Einsturz von Carolabrücke in Dresden: Abriss läuft
Nach dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke haben die Abrissarbeiten begonnen. Polen wappnet sich indes gegen Überschwemmungen.
Weiter hieß es, gegen 02.50 Uhr sei das erste Element des eingestürzten sogenannten C-Brückenzugs auf der Neustädter Seite zum Einsturz gebracht worden. Wenige Minuten später sei der zweite Brückenteil des C-Brückenzugs eingestürzt, der sich zuvor immer weiter durchgebogen hatte. „Die Abrissarbeiten des C-Brückenzugs kommen damit planmäßig voran“, bilanzierte die Stadt. Die Trümmerteile werden demnach mit Spezialmaschinen zerkleinert, um sie abtransportieren zu können.
Der sogenannte C-Brückenteil, auf dem normalerweise die Straßenbahn verkehrt, war in der Nacht zum Mittwoch auf einer Länge von etwa hundert Metern in die Elbe gestürzt. Verletzt wurde nach Angaben der Behörden niemand. Die letzte Straßenbahn war kurz zuvor über die Brücke gefahren.Die Einsturzursache ist weiterhin unklar. Nach Angaben der städtischen Behörden war möglicherweise Korrosion durch Chlorid die Ursache für den Einsturz. Die Brücke hat zwei weitere Teile für den Auto- und den Fußgängerverkehr, deren Zustand nun ständig beobachtet wird.
Der Bereich um die Carolabrücke ist für den Verkehr gesperrt. Zur Vorbereitung des Teilabrisses wurde ein Sicherheitsbereich von 100 Metern um den Brückenkopf auf der Neustädter Seite eingerichtet. Im Zuge dessen mussten das sächsische Finanzministerium und Teile der Staatskanzlei geräumt werden.
Warnungen vor Hochwasser in Polen
Unweit von Dresden entfernt bereitet sich Polen währenddessen auf Überschwemmungen im Süden des Landes vor. Die Behörden haben angesichts anhaltender Regenfälle die Bürger aufgerufen, Vorkehrungen für den Fall von Überschwemmungen zu treffen.
Menschen, die in der Nähe von Flüssen im Erdgeschoss wohnten, sollten sich auf Hochwasser einstellen, sagte Vize-Innenminister Wieslaw Lesniakiewicz dem Radiosender Rmf.fm. Garagen sollten geräumt und Autos an einem sicheren Ort geparkt werden. „Es können auch Situationen eintreten, wo zeitweise kein Trinkwasser vorhanden ist oder kein Strom.“
Das Meteorologische Institut gab aufgrund der in den kommenden Tagen erwarteten intensiven Regenfälle eine Hochwasserwarnung für die Woiwodschaften Niederschlesien, Oppeln, Schlesien und Kleinpolen heraus. Dort könnten bis zu 150 Liter Wasser pro Quadratmeter niedergehen, hieß es in einem Statement.
Regierungschef Donald Tusk traf am Freitag in Breslau ein, um an einer Besprechung des Krisenstabs teilzunehmen. Die niederschlesische Stadt war beim Oder-Hochwasser 1997 zu einem Drittel überschwemmt worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen