live Nachrichten im Ukraine-Krieg: Trump will später Putin anrufen
Donald Trump hat den ukrainischen Staatschef zu den Gesprächen über den Ukraine-Krieg am Weißen Haus empfangen. Mehrere europäische Spitzenpolitiker auch in Washington vor Ort.

Inhaltsverzeichnis
- Notfall-Gipfel der EU am Dienstag
- Putin spricht mit Brasiliens Präsident Lula und Indiens Premier Modi
- Selenskyj setzt auf Trumps Stärke
- Trump wettert gegen Wall Street Journal
- Bundesregierung: Ukraine-Gespräche in Washington könnten „wichtiger Moment“ sein
- Westliche Politiker halten Treffen mit Selenskyj vor Begegnung mit Trump ab
- US-Vize Vance bei Trumps Treffen mit Selenskyj dabei
- Selenskyj: Ukraine-Frieden muss von Dauer sein
- Zweiergespräch zwischen Trump und Selenskyj geplant
- Selenskyj in Washington eingetroffen
- Trump schließt Rückgabe der Krim und Nato-Beitritt der Ukraine aus
Nachdem US-Präsident Donald Trump am vergangenen Freitag seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin in Anchorage im US-Bundesstaat Alaska empfangen hatte, ist nun der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj für ein Treffen in Washington eingetroffen. Er wird von europäischen Spitzenpolitikern begleitet: dem Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron, dem britischen Premierminister Keir Starmer, EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte.
Trump will ein Friedensabkommen für die Ukraine aushandeln. Die zentralen Themen bei dem Gespräch in Washington: Sicherheitsgarantien für die Ukraine bei einer Friedenslösung und die Haltung gegenüber den russischen Gebietsansprüchen. Dabei gehen Trumps Vorschläge sehr zulasten Kyjiws.
Derweil gehen russische Angriffe auf zivile Objekte in der Ukraine weiter und treffen die Stadt Charkiw: Mindestens vier Menschen wurden dabei getötet. Nahe der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde bei dem Luftangriff eine nicht näher bezeichnete Anlage der Treibstoff-Infrastruktur getroffen. Die Feuerwehr habe den Großbrand löschen können, teilte Gouverneur Oleh Kiper mit. Das Gebiet Sumy im Nordosten der Ukraine wurde nach regionalen Behördenangaben mit sogenannten Gleitbomben attackiert. Auch am Morgen galt im östlichen Teil der Ukraine noch Raketenalarm. (taz/afp/dpa)
Die Ereignisse des Tages im Vorfeld des Treffens in Washington:
Trump will Putin nach Ukraine-Gesprächen anrufen
19.57 Uhr: US-Präsident Donald Trump will Kremlchef Wladimir Putin nach seinen Gesprächen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und europäischen Verbündeten anrufen. Das kündigte der Republikaner im Oval Office an. (dpa)
Selenskyj offen für Wahlen nach Kriegsende
19.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich offen für Wahlen in seinem Land, sobald der russische Angriffskrieg beendet ist. Während des Krieges könne man keine Wahlen abhalten, sagt Selenskyj bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus. Es müsse jedoch möglich sein, eine demokratische, offene und legale Wahl abzuhalten. Wahlen sind in der Ukraine derzeit unter dem Kriegsrecht ausgesetzt. (rtr)
Trump bestreitet Notwendigkeit einer Waffenruhe
19.45 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat die Notwendigkeit einer Waffenruhe in der Ukraine erneut bestritten. „Wir können an einem Deal arbeiten, während sie kämpfen“, sagte er am Montag bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Selenskyj und die anderen Europäer hatten eine Waffenruhe zur Voraussetzung für Friedensgespräche mit Russland gemacht. (afp)
Trump begrüßt Selenskyj am Weißen Haus
19.18 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zu den Gesprächen über den Ukraine-Krieg am Weißen Haus empfangen. Die beiden gaben sich die Hand, nachdem Selenskyjs Kolonne vorgefahren war. (dpa)
Immer mehr Spitzenpolitiker versammeln sich in D.C.
18.43 Uhr: Mehrere europäische Spitzenpolitiker sind zu einem Ukraine-Gipfel mit US-Präsident Donald Trump eingetroffen. Nato-Generalsekretär Mark Rutte, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der britische Premier Keir Starmer, die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni und der finnische Präsident Alexander Stubb betraten am Montag das Weiße Haus in Washington. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wurden erwartet.
Gegen 19.00 Uhr MESZ wollte Trump nach US-Angaben den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus empfangen. Der US-Präsident will zunächst bilateral mit Selenskyj über die Möglichkeiten sprechen, den seit dreieinhalb Jahre andauernden Ukraine-Krieg zu beenden. Danach soll die Runde um Merz und die anderen Europäer erweitert werden.
Selenskyj hatte sich am Vormittag bereits mit seinen europäischen Verbündeten in der ukrainischen Botschaft in Washington getroffen. (afp)
Von der Leyen und Rutte in Washington eingetroffen
18.24 Uhr: Nato-Chef Mark Rutte und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sind am Weißen Haus eingetriffen. (dpa)
Notfall-Gipfel der EU am Dienstag
16:46 Uhr: Der Präsident des Europäischen Rates, Antonio Costa, beruft am Dienstag ein virtuelles Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs ein, um das Treffen in Washington zwischen Trump und Selenksyj zu besprechen. Das Treffen finde um 13 Uhr statt, schrieb Costa in den sozialen Medien. (taz)
Putin spricht mit Brasiliens Präsident Lula und Indiens Premier Modi
17.15 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin spricht mit dem Staatschef von Brasilien und dem Regierungschef von Indien über sein jüngstes Treffen mit US-Präsident Donald Trump in Alaska. Putin habe den indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi über die Ergebnisse des Gipfels informiert, teilt das Präsidialamt in Moskau mit. Demnach erörterten beide die Aussichten für eine langfristige Lösung des Ukraine-Konflikts. Auch mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva habe Putin über das Treffen gesprochen, teilte dessen Büro mit. Lula habe die Unterstützung Brasiliens für alle Bemühungen um eine friedliche Lösung bekräftigt. (rtr)
Selenskyj setzt auf Trumps Stärke
16.55 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wiederholt nach einen Treffen mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg die Bereitschaft seines Landes, für einen Frieden zu arbeiten. „Russland kann nur durch Stärke zu einem Frieden gezwungen werden“, schreibt er auf dem Kurznachrichtendienst X zudem. „Präsident Trump verfügt über diese Stärke.“ (rtr)
Trump wettert gegen Wall Street Journal
16.45 Uhr – US-Präsident Donald Trump weist Ratschläge zum weiteren Vorgehen im Ukraine-Krieg zurück. Er habe „in sechs Monaten sechs Kriege beigelegt“, schreibt Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social, ohne diese zu nennen. Dennoch müsse er von Kritikern wie der Zeitung „Wall Street Journal“, „die wirklich keine Ahnung haben“, lesen, was er falsch mache. „Ich weiß genau, was ich tue, und ich brauche nicht den Rat von Leuten, die sich seit Jahren mit all diesen Konflikten befassen und nie etwas ausrichten konnten.“ Er werde den Konflikt lösen, weil er das ja immer so mache. Er habe schließlich schon sechs Kriege in sechs Monaten befriedet, behauptet Trump. (rtr/taz)
Bundesregierung: Ukraine-Gespräche in Washington könnten „wichtiger Moment“ sein
14:39 Uhr: Vor den Ukraine-Gesprächen in Washington haben sich die Bundesregierung und Außenpolitiker in Deutschland mit gespannter Erwartung geäußert. Die Gespräche könnten „ein wichtiger Moment“ sein, sowohl für den weiteren Kriegsverlauf als auch die Zukunft und Sicherheit Europas, sagte Vize-Regierungssprecher Steffen Meyer am Montag in Berlin. „Wir sehen gerade Diplomatie auf Hochtemperatur oder Hochgeschwindigkeit“, sagte er weiter. Der CDU-Außenpolitiker Armin Laschet erwartet eine „Woche der Entscheidungen“ für die Ukraine und ganz Europa. (afp)
Westliche Politiker halten Treffen mit Selenskyj vor Begegnung mit Trump ab
14:07 Uhr: Vor den Ukraine-Gesprächen am Montag mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus werden westliche Spitzenpolitiker in Washington mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zusammenkommen. Die EU-Kommission teilte mit, es handele sich um ein „vorbereitendes Treffen“. Selenskyj wird anschließend mit Trump zunächst zu einem bilateralen Gespräch zusammenkommen, danach stoßen die anderen westlichen Politiker zu den Beratungen mit Trump hinzu, unter ihnen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. (afp)
Ukraine drängt Russland von Pokrowsk zurück
13.45 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte vermelden Erfolge in der Verteidigung der ostukrainischen Stadt Pokrowsk. Nach mehreren Infiltrationsversuchen russischer Spähtrupps hinter den ukrainischen Linien in den vergangenen zwei Wochen hätten nur 30 russische Soldaten tatsächlich Pokrowsk erreicht und seien sämtlich aufgespürt und eliminiert worden, hieß es in Militärberichten. Sechs Dörfer im Umland seien außerdem zurückerobert worden. Pokrowsk ist seit über einem Jahr eines der Hauptziele russischer Angriffe im Gebiet Donezk, dessen kampflose Räumung die USA und Russland von der Ukraine verlangen. (taz)
US-Vize Vance bei Trumps Treffen mit Selenskyj dabei
13.42 Uhr: Wenige Stunden vor dem Gespräch von US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wird bekannt, dass auch US-Vizepräsident JD Vance an der Begegnung teilnimmt. Das berichtet der US-Fernsehsender ABC News unter Berufung auf eine mit den Plänen vertraute Person. Eine Bestätigung gab es dazu vorerst nicht. Bei dem Gespräch Selenskyjs in Washington im Februar, bei dem der ukrainische Präsident hart angegangen worden war, war Vance ebenfalls anwesend. Zusammen mit Trump warf er Selenskyj damals unter anderem vor, respektlos und undankbar zu sein. (rtr)
Massive russische Luftangriffe in der Nacht
13.13 Uhr: Nach einigen Tagen relativer Ruhe hat Russland die Ukraine in der Nacht zu Montag erneut massiv aus der Luft angegriffen. In der Millionenstadt Charkiw im Osten des Landes starben bei einem Drohnenangriff am frühen Morgen mindestens sieben Menschen. Fünf aus mehreren Richtungen abgefeuerte Drohnen hätten ein Wohnhaus in kurzen Abständen getroffen, hieß es. Eine Familie, die in der obersten Etage lebte, wurde ausgelöscht: Vater und Mutter, der 16-jährige Sohn, die 18 Monate alte Tochter sowie die Großmutter, die gerade zu Besuch war.
In der südukrainischen Stadt Saporischschja wurden drei Menschen getötet und 20 verletzt, viele davon schwer. Im nordukrainischen Sumy wurde das Universitätsgelände beschossen und brannte teilweise aus. In der Region Odessa am Schwarzen Meer wurde ein Öldepot der Firma Socar aus Aserbaidschan mit Drohnen in Brand gesetzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland vor, mit den Angriffen seine geplanten Gespräche mit US-Präsident Donald Trump am Montagabend in Washington unter Druck zu setzen. (taz/rtr)
Russland stellt Pakt mit USA zur Schau
12.44 Uhr: Das russische Militär hat am Montag früh Videoaufnahmen verbreitet, auf denen die Flaggen Russlands und der USA nebeneinander auf einem Militärfahrzeug im Einsatz wehen. Die Aufnahmen stammen nach ukrainischen Angaben von der Front im Gebiet Saporischschja und zeigen ein von Russland erbeutetes ukrainisches Panzerfahrzeug aus einer Lieferung der USA, das nun gegen ukrainische Stellungen eingesetzt wird; sie werden als authentisch eingeschätzt. Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrej Jermak, sprach von einem „Gipfel der Unverfrorenheit“. (taz)
Selenskyj: Ukraine-Frieden muss von Dauer sein
10:40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach seiner Ankunft in Washington den Wunsch nach einem gerechten Frieden bekräftigt. „Wir alle wollen gleichermaßen, dass dieser Krieg schnell und verlässlich endet“, erklärte er am Montag. Anders als nach der russischen Annexion der Krim und von Teilen des Donbass im Osten der Ukraine vor einigen Jahren müsse der Frieden jedoch anhaltend sein. Damals habe Kremlchef Wladimir Putin die Situation nur als Sprungbrett für einen neuen Angriff genutzt. (dpa)
Zweiergespräch zwischen Trump und Selenskyj geplant
7.05 Uhr: US-Präsident Donald Trump wird ein bilaterales Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Oval Office führen. Das Weiße Haus plant nach eigenen Angaben neben diesem bilateralen Treffen etwas später ein weiteres in größerer Runde mit europäischen Spitzenpolitikern. (dpa)
Selenskyj in Washington eingetroffen
04:57 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist vor seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump in Washington eingetroffen. Das gab Selenskyj am späten Sonntagabend (Ortszeit) im Kurzbotschaftendienst X bekannt. Er betonte, der Ukraine-Krieg müsse „schnell“ beendet werden, ein Frieden müsse zugleich „dauerhaft“ sein. (afp)
Trump schließt Rückgabe der Krim und Nato-Beitritt der Ukraine aus
03.50 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat vor seinem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj eine Rückgabe der von Russland annektierten Halbinsel Krim und einen Nato-Beitritt der Ukraine ausgeschlossen. „Manche Dinge ändern sich nie“, schrieb Trump am Sonntagabend (Ortszeit) auf seiner Onlineplattform Truth Social.
Trump erklärte zudem, es liege an Selenskyj, den Krieg zu beenden. „Der ukrainische Präsident Selenskyj kann den Krieg mit Russland fast sofort beenden, wenn er will, oder er kann weiterkämpfen“, schrieb der US-Präsident. (afp)
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