Nebenjobs in den Ferien: Sie ackern im Sommer einfach weiter
Immer mehr Schüler*innen arbeiten in Nebenjobs. Für unter 18-Jährige gilt dabei der Mindestlohn nicht – die Linke spricht von einem Skandal.

Seit 2020 steigen sowohl die absoluten als auch die relativen Zahlen der Beschäftigten in dieser Altersgruppe kontinuierlich an.
Der Linkspartei-Vorsitzende Jan van Aken, der die Anfrage gestellt hat, führt diese Entwicklung vor allem auf die Inflation und prekäre Verhältnisse zurück. „Frühe Erfahrungen in der Arbeitswelt sind sicher eine gute Sache, aber oft ist es eine Frage von Armut und Geldsorgen, warum Kinder arbeiten gehen“, sagte van Aken der Zeitung.
Er forderte eine bessere Bezahlung für erwerbstätige Jugendliche. „Dass für Menschen unter 18 ohne Berufsabschluss der gesetzliche Mindestlohn nicht gilt, finde ich einen Skandal“, erklärte van Aken. Der Mindestlohn müsse für alle gelten. „Die Regierung darf nicht zuschauen, wie Unternehmen sich mit Kindern billige Arbeitskräfte sichern“, warnte van Aken.
Die CDU lehnt die Forderung ab. „Ein Mindestlohn für Schüler mag zwar auf den ersten Blick gerecht erscheinen, aber er könnte ungewollte Folgen haben“, sagte die Bundestagsabgeordnete Nora Seitz und verwies unter anderem auf einen höheren verwaltungstechnischen Aufwand. „Es kann nicht im Interesse der jungen Generation sein, durch zusätzliche Bürokratie von einem ersten Job abgehalten zu werden“, sagte Seitz.
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