was macht eigentlich ...Reinhard Rürup?

Wird endlich gelobt

Es ist kein Spaß, der wissenschaftliche Direktor der Gedenkstätte „Topographie des Terrors“ an der Kreuzberger Wilhelmstraße zu sein: Bald 20 Jahre versucht Reinhard Rürup, eine Gedenkstätte aufzubauen auf dem Brachgelände, wo früher die wichtigsten Zentralen nationalsozialistischer Repressions- und Verbrechenspolitik lagen: das Geheime Staatspolizeiamt, die SS-Führung und das Reichssicherheitshauptamt.

Keine beneidenswerte Aufgabe, das ganze Projekt mal durch die Geldnot des Senats knapp am Scheitern zu sehen, mal die Sturheit des großen Peter Zumthor, Architekt des geplanten Neubaus auf dem Gelände, ertragen zu müssen. Die Folge: eine Quasi-Ruine eines Baus mitten in der Stadt, der hoffentlich irgendwann mal vollendet wird. Da ist es wie Balsam auf der geschundenen Seele des emeritierten TU-Professors für Neuere Geschichte, dass Kulturstaatsministerin Christina Weiss vorige Woche betonte, sie erwarte, „dass der Berliner Senat endlich die notwendigen Voraussetzungen für einen zügigen Weiterbau schafft“.

Und jetzt das: Bundespräsident Rau ehrte den Unermüdlichen mit dem Bundesverdienstkreuz, das Rürup heute bekommt. Anerkannt werde, so heißt es, sein Bemühen um „öffentliche Aufklärung“ und die Vermittlung historischer Kenntnisse über den Nationalsozialismus.

Das größere Verdienst aber ist wohl: die Brocken nicht schon längst entnervt hingeschmissen zu haben. Gratulation deshalb von uns, Prof. Rürup – und dranbleiben! GES  FOTO: ARCHIV