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„Ich hoffe auf eine Einigung bei Loss and Damages“

„Dubai ist nicht meine erste UN-Klimakonferenz. Meine erste COP war im Jahr 2003 in Mailand. Seitdem habe ich fast keines der UN-Klimatreffen ausgelassen. Als studierter Forstwissenschaftler war ich unter anderem zehn Jahre für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) tätig und beriet dabei unter anderem die indonesische Regierung bei klimapolitischen Fragen. Nun bin ich seit 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Klimapolitik beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt in der Frage, wie der globale Süden und der globale Norden beim Klimaschutz zusammenarbeiten.

Für die COP in Dubai hoffe ich, dass es beim Thema Loss and Damages eine Einigung gibt. Dabei geht es um den gerechten Umgang mit den Schäden und Verlusten im Rahmen des Klimawandels – und um sehr viel Geld.

Denn die Hauptlast tragen die Länder des globalen Südens, während die größten Verursacher des Klimawandels die reichen Industrieländer im Norden sind. Auf der vergangenen Konferenz einigte man sich deswegen darauf, dass es einen speziellen Fonds geben soll, mit dem arme Länder für ihre Klimaschäden entschädigt werden sollen. Doch bisher wurden diesbezüglich noch nicht genügend finanzielle Mittel zugesagt.

Foto: privat

Heiner von Lüpke

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

Deswegen hoffe ich auch, dass die potentiellen Geberländer Zusagen machen, wie viel sie für die Bekämpfung des Klimawandels geben wollen. Am Ende sollten für den Fonds deutlich mehr als die 100 Milliarden US-Dollar zusammen kommen, die bisher pro Jahr fließen sollen. Doch bis der Fonds für Schäden und Verluste endgültig steht, wird noch etwas mehr Zeit vergehen. Damit werden sich auch die Teil­neh­me­r*i­nnen der COP29 im kommenden Jahr beschäftigen.“ Protokoll: Simon Poelchau

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