen akademischen Diskurs, diese Konzepte und ihre Definitionen seien "westlich" geprägt und den Betroffenen aufgezwungen worden, was natürlich auch stimmt. Leider führt diese Haltung auch Verhandlungen auf der Basis dieser Konzepte ad absurdum. Wie will man sich auf Wiedergutmachung einigen, wenn die eine Seite nicht mal sagen will oder kann, was genau sie sich darunter vorstellt? Oder wenn sie sich seit Jahrzehnten darüber streitet wer überhaupt mit wem über was verhandeln soll?
zum Beitrag23.03.2025 , 19:06 Uhr
Warum genau steht Bhutan eigentlich auf dieser Liste? Die anderen und deren Regierungen entsprechen den traditionellen Feindbildern der Republikaner, aber Bhutan?
Hat der Drachenkönig etwas angestellt, oder hats damit zu tun, dass Bhutan der einzige klimaneutrale Staat der Welt ist? Weiss man da was?
zum Beitrag23.03.2025 , 15:14 Uhr
Das ist zwar ziemlich zynisch, aber nicht ganz von der Hand zu weisen. Namibia wurde bekanntermassen deutlich länger durch Südafrika kontrolliert als durch das deutsche Kaiserreich, was auch der Grund dafür ist, dass sich die Mehrheit des von den beiden Gruppen geforderten Landes im Besitz von Buren/Afrikaanern befindet. Wenn es um die Forderung geht, dass das moderne Deutschland Farmland zurückkaufen und abgeben muss ist deswegen auch von "weissen Farmern" die Rede statt von "deutschen Farmern".
Es wird zumindest implizit erwartet, dass Deutschland Land von weissen Südafrikanern kauft, um es den Herero und Nama zu geben. Land, welches diese Farmer in der Regel lange nach Ende der deutschen Kolonialzeit gekauft haben. Dafür wurde oft Land deutschstämmiger Farmer beschlagnahmt und an Buren übertragen bzw. verkauft/verpachtet.
Warum Deutschland zahlen soll? Weil Südafrika jede Kontinuität und damit Verantwortung für die Taten der Apartheidzeit von sich weist. Das kann man zwar nachvollziehen, muss sich dann aber die Frage gefallen lassen, weshalb die moderne Bundesrepublik für die Taten des Kaiserreichs (finanziell) verantwortlich gemacht werden kann.
Ein pikantes Thema.
zum Beitrag23.03.2025 , 11:24 Uhr
Es steht ausser Frage, dass Deutschland bei der namibischen Regierung stärker für eine direkte Beteiligung der Nachkommen der Opfer hätte werben müssen. Wenn sich diese aber nicht dazu bewegen lässt, kann Deutschland, unabhängig vom Willen der gegenwärtigen Bundesregierung, nichts dagegen tun. Namibia ist eine stabile, rechtstaatliche Demokratie noch dazu eine ehemalige Kolonie des Kaiserreichs, deren Souveränität über Land und Bevölkerung respektiert werden muss.
Das es in Namibia keine Bemühungen um eine Landreform gab ist zudem falsch. Die Regierung hat im grösserem Mass Land von weissen Farmern, von denen die überwiegende Mehrheit nicht deutscher sondern südafrikanischer Abstammung ist, gekauft und umverteilt, leider vieles davon an Minister und deren Familien. Das Land welches an Landlose verteilt wurde, lag danach oft brach weil den Kleinbauern in spe die landwirtschaftliche Ausbildung fehlte um es nutzen zu können, weshalb es nicht viel brachte.
Trotz aller Sympathie macht die Weigerung die erwartete Wiedergutmachung zu definieren misstrauisch. So könnten bis in fernste Zukunft immer neue Forderungen gestellt werden. Kein Land würde/sollte sowas zustimmen.
zum Beitrag22.03.2025 , 19:55 Uhr
„Im Zuge unserer Kampagne wollen wir auch das adressieren: die Frage nach der Schweizer Verantwortung“. Ausserhalb vom für Schweizer Verhältnisse geradezu linksrevolutionärem Kanton Basel-Stadt wird das eher schwierig, fürchte ich. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass gerade in den Köpfen der älteren Generationen und der stockkonservativen Landbevölkerung noch immer das Selbstbild der kleinen aber umso tapfereren Schweiz vorherrscht, die dem "Unternehmen Tannenbaum" ausschliesslich deshalb entging weil der Führer höchstselbst die Eidgenossen fürchtete.
Viel Erfolg den beiden!
zum Beitrag22.03.2025 , 12:45 Uhr
Das stimmt, sie beschrieb ihre Schulzeit, in der sie auch Lenin, Mao und andere feine Leute zu bewundern. Ob und wie sehr sie von diesen Ansichten seither abgerückt ist, kann ich nicht beurteilen. Eine, zumindest ehemalige, Terroristin ist sie aber so oder so.
Und für Leute die Terrorismus in Form von Gewalt gegen Zivilpersonen befürworten solange diese Taten (nominell) im Namen einer Ideologie begangen werden, die sie als die ihre betrachten habe ich keinen Respekt.
zum Beitrag21.03.2025 , 18:06 Uhr
Ich stimme weitestgehend zu, muss aber aus eigener Erfahrung sagen, dass es (zu) vielen Studierenden die sich an Protesten an Universtäten in Deutschland und hier in der Schweiz beteiligten nicht um internationales oder anderes Recht sondern um die Verherrlichung von Gewalt gegen die israelische Bevölkerung ging.
An "meiner" Uni begann es harmlos mit kurzfristig organisierten "Sit-Ins für Frieden im Nahen Osten". Wenige Wochen später wurden die Proteste und Besetzungen verstärkt von Personen ausserhalb der Universität organisiert, die die PFLP verherrlichten. Vor allem die Terroristin Leila Chaled, die in ihrer Autobiografie schrieb, dass sie Hitler bewunderte und ihn nur deshalb kritisch sieht weil er Araber als wenig besser als Juden betrachtete, wurde als "feministische Widerstandskämpferin" abgefeiert. Kritisierte man das war man wahlweise "islamophob", "rassistisch", "Völkermordunterstützer", "Klassenfeind" oder eine Kombination davon.
Diese rasante Radikalisierung von viel zu vielen Studierenden, ihre enthemmte, geradezu orgiastische Begeisterung für Gewalt gegen Zivilistinnen und Zivilisten, hat mich schockiert und nachhaltig desillusioniert.
zum Beitrag20.03.2025 , 18:21 Uhr
Danke für den spannenden Artikel. Dieses oft durchscheinende Bedürfnis nach Harmonie und die strikte Trennung von Privatem und Politischem, auch aber nicht nur aus Angst vor den möglichen Konsequenzen von politischen Auseinandersetzungen, ist mir bei meinen chinesischen Kolleginnen und Kollegen bzw. Freundinnen und Freunden auch aufgefallen. Sobald man sich besser kennt, lassen diese Barrieren nach, wodurch einem bewusst wird, dass man ein gewisses Vertrauen geniesst. Es wäre schön, wenn Chinesinnen und Chinesen in Zukunft freier zu ihrer Meinung stehen dürften, egal wo sie sich aufhalten. Bei allem Negativen schadet ein wenig Optimismus ja nicht.
zum Beitrag17.03.2025 , 13:16 Uhr
Diese "alte" Union gibt es bestimmt noch. Auf Bundesebene (und in vielen Ländern, wie es scheint) hat die gemütliche, bisweilen etwas unbedarft wirkende Schunkel-Fraktion à la Laschet und Merkel den Machtkampf gegen Opportunisten und politische Selbstdarsteller (Söder, Spahn, Merz etc.) offensichtlich verloren. Diese kennen wiederum keine Skrupel, wenn es um Machterhalt oder das eigene Portemonnaie geht. Betrachtet man die Wahlergebnisse, sind sie nur bei letzterem wirklich erfolgreich.
zum Beitrag15.03.2025 , 15:08 Uhr
Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist diese Vorgänge mit Austeritätspolitik zu vergleichen. Klar, gespart wird bei beidem radikal, oft und gerne auch bei denen, die sich dagegen nicht wehren können, aber bei Austeritätspolitik ist das verursachte Leiden eine Konsequenz, die in Kauf genommen wird. In den Strategien von Trump und Co. ist das verursachte Leid hingegen das eigentliche Ziel. Sie geben selbst zu, dass die eingesparten Beträge verschwindend gering sind.
Noch testen sie, mit was sie durchkommen, wo es Widerstand geben könnte und wie sie diesem zuvorkommen oder ihn brechen können, siehe Mahmoud Khalil. Unabhängig davon, was man von ihm und anderen propalästinensischen Aktivisten hält, es sollte allen klar sein, dass es nicht bei ihnen enden wird. LGBT, Black Lives Matter, aber auch Klimaschutz und Wissenschaften... Im Kampf gegen "Woke" werden alle, die den Autoritären unbequem sind zuerst zum Ziel und dann zum Opfer.
zum Beitrag13.03.2025 , 00:44 Uhr
Viele Argumente sind eine Wiederholung von "ihr seid ja auch nicht besser!", was wiederum impliziert, dass bereits Schuldgefühle vorhanden sind. Erlauben sie mir den Vergleich: Stellen sie sich vor, es gibt in ihrem Dorf oder ihrem Quartier ein Lokal. Das Lokal ist bequem erreichbar und gemütlich, das Essen ist gut und günstig, genau wie die Getränke. Das einzige Manko? Der Wirt ist ein überzeugter AfDler. Schlimmer noch, er spendet hohe Beträge an die Partei und lädt regelmässig zum AfD-Stammtisch in der Kneipe. An diesen Versammlungen von grölenden, hasserfüllten Männern, reckt der Wirt dann auch gerne mal persönlich den rechten Arm in die Höhe und schreit aus voller Kehle: "Deutschland!"
Würden sie diesen Laden trotzdem als Stammlokal auswählen? Falls nicht, warum würden sie dann einen Tesla kaufen? Worin genau sehen sie den Unterschied?
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schadet ein rechtsextremer Kneipenwirt der Welt deutlich weniger als ein rechtsextremer Multimilliardär. Der Unterschied liegt darin, dass es einem im Falle eines riesigen Konzerns leichter fällt, die Schuld von sich zu weisen.
zum Beitrag12.03.2025 , 15:29 Uhr
"Das Ziel sollte kein kurzfristiger Waffenstillstand sein, nicht eine Art von Ruhepause zur Umgruppierung der Kräfte und Wiederaufrüstung, um den Konflikt anschließend fortzusetzen."
Das klingt schon mal ganz gut. Das interpretiere ich mal so, dass Putin langsam Leute und Material ausgehen, trotz Kriegswirtschaft und absurd hohen Prämien für neue Rekruten und Söldner. Langfristig wird er wieder aufrüsten, aber kurz- und mittelfristig wird es schwer noch einen Krieg gegen Europa zu starten, bspw. gegen die baltischen Staaten, oder die Ukraine erneut anzugreifen.
Ich befürchte aber, er wird keinen Meter der eroberten Gebieten zurückgeben. Selbst der russischen Propagandamaschinerie wird es schwerfallen, der eigenen gebeutelten Bevölkerung einen Rückzug aus den besetzten Donbass-Gebieten als Sieg zu verkaufen. Seine Macht basiert auf ihm zugeschriebener Stärke, seiner Clique und einer eingeschüchterten, apathischen Bevölkerung. Wie schnell ein solches Kartenhaus zusammenfallen kann, falls zu viele Oligarchen-"Freunde" (oder die letzten noch lebenden politischen Gegner) Schwäche wittern, konnte man zuletzt anschaulich in Syrien beobachten.
Slawa Ukrajini.
zum Beitrag09.03.2025 , 16:01 Uhr
Ich kann viele Argumente des Textes nachvollziehen, es bleiben aber ein paar Unvollständigkeiten. Bspw. stimmt es, dass der ANC (der übrigens nicht mehr "Die regierende Partei des Landes", sondern die grösste Partei in einer Koalition ist) Kontakte zur Hamas und anderen militanten, terroristischen Gruppen pflegt, man sollte aber nicht aussparen, woher das schlechte Verhältnis zwischen einem Teil der (schwarzen) Bevölkerung Südafrikas zu Israel kommt. Nach anfänglicher Kritik arbeitete die israelische Regierung ab 1967 eng mit dem Apartheidregime zusammen. So gab es ein Militärabkommen zwischen den beiden Staaten, welches auch Nuklearwaffen einschloss und umfangreiche Wirtschaftsbeziehungen, obwohl mehrere führende Politiker des Apartheidregimes offen antisemitische Ansichten hegten. Erst 1987, nach massivem Druck durch die USA, erhob Israel Sanktionen gegen Südafrika.
Diesen Teil der Geschichte der israelisch-südafrikanischen Beziehungen einfach auszulassen wenn man die Aktion Südafrikas vor dem IGH kritisiert erscheint etwas... seltsam.
zum Beitrag06.03.2025 , 20:00 Uhr
Hm, nach 30 Jahren kommen sie zurück aus Venezuela... ein Schelm der denkt, es könnte was mit dem zunehmenden Zusammenbruch dieses Mafiastaates zutun haben.
zum Beitrag06.03.2025 , 15:17 Uhr
Okay, ganz nett, Friede und so ist wichtig...
united24media.com/...gainst-europe-6475
...leider hat eine der Seiten sehr offensichtlich vor Europa als ganzes zu vernichten und plant und kommuniziert das bereits seit Jahren recht offen. Aber wenn Herr von Aken dem Herrn im Artikel oben oder seinen Vorgesetzten bzw. dem Diktator Putin höchstselbst eine Petition oder einen geharnischten Brief überreichen will, soll er das machen.
zum Beitrag05.03.2025 , 11:14 Uhr
Ja, besonders in diesem Zusammenhang wirkt das ewige Bashing von Habeck und Grünen durch Springerpresse und Union unglaublich verlogen. Es wäre nur angemessen, wenn die Grünen die Koalition in spe ein bisschen zappeln lässt. Eine Entschuldigung wäre angebracht. Jedoch halte ich das Bestehen der Linken auf die Abschaffung der Schuldenbremse an sich für illusorisch, die Union wird in diesem Punkt nicht wanken. Eher werden beide die Ukraine ans Messer liefern, zur Freude der AfD.
zum Beitrag02.03.2025 , 16:18 Uhr
Schöner, kritischer Beitrag.
zum Beitrag20.02.2025 , 14:05 Uhr
Und die Linke nimmt die "verlorenen Söhne" einfach so wieder auf? Ist das jetzt vernünftig/pragmatisch oder einfach naiv? Persönlich würde ich ihnen wohl nicht mehr vertrauen können, bin aber auch eher nachtragend. Hoffen wir sie haben den SED-Muff bei der Generalsekretärin der alten Partei gelassen.
zum Beitrag11.02.2025 , 20:30 Uhr
Ein Riesengeschrei, ein Dekret und dutzende zu erwartende Gerichtsverfahren, wenn's um keine 10 Personen geht. Das muss dieser "schlanke Staat" sein von dem man Rechte immer reden hört.
zum Beitrag29.01.2025 , 16:00 Uhr
Es stimmt, dass die IHRA Definition von Antisemitismus anfällig für politischen Missbrauch ist, aber eine Reaktion der Politik brauchts trotzdem und ich kann im Interview leider keinen alternativen Vorschlag erkennen.
In der Schweiz ist das Thema historisch weniger aufgeladen und die Behörden reagierten anfangs meist wenig rabiat. Trotzdem radikalisierten sich die Proteste an vielen Unis rasend schnell, oft durch Leute von ausserhalb. Auf dieses Problem braucht es eine Antwort.
zum Beitrag25.01.2025 , 22:43 Uhr
Im Artikel wird die Durchsetzung bestehenden Rechts und ein Ausbau von Therapieplätzen für traumatisierte Flüchtlinge gefordert, dem stimme ich zu.
Diese Forderung lässt sich formulieren, ohne sie in Bezug zur millionenfachen Vertreibung, auch von deutschen Bürgerinnen und Bürgern mit Migrationshintergrund, zu setzen. In Zeiten, in denen die CDU mit Ausbürgerung und Rechtsextremen flirtet, empfiehlt es sich die Normalisierung von menschenfeindlichen Kampfbegriffen zu vermeiden.
zum Beitrag09.11.2024 , 14:53 Uhr
Kommt drauf an welchen Teil der "Linken"(TM) Herr Meisner und Herr Hopp meinen, denke ich. Ich zweifle nicht daran, dass sich autoritäre Linke, die Anno 2024 noch Sowjetunion und DDR nachweinen, in Leuten wie Xi Jinping, Maduro, Putin oder Sinwar "Befreier" sehen, nicht von der taz vertreten fühlen. Linke die Meinungen akzeptieren, oder zumindest verschmerzen können, die von der eigenen abweichen dürften sich bei der taz wohlfühlen. Und das ist auch gut so.
zum Beitrag25.10.2024 , 20:13 Uhr
Danke für diesen Beitrag, eine solche Aktion zeugt von grossem Mut und Opferbereitschaft. Nur dank Menschen wie Max Kresch und Yuval Green auf israelischer und Hamza Howidy auf palästinensischer Seite könnte es vielleicht, irgendwann einmal, tatsächlich Frieden in der Region geben.
Nicht nur ein weiterer, brüchiger Waffenstillstand. Frieden. Wäre das nicht was?
zum Beitrag12.10.2024 , 02:52 Uhr
Ist das wirklich alles was vom europäischen Traum übriggeblieben ist? Ein Haufen opportunistischer Konservativer, unfähig sich von Konzerninteressen zu emanzipieren, die unseren Planeten zerstören und massgeblich für die wachsende Ungleichheit verantwortlich sind? Die sich wie ein Esel vor den Karren einer stärker werdenden, überwiegend putinistischen radikalen Rechten spannen lassen?
Spinelli, Schuman, Rossi, Monnet und wie sie alle hiessen... das soll das Resultat von einem von hunderten Millionen von Menschen geteilten Traum sein? Es fällt mir schwer in Worte zu fassen wie sehr mich diese Entwicklung hin zu einer autoritär geprägten, klimaignoranten Union enttäuscht.
zum Beitrag06.10.2024 , 17:34 Uhr
Erstaunlich mit welcher Effizienz sich die linksautonome Szene (nicht nur in DE) selbst demontiert. Da gewinnt eine in weiten Teilen rechtsextreme Partei eine Wahl nach der anderen und als Hauptfeind werden Linke mit abweichenden Ansichten zu äusserst komplexen Themen identifiziert, obwohl man bei anderen wohl zu 90% übereinstimmen würde. Und diese Leute machen Witze über softe Linksliberale?
Was soll eine derart zersplitterte Szene noch einer erstarkenden politischen Rechten entgegensetzen?
zum Beitrag25.09.2024 , 17:19 Uhr
Nun, dass hinter der befremdlichen Begeisterung für autokratische Staaten vonseiten AfD und BSW mitunter handfeste, wirtschaftliche Gründe stehen ist ja durchaus bekannt. Zahlreiche Personen mit ähnlichen, trotz meiner Schwäche für Zwiebeln, unappetitlichen Verstrickungen dürften zuhauf in Parlamenten und anderen Machtpositionen sitzen, nicht nur in Deutschland.
Gastronomiegrosshändler hier in der Schweiz importieren bspw. Hunderte Tonnen russischen Fisch pro Jahr, mal mehr, mal weniger eindeutig als solcher deklariert. Derselbe Fisch aus einheimischer Produktion kostet pro Kilogramm rund das dreifache und beim Preis, noch dazu fürs Essen, endet für viele jede Solidarität.
In diesem Sinne: En Guete!
zum Beitrag21.09.2024 , 16:47 Uhr
Eine gute Einordnung, die viele Punkte aufgreift, die mir vonseiten der Studienleiterin im ersten Interview gefehlt haben, aber Beleidigungen etc. sollten zwar von physischer Gewalt unterschieden, aber nicht relativiert werden. Wenn man das Ziel verfolgt den Korpsgeist, die "Cop Culture" und deren Konsequenzen zu minimieren, erscheint mir das kontraproduktiv. Geteilte Erfahrungen schweissen Gruppen zusammen und führen zu Isolation, wenn sie von aussen nicht ernst genommen werden.
zum Beitrag19.09.2024 , 20:38 Uhr
Ja, das klingt gut und eine Rücklaufquote von 14% ist mehr als beachtlich, aber man sollte nicht vergessen, dass Menschen mit extremistischen Ansichten sich von Befragungen generell eher fernhalten, das dürfte auch bei der Polizei nicht anders sein. Das heisst nicht, dass die Befunde nicht positiv aufgenommen werden dürfen, man sollte aber im Hinterkopf behalten dass der Anteil von Rechtsextremen bei den restlichen 86% wahrscheinlich höher liegt als 1:100 wie bei den Teilnehmenden.
zum Beitrag30.08.2024 , 15:15 Uhr
Tatsächlich kam das für die wenigsten Leute in der Schweiz überraschend, die Mehrheit scheint sich sogar über diesen Stinkefinger in Richtung Strassburg zu freuen. Wo kämen wir denn hin wenn diese "fremden Richter", wie sie oft und gerne genannt werden, uns etwas zu befehlen hätten? Recht, internationales oder nicht, wird auch hierzulande gerne so zurechtgebogen wie es gerade passt. Gutes Beispiel etwa sind die Begriffe "Neutralität" und "Souveränität", die in keiner politischen Rede fehlen dürfen, aber für jede/n etwas anderes bedeuten und deren Verwendung meist nichts gutes verheissen, weil sich dahinter meist unappetitliche Vorgänge verstecken (das eidgenössische Pendant zur Lindnerschen "Leistungsgesellschaft", sozusagen).
Dabei ist Hauptziel der Politik in der Schweiz meist den Status Quo zu erhalten, koste es was es wolle. Es gibt nicht wenige Politiker hierzulande die prahlen (!) damit möglichst gar nichts ändern zu wollen, ausser ein paar Ausländer mehr rauszuwerfen und ein paar Umweltvorschriften abzuschaffen, und es gibt viele Leute die das, entschuldigen sie die vermutlich unschweizerisch anmutende Vulgarität, einfach nur geil finden.
zum Beitrag06.08.2024 , 19:32 Uhr
Muhammad Yunus klingt nach einer guten Wahl, er hat viel für die Selbstermächtigung der Armen getan. Hoffen wir, dass es den Studierenden gelingt langfristig eine politische Alternative aufzubauen.
zum Beitrag02.08.2024 , 20:04 Uhr
Irre ich mich, oder ist dieser Herr Niggemeier in mindestens der Hälfte aller Streitereien zwischen Journalisten in Deutschland involviert? Habe das Gefühl ich lese diesen Namen mindestens einmal pro Woche, und so gut wie nie in einem positiven bzw. konstruktiven Kontext.
zum Beitrag30.07.2024 , 14:27 Uhr
"In dieser Situation stehen viele Linke am Seitenrand, von der Einseitigkeit beider Seiten abgeschreckt, unfähig, sich irgendwo anzuschließen." spricht mir aus der Seele.
zum Beitrag26.07.2024 , 15:32 Uhr
Kenne das Projekt und die beteiligten Parteien nicht im Detail, aber in Namibia lokale Unternehmen zu beteiligen bzw. neue zu gründen die am Projekt beteiligt werden klingt nach einer unterstützenwerten Idee. Bei solchen Grossprojekten sollte immer ein Mitspracherecht lokaler Interessen gewährleistet werden.
Gibt es denn tatsächlich kein unabhängiges Gutachten über potenzielle Umweltrisiken für den Nationalpark und die lokale Bevölkerung? Wenn nicht, müsste ein solches von der Politik beider Länder unbedingt eingefordert werden.
zum Beitrag15.07.2024 , 13:42 Uhr
Danke für diesen unaufgeregte, wenn auch sehr kurze Analyse.
In den etablierten Gruppen des Konflikts erkenne ich leider keinen Willen denselben dauerhaft zu lösen. Israels Konservative und die Fatah scheinen sich damit zufrieden zu geben ihn zu verwalten, die Hamas und andere quasi-faschistische Fanatiker haben ihn aus eigenen Interessen eskalieren lassen.
Meine Hoffnung liegt auf einem Neuanfang, der eigentlich nur aus der Zivilgesellschaft von Israel und Palästina hervorgehen kann, bestenfalls mit internationaler Unterstützung.
zum Beitrag17.06.2024 , 17:16 Uhr
Manche scheinen sich zu fragen, was der Autor sich bei der Verwendung des Begriffs "Märtyrer" gedacht hat, bzw. "was in seinem Kopf vorgeht".
Nach Monaten der Flucht, des Verlusts, der ständigen Angst um das eigene Leben und das von Verwandten und Freunden? Ich weiss nicht, ob ich tatsächlich wissen möchte "was in seinem Kopf vorgeht", denn ich weiss nicht ob ich eine Situation wie die seine auch nur für ein paar Tage aushalten würde.
Ist der Begriff des "Märtyrers" bedenklich? Ja, aber dieser Bericht wurde nicht in einem klimatisierten, gemütlichen Büro irgendwo in Europa geschrieben, wo wir uns noch lange über die (in)korrekte Bezeichnung von zivilen Todesopfern echauffieren können (und ich meine die zivilen Opfer, nicht die Terroristen), sondern in einer aktiven Kriegszone. Dem Bericht des Autoren nur aufgrund dessen die Legitimität abzusprechen ist Dehumanisierung des "Feinds" par excellence.
Diese Reaktion ist ein Schutzmechanismus, um sich nicht damit auseinandersetzen zu müssen, wie sich diese Person wohl gerade fühlen muss. Es ist ein ziemlich plumper und offensichtlicher Versuch ihn in die Nähe der Hamas zu stellen, damit "wir" sein Leid rechtfertigen können.
zum Beitrag15.06.2024 , 20:57 Uhr
Ich verstehe dass der Autor polemisieren wollte, aber das erscheint mir ein wie ein Schlag unter die Gürtellinie.
Vor allem stört mich dieser implizite Essentialismus.
à la: "Der/die darf keine progressive Politik machen, der/die stammt aus einer Adelsfamilie/fährt Tesla/hat BWL studiert/kann "das Kapital" nicht auswendig rezitieren" etc. pp.
Diesen Elitismus von vermeintlich unten (denn auch die meisten Genossen/Genossinnen am linken Rand kommen nicht wirklich aus der "Arbeiterschicht") empfinde ich als befremdlich.
Gerade in Zeiten, in die grössten Länder Europas krass nach rechts abdriften, das Infrage stellen fundamentalster Rechte salonfähig wird, wäre es doch vernünftig sich über sämtliche Verbündete gegen den reaktionären Rechtsextremismus zu freuen, oder nicht?
zum Beitrag15.06.2024 , 17:40 Uhr
Ausgezeichneter Titel, hab gelacht :)
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