Bootsunglück vor den Kanaren: 39 Menschen ertrunken
Vor der spanischen Inselgruppe sind laut einer NGO 39 Menschen ums Leben gekommen. Die spanische Küstenwache bestätigt den Tod eines Minderjährigen.
MADRID afp | Bei einem Schiffsunglück vor der spanischen Inselgruppe der Kanaren sind nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Caminando Fronteras am Mittwoch 39 Menschen ums Leben gekommen. Ein spanischer Hubschrauber, der auf einen Hilferuf marokkanischer Behörden reagierte, fand in dem Gebiet einen toten Minderjährigen und keine Überlebenden, wie eine Sprecherin der spanischen Küstenwache erklärte. Demnach habe ein marokkanisches Patrouillenboot 24 Menschen gerettet.
Es sei nicht klar, „wie viele Menschen an Bord des Schiffs“ gewesen seien, erläuterte die Sprecherin.
Nach Angaben der Organisation Caminando Fronteras kamen 39 Menschen ums Leben, darunter vier Frauen und ein Säugling. Die Gründerin der Organisation, Helena Maleno, schrieb im Onlinedienst Twitter, die Migranten hätten mehr als zwölf Stunden auf Hilfe gewartet.
Das Unglück ereignete sich etwa 160 Kilometer südöstlich der Insel Gran Canaria. Die Migrationsroute von Westafrika über den Atlantischen Ozean zu den Kanarischen Inseln hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Der Atlantik ist bekannt für seine starken Strömungen.
Spanien ist eines der Hauptziele für Flüchtlinge, die auf der Suche nach einem besseren Leben in Europa sind. Mehr als 11.200 Menschen sind laut Caminando Fronteras seit 2018 bei dem Versuch gestorben oder verschwunden, Spanien über den Seeweg zu erreichen.
Leser*innenkommentare
Stefan Schaaf
Und das wird leider so weitergehen, so lange Menschen sich gewissenlosen Schleppern anvertrauen und in völlig ungeeigneten Booten versuchen, das Mittelmeer zu überqueren. Man sollte unbedingt verhindern, dass solche Boote überhaupt ablegen können, die Überfahrt ist auf diese Weise einfach viel zu riskant.