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EU beschließt bessere Batterien für Europa

Ein Beitrag zur Antriebswende: Stromspeicher für E-Autos sollen künftig nachhaltiger werden

Von Heike Holdinghausen

Batterien in Europa sollen nachhaltiger, leistungsfähiger und langlebiger werden. Das haben am Freitagabend die Mitgliedsländer der EU und das EU-Parlament beschlossen. Laut EU-Parlament decken die Regeln den gesamten Lebenszyklus von Batterien ab, vom Design bis zur Entsorgung. Sie gelten für alle in der EU verkauften Batterietypen, für Gerätebatterien, SLI-Batterien, die Strom für das Anlassen, die Beleuchtung oder die Zündung von Fahrzeugen liefern, genauso wie für Batterien für E-Roller und -fahrräder, E-Autos und Industriebatterien. Künftig sollen die Energiespeicher leichter zu entfernen und zu ersetzen sein; zudem sieht die Einigung eine bessere Information der Verbraucher vor. So sieht die Vereinbarung vor, dass Batterien mit einer Kapazität von mehr als zwei Kilowattstunden einen Kohlenstoff-Fußabdruck angeben und ein entsprechendes Etikett tragen müssen.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wertete die Einigung als „wichtigen Beitrag zur Antriebswende“. Umwelt- und Menschenrechte würden bei der Gewinnung von Lithium, Kobalt, Grafit und Nickel künftig besser geschützt, „der CO2-Fußabdruck der Batterien begrenzt und das Recycling verbessert“, so die DUH. Großen Handlungsbedarf sieht sie bei der Lebensdauer von Batterien, der Gewinnung von Rohstoffen wie Kupfer, Aluminium und Eisen sowie bei Sammlung und Recycling der Batterien. Die DUH fordert die EU-Kommission auf, das Potenzial für die Kreislaufführung von Batterien schnellstmöglich durch ergänzende Rechtsakte zu erschließen. Während die Produktion und Nutzung von Batterien in Europa nachhaltiger wird, ist die Suche nach Produktionsstandorten selbst schwieriger geworden.

So verzögert sich die Standortentscheidung für eine neue Batteriezellfabrik von Volkswagen in Osteuropa. Die tschechische Konzerntochter Škoda hatte ursprünglich eine Entscheidung bis Ende des Jahres erwartet, daraus wird wohl nichts. Hintergrund dürften die hohen Energiepreise und das wirtschaftliche Umfeld sein, das sich durch den Krieg Russlands in der Ukraine verschlechtert hat.

Daneben spielen milliardenschwere Fördermittel eine Rolle. Die USA werben mit massiven Steuererleichterungen um Technologien für erneuerbare Energien wie Elektroautos. Der schwedische Batteriehersteller Northvolt erwägt bereits, geplante Investitionen in ein neues Batteriewerk in Schleswig-Holstein zugunsten einer Fabrik in den USA zurückzustellen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will auf die aus europäischer Sicht übermäßigen Subventionen der USA mit ähnlichen Maßnahmen reagieren. Das Handelsblatt berichtete, der Grünen-Politiker wolle mit einer „eigenen europäischen industriepolitischen Agenda“ auf den milliardenschweren „Inflation Reduction Act“ (IRA) von US-Präsident Joe Biden antworten.

VW hatte unlängst die Suche nach einem Standort für eine Batteriezellfabrik in Kanada gestartet und dies mit idealen wirtschaftlichen Bedingungen in dem Land begründet. Auch in den USA könnte Europas größter Autokonzern eine Akkufabrik bauen. In Europa planen die Wolfsburger zusammen mit Partnern bis 2030 sechs Zellfabriken mit insgesamt 240 Gigawattstunden Leistung. In Deutschland wurde im Juli der Bau einer Fabrik in Salzgitter begonnen, weitere Standorte in Schweden und Spanien stehen bereits fest. (mit rtr)

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