Die Wochenvorschau für Berlin: Wieder mal Rummel um die Hasenheide

Um die Zukunft der Hasenheide wird diskutiert. Ebenso die Vergesellschaftung von Immobilienkonzernen. Ach ja, Fußball ist auch noch!

Ein Feuerwerk ist am letzten Wochenende der Maientage in der Hasenheide zu sehen

Aus, Schluss, vorbei: mit Feuerwerk sind die Maientage in der Neuköllner Hasenheide zu Ende gegangen Foto: dpa/Jörg Carstensen

Das mit dem Spaß haben ist ja oft relativ. Die einen haben ihn, die anderen nicht. Und das eine hängt gar nicht so selten mit dem anderen zusammen.

Weil, irgendwas leidet immer. Da hatte man zum Beispiel gerade die Neuköllner Maientage im Volkspark Hasenheide. Bis zum Sonntag gab es da mit der Wilden Maus, Autoscooter, gebrannten Mandeln und dem ganzen Pipapo einen echten Rummel. Eben: der große Spaß.

Gegen den man aber halt seine Einwände haben kann, auch, um den direkt von dem ganzen Auftrieb Betroffenen eine Stimme zu geben, die wirklich keine Chance haben bei dem Fest, weil sie, die Grashalme und das Grün, gleich am ersten Tag schon niedergetrampelt sind. Statt Gras nur Narbe und Sand, da muss man sich nur nach dem Rummel mal umschauen in der Hasenheide, und mit einer Informationsveranstaltung am Dienstag um 17 Uhr an der Hasenschänke hat man im Park auch den passenden Termin dazu. Weil dort nämlich vom Bezirksamt Neukölln die Planungen zur „klimaresilienten Hasenheide“ vorgestellt werden. Ein Projekt, in das 5 Millionen Euro fließen sollen zur Umgestaltung der strapazierten Hasenheide, damit sie besser mit dem Klimawandel und der zunehmenden Trockenheit und Hitze klarkommt.

Eine erste Maßnahme ist schon beschlossen: Ab nächstes Jahr werden die Neuköllner Maientage nicht mehr im Grünen der Hasenheide stattfinden.

Vergesellschaftung von Immobilienkonzernen

Dass der Kapitalismus nicht allen Spaß macht, ist ja genau sein Prinzip. Dass das prinzipiell aber in wirklich allen Bereichen gelten muss, ist überhaupt nicht festgeschrieben. Ganz im Gegenteil. Das erklärt der Artikel 15 im Grundgesetz (das übrigens am 23. Mai 1949 und damit heute vor 73 Jahren verkündet wurde): „Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung … in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden.“ Man muss nur wollen, und die Mehrheit der BerlinerInnen will ja.

Nur manche zögern noch bei der Vergesellschaftung von Immobilienkonzernen. Warum die sinnvoll sein könnte, wird einem neben anderen Wohnfragen am Wochenende von Freitag bis Sonntag bei der großen Enteignungskonferenz erklärt, zu der die Deutsche Wohnen und Co. enteignen in die Technische Universität lädt.

Am Montagabend aber geht manch banger Blick erst mal nach Hamburg, wo Hertha gegen den HSV kickt. Der will in die Bundesliga aufsteigen, Hertha will drinbleiben. Hat aber das erste Relegationsspiel schon mal verloren.

So richtig Spaß wird jedenfalls nach dem Kick nur ein Team samt Gefolgschaft haben. Aber so ist es eben in der Ellbogenwelt.

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