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Zugfahren ist schön…

Wer mit dem Zug reist, ist in einer Zwischenzeit. Zwischen hier und dort, zwischen vorher und nachher. Die Reisenden steigen aus dem Alltag aus und in den Zug ein. Die Strecke, die der Zug überwindet, ist wie eine Linie, ein Strich, ein Faden, der Vorher und Nachher zusammenhält.

Natürlich sind mit so einer Fahrt auch Unsicherheiten verbunden. Läuft alles nach Plan? Sind die Mitreisenden nett? Und wie ist es dort, am Ende der Fahrt? Erfüllt die Reise – und jede Reise ist mit Erwartungen verknüpft – das, was erhofft wird?

Eine gewisse Anspannung fährt also meist mit. Vielleicht kochen die Emotionen auch deswegen so schnell hoch, wenn es um das Thema Bahn geht. Ein viel gehörter Verärgerungsausruf: „Schon wieder mehr als 20 Minuten Verspätung?!“ Ein anderer: „Ich frage mich, warum die alle kein Englisch können.“ Oder: „Igitt, der Kaffee schmeckt nach Spülwasser.“ Den einen ist die Bahn „zu teuer“, den anderen „zu kalt“, „zu warm“, „zu laut“. Und überhaupt: „Warum ist das hier alles so hässlich?“

Offenbar ist es so: Viele hassen die Bahn. Und viele lieben sie. Oder schätzen sie zumindest. Die Bahn ist die ökologischere Alternative zu Auto und Flugzeug, das wird den Leuten doch immer klarer. Ohne die Bahn wird aus der Verkehrswende nichts. Mit dem 49-Euro-Ticket, das ab Montag gilt, versucht die Bundesregierung, dieses veränderte Bewusstsein zu stärken. Grund genug, der Bahn eine Sonderausgabe im Gesellschaftsteil zu widmen.

Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie die Aussicht: auf starke Gefühle zum Bahnfahren mit dem Hund; auf die Fahrt mit einem langjährigen Zugchef, der seinen Job gerne mag, vom DB-Konzern aber enttäuscht ist. Erfahren Sie mehr über die Missstände bei der Deutschen Bahn wie auch über mögliche Lösungsansätze der Regierung. Und darüber, warum ein Designer-Duo aus München lieber von Zonen als von Klassen spricht.

Lassen Sie sich von einem Kursbuchfan und einem Schriftsteller, der aus einer Eisenbahnerfamilie kommt, von ihrer Liebe zum Schienenverkehr anstecken. Beißen Sie in einen Knödel im tschechischen Speisewagen und überlegen Sie, ob Sie lieber Team „Reiseproviant“ oder Team „Backshop“ sind.

Wir jedenfalls wünschen eine angenehme Fahrt mit der wochentaz.

Anna Fastabend, Antje Lang-Lendorff und Waltraud Schwab

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