Studie zur psychischen Gesundheit: Junge Menschen stärker angeschlagen
Die Pandemie hat junge Menschen stärker psychisch belastet als die Finanzkrise ab 2008. Zur Belastung heißt es in der Studie: „Je jünger, desto stärker“.
Die unter 50-Jährigen hätten im Jahr 2022 sogar erstmals eine schlechtere psychische Gesundheit aufgewiesen als ältere Menschen, hieß es. Bei der weltweiten Finanzkrise sei das anders gewesen: Auch damals seien alle Altersgruppen betroffen gewesen. Die psychische Erholung habe aber über alle Generationen hinweg gleichermaßen stattgefunden.
Nach Corona habe die Verschlechterung der psychischen Gesundheit insbesondere Menschen bis 49 Jahre betroffen, schreiben die Autoren der Studie: „je jünger, desto stärker“. Bei den mindestens 50-Jährigen lag die psychische Gesundheit im Jahr 2022 hingegen bereits wieder fast auf dem Niveau von vor der Pandemie. Die Forscher führen den Unterschied in der Entwicklung auch auf anhaltende Sorgen zurück, die sich vor allem die Jüngeren angesichts von Krisen wie der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine machten.
Psychische Gesundheit als Faktor für Krankmeldungen
DIW-Gesundheitsökonom Daniel Graeber forderte, das Thema psychische Gesundheit auch im beruflichen Umfeld ernst zu nehmen. Es sei „wichtig, psychische Erkrankungen endlich zu entstigmatisieren und den Betroffenen nicht zu unterstellen, sie würden nicht arbeiten wollen“, sagte er den Funke-Zeitungen. Prävention und Therapie psychischer Erkrankungen sollten im beruflichen Kontext an Bedeutung gewinnen.
In der Studie wird laut Bericht die psychische Gesundheit der Menschen in Deutschland als „potenzieller Faktor für den hohen Krankenstand“ analysiert. Grundlage der Auswertung sind aktuelle Daten aus dem sogenannten Sozio-oekonomischen Panel, in dem seit 1984 regelmäßig die in Deutschland lebenden Menschen zu ihrer aktuellen Lebenssituation befragt werden.
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