Brandanschlag auf Strommast: Tesla weiterhin nicht unter Strom
Die Produktion im Tesla-Werk in Grünheide fällt länger aus als gedacht. Tausende Autos können nicht produziert werden.
Zunächst war man davon ausgegangen, dass die Produktion Ende dieser Woche wieder anrollen könnte. Ein Brand an einem Hochspannungsmast in der Nähe des Tesla-Werks in Brandenburg hatte am Dienstag die Stromzufuhr unterbrochen. Die Fabrik ist lahmgelegt, den Schaden bezifferte Werkleiter Andre Thierig auf einen hohen neunstelligen Betrag. Pro Tag könne das Unternehmen nun mehr als 1.000 Fahrzeuge nicht produzieren.
Bisher unbekannte Täter hatten am Dienstag auf einem Feld Feuer an einem Strommast gelegt, der auch für die Versorgung der Tesla-Fabrik zuständig ist. Die Produktion in Grünheide bei Berlin wurde daraufhin gestoppt. Zehntausende Bewohner in der Region waren von dem Stromausfall ebenfalls betroffen. Der Energienetzbetreiber Edis teilte mit, die Einsatzkräfte arbeiteten unter Hochdruck daran, das Tesla-Werk und ein Logistikzentrum wieder mit Strom zu versorgen.
Die linksextreme „Vulkangruppe“ wirft Tesla „extreme Ausbeutungsbedingungen“ vor. Die Gruppierung schrieb am Dienstag von Sabotage gegen Tesla. „Wir schätzen das Schreiben als echt ein“, sagte eine Sprecherin der Brandenburger Polizei. Es gab bereits einen Brandanschlag im Mai 2021, bei dem ein Stromkabel beschädigt wurde, das auch die Tesla-Baustelle versorgte. Damals tauchte ebenfalls ein von Sicherheitsbehörden als authentisch eingestuftes Schreiben im Namen der „Vulkangruppe“ auf. Die Täter konnten nicht ermittelt werden.
Der Autobauer plant einen Ausbau des bestehenden Werks. Bei einer Bürgerbefragung in Grünheide lehnten rund zwei Drittel die Erweiterung um einen Güterbahnhof und Lager auf einem angrenzenden Gelände ab. Dort sollen mehr als 100 Hektar Wald gerodet werden. Vor einer Woche schlugen Umweltschützer und Tesla-Kritiker in der Nähe des Werks im Wald ein Protestcamp mit Baumhäusern auf. Am Sonntag ist eine Demonstration gegen Tesla geplant.
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