: Gesundheit: Die Unprätensiöse
Nachdem der bisherige Gesundheitsminister (studierter Mediziner und seit über 20 Jahren Gesundheitspolitiker) sozusagen so was von vom Fach war, ist die Neue so was von nicht vom Fach, dass sie bis vor Kurzem auch wirklich gar niemand für dieses Amt auf dem Zettel hatte.
Nina Warken, 45, trat quasi direkt nach dem Abi der Jungen Union bei, arbeitet als Anwältin und hat sich bisher vor allem als Innenpolitikerin profiliert. Wenn sie sich mal zu Gesundheitspolitik geäußert hat, dann vor allem weil man als „in der Heimat tief verwurzelte“ Politikerin halt gegen die Schließung von Krankenhäusern und Apotheken ist. Heimat ist in diesem Fall Tauberbischofsheim – bei der Bundestagswahl holte sie hier die meisten Stimmen aller baden-württembergischen Direktkandidat*innen.
Zuletzt war Warken als eine der Parlamentarischen Geschäftsführer*innen der Unionsfraktion mit einer Fülle von Themen beschäftigt. Als Generalsekretärin der CDU in Baden-Württemberg ist sie – anders als andere – nicht als Scharfmacherin aufgefallen. Sie gilt als unprätentiös und gut vernetzt, ist im Bundesvorstand der Frauen Union und war stellvertretende Bundesvorsitzende der Jungen Union. Als die taz Anfang des Jahres mit ihr über die Frauen in der CDU sprach, sagte sie: „Es wäre schön, wir wären mutiger und dadurch wahrnehmbarer.“ Ein Gesundheitssystem unter Druck und mitten im Reformprozess – Mut wird Nina Warken wirklich brauchen. Manuela Heim und Sabine am Orde
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen