Tropische Tiefseefische: An die Küste von Oregon gespült

Eigentlich leben sie in anderthalb Kilometer Tiefe in wärmeren Gewässern. Jetzt wurden einige großmäulige Lanzenfische an Stränden im Norden der USA gefunden.

Ein toter Fisch mit weit aufgerissenem Maul liegt auf Sand

Womöglich vor Fressfeinden geflüchtet. Allerdings in die falsche Richtung: ein Lanzenfisch Foto: ap/Miranda Crowell

NEW YORK ap | An der US-Westküste sind mehrere großmäulige Fische mit riesigen Augen angespült worden, die normalerweise mehr als anderthalb Kilometer tief unter der Wasseroberfläche zu Hause sind. Die schuppenlosen Lanzenfische seien zwischen Nehalem und Bandon gut 160 Kilometer nördlich der Grenze zu Kalifornien entdeckt worden, teilten die Behörden in Oregon mit. Wer weitere Exemplare finde, solle Fotos machen und die Fischerei- und Wildtierbehörden informieren.

Miranda Crowell berichtete, sie habe vergangene Woche einen der Fische am Strand von Lincoln City gefunden. Er sei mehr als einen Meter lang gewesen und offenbar gerade erst angespült worden. Zunächst habe sie ihn für einen Barrakuda gehalten, dann aber näher hingesehen. „So etwas habe ich noch nie am Strand gesehen“, sagte sie.

Lanzenfische leben in tropischen und subtropischen Gewässern und können bis zu zwei Meter groß werden. Sie haben eine schlanken Körper und eine segelartige Rückenflosse. Dass sie weiter nördlich auftauchen, komme hin und wieder vor, sagte Ben Frable vom Ozeanographie-Institut der University of California in San Diego. Berichte darüber habe es schon im 19. Jahrhundert gegeben. Sie seien sogar schon im Beringmeer vor Alaska gesichtet worden. Warum das so ist, werde noch erforscht.

Möglicherweise seien die Lanzenfische auf der Suche nach Beute in flachere Gewässer geraten oder vor Fressfeinden geflüchtet. Ihr Auftauchen zeige die Vielfalt des Lebens und „dass es Dinge gibt, die man sich einfach nicht vorstellen kann. – Aber sie sind da draußen“.

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