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Bildung, Familie: Eine vom Fach

Karin Prien Foto: Fo­to:­ Lie­sa Johannssen/reuters

Karin Prien wird die erste jüdische Bundesministerin – und die erste Bildungsministerin seit Längerem, die wirklich vom Fach ist. Ihre Vorgängerinnen Anja Karliczek (CDU) und Bettina Stark-Watzinger (FDP) traten das Amt vor allem mit guten Absichten an. Prien hingegen ist seit 2017 Bildungsministerin von Schleswig-Holstein und leitet den Fachausschuss Bildung, Forschung und Innovation in der Bundes-CDU. Prien, die auch eine von fünf stellvertretenden Parteivorsitzenden ist, verhandelte für die Union die Bildungsvorhaben im Koalitionsvertrag mit aus. Wie wichtig ihr zum Beispiel das Thema Chancengleichheit ist, hat sie in Schleswig-Holstein mit einem hochgelobten Programm für Brennpunktschulen bewiesen.

Ein Selbstläufer wird das Amt aber nicht. Zum einen, weil Prien quasi die Seiten wechselt: In der Vergangenheit hat die 59-Jährige oft mit scharfen Worten die Interessen der Länder verteidigt, nun soll sie bundesweit gestalten. Zum anderen ist Prien wegen des neuen Ressortzuschnitts auch für Familie, Senioren, Jugend und Frauen zuständig – bislang ein eigenes Haus mit eigener Ministerin. Der FAZ sagte Prien, sie sehe das erweiterte Ministerium als Chance für ein „Gesellschaftsministerium, in dem alle Themen rund um den gesellschaftlichen Zusammenhalt, Generationengerechtigkeit und Demokratiebildung angesiedelt sind“. Ob Frauen und Familie da noch angemessen vorkommen, wird Prien zeigen müssen. Ralf Pauli und Patricia Hecht

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