
Rassistische Ausschreitungen in Erfurt: Vom Verschwinden des 10. August
Vor 50 Jahren jagten mehrere hundert Menschen algerische Vertragsarbeiter durch Erfurt – doch aus dem öffentlichen Bewusstsein ist das wie ausradiert. Was erzählen die Männer, die sich damals wehrten?
E s gibt Geschichten, die sind so groß, dass sie eigentlich gar nicht in Vergessenheit geraten können. Wenn in einer deutschen Großstadt mehrere hundert Menschen Arbeiter aus einem anderen Land durch die Stadt jagen, sich mit Holzlatten und Messern bewaffnen und versuchen, die Wohnheime dieser Arbeiter anzugreifen, die Post belagern, Polizisten verprügeln, und wenn sie das nicht an einem Tag tun, sondern an zwei, drei, vier Tagen, dann sollte, dann müsste diese Geschichte doch einen tiefen Abdruck hinterlassen im Gedächtnis der Stadt. Im Gedächtnis eines ganzen Landes.
Nun, bei dieser Geschichte ist das nicht so. Einzelne Wissenschaftler:innen haben in den letzten 15 Jahren auf sie hingewiesen, es gibt ein paar Beiträge fürs Radio, eine Fernsehdoku. Dennoch sind die Ausschreitungen von Erfurt – die ersten bekannten Massenhetzjagden auf Ausländer in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg – aus dem öffentlichen Bewusstsein so gut wie verschwunden. Eine der Autor:innen dieses Textes ist in dieser Stadt aufgewachsen, und als wir unsere Recherche vor vier Jahren beginnen, da hat sie von „Erfurt ’75“ noch nie etwas gehört.
Vielleicht hat das Verschwinden der Geschichte damit begonnen, dass es nicht den einen Anfang gibt. Selbst das Ministerium für Staatssicherheit der DDR, einer der gefürchtetsten Geheimdienste der Welt, konnte nicht ermitteln, wie genau es damals wirklich begann. Wo und wann, das wissen wir: in den Abendstunden des 10. August 1975, auf dem Platz vor dem Erfurter Dom. Auf einem Rummel. Zwischen Karussell, Losbude und Autoscooter.
Es gibt nicht einen Anfang, es gibt viele. Es gibt die Erinnerungen derjenigen, die dabei waren.
Es ist also der 10. August 1975, es ist warm, es ist wieder einmal Sommerfest, hier sind die Erfurter:innen all die Jahre davor hingegangen, hier gehen sie auch dieses Jahr wieder hin. Unter ihnen: Hamdane Abboud.
In der letzten Juniwoche ist er nach Erfurt gekommen, in zwei Tagen wird er 21 Jahre alt. 150 Männer aus Algerien hat die DDR für Erfurt angeworben, um in drei Betrieben zu arbeiten. Etwa 8.000 werden es über die nächsten Jahre im sozialistischen Deutschland werden. Es fehlen Arbeitskräfte. Hamdane Abboud und seine Kollegen werden an Häusern bauen, die noch heute in Erfurt stehen. An einer Brücke, auf die sie besonders stolz sind.
An diesem Abend vor 50 Jahren läuft Hamdane Abboud mit algerischen Kollegen über den Rummel. Sie gewinnen Plüschtiere, erinnert er sich, an einer dieser Buden, an denen man mit dem Luftgewehr schießen kann.
Er erinnert sich, dass deutsche und polnische Frauen dabei sind, ihre Freundinnen, und er erinnert sich an die Worte, die plötzlich fallen. Worte, die diesen Freundinnen gelten: „Nutten! Schlampen!“
Er kann diese Beleidigungen noch heute auf Deutsch sagen. An das Wort „Kameltreiber“ erinnert er sich ebenfalls. Daran, dass ein Mann seinem Freund Ahmed ins Gesicht spuckt, und dass Ahmed dem Mann eine Ohrfeige gibt. Weitere Menschen kommen dazu, immer mehr, immer wütender. Rufe, Schreie, Schläge. Hamdane Abboud sieht, wie schnell sie in der Unterzahl sind.
Und rennt los.
Wenn er heute über den Abend des 10. August 1975 spricht und über die Abende danach, überlegt Hamdane Abboud nicht lange. Er redet schnelles Französisch, er nennt Details, beginnt seine Sätze mit „écoute“, was auf Deutsch so viel bedeutet wie: „Hör zu!“, „Pass auf!“ Er erzählt uns seine Geschichte in Videotelefonaten, in Gesprächen in seinem Lastwagen in einem Dorf nahe der Stadt Tizi Ouzu, ganz im Norden Algeriens.
Hamdane Abboud, der 20 Jahre alt war, als er in Erfurt über den Rummel ging, wird dieses Jahr 71. Seine Erinnerungen sind lückenhaft, verändern sich, so wie es bei jedem wäre nach 50 Jahren, so wie es bei allen Menschen ist, mit denen wir für diesen Text gesprochen haben. Wir konzentrieren uns auf das Feste in ihren Erzählungen, auf das, was sich nicht verändert.
Hamdane Abboud rennt.
Anderthalb Kilometer sind es vom Domplatz zum Hauptbahnhof, und am Bahnhof ist ein Café. Das kennt er, dort rennt er hin. 20 Minuten braucht man für die Strecke, wenn man langsam läuft. Damals verschwimmen ihm Zeit und Umgebung. An eines erinnert er sich sicher: wie er verfolgt wird von immer wieder anderen Männern.

150 Menschen versammeln sich auf dem Domplatz um die algerischen Arbeiter. Die meisten sind junge deutsche Männer, ein paar kommen aus Ungarn, auch sie hat die DDR für die Betriebe der Stadt angeworben. Sie leben schon länger in Erfurt als Hamdane Abboud und die anderen Algerier. Die Menge wächst rasant, schnell sind da 300 aufgebrachte Menschen.
150. 300. Beide Zahlen tauchen immer wieder in den Akten der Staatssicherheit auf. Die Stasi ist Geheimdienst und Ermittlungsbehörde in einem, sie überwacht und diskreditiert Menschen in der DDR. Entsprechend vorsichtig muss man lesen, was sie schreibt. Wir haben wenn möglich andere Dokumente aus dieser Zeit mit denen des MfS verglichen. Und wir halten besonders die Papiere für glaubwürdig, in denen die Staatssicherheit ihr eigenes Versagen offenlegt: Die Offiziere der Stasi haben keine Leute auf dem Domplatz. Sie rechnen nicht damit, dass dort etwas Bedeutsames passiert, und werden von der Gewalt völlig überrascht.
„Jugendliche der bezirkshauptstadt“ jagen Algerier „in aufgebrachter progromhafter stimmung“, schreiben sie in einem Bericht, der zwei Tage später um 14 Uhr auf dem Tisch des stellvertretenden Ministers für Staatssicherheit in Berlin landet, „einzelne gruppen mit auf baustellen und von marktstaenden entwendeten latten und stangen“.
Hamdane Abboud rennt. Er rennt auf den weiten Platz vor dem Bahnhof, dem heutigen Willy-Brandt-Platz. Er sieht rechts den Bahnhof und links das Café. Er will da jetzt rein, aber die vom Café lassen ihn nicht. Dann trifft ihn etwas am Kopf. Er sagt, dass seine Erinnerung an den 10. August 1975 in diesem Moment endet.
Er sieht nicht, wie ein Deutscher einen Algerier mit einer Rasierklinge schneidet und damit prahlt.
Er sieht nicht, wie ein algerischer Mann am Fischmarkt in eine Straßenbahn flüchten will und wie ein zwanzigjähriger Ziegeleiarbeiter diesen Mann von hinten packt, von der Bahn wegreißt und ihn mehrfach schlägt, bis er zu Boden geht. Er sieht nicht, wie andere den Mann weiter verprügeln.
Er sieht nicht, dass diese Straßenbahn gar nicht hätte losfahren können, weil die Menge die Gleise blockiert.
Er sieht nicht, wie Menschen nicht weit davon entfernt einen algerischen Mann einkreisen und wie ein 23-jähriger Deutscher ihn schlägt.
Er hört nicht, wie sich deutsche Männer zurufen, wo angeblich noch Algerier zu finden sind. Auf dem Anger, der Hauptgeschäftsstraße der Stadt. Am Hauptbahnhof.
Er sieht nicht, wie ein Deutscher am Anger auf einen Algerier einschlägt, und dann vielleicht noch auf einen zweiten, die Akten sind nicht eindeutig.
Vielleicht sieht er noch, wie sich vor dem Hauptbahnhof etwa 50 junge Männer in Gruppen aufteilen und das Gebäude nach algerischen Männern durchkämmen. Sie finden fünf, hetzen sie durch den Bahnhofstunnel, schleudern einen gegen die Wand, er sinkt zu Boden. Die anderen wehren sich mit Steinen, die sie zwischendrin aufgehoben haben, einer mit einer Holzlatte. Er trifft damit einen Angreifer, der blutet. Die Algerier nutzen diesen Moment, rennen weg. Jemand stellt einem der Fliehenden am Taxistand ein Bein, er fällt hin, fünf oder sechs junge Männer verprügeln ihn.
Er ist auch noch nicht wieder zurück in seinem Wohnheim im Erfurter Norden, als sich 60 Deutsche dorthin aufmachen. Sie wollen die Wohnblöcke der algerischen Arbeiter angreifen. Die Volkspolizei fängt die Gruppe kurz vorher ab.
Hamdane Abboud wacht nachts im Krankenhaus wieder auf. Er sagt, dass es halb eins war, vielleicht auch schon eins.
Das ist ein Anfang der Geschichte. Der Anfang, wie ihn Hamdane Abboud erzählt. Zum ersten Mal überhaupt in einer Zeitung zu lesen. Wenn Autor:innen sich mit dem August 1975 in Erfurt befasst haben, dann ausschließlich mit den Stasiakten. Wie die algerischen Arbeiter die Hetzjagd erlebt haben, wurde bisher nicht erzählt.
In der DDR haben allein die einzig relevante Partei des Staates, die SED, und ihr Geheimdienst die Macht, einen Anfang zu schreiben. Das dauert allerdings. Am 10. August 1975 und in den Tagen danach kommen die Ermittler auf verschiedene Versionen – und die widersprechen sich. Da soll ein Deutscher eine „Schlägerei mit alger. Bürger begonnen“ haben, an anderer Stelle war ein Streit zwischen „zwei ungarischen, zwei algerischen jugendlichen, und einer jugendlichen ddr-buergerin auf dem domplatz“ die Ursache. Um eine Frau geht es in diesen Niederschriften öfter, darum, dass Männer Ansprüche auf diese Frau erheben. Sonst fällt vor allem auf, wie fragmentarisch das ist, was die Staatssicherheit da zusammenträgt.
Am 12. August schreibt die Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe der Staatssicherheit: „Wer von den Beteiligten mit der Schlägerei begonnen hat, ist nicht mit Sicherheit festzustellen.“
Doch da ist noch die Sache mit den Hunden.
Noch einmal: Rummel vor dem Dom. 150 wütende, schreiende Menschen. Irgendwann zwischen 20.30 Uhr und 21.15 Uhr. Wer auch immer am Anfang wen angeschrien oder geschlagen hat, in den Akten steht mehrfach, dass zwei Algerier verletzt sind. Polizisten bringen die beiden zu einem Stützpunkt auf dem Platz, andere algerische Männer folgen ihnen, weg von der wütenden Menge.
Die Situation ist laut, feindselig, aufgeheizt, aber eine Hetzjagd ist es noch nicht. Dann schlägt wieder jemand jemanden. Und dann lassen die Volkspolizisten ihre Diensthunde zubeißen. Sie verletzen drei Algerier schwer. Einen davon am Kopf.
Erst nach diesen Bissen schwillt die Menge auf 300 Menschen an. Erst dann schreien diese Menschen: „Aufstand gegen die Algerier“ und „Schlagt die Algerier tot“. Erst dann jagen sie algerische Arbeiter mit Holzlatten und Steinen durch die Erfurter Straßen.
Vielleicht wüssten wir bis heute nichts von diesen Bissen, wenn sich nicht Männer aus der Stadtverwaltung darüber beschwert hätten. Bei einer Sitzung des Rates der Stadt am 13. August, so hält es ein Zuträger des MfS in einem Protokoll fest, rügten „Genossen“ die Volkspolizei für das brutale Einsetzen der Hunde, „da es nicht überlegt war und die Schlägerei mit dem Auftreten der VP erst richtig begann. Der Einsatz war zu stark auf die Algerier gerichtet und bestärkte praktisch die Jugendlichen in ihrem Auftreten gegen die Algerier“.
An die Öffentlichkeit dringt davon nichts. So etwas wie offene politische Diskussionen und Pressefreiheit sind in der Diktatur des Proletariats nicht vorgesehen. Am bedeutsamsten für die Suche nach dem Anfang dieser Geschichte ist aber, dass es die Hetzjagd von Erfurt in der DDR gar nicht geben dürfte. Laut Artikel 6 seiner Verfassung hat der sozialistische Staat „den deutschen Militarismus und Nazismus ausgerottet“, Rassismus kann demnach nicht existieren und auch keine rassistisch motivierte Gewalt. Volkspolizei und Staatssicherheit arbeiten entsprechend. Rechtsextreme Gewalt zum Beispiel taucht in DDR-Ermittlungsakten stets als unpolitisches „Rowdytum“ auf.
Das wird die SED und die Staatssicherheit in den kommenden Wochen beschäftigen. Wie sie sich selbst und anderen diese Tage im August erklären. Wie sie einen Anfang finden für ihre Geschichte über Erfurt 1975 und ein Ende.
Es gibt andere Geschichten zu erzählen, von diesem Abend. Geschichten von Hilfe, von Solidarität.
Ali Seddiki sitzt am Abend des 10. August in genau jenem Café gegenüber dem Hauptbahnhof, in das Hamdane Abboud versucht hereinzukommen. Ob sie sich gesehen haben, wissen sie nicht mehr. Aber an die Angst erinnert Ali Seddiki sich noch sehr gut. An das Würgen.
Wir treffen Ali Seddiki im Juni 2024 in seinem Haus in seiner Heimatstadt Lakhdaria, gut 70 Kilometer südöstlich von Algier. So kurz vor dem Opferfest fastet Seddiki noch, uns bietet er Kekse an. Als wir im Juli dieses Jahres nochmal per Videotelefonat miteinander sprechen, trägt er ein Deutschland-Trikot. Nicht extra für uns, das ist ihm wichtig, sondern weil Deutschland seine zweite Heimat sei.
Wie die meisten algerischen Männer, mit denen wir reden, will er vor allem erwähnen, was alles gut war in Deutschland. Nette Kollegen, Freundinnen, Feiern – die DDR bleibt für Ali Seddiki und seine alten Kollegen vor allem die Zeit ihrer Jugend, des Ausprobierens, der Freiheit fern der Heimat. Und wie seine Kollegen gibt Ali Seddiki gern ein bisschen damit an, wie gut er in der DDR Deutsch konnte. Die meisten Erfurter hätten ihn auf den ersten Blick für einen Deutschen gehalten. Auch wegen seiner hellen Hautfarbe, seiner rötlichen Haare. Der Hass, sagt Ali Seddiki, kam für ihn völlig überraschend.
Als er am Abend des 10. August 1975 im Café gegenüber dem Bahnhof sitzt, hört er von draußen lautes Geschrei. Er will wissen, was da los ist, er geht raus, er erinnert sich an Männer, die Steine in der Hand halten und Latten. Sie reden auf Deutsch mit ihm, was genau, weiß Ali Seddiki nicht mehr; dass es etwas Rassistisches ist, das bleibt ihm im Gedächtnis. Und eben das Würgen.
„Sie sind direkt auf mich los“, sagt Ali Seddiki. Er erinnert sich, wie ihn ein großer Deutscher gegen die Wand drückt, an eine Hand in seinen Haaren, an eine Hand um seinen Hals. „Wenn Abbas und Manaa nicht gekommen wären“, sagt Ali Seddiki, „dann wäre ich tot.“
Manaa Abdelkader, der Retter von Ali Seddiki. Die Gespräche mit ihm sind die kürzesten dieser Recherche, er redet nicht gern über sich. Wir besuchen ihn im April in Schweden, er lebt im Südwesten Stockholms, in einem Wohnblock. Er empfängt uns mit Kaffee und Gebäck, wir essen Couscous mit ihm. Später reden wir noch einmal per Videotelefonat.
Am 10. August sitzt Manaa Abdelkader mit anderen algerischen Männern in einer Kneipe am Anger. Irgendwer erzählt, dass Algerier am Hauptbahnhof angegriffen werden. „Es war gerade dunkel geworden, als wir losgegangen sind“, sagt Manaa Abdelkader, der Bahnhof ist nur 600, 700 Meter weit weg.
„Als wir ankamen, sah ich, wie ein Deutscher Ali gegen die Mauer gedrückt und an den Haaren gepackt hat. Ich bin dazwischengegangen, wir haben die Angreifer angeschrien, und dann hat der Deutsche Ali losgelassen.“ Manaa Abdelkader und Ali Seddiki rennen los, rennen weg, flüchten auf verschiedenen Wegen in die Nacht. Beide erinnern sich, wie sie sich später in der Straßenbahn wiedertreffen.
Die Algerier halten zusammen. Solche Geschichten gibt es mehr als eine. Als sich am Abend des 11. August in ihrem Wohnheim das Gerücht verbreitet, Deutsche würden wieder Algerier angreifen, machen sich gegen 22 Uhr etwa 50 von ihnen auf den Weg in die Stadt. Manche bewaffnen sich mit Messern, Stöcken und Drahtseilen. Ihre Betreuer und die Polizei überzeugen sie, ins Wohnheim zurückzugehen. Der Straßenbahnverkehr wird unterbrochen. Hamdane Abboud erzählt, auch Algerier aus anderen Städten machen sich in diesen Tagen auf den Weg nach Erfurt. Auch sie habe die Polizei gestoppt.
Deutsche helfen ebenfalls. Deutsche wie Lothar Tautz, in Erfurt geboren, 1975 Student in Naumburg. Es sind Semesterferien, Tautz ist erst seit ein paar Tagen wieder in der Stadt. Er läuft am Abend des 10. August über den Domplatz, als er mehrere Männer sieht. Die umringen einen anderen Mann. Schubsen ihn. Dieser Mann hat lange Haare, Tautz erinnert sich gut daran, sagt er, weil dieser Mann mit seinen langen Haaren ihn an Jimi Hendrix erinnert, einen seiner musikalischen Helden.
„Die anderen Typen sahen wie die heutigen Hooligans aus“, erzählt Tautz, als wir ihn im Juni in einer Kleinstadt bei Berlin treffen. Wir unterhalten uns am Wasser, Tautz wohnt im Sommer in einem Bungalow. Hooligans also, das heißt für Tautz: kurze Haare, selbstgemachte Tätowierungen. Den Angegriffenen hält Tautz für einen Hippie, so wie er selbst einer ist. Und als Hippie, als Gammler, wie viele in der DDR schimpfen, kennt er Ärger – mit den Eltern, mit dem Staat.
Er hat gelernt, solidarisch zu reagieren, auch wenn er, das sagt er selbst, „eher ein ängstlicher Typ“ ist. Lothar Tautz spricht den langhaarigen Mann an und tut, als würde er ihn kennen. So wie er sich erinnert, sind die Angreifer zu verblüfft, um zu reagieren. Als ein paar Männer ihnen hinterherlaufen, steigen Lothar Tautz und der Mann an seiner Seite schon in eine Straßenbahn.
Lothar Tautz sagt, er habe damals erst in der Straßenbahn gemerkt, dass der Mann, dem er geholfen hat, kein Deutscher ist. Vor diesem Abend habe er nichts von den Algeriern in der Stadt gewusst.
Danach hört er in Erfurt allerdings eine Menge Gerüchte. Algerische Arbeiter würden andauernd Frauen belästigen. Sie bekämen die guten neuen Wohnungen im Neubaugebiet. Und so weiter.
Die Suche nach einem weiteren möglichen Anfang dieser Geschichte könnte mit zwei Fragen beginnen: Was wussten die Menschen in Erfurt von den Algeriern? Und was haben sie sich über sie erzählt?
Lothar Tautz ist mit Sicherheit nicht der einzige Mensch in Erfurt, der durch Zufall herausfindet, dass dort algerische Männer arbeiten. In der Sitzung des Rates der Stadt am 13. August, in der sich Mitglieder über den brutalen Einsatz der Polizeihunde beschweren, klagt auch jemand über das MfS: Die Stasi habe verhindert, dass „die Bevölkerung ideologisch auf dieses Problem vorbereitet wird“.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Die Betriebe und die Menschen, die dort arbeiten, hätten wenige und falsche Informationen darüber erhalten, wer da nach Erfurt kommt. Nur Listen mit Namen habe es vorher gegeben, kritisiert der Genosse, keine Angaben dazu, welchen Beruf die Männer ausüben. Zusätzlich sei behauptet worden, niemand von ihnen hätte eine Ausbildung, was nicht der Wahrheit entspreche. Erneut deutliche Kritik, die bis zum Ende der DDR nicht an die Öffentlichkeit dringt.
Einer der drei Erfurter Betriebe, in denen die Männer aus Algerien arbeiten, füllt die Informationslücke mit eigenen rassistischen Annahmen. Das Volkseigene Bau- und Reparaturkombinat Erfurt will seine Arbeiter:innen mit einer „schriftlichen Argumentation von Werktätigen aus der Demokratischen Volksrepublik Algerien“ auf die neuen Kollegen vorbereiten.
In dem Papier steht, die Algerier würden Arbeitsdisziplin „in unserem Sinne“ nicht kennen, ihr „Verständnis für das Leistungsprinzip“ sei „völlig unterentwickelt“, sie würden gern barfuß laufen, weswegen auf Baustellen Vorsicht geboten sei. Außerdem könne es passieren, „dass einer nach Hause fährt, weil der Sippenälteste ihn ruft“. Dieser Ruf sei „ein Befehl, der bedingungslos ausgeführt wird“.
Weiter heißt es, „in Algerien heiratet man schon mit 15 Jahren“, deswegen sei es verständlich, dass die Männer von dort „auch für die 12/14jährigen Mädchen aus Erfurt eine besondere Vorliebe haben werden“.
Wir wissen nicht, wie verbreitet das Papier damals war. Wir wissen aber, dass die Staatssicherheit nach dem 10. August dafür sorgt, dass es aus dem Verkehr gezogen wird. Viel zu spät, um die Gerüchte über angeblich von algerischen Arbeitern begangene Gräueltaten zu stoppen, die sich Wochen vor der Hetzjagd in der Stadt verbreiten: Sie sollen ein Mädchen mehrfach vergewaltigt, eine Frau ermordet, einem Taxifahrer die Kehle durchgeschnitten haben. Alle diese Verbrechen sind ausnahmslos erfunden, schreiben die Ermittler.
Die Gerüchte über vermeintliche Verbrechen heizen die Stimmung in der Stadt jedenfalls schon vor der Hetzjagd auf. Es gibt Rangeleien, Schlägereien. Deutsche und ungarische Jungmänner hindern Algerier daran, eine Diskothek zu betreten. Die Leute der Staatssicherheit notieren dazu, dass „diese Vorkommnisse in der Regel in Zusammenhang mit jugendlichen DDR-Bürgern zu sehen sind, die durch ihr provozierendes Verhalten wesentlich dazu beitrugen“. Das bedeutet nicht, dass die algerischen Männer allesamt brave Opfer sind. Die, mit denen wir sprechen, sagen selbst, dass sie damals bisweilen sehr schnell zuschlagen, wenn sie sich beleidigt fühlen. Alle haben die Grausamkeiten des algerischen Befreiungskrieges gegen die Franzosen erlebt und das steckt ihnen in den Knochen, auch darüber reden sie mit uns.
Ali Seddiki ist ein kleiner Junge, als die Franzosen seinen Vater ins Gefängnis stecken. Hamdane Abboud ist vier Jahre alt, als sein Vater stirbt. Es ist auch nicht auszuschließen, dass junge Männer Frauen belästigen. Die Gerüchte über die mehrfache Vergewaltigung, über die zwei Morde sind aber trotzdem genau das: Gerüchte. Und diese Gerüchte benutzen Menschen als Rechtfertigung für die Jagd auf algerische Arbeiter. Das sagen sie in protokollierten Vernehmungen. Ein weiterer Anfang dieser Geschichte.
All diese Anfänge, der brutale Einsatz der Volkspolizei, die Ahnungslosigkeit der Staatssicherheit, die Tatsache, dass so viele Menschen rassistisch aufgeladene Gerüchte glauben – all diese Anfänge können der SED und ihrem Staatsapparat nicht gefallen.
Und während in den Tagen nach dem 10. August Deutsche weiterhin versuchen, Algerier zu verprügeln, fangen die Partei und ihr Geheimdienst an, eine eigene Geschichte zu erzählen.
Am 11. August bleibt zumindest ein Teil der algerischen Arbeiter in den Wohnheimen, geht nicht zur Arbeit. Aus Angst, aber auch um zu zeigen, dass sie sich nicht als Menschen zweiter Klasse behandeln lassen. In der Stadt treffen sich Abgesandte der algerischen Arbeiter mit denen der DDR-Behörden.
Ali Seddiki erinnert sich an ein solches Treffen, er schreibt damals einen Text, ein anderer trägt ihn vor. Ali Seddiki erinnert sich daran, dass er Rassismus anklagt und dass er das Vorgehen der Volkspolizei mit Rhodesien vergleicht. Dieser Vergleich trifft die Vertreter der DDR so sehr, dass sie ihn gleich mehrfach in die Akten schreiben. Rhodesien ist 1975 neben Südafrika der einzige afrikanische Staat, in dem eine weiße Minderheit mit brutalen Mitteln über eine schwarze Mehrheit herrscht. Die Polizei dort hetzt bei Protesten mehrfach Hunde auf Demonstrant:innen.
Den Begriff „Rassismus“ verwenden Ali Seddiki und die anderen algerischen Männer in den Gesprächen mit uns übrigens nur selten. Sie reservieren ihn meist für die Brutalität der französischen Kolonialherrschaft und des Befreiungskrieges. Wenn sie den Begriff benutzen, dann bedeutet das etwas.
Die DDR-Delegationen haben bei diesen Treffen schon eine eigene Erzählung parat: Die Proteste seien von arbeitsscheuen, kriminellen Männern ausgelöst worden, die mit der Mehrheit der Menschen im Land nichts gemein hätten. Sie raunen etwas von feindlichen Aufwieglern, die die guten Beziehungen der DDR zu Algerien stören wollen. Rassist:innen und Faschist:innen wohnen im Westen, der Kapitalismus ist die Vorstufe des Faschismus, das bringen Lehrer:innen Kindern in der DDR schon in der Schule bei. Die algerischen Arbeiter glauben solchen Erzählungen weder damals noch heute. Was Ali Seddiki schreibt, ist ein Versuch, das, was passiert. selbstbestimmt zu erzählen.
Staatssicherheit und Polizei nehmen in den folgenden Tagen 57 Menschen vorübergehend fest. 27 Verfahren enden mit Haftstrafen, mindestens acht Menschen müssen eine Geldstrafe zahlen. Der Geheimdienst konzentriert sich bei seinen Ermittlungen auf fünf Männer. Sie sollen die Anstifter der Hetzjagd sein, die „Rädelsführer“. Die Offiziere des MfS bezeichnen sie als „Arbeitsbummelanten“ und „brutale und negative“ Menschen. Es sind ungelernte Arbeiter dabei und Männer, die vorher schon zugeschlagen, geklaut und im Gefängnis gesessen haben.
Die Haupttäter, das schreiben die Ermittler wieder und wieder in ihren Protokollen, kommen vom Rand der sozialistischen Gesellschaft.
Noch zwei Mal versuchen größere Gruppen, die Wohnheime der algerischen Arbeiter zu attackieren. Am 11. und am 13. August. Beide Male fängt die Volkspolizei die Angreifer:innen ab. Polizist:innen sind jetzt häufiger in Erfurt unterwegs, kontrollieren Gaststätten und andere Treffpunkte schärfer.
Am 12. August versammelt sich nach 22 Uhr eine wütende Menge auf dem Anger. Die Polizei bringt 12 Algerier in der Hauptpost in Sicherheit. Während sie deren Flucht mit einem Postauto organisiert, belagert die Menge die Post. Menschen rufen: „Wir wollen die Algerier!“ und „Gebt sie uns heraus, wir wollen sie hängen“.

Am 14. August greift die Polizei einen 19-Jährigen mit einem Messer in der Hand auf dem Anger auf. Er sagt, er habe „von den Algeriern die Schnauze voll“. In der Nacht zum 15. August um 2.45 Uhr erstattet ein Deutscher Anzeige. Er behauptet, von drei Algeriern mit einem Messer überfallen worden zu sein. Später kommt heraus, dass er sich mit einer Rasierklinge selbst geschnitten hat.
Die SED schließt ihre Umdeutung der Geschichte ab. Am 18. August hören sich knapp 850 ihrer Mitglieder eine auf zwei Stunden angesetzte Rede im Klubhaus Optima an, dem heutigen Kaisersaal. Der Redner liest die Namen der Männer, die erst am nächsten Tag von einem Gericht verurteilt werden sollen, laut vor.
Er behauptet, die Massenhetzjagd sei „Mittel der Feindarbeit“, also irgendwie vom Westen gesteuert. Die Ausschreitungen hätten nicht ohne Grund am 13. August, also am Jahrestag des Baus der Berliner Mauer stattgefunden. Mit solcherlei Argumenten gerüstet sollen die Genoss:innen in den Betrieben den Kampf gegen die rassistischen Gerüchte aufnehmen.
In die Zeitungen lässt die Partei ihre Version der Geschichte allerdings nicht schreiben. Es gibt in der SED und der Staatssicherheit die Angst, im Westen könnte man von der Hetzjagd Wind bekommen.
Am 19. August spricht das Kreisgericht Erfurt seine Urteile gegen fünf Männer, später wird noch ein sechster verurteilt. Am 21. August erscheint in der Bezirkszeitung Das Volk eingeklemmt zwischen Texten über Leichtathletik und Wohnungspolitik eine 16-zeilige Meldung: „Rowdys verurteilt“.
Darin stehen die Namen der Verurteilten, ihre Haftstrafen – zwischen zwei Jahren und drei Monaten und vier Jahren und sechs Monaten – und am Ende der Satz: „Sie hatten vorsätzlich im Stadtgebiet von Erfurt durch Tätlichkeiten gegen Bürger und durch andere rowdyhafte Ausschreitungen die öffentliche Ordnung gestört.“
Das ist alles, was die Menschen in Erfurt über die Gewalt im August bis 1989 zu lesen bekommen werden, bis zum Ende der DDR. Ein General der Staatssicherheit schickt am 22. August 1975 sechs Offiziere nach Erfurt. Sie sollen das Handeln des MfS überprüfen und das der anderen „staatlichen und gesellschaftlichen Organe“.
Diese sechs Offiziere schreiben in ihrem Prüfbericht nichts über die Fehler ihrer eigenen Leute. Sie schreiben im September 1975: „Ernste Versäumnisse konnten nicht festgestellt werden.“
10. 8. 2025, 17 Uhr, Domplatz: Die Oral-History-Forschungsstelle der Universität hat Hamdane Abboud, Manaa Abdelkader, Ali Seddiki und weitere Gäste zu einer öffentlichen Gedenkveranstaltung eingeladen.
11. 8. 2025, 16 bis 18 Uhr, Rathausfestsaal: Podium mit Stimmen aus dem Umfeld der algerischen Arbeiter. Unter anderem mit Lothar Tautz und der Dolmetscherin Nassima Bougherara.
11. 8. 2025, 19 bis 21 Uhr, Rathausfestsaal: Öffentliches Gespräch mit Hamdane Abboud, Manaa Abdelkader und Ali Seddiki.
Sie erwähnen nicht, dass ihre Kollegen widersprüchliche Versionen davon gefunden haben, wie die Hetzjagd begonnen hat. Sie behaupten, der Anlass sei „das Verhalten eines unter Alkohol stehenden jungen algerischen Bürgers“ gewesen, der „am 10. 08. 1975 versuchte, eine junge DDR-Bürgerin gegen ihren Willen zu küssen“.
Die beißenden Hunde der Volkspolizei verwandeln die sechs Offiziere in ein Märchen. Aus einer mehrfach dokumentierten Tatsache machen sie: „Negative Jugendliche in Erfurt“ würden „das Gerücht verbreiten, die Polizei habe Hunde gegen Jugendliche und Algerier eingesetzt“.
Am Ende der Geschichte gibt die Staatssicherheit ihr also einen Anfang: ein Algerier ist schuld. Das ist das, was ganz oben bei den Männern im SED-Apparat ankommt. Bei denen, die die Macht haben. Die Leitungen der Erfurter Betriebe melden in den Tagen und Wochen nach dem 10. August euphorisch an höhere Stellen, wie gut das Arbeiten und das Leben mit den Algeriern nun funktioniere. Die Regierung in Berlin hat zuvor gedroht, die algerischen Arbeiter in andere Städte der DDR zu verlegen, wenn sich die Lage nicht bessert.
Hamdane Abboud sagt heute in den Gesprächen mit uns, ihm tue es leid, dass Menschen damals ins Gefängnis mussten. Er sagt dann: „Wenn wir uns anders verhalten hätten gegenüber diesen Leuten, wenn wir mehr versucht hätten zu reden, vielleicht wäre es anders gekommen.“
Mehrere der damals verurteilten deutschen Männer sind inzwischen gestorben. Einen Mann, der mehrfach zugeschlagen hat und die Wohnheime der Algerier angreifen wollte, treffen wir zu Hause nicht an. Einen anderen, der laut Akten algerische Männer gejagt und mindestens einen verprügelt hat, besuchen wir in einem bunt angestrichenen Erfurter Neubaublock, er und seine Frau bitten uns freundlich ins Wohnzimmer. Er redet, möchte aber anonym bleiben. Er sagt, er habe seinen Namen damals in der Zeitung gelesen und das reiche ihm.
Der Mann erinnert sich an die Tage im August, an „eine Jagd, eine richtige Treibjagd“. Er habe sich daran nicht beteiligt, aber einen Algerier geschlagen. Der sei viel kleiner gewesen als er und der habe an seine Freundin „rangewollt“. Auf die Frage, was der Mann gesagt habe, antwortet er: „Ach das ist doch bloß so Gestammel.“ Er sagt auch, er sei damals früher aus der Haft entlassen worden. Sein Betrieb habe sich für ihn eingesetzt. Er überlegt, Rente für Opfer des SED-Regimes zu beantragen.
Hamdane Abboud muss 1979 nach Ende seines Vertrags aus der DDR ausreisen. Er hat eine Freundin, er hat einen Sohn, er sagt, er will bleiben. Er darf nicht. In Algerien heiratet er nach einigen Jahren wieder. Mit seiner Frau zieht er dort vier Kinder groß. Als Lkw-Fahrer versorgt er die Stützpunkte der staatlichen Ölgesellschaft.
Ali Seddiki verlässt 1979 ebenfalls die DDR, trampt durch Südeuropa, besucht die DDR noch einmal und kehrt nach Algerien zurück. In den 1980er Jahren wird er Berater für religiöse Angelegenheiten. Er ist zweimal verheiratet und hat sechs Kinder. Ein Sohn stirbt vor einigen Jahren an Leukämie. Seine Kinder leben in Ali Seddikis Haus. Ein zweiter Sohn versucht 2021 das Mittelmeer zu überqueren. Sein Kanu kentert, seitdem ist er verschwunden.
Manaa Abdelkader arbeitet nach seiner Rückkehr 1979 nach Algerien erst als Betonwerker, später repariert er Fernsehgeräte. 2000 geht er nach Schweden, um einen kranken Neffen zu unterstützen. Er lebt heute noch dort.
An diesem Wochenende werden die drei wieder nach Erfurt kommen. Die Universität hat sie eingeladen. Sie werden ihre Geschichten selbst erzählen.
Anne Fromm, 38, Reporterin, ist in Erfurt geboren und aufgewachsen. Ihr Onkel war einer der algerischen Vertragsarbeiter in Erfurt, starb aber vor 21 Jahren. Bis zu dieser Recherche hatte sie noch nie von der Hetzjagd im August 1975 gehört.
Jan Daniel Schubert, 31, Historiker, hat als erster Wissenschaftler jene Algerier gefunden, die das Ziel der Erfurter Hetzjagd waren. Mit ihnen führt er lebensgeschichtliche Interviews, die bei der Oral-History-Forschungsstelle der Universität Erfurt archiviert werden.
Daniel Schulz, 46, Reporter, war bei der Revolution 1989 zehn Jahre alt. Erst 30 Jahre danach hat er erfahren, dass algerische Männer in der DDR gearbeitet haben.
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