: Forschung: Die Söder-Vertraute
Dorothee Bär ist erst 47 und doch schon eine der dienstältesten Bundestagsabgeordneten der CSU. Seit 2002 sitzt sie im Parlament. Auch Regierungserfahrung hat die Unterfränkin bereits – wenn auch ohne eigenes Ministerium: Im letzten Kabinett Merkel war sie Staatsministerin im Kanzleramt und Beauftragte für Digitales. Zuvor war sie Parlamentarische Staatssekretärin im Verkehrsministerium von Alexander Dobrindt.
In ihrem Wahlkreis Bad Kissingen wurde die Politikerin mit Faible für Flugtaxis diesmal sogar mit phänomenalen 50,5 Prozent der Erststimmen wiedergewählt – und so zur bundesweiten Stimmenkönigin. Das allerdings dürfte weniger an der herausragenden Beliebtheit der studierten Politologin gelegen haben. Vielmehr profitierte sie davon, dass die AfD in Bad Kissingen ihren Kandidaten nicht rechtzeitig aufstellte, was ihr zusätzliche Prozentpunkte einbrachte. Neben dem Digitalen widmete sich Bär als Abgeordnete vor allem den Themen Familie, Kultur und ländlicher Raum. Jetzt darf sich die „Feministin vom Dorfe“ (Cicero) als Ministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt beweisen. Dass Parteichef und Hightech-Freak Markus Söder der bekanntesten Bundespolitikerin der CSU so die Zuständigkeit ausgerechnet über seine Leib-und-Magen-Thema übergibt, zeigt, dass die Personalie nicht nur der Frauenquote geschuldet sein dürfte. Dominik Baur
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