Sport und Politik in den USA: Kicks und Proteste
In den USA mischen sich rund um die Demonstrationen viele Sportler:innen und Fans in die Debatte ein. Etwa der Angel City FC und mexikanische Fans.

Die Fußballerinnen des Angel City FC treten zwar nicht bei der Klub-WM an, wohl aber derzeit in der Liga. Und vor ihrem Heimspiel am Wochenende in der NWSL gegen North Carolina ließen sie es sich nicht nehmen, Stellung zu beziehen. Der Angel City FC ließ 10.000 T-Shirts drucken, auf deren Vorderseite „Immigrant City Football Club“ geschrieben stand, während es auf der Rückseite hieß: „Los Angeles is for everyone / Los Angeles es para todos“, also: „Los Angeles ist für alle“ auf Englisch und Spanisch. Damit bezog der Klub Stellung zu den Protesten gegen die Deportation von Menschen of colour in den USA.
Nicht nur die Fans trugen während der Partie T-Shirts, sondern auch der Staff und die Trainer:innen, darunter der ehemalige Bayern-Coach Alexander Straus. Einige Spielerinnen trugen sie beim Einlaufen. „Wir wollten wirklich auf der Seite der Community stehen, und jede von uns ist emotional betroffen“, sagte Spielerin Sarah Gorden. Angel City verteilte außerdem Karten mit dem Statement: „Diese Stadt ist von Migrant:innen gemacht. Es gibt keinen Fußball ohne Migrant:innen. Es gibt diesen Klub nicht ohne Migrant:innen.“
Schon zuvor hatten die Spielerinnen der NWSL zusammen mit den Basketballerinnen der WNBA ein Statement zur Unterstützung von Menschen mit Migrationshintergrund veröffentlicht.
Proteste bei Gold Cup
Kurz vor dem Wochenende veröffentlichte auch der NWSL-Klub Chicago Red Stars ein Statement, in dem es hieß: „Unser Herz schmerzt, Mitglieder unserer Community in Angst und Unsicherheit leben zu sehen […] Wir stehen Schulter an Schulter mit allen, die in diesen harten Zeiten kämpfen.“
Bei der Klub-WM blieb es indes zunächst ruhig. Proteste gab es dagegen rund um den Gold Cup. Einige mexikanische Fans hielten im Stadion ein Banner mit der Aufschrift „Abolish ICE“, also „Schafft die Einwanderungsbehörde ab“. Bei der Partie Mexiko gegen Dominikanische Republik protestierten auch vor dem Stadion einige Fans mit Plakaten, unter anderem mit Aufschriften wie: „Träume sind nicht illegal“ und „Wir sprechen für die, die nicht können.“
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